Greg Woolf - Rom. Die Biographie eines Weltreichs (ab 24.09.2016)

  • Oh, was hab ich überlesen ? Wieso ?

    Gar nichts hast überlesen, Cato! Ich befinde mich bloß seit 1.10. im schönen Status der Altersteilzeit; das heißt für mich nur mehr 50% arbeiten. Weil ich meine Arbeitstage zusammenlegen kann (Mi - Fr & Mo - Di) ergibt sich halt immer eine ganze freie Woche.
    Auf den 26. 10. fällt unser Staatsfeiertag, weshalb ich diese Woche nur 2 Tage arbeiten muss, und am 31. 10. habe ich Urlaub genommen, weil der 1. November (Allerheiligen) bei uns ein Feiertag ist. Danach ist wieder meine freie Woche, und ich muss erst am 9. 11. wieder arbeiten. :lol:

  • aber die "Einheit" vielleicht auch schon damals geschwächt?

    Ja, glaube ich auch, das war alles einfach viel zu groß und auch nicht straff genug strukturiert.

    Da waren diejenigen, die sich dem Schutz des Gesamten verweigerten, aber doch verdammt kurzsichtig

    Die hatten wohl alle miteinander nicht mehr genug Power, und man war bloß noch auf Schadensbegrenzung aus - so nach dem Motto: "Heiliger St. Florian, verschon mein Haus, zünd's andre an".

    Ihr nicht auch?

    Bisher habe ich es auch so gehalten, aber nach dieser Lektüre sehe ich das jetzt etwas anders. 476 war schon mal ein Endpunkt von unserer Warte aus gesehen, aber ich glaube, dass es viele Bewohner des römischen Reiches so gar nicht sehen konnten. Wenn man mitten drinnen ist, im Geschehen, ist doch manches anders (das ist wie bei Urlaubern, die in einem Land sind, wo gerade eine Katastrophe passiert; zuhause sind alle in Aufruhr, während die Urlauber vor Ort gar nichts mitkriegen).


    aber die restliche Infrastruktur war ja da

    Und der hatten sie ihrerseits wohl nichts entgegenzusetzen. Schlecht haben sie ja nicht gelebt, die alten Römer, davon war sicher vieles brauchbar, einschließlich des kulturellen Programms.

    ob diese Steuerfreiheit im 3. und 4. Jahrhundert auch noch galt

    Denke ich schon, zumindest könnte ich mich nicht erinnern, anderes gelesen zu haben. Ich hab das so aufgefasst, dass die Provinzen steuerlich die Hauptlast trugen.
    Jetzt brauchen wir schon wieder den Cato!!

    Die Entfernungen sind so immens, das musste doch niemanden per se beunruhigen

    Ich versteh schon, wie Du das meinst! Allerdings wissen wir nicht, wie dieses Gefühl allgemein war, Bewohner des Römischen Reichs zu sein. Ab wann musste man als Römer über weit entfernte Vorgänge besorgt sein? Wenn die Grenzregionen nach und nach fallen und der Feind immer näher rückt, betrifft das irgendwann halt jeden. Oder war es unter den Barbaren anders? Wie ich das bisher verstanden habe, änderte sich für die Bevölkerung oft gar nicht so viel, außer der Identität des Herrschers. Aber vielleicht war das auch davon abhängig, welchen Bildungsgrad man als Römer hatten. Die besser Informierten hatten wohl eher oft Grund zur Sorge. Wirklich schwer vorstellbar so eine Welt ohne Zeitung und Radio.

    Haben sie ihn erst jetzt übernommen oder waren sie schon christianisiert bevor sie ins römische Reich einfielen?

    Haben die das Christentum nicht erst angenommen? Die hatten ja ihre eigenen Kulte und Götter (zumindest die Germanen; Buch von den Vandalen muss ich erst lesen)! Können wir also wieder nur spekulieren, bis unser Cato auftaucht!Squirrel schrieb:

    vor 300 Jahren hätten wir sicher nicht drüber gelacht

    Sich so einem System ausgeliefert zu sehen, muss der Horror schlechthin gewesen sein. Ohne die geringste Chance, diesem Wahnsinn zu entkommen!

  • Dabei denke ich mir, langsam musst du doch die wesentlichen namen im Kopf haben,

    Musst Du gar nicht @maiglöckchen!
    Bei diesem herrlichen Buch sind wir nicht so auf Namen und deren Träger fixiert, da geht es mehr ums ganze System. Und im großen und ganzen verstehen wir das immer besser, behaupte ich jetzt einfach mal. :)

  • Die hatten wohl alle miteinander nicht mehr genug Power, und man war bloß noch auf Schadensbegrenzung aus - so nach dem Motto: "Heiliger St. Florian, verschon mein Haus, zünd's andre an".

    Jo, vermutlich hast Du recht 8-[

    476 war schon mal ein Endpunkt von unserer Warte aus gesehen, aber ich glaube, dass es viele Bewohner des römischen Reiches so gar nicht sehen konnten. Wenn man mitten drinnen ist, im Geschehen, ist doch manches anders

    Ja, auch hier hast Du wohl recht und ich seh das Ganze wieder viel zu sehr aus unserer heutigen Sicht :-k

    Und der hatten sie ihrerseits wohl nichts entgegenzusetzen.

