Charles Dickens - Bleak House (ab 11.01.2016)

  • Zu Kapitel 15:
    Ist Euch aufgefallen, dass wir Mr. Gridley zuvor bereits begegnet sind? So wie Miss Flite die verrückte, alte Dame aus dem ersten Kapitel im Kanzleigericht war, so ist Mr. Gridley der verbitterte Mann aus Shropshire, der vor Gericht immer "Mylord" hineinrief.
    Zudem war mir Mr. Skimpole gar nicht so unsympathisch in diesem Kapitel. Er hat nun mal eine lockere Beziehung zum Geld, erkennt aber auch den Zusammenhang zwischen seiner Lebensweise und dem Nutzen für den verstorbenen Gerichtsvollzieher. So gesehen, tat er ihm doch etwas Gutes :geek:

  • Ist Euch aufgefallen, dass wir Mr. Gridley zuvor bereits begegnet sind? So wie Miss Flite die verrückte, alte Dame aus dem ersten Kapitel im Kanzleigericht war, so ist Mr. Gridley der verbitterte Mann aus Shropshire, der vor Gericht immer "Mylord" hineinrief.

    Ja, das ist mir auch aufgefallen. Mal sehen wie sich die Fäden noch weiter verknüpfen werden.



    Zudem war mir Mr. Skimpole gar nicht so unsympathisch in diesem Kapitel.

    :shock: Echt? Mit der Drohnenphilosophie konnte er ja fast noch bei mir punkten...irgendwie so im Vergleich zu einer gewissen weiblichen Person der Wohltätigkeit.

    Er hat nun mal eine lockere Beziehung zum Geld, erkennt aber auch den Zusammenhang zwischen seiner Lebensweise und dem Nutzen für den verstorbenen Gerichtsvollzieher. So gesehen, tat er ihm doch etwas Gutes :geek:

    Ja, stimmt von der Warte her gesehen! 8) Ich bin mir sicher, dass er mir -äußerst vernünftig versteht sich- ein halb volles Glas für ein volles Glas erklären würde.Kommt halt auf die Sichtweise an :lol:

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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  • @Farast, mit genau den gleichen zwei Sätzen habe auch ich meine Probleme. Vielleicht ist es ja sogar beabsichtigt, dass man als Leser ebenso verständnislos wie Lady Dedlock da steht (und ich bin mir auch sicher, dass das "Dienstmädchen" unsere Mylady ist!). Aber der bayerische Dialekt nervt mich jetzt auch schon...
    Ja, am Schluß das ist wohl so eine Art "Armengrab". Ich stelle mir das so vor, dass diejenigen, die sich keine vernünftige Bestattung mit Grabstein, etc. leisten können, an einem bestimmten Ort "verscharrt" werden. Etwas Erde drüber, und ein paar Tage später wird der nächste Tote da abgelegt.
    Und der arme Jo, der sein Brot auf der Treppe dieser evangelischen Gesellschaft ist. Diese Gesellschaftskritik von Dickens, dass die Reichen und wohltätige Institutionen sich generös geben und Projekte in Afrika unterstützen, aber die Armut und das Elend vor der eigenen Türe nicht einmal sehen... Diese Kritik sehen wir hier immer wieder und finde ich sehr schön und treffend beschrieben! (Wobei sehen tut es Lady Dedlock, sie möchte mit Jo weder gesehen werden, noch irgendwie die Hand berühren - allerdings gehört sie ja ohnehin nicht zu den Wohltätern)

  • Ja, am Schluß das ist wohl so eine Art "Armengrab". Ich stelle mir das so vor, dass diejenigen, die sich keine vernünftige Bestattung mit Grabstein, etc. leisten können, an einem bestimmten Ort "verscharrt" werden. Etwas Erde drüber, und ein paar Tage später wird der nächste Tote da abgelegt.

    In so ein Armengrab wurde ja auch Nemo gepackt :-k

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Ich hab Euch nicht vergessen und hole heut endlich langsam auf - ich bin grad in der Tanzschule :ergeben:

    Richard verhält sich bei seiner Berufswahl wie ein kleines Kind. Egal was man ihm aktuell vorschlägt, er findet es toll Nur finde ich dieses Verhalten bei einem Kind normal, aber bei einem Erwachsenen... Ich kann es mir überhaupt nicht vorstellen, dass er eine Ahnung über den Beruf eines Chirurgen hat. Aber o.k. jetzt will er Chirurg werden und es wird auch ein Mentor (nennt man das so?) für ihn gefunden, Mr. Bayham Badger.

    Ich sehe Richard genauso wie Du und hab, ehrlich gesagt, wenig Vertrauen in seine Ausdauer und Beständigkeit. Insgesamt habe ich aber den Eindruck, dass ein Chirurg damals nicht studierte so wie heute, sondern dass das eine Art "Training on the job" wird - was mein Vertrauen in damalige Chirurgen nicht unbedingt erhöht 8-[ Und wieder fällt mir Dickens Namenswahl auf, das hatte mich ja schon vorher fasziniert - meint Ihr, er nennt diesen Chirurgen nur rein zufällig "Schläger"? :-k

    "Verlaß dich auf niemanden als auf die Vorsehung und deine eigne Kraft. (...) Beständigkeit in der Liebe ist eine gute Sache, aber sie wiegt nichts ohne Beständigkeit in allen andern Dingen." Gut gesprochen! Schauen wir mal, was Richard daraus machen wird.

