Mario Calabresi - Der blaue Cinquecento

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    Mario Calabresi (1970 geboren) ist der New-York-Korrespondent von La Repubblica. Als er zwei Jahre alt war, wurde sein Vater, Kommissar Luigi Calabresi, von Anhängern der linksextremen Lotta Continua ermordet. Sein Buch beschreibt nicht nur, was dieser Mord für ihn und seine Familie bedeutet hat – Marios Mutter hatte zwei kleine Kinder und war mit dem dritten schwanger -, sondern auch, wie die italienische Linke diesen Mord unbehelligt angekündigt und systematisch vorbereitet hat. Auch nach Calabresis Tod ging die Rufmordkampagne weiter – nicht nur gegen ihn, sondern auch gegen andere Opfer der extremen Linken. Ein kleines, sehr persönliches, berührendes Buch, das einen exemplarischen Fall schildert, wie er in Deutschland zu der Zeit ähnlich hätte verlaufen können.



    Über den Autor (Quelle : Amazon)


    Mario Calabresi, geboren 1970 in Mailand, studierte Geschichte und Journalismus, war als Reporter bei der Nachrichtenagentur ANSA tätig und für die Tageszeitung La Stampa in Rom. Heute lebt er als Korrespondent der Tageszeitung La Repubblica in New York. Er ist verheiratet mit Caterina Ginzburg, der Enkelin von Natalia Ginzburg. Die beiden haben zwei Töchter.



    Allgemeines


    Erscheinungstermin : 13. März 2008, Verlag Schirmer Graf, Hardcover, 223 Seiten.
    Gliederung : Vorbemerkung – 15 Kapitel – Danksagung – Nachwort von Michaela Wunderle – 10 Fotos



    Meine Meinung


    Dies ist, aus Mangel an Interesse, die erste Biographie, die ich lese. Ich gestehe, dass ich das Buch wegen des Titels (mein Lieblingsauto) und Covers sehr günstig in einer Auktion gekauft habe.


    Es ist ein sehr interessantes Buch, jedoch etwas schwierig zu lesen mit den vielen Namen und Erklärungen, wenn man sich in der Politik Italiens nicht auskennt, so wie ich.


    Der Autor beschreibt sehr rührend die Gefühle der Hinterbliebenen, nicht nur die seines Vaters, sondern auch die anderer Mordopfer. Es ist grausam und unverständlich, wieviel vertuscht bzw. aufgebauscht wird – nicht nur seitens der Medien, sondern auch von anderen Gruppen aus allen möglichen Bereichen. Die Wahrheit wird oft völlig verdreht.


    U.a. seine Beschreibung des « Schiffbruches », den man erleidet, wenn man ein Elternteil verliert ist sehr gelungen und die Gefühle sind sehr schön beschrieben und nachvollziehbar. Ein entlassener Terrorist hat seine Strafe verbüsst, aber für die Nachkommen hat die Strafe wahrscheinlich nie ein Ende. Und was am schlimmsten ist : « ehemalige » Terroristen/Mörder schreiben Memoiren, werden interviewt, spielen in Filmen und haben verantwortungsvolle Posten. Und der Staat fragte damals nicht mal die Witwe, ob sie genug Geld zum Leben hatte. Das ist grauenvoll.


    Und es ist erschütternd, dass der ermordete Polizeikommissar Luigi Calabresi treuer Diener war eines Staates, der in das Verbrechen verwickelt war, das er vorgab zu bekämpfen.


    Fazit : Ein wirklich interessantes und aufschlussreiches Buch, das von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: erhält.

    ☆¸.•*¨*•☆ ☆¸.•*¨*•☆ La vie est belle ☆¸.•*¨*•☆☆¸.•*¨*•☆