    Sie wären ja auch schön blöd, wenn sie die bestehenden Institutionen und Funktionen nicht nutzen würden - warum das Rad neu erfinden, wenn es doch schon rollt :wink:

    Jetzt brauchen wir schon wieder den Cato!!

    wie so oft :totlach:

    Haben die das Christentum nicht erst angenommen? Die hatten ja ihre eigenen Kulte und Götter (zumindest die Germanen

    Aber es war ja schon vorher die Rede davon, dass es bereits Missionare über die Grenze hinaus gab - und ich meine, mich dunkel erinnern zu können, dass ein Teil eben schon christianisiert war :scratch:

    Und im großen und ganzen verstehen wir das immer besser, behaupte ich jetzt einfach mal.

    zumindest versuche ich es :loool:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • habt Ihr einen Hof?

    Nicht direkt! Meine Urgroßeltern haben 1925 eine kleine Landwirtschaft gekauft, aber schon mein Großvater konnte nicht mehr davon leben und ist arbeiten gegangen, und meine Eltern sowieso.
    Es wurde aber nie etwas verkauft, und deshalb haben wir heute neben dem Haus noch ein kleines Wirtschaftsgebäude mit 6000 m² Wiese drumherum. Das war früher eben der Acker, zum Leben schon damals sehr wenig, aber zum Rasenmähen jetzt wieder mehr als groß genug. Die Arbeit erledigen zwar zwei Rasenroboter, aber auch die brauchen immer Betreuung.
    Es ist schon viel zu tun, wenn man drinnen und draußen und insgesamt alles einigermaßen in Ordnung haben will, aber es ist so schön hier, außerdem mein Heimathaus, und so nehme ich die Arbeit gerne in Kauf.
    Mein Mann und ich sind vor 10 Jahren aus der Stadt hierher gezogen, haben alles renoviert und modernisiert, und fühlen uns sehr wohl in dieser Idylle. Als ich noch jung war, wollte ich bloß immer weg aus der Enge der Kleinstadt, aber heute weiß ich das alles zu schätzen, vor allem das viele Grün, die Ruhe, die alten Bäume. Und außerdem merke ich erst jetzt ganz deutlich, dass hier meine Wurzeln sind, wo ich eine sehr glückliche Kindheit und Jugend verbrachte, ehe es mich hinaus ins Leben trieb.

    und die achtbeinigen Bewohner liebe ich ja auch so sehr

    Ja, herrlich, die lieben Tiere! Wir haben auch diese schönen, riesengroßen schwarzen Jagdspinnen, die keine Netze bauen, und deshalb überall herumrennen. Kennst Du die? Unser Kater Max spielt sehr gerne mit ihnen, weil sie so schnell laufen. Und auch Mr. Sylli (ein gebürtiger Großstädter) tritt ihnen mutig entgegen, während ich als geborene Landpomeranze fast in Ohnmacht falle, wenn ich einem Exemplar begegne. :lechz:

    aber ob ich das heute noch tu, das steht auf einem andern Blatt Papier

    Nein, bloß nicht, is doch Sonntag heute!

    Jetzt widme ich mich erst mal unserem heutigen Kapitel, damit ich nicht schon wieder so arg hinterher hinke

    Ich hätte schon etwas dazu geschrieben. Soll ich das am Abend noch einstellen oder erst morgen?

  • Constans, Constantin und Constantius etc einfallsreich waren die nicht in ihrer Namensgebung

    Nee nicht wirklich [-( Rufe eines der drei Namen mal auf einen Marktplatz im alten römischen Reich als Mama....du wirst einen ganzen KIndergarten auf einmal neben dir stehen haben :totlach::totlach:

    Jetzt widme ich mich erst mal unserem heutigen Kapitel, damit ich nicht schon wieder so arg hinterher hinke

    Das werde ich auch gleich machen...

    Die besser Informierten hatten wohl eher oft Grund zur Sorge. Wirklich schwer vorstellbar so eine Welt ohne Zeitung und Radio.

    Du hast eindeutig für unsere eventuell jüngeren stillen Mitleser das Smartphone vergessen :-,

    Sobald wir lernen, uns selbst zu vertrauen, fangen wir an zu leben. ( Johann Wolfgang Goethe )


    Jede Begegnung , die unsere Seele berührt hinterlässt eine Spur die nie ganz verweht. ( Lore-Lillian Boden )

  • Man könnte sagen, es waren Profis - zwar auch nicht so ganz die Idealen, v.a. Diokletian, aber wenigstens hatten sie doch immer das Reich und dessen Stabilität im Blick. Was mich grad in Bezug auf Konstantin etwas erstaunt hat war, wie weit doch schon das Christentum verbreitet war mit Bischöfen und allem Drum und Dran. Da war aus den einzelnen Anhängern doch sehr schnell sehr viele mit eigener Struktur entstanden. :scratch: Oh, immer diese Bildungslücken :pale:

    Ja, das überrascht mich auch immer wieder. Zumal die Quellen dazu fehlen, diese Entwicklung, diese Ausbreitung und diesen Aufbau naxhvollziehen zu können.


