Temper R. Haring - Der Himmel über Farefyr

  • Das Abenteuer in Farefyr geht weiter!
    Dieses Mal fokussiert sich der Schauplatz mitten in die Kriegswirren zwischen der Kirche und dem Staat, in die die Protagonisten unbeabsichtigt hineingezogen werden.


    Zum Inhalt


    Temperance, früherer "Nachtschatten" und Auftragsmörderin, kennen wir schon aus den ersten beiden Bänden. Sie war zwischendurch etwas in den Hintergrund geraten und ich hab mich sehr gefreut, dass sie jetzt wieder eine sehr zentrale Rolle spielt. Denn Keith Caruthers, ein sehr guter Freund und ihr einziger Halt, wurde kurzerhand zur Armee eingezogen und sie will alles versuchen, um ihn zurückzuholen.


    Keith hingegen ergibt sich mehr oder weniger seinem Schicksal und versucht, das beste daraus zu machen. In den Feldlagern lernt er alte und neue Freunde kennen, u. a. Corporal Stutton. Ein fähiger Kämpfer, der nicht nur eine disziplinlose Einheit auf Vordermann bringen muss - auch ein innerer Kampf treibt ihn bis an seine Grenzen.


    Auch Sin ist wieder mit von der Partie; von der Kirche zur Assassine ausgebildet erhält sie einen gefährlichen Auftrag, bei dem sie die Vergangenheit wieder einholt.


    Doch das sind längst nicht alle, die in dieser umfassenden und vielschichtigen Komposition mitwirken ... man trifft auf Figuren, die man schon aus den ersten Teilen kennt, aber auch neue interessante Charaktere stoßen dazu und ergänzen wunderbar dieses außergewöhnliche Arrangement.


    Meine Meinung


    Der Schreibstil ist wieder sehr eigen aber schön flüssig und hat sich nochmal sehr zum positiven gesteigert. Das einzige, womit ich immer noch nicht so klar komme, sind die kursiven Wörter, die mir die Betonung "in den Mund legen", da stolpere ich einfach drüber, weil sie meinen Lesefluss beeinflussen, aber ansonsten war ich positiv überrascht!


    Durch den Prolog und die Dramatis personae hat man eine gute Übersicht über die aktuellen Ereignisse und Charaktere. Auch die Karten des Landes helfen dabei, den Figuren auf ihrer Reise zu folgen. Es wurde zwar wieder enorm viel Handlung in die Geschichte gepackt, aber gut strukturiert und logisch aufgebaut, so dass ich mit allen Protagonisten mitgefiebert habe!


    Gerade die Charaktere haben es mir hier wieder angetan, weil sie so ungewöhnlich sind und in kein übliches Schema passen. Man sollte allerdings auf jeden Fall die anderen beiden Bände vorher lesen, da man sonst die Zusammenhänge und Beziehungen untereinander nicht so gut verstehen würde.
    Die Kapitel wechseln sich mit den Perspektiven ab und dadurch entsteht ein großflächiges Gesamtbild der Entwicklungen. Das Tempo ist gut und die Spannung wird immer wieder angezogen.


    Manchmal musste ich mich etwas orientieren, um die Verbindungen zu verstehen, gerade was den Part der kriegerischen Auseinandersetzungen angeht. Die Handlung ist komplex und hält viele zwischenmenschliche Konflikte bereit, die auch im Mittelpunkt stehen: Ein Tauziehen zwischen Offenheit und innerem Ringen, alten Überzeugungen und neu gewonnenen Einsichten, Liebe und Hass, sämtlichen Höhen und Tiefen, die es den Menschen so schwer machen, zu sich und ihren Gefühlen zu stehen.


    Das Ende war überraschend und hat das ganze perfekt ab abgerundet!


    Fazit 4 Sterne


    Wenn man mal etwas ungewöhnliches lesen möchte und sich in die verschlungenen Pfade von Farefyr traut, sollte wirklich zugreifen. Für mich war es ein ganz neues Leseerlebnis und ich bin froh, dass ich es ausprobiert habe! Von den Gossen in den Himmel und darüber hinaus haben die beiden Autoren ein charakteristisch bestechendes Schauspiel geschaffen.


    © Aleshanee
    Weltenwanderer


    Farefyr


    1 - Die Gossen von Farefyr
    2 - Die Sterne über Farefyr
    3 - Der Himmel über Farefyr