Alexa Winter - Ellie & Mike: Dieser eine Sommer

  • Klappentext:
    Ausgerechnet kurz vor ihrem Schulabschluss geht Ellies erste Beziehung in die Brüche. Ein Sommer lang Sonne, Strand und Meer scheinen jetzt genau das Richtige zu sein und so nimmt Ellie einen Job als Tänzerin in einem Clubhotel auf der griechischen Insel Kreta an, bevor sie sich im Herbst von ihrem Traum vom professionellen Tanzen endgültig verabschieden wird, um Wirtschaft zu studieren. Schon vom ersten Tag an fühlt sich Ellie zu Mike, dem Chef des Animationsteams, hingezogen. Allerdings ist nicht nur Ellie von Mike eingenommen. Und ihr durch die Trennung noch ziemlich angeschlagenes Selbstbewusstsein lässt sie sich Mike gegenüber sehr zurückhaltend geben. Mike bekommt die talentierte junge Tänzerin vom ersten Moment an nicht aus seinem Kopf. Aber sie scheint absolut immun gegen ihn zu sein. Die Distanz, die sie zu ihm wahrt, lässt ihm kaum Hoffnung, dass sie vielleicht ähnliche Gefühle für ihn hat. Alle seine vorsichtigen Versuche, zu ihr durchzudringen, scheitern. Aber als er es dann mit einer Riesendummheit endgültig vermasselt zu haben glaubt, tut sich schließlich doch noch eine Chance für sie beide auf. Nur, dass Ellie nicht weiß, wer Mike wirklich ist.


    Meine Meinung:
    Man darf hier nicht zu viel Tiefgang erwarten, aber das war auch wohl nicht beabsichtigt. Geschrieben werden sollte und wurde, eine lockerleichte Sommergeschichte, die sich gut wegschlürfen lässt und die dem Leser ein paar nette Stunden beschwert.


    Ellie und Mike sind beide sehr liebenswerte Protagonisten. Mike, trotz dessen, dass er in Reichtum aufgewachsen ist, ist ein ganz normaler junger Mann. Er ist sympathisch und stellt sich auf eine Stufe mit seinen Angestellten. Er lacht, lebt und feiert mit ihnen, als würde er zu ihnen gehören. In Bezug auf Ellie ist er ein bisschen begriffsstutzig und auch ein bisschen zu wenig bereit, ein Risiko einzugehen. Er hätte sich einiges ersparen können, wenn er etwas offener gewesen wäre. Ellie ist sich ihrer selbst sehr unsicher. Ich muss sagen, dass es mir leichter fiel, mich in sie hinein zu versetzen, als in Mike. Sie macht eine echt blöde Erfahrung mit ihrem ersten Freund und so ist sie extrem mißtrauisch, was Männer angeht. Kann ich gut nachvollziehen. Andererseits macht sie sich das Leben auch wirklich schwer. Ein bisschen mehr Mut hätte Ellie gut zu Gesicht gestanden.


    Die Nebenfiguren sind ebenso sympathisch (Irina, Jose) oder eben unsympathisch (Angie) und sie haben ihre kleinen Eigenheiten, die sie besonders machen. Sie alle konnte ich mir gut vorstellen.


    Mit dem Schreibstil der Autorin hatte ich zu Anfang einige Probleme. Ich brauchte einige Seiten, um mich darauf einzulassen. An einer Stelle war ich total irritiert: Auf S. 54 ist gerade mal Ellies erster Tag zu Ende. Auf S. 61 macht sich Mike darüber Gedanken, wie toll sie Angie, die ihr Steine in den Weg legt, im Griff hat. Im ersten Moment dachte ich, dass ich Seiten überschlagen hätte, aber dann lese ich weiter und stelle auf S. 63 fest, dass wir schon 2 Wochen weiter sind. Da hat mir irgendwie etwas gefehlt. Die Probleme mit Angie hätte man ja gut aufzeigen können. Irgendwie verlor ich dadurch den Anschluss an die Geschichte und auch ein bisschen an die Protagonisten. Ich weiß gar nicht so recht, wie ich es beschreiben soll, aber es ist ein Gefühl, als hätten sie mir die Tür vor der Nase zugeschlagen, weiter gelebt, es sind in der Zeit wichtige Sachen passiert und 2 Wochen später sagen sie: So, jetzt darfst du wieder zuschauen. Ich fühlte mich ein bisschen ausgeschlossen. So gab es noch einige Stellen mehr, an denen mich Kleinigkeiten, wie z. B. die Wortwahl oder die Art des Erzählens gestört haben. Ich fühlte mich die gesamte Zeit ein bisschen, wie ein Beobachter von außen.


    Die Geschichte insgesamt ist aber wirklich gut geschrieben. Man fiebert mit Ellie und Mike mit und ich wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte der beiden enden wird. Gut, wie solche Geschichten enden weiß man ja eigentlich, aber ich wollte wissen, wie die beiden dorthin kommen.


    Nach einigem überlegen bin ich dazu gekommen 3 Sterne zu vergeben. Ich habe wirklich überlegt, ob es nicht vielleicht doch für 4 Sterne reicht, denn die Gesamtgeschichte hat mir gefallen und ich hatte an keiner Stelle das Gefühl, dass ich nicht weiterlesen möchte. Aber, im Vergleich zu anderen Büchern, die von mir 4 Sterne bekommen haben, wäre das nicht fair. Also sind es 3 Sterne und eine Leseempfehlung, wenn man lockerleichte Sommerlektüre sucht. Falls es eine Fortsetzung geben sollte, sie würde ich sie auf jeden Fall lesen.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)