    Und genau da zeigte sich ja die immense Schwächung des Reichs, da den gegen das Reich vordringenden Gruppen kein Widerstand entgegengesetzt werden konnte - im Gegenteil, man musste sie einfach reinlassen und damit die eigene Schwäche sehr deutlich demonstrieren. Nicht verwunderlich, dass dann einige dieser Gruppen wie eben die Goten und die Vandalen schnell den Spieß umdrehten und den Westteil des römischen Reichs überrannten und unter ihre Herrschaft brachten.

    Ich glaube, dieser äußere Druck auf die römischen Grenzen waren nicht nur Folge der Reichsschwäche, sondern auch eine der Ursachen. Völker wollten schon immer ins Römische Reich, um zu plündern, zu erobern oder um Lebensraum zu finden. Irgendwann wurde es einfach zu viel. Und dazu kamen auch zahllose andere Probleme: einbrechende Wirtschaft, innenpolitische Machtkämpfe, religiöse Konflikte, etc. etc.



    Die Krise an sich begann ja schleichend lange vorher, aber das Ende würde ich doch klar mit der Absetzung des letzten weströmischen Kaisers definieren. Ihr nicht auch? ?(

    Ja, ich habe damals in der Schule auch diese Jahreszahl gelernt, aber sie ist doch sehr stark umstritten. Mittlerweile ist sie stark umstritten.



    Die Nachricht kann ja verbreitet worden sein, aber warum sollte jemand im südfranzösischen Teil des Reichs beunruhigt sein von Vorgängen auf dem Balkan? Oder in Spanien, wenn an der Ostgrenze mal wieder Krieg ausbrach? Die Entfernungen sind so immens, das musste doch niemanden per se beunruhigen. Ich glaub ja auch nicht, dass ein Chinese im Norden des Landes die Krise bekommt, wenn in Hongkong der Strom ausfällt oder so…. versteht Ihr, was ich meine?

    Ja, macht Sinn. =)


    Haben sie ihn erst jetzt übernommen oder waren sie schon christianisiert bevor sie ins römische Reich einfielen? :scratch:

    Ich glaube, sie haben das Christentum erst übernommen. Vorher waren sie bestimmt stammesreligiös orientiert.


    vor 300 Jahren hätten wir sicher nicht drüber gelacht :-,

    Hahaha, nein mit Sicherheit nicht. Eine tolle Errungenschaft unserer Zeit. :D



    Sooooooo, ich jetzt auch dazu fähig meine Gedanken zu ordnen/ schreiben....
    Alleine der erste Abschnitt "Kaiser und Christen" brachte mich mit den vielen Namen mal wieder schier zur Verzweiflung :uups: Dabei denke ich mir, langsam musst du doch die wesentlichen namen im Kopf haben, denn Herr Woolf erwähnt sie ja nicht unbedingt das erste Mal.

    Ja, manchmal geht es mir auch so ! In der Spätantike bin ich ebenfalls nicht gerade fit. :D


    Meiner Meinung nach konnte das nicht wirklich gut gehen, das nicht nur mit dem Sprichwort "Viele Köche verderben den Brei" einher geht, sondern auch mit dem Individuum Mensch....Wenn ich (zwei) verschiedene Meinungen habe und somit verschiedene *Befehle* erteile schwäche ich doch mein Land. Wenn ich verschiedene Meinungen habe, aber nur ein Befehle rausgeht.....da sich die anderen untergeordnet haben und somit an einen Strang ziehen...bin ich doch viel stärker

    Eventuell bestand einfach das Problem, dass es mehr Problemfelder gab, die Lösungen benötigten. Und vielleicht mussten diese Lösungen von einer kaiserlichen Autorität vorgelegt werden. Dann wäre die Idee der Machtteilung ja sehr sinnvoll. Die ersten Jahre hatte es ja auch gut funktioniert. Der Grundgedanke war vielleicht weniger "viele Köche verderben den Brei", als vielmehr "Jeder ist für alles vor allen verantwortlich." Jeder hätte einen engen Vertreter (den eigenen Caesar) und jeder hätte einen Berater auf Augenhöhe (den anderen Augustus), der auch mal alleine operieren kann, wenn Not am Mann ist.
    Und das Römische Reich ist vielleicht auch weniger ein Brei, als eine Süßkartoffel-Erdnuss-Suppe. Alleine steht man ewig in der Küche, doch zu zweit gehts effizienter, da sich der eine um die Süßkartoffeln, der andere um die Erdnüsse kümmern kann. :D

  • Das ist ja nicht schlecht! Ich wüsste jetzt gar nicht, ob es das Studium bei uns in der Form auch gibt. Klingt jedenfalls sehr privilegiert! Da wird es nach dem Abschluss aber auch einen Job dazu geben.

