Christian Mürner - Erfundene Behinderungen

  • Christian Mürner: Erfundene Behinderungen Bibliothek behinderter Figuren; Selbstverlag o. O. 2010; 182 Seiten; ISBN: 978-3-940865-04-5


    Wer geistig, körperlich oder seelisch eingeschränkt ist, gilt gemeinhin als behindert. 50 biographische Texte stellen in diesem Buch Romanfiguren mit Behinderungen v or. Die fiktiven Lebensläufe und Eigenständigkeiten der literarischen Hauptpersonen stehen dabei im Vordergrund.


    Klassiker wie Thomas Mann, Victor Hugo, W. Somerset Maugham, Theodor Storm und Daniel Dafoe kommen hier vor, zeitgenössische Autoren wie Franz Xaver Kroetz, Akif Pirincci (darf man den überhaupt noch erwähnen?) und Petra Hammersfahr, aber auch vergleichsweise unbekannte Autoren wie Otto F. Walter, Isolde Kurz, Majgul Axelsson oder Janos Szekely.


    Die Beiträge sind formal zweigeteilt. Zuerst kommt eine sehr kurze Biographie der jeweiligen Autoren; dann folgt ein relativ kurzer literarischer Text. Es handel sich bei letztgenanntem nicht um Originalzitate, im Sinne von Romanauszügen, sondern eher um Zusammenfassungen der jeweiligen literarischen Werke.


    Die Zielrichtung des Buches ist nicht ganz klar. Hat es eine literaturwissenschaftliche Funktion? Soll es Verständnis für Behinderte einfordern? Werbung für Bücher machen? Gut zu lesen ist es auf jeden Fall.