Molly McAdams - Im Herzen bei dir / Taking Chances

  • Klappentext:
    Harper wächst unter dem strengen Regiment ihres Marine-Dads auf. Sie zählt die Tage, bis sie aufs College gehen kann, um endlich die Dinge zu erleben, von denen sie bislang nur gehört hat: Flirten, Daten, Küssen. Gleich auf der ersten Party trifft sie Chase, der all das ist, was ihr Vater hasst: sexy, wild, verwegen. Nur mühsam widersteht Harper seinem Bad-Boy-Charme. Obwohl sie sich kurz darauf in seinen attraktiven Mitbewohner Brandon verliebt, scheint ihr Körper jedes Mal vor Verlangen zu vibrieren, sobald Chase in der Nähe ist. Sie ist überglücklich mit Brandon, aber auch ihre Gefühle für Chase werden immer stärker. Ein unvergessliches Wochenende lang gibt sie der Versuchung nach – und plötzlich ist nichts mehr, wie es war …


    Meine Meinung:
    ACHTUNG! KÖNNTE nicht markierte SPOILER ENTHALTEN!
    Ich habe mich mit dieser Rezension echt schwer getan. Einem Rezensionsexemplar und dann noch aus einem Verlag, der für mich normalerweise der Garant für Bücher mit 5 Sternen ist, nur einen Stern zu geben, das ist nicht einfach. Ich hoffe sehr, dass ich euch mit meiner Rezension die Gründe dafür begreifbar machen kann. Ich bemühe mich, nicht zu spoilern, weiß aber nicht, ob mir das so richtig gelingt, da ich meine Meinung ja auch irgendwie begründen muss. Wer also sehr empfindlich ist, liest hier nicht weiter.


    Also, ich hatte keine Probleme das Buch von vorne bis hinten durchzulesen. An keiner Stelle hatte ich das Gefühl, dass ich abbrechen wollte, weil es mich vielleicht gelangweilt hätte. Nein, im Gegenteil. Ich war in der Geschichte gefangen. Aber, es war eher so wie bei einem Unfall. Man will nicht mehr hinschauen, aber man kann auch einfach nicht aufhören zu gaffen.


    Harper, die Hauptperson dieses Buches ist einfach nur unendlich naiv. Das kann man jetzt auf ihre Kindheit schieben, wenn man möchte, denn sie ist ohne Mutter bei einem Vater aufgewachsen, der ihr keinerlei Liebe gegeben hat. Aber, selbst für jemanden, der nicht weiß, was Liebe ist, verhält sie sich einfach nur unreif, kindisch, fast schon schizophren. Sie wechselt zwischen Chase und Brandon hin und her ohne Sinn und Verstand. Mit dem einen schläft sie nicht, weil sie noch nicht dazu bereit ist, was ich in Anbetracht ihres Alters und der Kürze der Zeit, die sie sich kennen, sehr gut nachvollziehen konnte. Plötzlich aber wirft sie sich dem anderen in die Arme und in sein Bett. Eine Erklärung findet sie natürlich auch für ihr Verhalten. Er war es eben, mit dem sie ihr erstes Mal erleben wollte. Nicht der andere, mit dem sie zu dieser Zeit zusammen ist.


    Die Eltern ihrer neuen besten Freundin werden fast sofort zur Ersatzeltern und lassen sich von mir mit Mom und Dad anreden. Was für ein Glück… solche Menschen gibt es nicht oft. Sorry für die Ironie, aber auch das war einfach nur unglaubwürdig und ging viel zu schnell.


    Chase und Bradon waren sich für meinen Geschmack zu ähnlich. Beide gutaussehend, tätowiert, beide irgendwie schon doch den Bad-Boy-Charme, den die Autorin, aber eigentlich eher Chase als Brandon zuschreiben will. Schafft sie nur leider nicht komplett durchzuhalten und umzusetzen. Somit gab es für meinen Geschmack zwischen den beiden zu wenig Unterschiede, um sich für einen entscheiden zu können. Sie verschwammen in einem Einheitsbrei und es war eigentlich recht egal, ob Harper sich nun gerade dem einen oder dem andren Mann zuwandte.


    Für meinen Geschmack geht in dieser Geschichte einfach alles viel zu schnell. Wenn ich richtig gerechnet habe, dann umfasst das Buch ungefähr einen Zeitraum von 2 Jahren im Leben der sehr jungen Menschen und es kommt alles darin vor:

    Bei allem, was die Autorin anspricht, geht sie immer einen Schritt über das Glaubwürdige hinaus und genau das macht dieses Buch für mich einfach unglaubwürdig und damit auch nicht lesenswert. Es ist alles to much…


    Ja, also ist diese Geschichte leider alles in allem völlig überzogen, hat Protagonisten die sich wie Kleinkinder benehmen, Zufälle und Wendungen, die schon nicht mehr glaubwürdig sind und deswegen muss ich leider einen Stern vergeben.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)

  • Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)