    Es ist ziemlich privilegiert ! Da mein Studiengang noch ein Relikt aus der Zeit ist, als Alte Geschichte ein eigenes Fach war. :D Aber meine Spezialisierung kann leider niemand mehr nachmachen. Meine Magistergenereation ist die letzte und der neue Studiengang ist der Bachelor. Dort gibt es keine Möglichkeit zur Spezialisierung mehr. :x




    Ja, das ergibt sich fast automatisch, wenn man etwas sucht. Bisher habe ich jährlich sämtliche Schränke ausgeräumt, geputzt und gleichzeitig ausgemistet, letztes Jahre konnte ich aber wegen meiner Gonarthrose nichts tun. Heuer habe ich mich nun wieder aufgerafft, und nicht schlecht gestaunt, was sich da alles angesammelt hat, und dr :-# ig war's auch! Und nächstes Jahr werden wir uns mal wieder das Wirtschaftsgebäude vornehmen. Aber da muss Mr. Sylli mit ran, ist mir alleine zu anstrengend und auch zu schmutzig mit den ganzen Spinnweben samt achtbeinigen Bewohnern. :shock:

    Hier gibt es momentan auch echt viele Baustellen. :D Aber da warten wir eher auf die Frühjahrsputzzeit ! So ist es für größere Aufräumaktionen udn ähnliche Prjekte schon zu naß-kalt.


    Finde ich auch!Ähnliches kann man ja auch bei den Christen in einem anderen Rahmen beobachten. Kaum waren sie nicht mehr verfolgt, haben sie den Spieß gleich umgedreht. :rambo:

    Ja, echt ! :D





    Gar nichts hast überlesen, Cato! Ich befinde mich bloß seit 1.10. im schönen Status der Altersteilzeit; das heißt für mich nur mehr 50% arbeiten. Weil ich meine Arbeitstage zusammenlegen kann (Mi - Fr & Mo - Di) ergibt sich halt immer eine ganze freie Woche.Auf den 26. 10. fällt unser Staatsfeiertag, weshalb ich diese Woche nur 2 Tage arbeiten muss, und am 31. 10. habe ich Urlaub genommen, weil der 1. November (Allerheiligen) bei uns ein Feiertag ist. Danach ist wieder meine freie Woche, und ich muss erst am 9. 11. wieder arbeiten. :lol:

    Hahaha, herzlichen Glückwunsch ! Das ist Studentenmentalität in der Reinform. Die, die schon wissen, wie der Hase im Studium läuft, versuchen immer ihre ganze Arbeit auf Di-Do zu konzentrieren. Wenn das klappt, ist das studentische Wochenende 4 Tage lang. ;D


    Allerdings geht das leider nicht immer...


    Bisher habe ich es auch so gehalten, aber nach dieser Lektüre sehe ich das jetzt etwas anders. 476 war schon mal ein Endpunkt von unserer Warte aus gesehen, aber ich glaube, dass es viele Bewohner des römischen Reiches so gar nicht sehen konnten. Wenn man mitten drinnen ist, im Geschehen, ist doch manches anders (das ist wie bei Urlaubern, die in einem Land sind, wo gerade eine Katastrophe passiert; zuhause sind alle in Aufruhr, während die Urlauber vor Ort gar nichts mitkriegen).

    Ein einzelnes Jahr als Ende einer Epoche festzulegen ist immer schweirig. Sogar beim Tod von Alexander dem Großen. Denn sogar nach seinem Tod lief erstmal alles unter seinen Diadochen so weiter, bis sie erst etwas später anfingen, sich gegenseitig zu zerfleischen. Hier kann man trotzdem so argumentieren, weil Alexander als Person DIE Person seines Reiches war, die alles auch sich konzentrierte.


    Ob das auch mit unserem Romulus Augustulus so war, wage ich zu bezweifeln. :D


    Einfacher und plausibler wird es, wenn man als Ende eine Entwicklung (zB den Hunneneinfall) ansieht. Denn eine Entwicklung zieht sich oft über ein paar Jahre hin und ist manchmal trotzdem so "schnell" und folgenschwer, dass es jeder Zeitgenosse mitbekommen hat. Jeder Römer hat bestimmt mitbekommen, dass Teile des Reiches wiederholt von marodierenden Völkern des Nordens geplündert und verwüstet wurden.


    Denke ich schon, zumindest könnte ich mich nicht erinnern, anderes gelesen zu haben. Ich hab das so aufgefasst, dass die Provinzen steuerlich die Hauptlast trugen.Jetzt brauchen wir schon wieder den Cato!!

    Ne, 212 hat Caracalla mit dem allgemeinen Bürgerrecht auch wieder die allgemeine Steuerverpflichtung eingeführt. :>




    Haben die das Christentum nicht erst angenommen? Die hatten ja ihre eigenen Kulte und Götter (zumindest die Germanen; Buch von den Vandalen muss ich erst lesen)! Können wir also wieder nur spekulieren, bis unser Cato auftaucht!Squirrel schrieb:

    Ja, ich bitte Euch um Vergebung ! Da ich nächste Woche ein Referat halten muss/darf und gleichzeitig eine Hausarbeit ansteht, wird es gerade etwas stressig bei mir. :D

  • @Sylli
    Deine Hofbeschreibung klingt ja richtig klasse !





    Ich hätte schon etwas dazu geschrieben. Soll ich das am Abend noch einstellen oder erst morgen?

    Nein, mach es gerne heute schon ! Hab das Kapitel auch schon heute Mittag gelesen. :D



    Du hast eindeutig für unsere eventuell jüngeren stillen Mitleser das Smartphone vergessen :-,

    Herrlich. :D

  • Mein Mann und ich sind vor 10 Jahren aus der Stadt hierher gezogen, haben alles renoviert und modernisiert, und fühlen uns sehr wohl in dieser Idylle. Als ich noch jung war, wollte ich bloß immer weg aus der Enge der Kleinstadt, aber heute weiß ich das alles zu schätzen, vor allem das viele Grün, die Ruhe, die alten Bäume.

