Rick Remender - Captain America: Verschollen in Dimension Z

  • The Cap is back! Nun ja, im Prinzip war er ja nie weg, aber mit dem ersten Megaband "Verschollen in Dimension Z" rückt Rick Remender, gemeinsam mit den Illustratoren John Romita Jr., Klaus Janson, Scott Hanna und Tom Palmer, Captain America in die Geschehnisse der Marvel Now Ära... Ein kleiner Exkurs: Marvel Now stellt im Prinzip eine generalüberholung des Marvel-Universums dar und versucht an einigen Stellen manche ursprünglichen Aspekte der bekanntesten Superheld_innen wieder in den Mittelpunkt zu schieben. Der Megaband fasst die zehnteilige und gleichname Miniserie über Captain America zusammen.


    Beschreibung laut Amazon:
    Er wurde erschaffen, um die Werte seines Landes zu verteidigen. NUN beginnt für Captain America in einer bizarren, ungastlichen Realität eine neue Ära, die ihn und seine Überzeugungen erschüttern wird. Kann der prominente Sohn Amerikas fern der Heimat, entwurzelt und ohne Verbündete, eine neue Bestimmung finden?


    Zum Inhalt:
    Captain America, auch bekannt als Steve Rogers, verschlägt es in eine surreale parallele Realität, die als Dimension Z bekannt ist. Dort trifft er auf seinen alten Erzfeind Armin Zola und seiner gresslichen Horde von untergebenen Mutanten. In einem ersten Kampf unterliegt der Captain und muss fliehen, aber der Weg in seine eigene Realität führt nur durch die eigens entworfene Stadt Zolas. Somit bleibt Steve Rogers nichts Anderes übrig als in der Dimension Z herumzuirren, bis er sich eines Tages seinem Widersachen stellen kann. Seit seiner Flucht ist ein kleiner Junge an Steves Seite, dem noch ein zweifelhaftes Schicksal zu Teil wird, was dem Captain auch sehr klar ist. Dennoch nimmt sich Rogers ihm an und bald nennt Captain America den Jungen nur noch "Sohn". Es vergehen Jahre, bis es zum finalen Showdown zwischen Captain America und Zola kommen kann und Rogers' Ziehsohn seine wahre Bestimmung erfährt.


    Fazit:
    Seit dem Beginn der "Marvel Now"-Phase ist natürlich schon einiges an Zeit vergangen und mittlerweile treiben wir uns schon in den Wirren von "Secret Wars" herum, aber mit der Miniserie "Verschollen in Dimension Z" sollte der Captain einmal mehr glattgebügelt werden. Das gelingt auch auf sehr spannende Weise. Erstmal taucht mit Armin Zola ein alter Feind wieder auf, der in vieler Hinsicht Steve Rogers zu dem gemacht hat, der er nun ist. Im Marvel-Kosmos ist Armin Zola ein genialer und bösartiger Stratege, was auch in diesem Megaband hervorragend zur Geltung kommt. Seine tatsächlichen Pläne bleiben verborgen und der Captain hat einen starken Gegner vor sich. Dennoch frage ich mich, ob es nicht möglich gewesen wäre den Red-Skull erneut in die Handlung zu katapultieren, aber vielleicht hat das einfach Gründe, die ich nicht kennen. Als nächstes nimmt die Handlung um den kleinen Jungen, den Steve Rogers bei seiner Flucht vor Armin Zola gerettet hat, weiter Fahrt auf. Mit diesem Jungen an seiner Seite erwacht ein zentrales Element in Steve Rogers' Charakter zum Leben - Er ist ganz alleine und hat keine Familie! Captain America hatte während all der Jahre, die er gegen Feinde gekämpft hat, niemals Ruhe und niemals Zeit auch nur daran zu denken, was geschehen würde, wenn er eine Familie hätte. Das ändert sich nun schlagartig, denn er fühlt sich dem kleinen Jungen gegenüber als Vater und beginnt nun dieses Gefühl immer mehr zu verinnerlichen.
    Durch diesen starken Fokus lässt sich mal wieder sehr viel über den Charakter des Steve Rogers erfahren und es ist sehr spannend, wie sich Captain America immer häufiger fragt, ob er wirklich die Dimension Z verlassen sollte, da er nun seinen innigsten Wunsch einer Familie erfüllt sieht. Dieser charakterliche Fokus und eine düstere, aber manchmal auch etwas langgezogene Story, bringen diesem Megaband solide :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: ein. Insgesamt stark und unterhaltsam, aber vielleicht ist ein plötzliches "reingezogen-werden" in eine andere Dimension auch einfach zu plump um einen Charakter etwas zu schleifen und neu zum glänzen zu bringen.


    Zum Design:
    Also rein vom Stil der Zeichnungen und deren Anordnung und Verknüpfung an die Story, ist dieser Comic wirklich spitze! Die Illustratoren fangen die düstere Umgebung und die Surrealität der Dimension super ein und zeigen deutlich, wie gefährlich diese Umgebung für den Captain ist. Hier zeigt sich ein Comic nicht einfach bunt, sondern entsprechend düster, wie es in einer anderen Dimension aussehen kann.

    :study: - 2016 - Bücher: 06 / Seiten: 2.668 / Hörbucher: 08 / Minuten: 3.099 / Comics: 03 / Seiten: 892