    Das alles klingt traumhaft - und ja, die Einstellungen zum Leben in der Kleinstadt können sich schon deutlich ändern. Ich möchte auch nicht in der Großstadt leben, bin in meiner Familie aber die einzige, die so denkt. :wink:


    Wir haben auch diese schönen, riesengroßen schwarzen Jagdspinnen, die keine Netze bauen, und deshalb überall herumrennen. Kennst Du die?

    Und wie ich die kenne - die packen zu dieser Jahreszeit grad wieder ihre Koffer, um ungefragt bei mir einzuziehen :wuetend: Meine Horrorvorstellung: ich greif ins Bücherregal und eines dieser Biester läuft mir über die Hand :pale:


    Ich hätte schon etwas dazu geschrieben. Soll ich das am Abend noch einstellen oder erst morgen?

    Immer her damit, Du schreibst so schöne Zusammenfassungen :friends:


    Rufe eines der drei Namen mal auf einen Marktplatz im alten römischen Reich als Mama....du wirst einen ganzen KIndergarten auf einmal neben dir stehen haben

    :totlach:

    Zumal die Quellen dazu fehlen, diese Entwicklung, diese Ausbreitung und diesen Aufbau naxhvollziehen zu können.

    Quellen haben wir zwar immer noch keine, aber das heutige Kapitel widmet sich ja diesem Thema :wink:


    Ich glaube, dieser äußere Druck auf die römischen Grenzen waren nicht nur Folge der Reichsschwäche, sondern auch eine der Ursachen.

    Da mischen sich wohl Ursache und Wirkung ohne dass man sie voneinander abgrenzen kann, da hast Du recht.


    aber sie ist doch sehr stark umstritten. Mittlerweile ist sie stark umstritten.

    Oh, interessant - der Hof bestand noch Jahrzehnte nachdem es keinen Kaiser mehr gab? :shock:


    In der Spätantike bin ich ebenfalls nicht gerade fit.

    jaja, du armer unwissender Student :totlach:


    Und das Römische Reich ist vielleicht auch weniger ein Brei, als eine Süßkartoffel-Erdnuss-Suppe. Alleine steht man ewig in der Küche, doch zu zweit gehts effizienter, da sich der eine um die Süßkartoffeln, der andere um die Erdnüsse kümmern kann.

    Genial, der Vergleich :thumleft:


    Ne, 212 hat Caracalla mit dem allgemeinen Bürgerrecht auch wieder die allgemeine Steuerverpflichtung eingeführt. :

    ach, der schon wieder? Hat wohl Geld für seine Thermen gebraucht :loool: Aber find ich gut, denn Steuern sollten doch alle zahlen, das finden wir heute ja auch. :wink:


    Da ich nächste Woche ein Referat halten muss/darf und gleichzeitig eine Hausarbeit ansteht, wird es gerade etwas stressig bei mir.

    Mach Dir nur keinen Stress, Studium geht eindeutig vor - auch wenn die eigenen Interessen dem vielleicht entgegen stehen :loool:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Und wie ich die kenne - die packen zu dieser Jahreszeit grad wieder ihre Koffer, um ungefragt bei mir einzuziehen :wuetend: Meine Horrorvorstellung: ich greif ins Bücherregal und eines dieser Biester läuft mir über die Hand :pale:

    Herrliche Vorstellung. >.< Rate mal, wer sie bei uns dann wegmachen darf. Tipp: meine Freundin nicht. :D





    Oh, interessant - der Hof bestand noch Jahrzehnte nachdem es keinen Kaiser mehr gab? :shock:

    Ja, es lief wohl auch nur mit Ministern und Beratern ganz gut. ^^ Oder er funktionierte zwar nicht mehr richtig, bestand aber noch aus genug einflussreichen anderen Personen.



    Btw. So einen Satz bekomme auch nur ich hin... peinlich, peinlich.


    Genial, der Vergleich :thumleft:

    Danke, hab auch eine Weile nachgedacht. xD

  • Meine Magistergenereation ist die letzte und der neue Studiengang ist der Bachelor.

    Das ist schon ein Glück, schließlich klingt Magister auch viel besser. Und eine Doktorarbeit müsstest Du dann ja auch noch schreiben können?!

    herzlichen Glückwunsch

    Vielen Dank! Das ist Lebensqualität zum Quadrat; merk ich sogar schon nach 3 Wochen! :)

    Wenn das klappt, ist das studentische Wochenende 4 Tage lang

    Ich glaub, ich wäre eine prima Studentin! Das mit dem Wochenende zumindest würde ich schon mal hinkriegen!

    212 hat Caracalla mit dem allgemeinen Bürgerrecht auch wieder die allgemeine Steuerverpflichtung eingeführt.

    Es entgeht einem doch immer irgendetwas und dann auch noch was Wichtiges! :pale:

    wird es gerade etwas stressig bei mir.

    Bloß kein Stress wegen uns! Wir sind froh, dass Du da bist, und können Dich ja auch nach dem 1. 11. noch etwas fragen, falls noch Klarheiten geblieben sind. :wink:

  • Deine Hofbeschreibung klingt ja richtig klasse !

    Das alles klingt traumhaft

    Ist es auch, Ihr Lieben!
    "Wenn du einen Garten und dazu noch eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen", sprach Cicero, und ich erweitere noch um meinen Mr. Sylli und Kater Max; die gehören unbedingt dazu!


    die packen zu dieser Jahreszeit grad wieder ihre Koffer, um ungefragt bei mir einzuziehen

    Das tun sie auch liebend gerne! Bei uns sind sie mit Vorliebe direkt vom Keller in den oberen Stock gezogen. Jetzt haben wir ihnen aber einen Strich durch die Rechnung gemacht und vor allen Fenstern ein Insektengitter angebracht. Das ist eine Supersache, auch der Fliegen und Gelsen wegen; bloß sollte die Haustür nicht zu lange offen sein, sonst versuchen sie es von dieser Seite.

    Hat wohl Geld für seine Thermen gebraucht

    Die sind aber schon beeindruckend! Wie das erst damals ausgesehen haben muss mit all dem Marmor und sonstigen Luxus. Sicher ein Träumchen ...

  • Diesmal in aller Kürze:
    Die vielen polytheistischen Religionen des Mittelmeerraums der klassischen Zeit waren nicht so unterschiedlich, dass sie nicht nebeneinander existieren konnten. Für die römische Tradition galt, dass rituelles Handeln auf eine soziale Einheit wie die Familie, die Stadt oder die Heeresabteilung begrenzt blieb. Alle Rituale waren eng mit dem täglichen Leben verwoben, sodass ein Bekenntnis zu einem anderen Glauben in der Antike mehr oder weniger bedeutungslos war. Wichtig war nur, dass es zu keiner Änderung der bürgerlichen Zugehörigkeit kam.
    In christlichen Gemeinden, aber auch bei Juden oder Manichäern sah das anders aus. Deren Mitglieder hatten oft nicht mehr als ihren Glauben gemeinsam, waren sie doch der Meinung, dass ihre religiöse Identität von anderen Aspekten der Gesellschaft getrennt werden könne. Aus diesem Grundgedanken entstand unsere Auffassung von „Religionen“ als getrennten Einheiten, die die religiöse Praxis nicht mehr als eine einfache Dimension weitergehenden sozialen Handelns ansieht. Was uns als so selbstverständlich erscheint, ist eine noch recht junge Entwicklung, doch waren erste Anzeichen einer Aussonderung der Religionen als eines getrennten Bereiches bereits in der klassischen Antike erkennbar (Bacchuskult). Gruppen, deren Mitglieder in erster Linie durch ihre Religion miteinander verbunden waren, wurden schon ab der frührömischen Zeit häufiger. Man konnte ihnen beitreten oder eben auch nicht (Isiskult, Mithraskult). Und eine diese Gruppen, die sich in dieser Umgebung entwickelte, war das Christentum, mit einem Ausschließlichkeitsanspruch, der den Römern unbekannt war. Traditionelle Religionsausübung musste somit neu interpretiert werden.
    Vom Leben der ersten Generation von Christen weiß man so gut wie nichts, und auch nichtchristliche Texte erwähnen vor 200 die Existenz von Christen kaum. Bis zum frühen 3. Jahrhundert waren sie wohl eine sehr nach innen gerichtete, aber wachsende Gruppe. Die erste allgemeine Verfolgung ist um 250 datiert, weil sich einige christliche Gemeinden weigerten, an einem Opferritual teilzunehmen. Militärische Niederlagen und Epidemien interpretierten die Römer als Antwort der Götter auf den Abfall der Christen.
    Auch wenn sie noch gar nicht so bedeutend waren, als Sündenbock konnte man sie doch gebrauchen. (Zitat Sylli; der Autor hat das nirgends behauptet).
    Die erste große Christenverfolgung fand 303 unter Kaiser Diokletian statt. Doch auch der Manichäismus galt als zu verfolgende Irrlehre, der genauso wie die Christen als Feinde der traditionellen Götter angesehen und letztlich ganz ausgemerzt wurde.
    Warum man schließlich von den Verfolgungen abließ ist unklar. Christliche Quellen behaupten, dass die Verfolgung die Zahl der Übertritte hatte anwachsen lassen. Aus welchen Gründen auch immer, die Christenverfolgung war ein Misserfolg geworden, und wurde von Kaiser Konstantin 313 mit dem Mailänder Toleranzedikt beendet. Auch seine Motive werden wohl für immer ungeklärt bleiben, doch war sein Ansehen enorm gestiegen, seitdem er sich ins Zentrum der triumphierenden Kirche gestellt hatte. Ideologisch gesehen profitierte er von dieser Haltung sicher, konnte er doch subtil Vergleiche zwischen der Herrschaft Gottes und seiner eigenen ziehen.
    Dennoch verschwanden die traditionellen Religionen nicht plötzlich, sondern überlebten in vielen Teilen des Reiches noch sehr lange, und auch das christliche Weltreich entwickelte sich erst stufenweise. Im 4. Jahrhundert war es immer noch von Schismen und Häresien zerrissen.

  • Braves Hörnchen ist up-to-date :bounce: und hat trotzdem schon die Regale wieder aufgehängt - aber einräumen ist heute nicht mehr dran, mag nicht mehr [-(

    Für die römische Tradition galt, dass rituelles Handeln auf eine soziale Einheit wie die Familie, die Stadt oder die Heeresabteilung begrenzt blieb. Alle Rituale waren eng mit dem täglichen Leben verwoben, sodass ein Bekenntnis zu einem anderen Glauben in der Antike mehr oder weniger bedeutungslos war. Wichtig war nur, dass es zu keiner Änderung der bürgerlichen Zugehörigkeit kam.

    Tatsächlich hab ich das nicht nur auf die römischen Rituale und Traditionen bezogen sondern auf alle kultischen Traditionen der damaligen Zeit. Die Athener und alle anderen hielten es doch genauso, oder hab ich da was falsch verstanden? :-s


    Deren Mitglieder hatten oft nicht mehr als ihren Glauben gemeinsam, waren sie doch der Meinung, dass ihre religiöse Identität von anderen Aspekten der Gesellschaft getrennt werden könne. Aus diesem Grundgedanken entstand unsere Auffassung von „Religionen“ als getrennten Einheiten, die die religiöse Praxis nicht mehr als eine einfache Dimension weitergehenden sozialen Handelns ansieht.

    Was uns so normal erscheint, war also für damalige Verhältnisse ein massiver Umbruch. Im Rückblick erscheinen mir die Traditionen, die die rituellen Handlungen und Kulte in die Familien hinein nehmen und als soziales Bindeglied nutzen, als irgendwie angenehmer, nicht so strikt und doktriniert wie heute. Aber das kann natürlich auch ein sehr nostalgischer Eindruck sein :totlach:


    Gruppen, deren Mitglieder in erster Linie durch ihre Religion miteinander verbunden waren, wurden schon ab der frührömischen Zeit häufiger. Man konnte ihnen beitreten oder eben auch nicht

    Das war alles noch relativ gelassen damals, sehr tolerant :thumleft:


    Vom Leben der ersten Generation von Christen weiß man so gut wie nichts, und auch nichtchristliche Texte erwähnen vor 200 die Existenz von Christen kaum. Bis zum frühen 3. Jahrhundert waren sie wohl eine sehr nach innen gerichtete, aber wachsende Gruppe.

    Und das, was man weiß, ist doch stark tendenziös gefärbt durch die damaligen Schreiber, die oftmals Bischöfe der Kirche waren. :-,


    Die erste allgemeine Verfolgung ist um 250 datiert, weil sich einige christliche Gemeinden weigerten, an einem Opferritual teilzunehmen. Militärische Niederlagen und Epidemien interpretierten die Römer als Antwort der Götter auf den Abfall der Christen.
    Auch wenn sie noch gar nicht so bedeutend waren, als Sündenbock konnte man sie doch gebrauchen.

    Wobei das jeder hätte sein können. Diese Verfolgung geschah nicht nicht, weil diese Menschen Christen waren, sondern weil sie eine Order des Kaisers zum gemeinsamen Opfer nicht gefolgt waren - zumindest versteh ich das so. Das hätte auch alle anderen treffen können, die sich aus welchen Gründen immer geweigert hätten, an diesem Ritual teilzunehmen. So waren es eben die Christen. Wobei ich mich grad frage, wie das z.B. die Juden im Reich gehandhabt haben - war ihnen die Order des Kaisers Befehl genug oder waren sie einfach nur so zerstreut im Reich, dass ihr Fehlen bei dem Ritual weniger auffiel? :?:

    und wurde von Kaiser Konstantin 313 mit dem Mailänder Toleranzedikt beendet. Auch seine Motive werden wohl für immer ungeklärt bleiben, doch war sein Ansehen enorm gestiegen, seitdem er sich ins Zentrum der triumphierenden Kirche gestellt hatte. Ideologisch gesehen profitierte er von dieser Haltung sicher, konnte er doch subtil Vergleiche zwischen der Herrschaft Gottes und seiner eigenen ziehen.

    Konstantin war wohl ein sehr intelligenter Mann, der geschickt die Mächte seiner Zeit für sich zu nutzen wusste. Obwohl es noch relativ wenige Christen gab (prozentual gesehen), so waren sie eine wachsende Macht und gut vernetzt und das machte er sich geschickt zunutze. Da kam ein kluger Kopf zur rechten Zeit, wer weiß, wie sonst die Geschicke des römischen Reichs damals verlaufen wären. Ich hab immer mehr Respekt vor seinem politischen Denken und Handeln, muss ich zugeben. :applause:


    Dennoch verschwanden die traditionellen Religionen nicht plötzlich, sondern überlebten in vielen Teilen des Reiches noch sehr lange, und auch das christliche Weltreich entwickelte sich erst stufenweise. Im 4. Jahrhundert war es immer noch von Schismen und Häresien zerrissen.

    Und da haben wir doch immer dieses Bild der geeinten Christenheit vor Augen und dabei haben die sich damals die Köpfe heiß diskutiert und waren schlimmer zerstritten als alte Waschweiber :roll:


    Was mir noch aufgefallen ist: Woolf spricht davon, dass es wohl erst ab Beginn des 19. Jahrhunderts wirklich wichtig gewesen sei, sich eindeutig zu einer Religion zu bekennen, eine zu wählen (S. 334, Ende des ersten Absatzes). Das kann ich nicht so nachvollziehen wenn ich über die Reformation und die nachfolgenden politischen Ereignisse in Europa nachdenke. Gerade damals war es politisch doch von essentieller Bedeutung, welcher christlichen Religion man anhing oder nicht. Zumindest mal für die gekrönten Häupter und ganz massiv dann während des 30jährigen Kriegs. Wie kann Woolf also diese These aufstellen? ?(

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • rate mal, wer sie hier wegmachen muss - Tipp: ich bin Single :totlach:

    Ratet mal, wer hier einen großen Bogen um die Viecher macht :-, sie vollkommen auf "Igno" setzt (mit den Gedanken:"Tust du mir nix, tue ich dir nix und lasse dich deines Weges ziehen!" wenn der Herr des Hauses mal wieder Spätschicht hat

    Ist es auch, Ihr Lieben!
    "Wenn du einen Garten und dazu noch eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen", sprach Cicero, und ich erweitere noch um meinen Mr. Sylli und Kater Max; die gehören unbedingt dazu!

    :love::love::love:
    Herr glöckchen hat heute die Anwandlung aufzuräumen *hustl* Dazu hat er einige seiner Bücher aus dem Bücherregal hier oben, nach unten geschafft, damit meine ungelesenen Bücher nicht mehr in zweier Reihe stehen müssen :-, Wer sagt eigentlich das sie sich unwohl fühlen, wenn sie in zweier Reihe stehen :scratch:
    psssst........

    Sobald wir lernen, uns selbst zu vertrauen, fangen wir an zu leben. ( Johann Wolfgang Goethe )


    Jede Begegnung , die unsere Seele berührt hinterlässt eine Spur die nie ganz verweht. ( Lore-Lillian Boden )

  • Muss ich eigentlich erwähnen das ich den freien Platz schon wieder verplant habe

    neee, musst Du nicht - Du weißt doch: Reden ist Silber, Schweigen ist Platz im Regal für neue Schätze :loool:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Braves Hörnchen ist up-to-date und hat trotzdem schon die Regale wieder aufgehängt - aber einräumen ist heute nicht mehr dran, mag nicht mehr

    Super braves Hörnchen hat sich jetzt einen gemütlichen Abend verdient! :D

    oder hab ich da was falsch verstanden?

    Nein, eh nicht! Aber in Hinsicht auf die Religion ist das unserem modernen Denken nach doch etwas Besonderes. So ineinander verwoben kennen wir das ja nicht! :)

    Was uns so normal erscheint, war also für damalige Verhältnisse ein massiver Umbruch. Im Rückblick erscheinen mir die Traditionen, die die rituellen Handlungen und Kulte in die Familien hinein nehmen und als soziales Bindeglied nutzen, als irgendwie angenehmer, nicht so strikt und doktriniert wie heute.

    Na, hier sagst Du es ja ganz richtig. Das Christentum mit seinem Absolutheitsanspruch sah das alles viel verbissener.

    Und das, was man weiß, ist doch stark tendenziös gefärbt durch die damaligen Schreiber, die oftmals Bischöfe der Kirche waren.

    Ich glaub, die haben ein richtiges Programm entworfen und in Szene gesetzt, um den Schwachsinn möglicht vielen verklickern zu können.

    Diese Verfolgung geschah nicht nicht, weil diese Menschen Christen waren, sondern weil sie eine Order des Kaisers zum gemeinsamen Opfer nicht gefolgt waren - zumindest versteh ich das so

    Ich versteh das eigentlich gar nicht. Wenn die Christen so unbedeutend waren, dann hätte den Römern ja egal sein können, was die tun oder lassen. Allerdings fiel diese Christenverfolgung in die Ära, in der es 20 Kaiser gab. Vielleicht war man da allgemein nervöser und nun kamen die Christen gerade recht mit ihrer Weigerung. Was denkst Du, kann man das so sehen? Den Cato lassen wir jetzt erst mal sein Referat ausarbeiten!

    Da kam ein kluger Kopf zur rechten Zeit,

    Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass er schon vorausgesehen hat, dass die Christen mal eine Macht werden, mit der man rechnen muss. Vielleicht hatte er einfach mehr Glück als Verstand, obwohl er sicher auch klug gewesen sein wird. Muss mal eine Biografie lesen!

    dabei haben die sich damals die Köpfe heiß diskutiert und waren schlimmer zerstritten als alte Waschweiber

    Ja, das hat gedauert bis die Elite eine Linie hatte, die man der unteren Ebene dann auch verkaufen konnte, hab ich zumindest mal wo gelesen.

    Woolf spricht davon, dass es wohl erst ab Beginn des 19. Jahrhunderts wirklich wichtig gewesen sei, sich eindeutig zu einer Religion zu bekennen,

    Ja, das dachte ich auch, dass das viel zu spät ist.
    Aber war es vorher nicht so, dass man sowieso die Religion des Herrschers annehmen musste? "Cuius regio eius religio", habe ich mal vor Jahr und Tag gelernt, was heißt, dass der Herrscher die Religion der Untertanen bestimmt. Vielleicht meint das der Woolf :?:?( Und erst im 19. Jahrhundert konnte dann das Individuum entscheiden, was es glauben wollte.