    Hoffentlich macht er was draus und enttäuscht nicht das Vertrauen der anderen. Ich trau ihm ja nicht so richtig…. Hattet Ihr auch den Eindruck, dass Mr. Jarndyce darauf gehofft hat, dass die beiden sich verlieben? Hat er die jungen Leute also mit genau diesem Ziel zu sich nach Bleak House geholt? Und falls ja: verfolgt er nur dieses Ziel oder was hat er noch im Sinn?

    Und gegen Schluss des Kapitel, nur so nebenbei bemerkt, erzählt Esther, dass da ja noch ein Mann bei Badgers war, ein junger Chirurg. Und er schien etwas Eindruck gemacht zu haben.

    Hast Du ihn nicht erkannt? Meiner Meinung nach ist das genau der junge Chirurg, der den armen Nemo untersuchte :wink: Alle Fäden laufen irgendwie zusammen wobei ich absolut keine Ahnung hab, was für eine Rolle - außer als potentieller Gatte - der junge Mann noch spielt…..

    Allerdings geht es ihrem Verlobten auch nicht so viel besser wie ihr. Dessen Papa ist ja auch eine Type. Fühlt sich als der bekannteste aller Gentleman und nutzt seine Familie schamlos aus.

    Da haben sich ja echt zwei gesucht und gefunden - und wieder packt Dickens den Knüppel aus und verteilt Seitenhiebe auf all diejenigen in der Gesellschaft, denen der Schein wichtiger ist als alles andere und die das immer auf Kosten der anderen ausleben. Gleich ob jetzt durch die oberen Gesellschaftsschichten oder durch solche, die sich einfach für was besseres halten.

    viele Grüße vom Squirrel



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  • Jetzt bin ich auf dem aktuellen Stand. Habe jetzt alles bis einschließlich Kapitel 16 gelesen. Leider fällt es mir im Moment sehr schwer. Dickens schafft es wirklich alles in die Länge zu ziehen. Einige Kapitel könnten nach drei bis vier Seiten zu Ende sein. Trotzdem wird alles so sehr ausgeschmückt, dass es deutlich mehr Seiten werden.
    Trotzdem möchte ich weiterlesen, weil ich hoffe, dass doch nochmal ein bisschen mehr passiert.

  • So, jetzt bin ich wieder up-to-date - habe eben beim Frühstück das letzte Kapitel gelesen :wink:


    Mr. Skimpole ist mir auch nicht sympathisch und über seine Rolle im Ganzen bin ich mir sehr im Unklaren. Was ich interessant dabei finde ist, dass Mr. Boythorne wohl genauso über Skimpole denkt, ihn aber trotzdem zu sich einlädt - eigentlich ist das ja ein Widerspruch in sich… :-k Ich vermute, dass wir noch eine Weile warten müssen, bis wir über die beiden und ihren Bezug zur ganzen Geschichte mehr erfahren.


    der ehemalige Gerichtsvollzieher gestorben ist und drei Kinder hinterlässt. Die älteste der Geschwister versorgt soweit es ihre Kräfte zulassen die Kleinen durch unterschiedliche Arbeiten. Was ihr schwer genug fällt, weil sie als Tochter eines (verstorbenen!) Gerichtsvollziehers per se einen schlechten Ruf hat und sie deshalb schlecht bezahlt wird. Auch hier wird eine Notlage schamlos ausgenutzt.

    Da werden die Kinder für den Beruf ihres Vaters in Sippenhaft genommen :wuetend: und niemand denkt sich etwas dabei, wenn eine 13jährige arbeiten muss um ihre kleinen Geschwister am Leben zu erhalten. :evil: Wenigstens zwei Menschen nehmen etwas Anteil daran. Was mich verblüfft ist die Freiheit und Selbstverständlichkeit, mit der unsere Protagonisten so einfach in die Wohnung zu den Kindern gehen. War das damals so selbstverständlich, dass Wildfremde so einfach in die Wohnungen Armer gehen konnten ohne dass sich jemand was dabei denkt? Das sind gesellschaftliche Verhaltensweisen, die mich irritieren, selbst wenn es ja in bester Absicht geschieht. Wobei sie ja dann auch erstmal nichts weiter tun sondern auch ganz selbstverständlich hinnehmen, dass Charley jetzt für den Erhalt der Kinder arbeiten geht :-?


    Eine heftige und sehr gerechtfertigte Kritik an das System!

    Ganz massiv - auch wenn Dickens sicherlich etwas übertreibt mit den 17 Anwälten, so ist der springende Punkt ganz klar: das Gerichtssystem ist unhaltbar und ruiniert die Menschen, denen es helfen sollte. Es ist ein Selbstläufer, um die Anwälte zu ernähren ohne Rücksicht auf die Folgen :evil:


    "Toms Einöde" ist eine grauenvolle Stätte und das Ergebnis des Rechtsstreites "Jarndyce gegen Jarndyce".

    Diese Straße hat Mr. Jarndyce ja in einem vorherigen Kapitel erwähnt -sinngemäß: wir haben einen Besitz in London, eine Straße - da sie der Streitpunkt ist, ist sie mittlerweile völlig verfallen… so oder ähnlich hat er sich ausgedrückt. Hier knüpfen also erneut die Fäden einen Teppich, die Geschichten verweben sich zu einem großen Ganzen.


    Und hier eine kleine Zwischenbemerkung von mir mit einem Hauch von Kritik an den Übersetzer. Ich kann mir gut vorstellen, dass Jo einen Dialekt hatte, aber warum musste man es in Richtung bayerischer Dialekt übersetzen? Das fand ich nicht so gelungen. Zwei Sätze verstanden nicht nur Lady Dedlock nicht, ich genauso wenig. Konntet bzw. könnt ihr euch einen Reim darauf machen:
    "Stocken mer uns. An Flins, verstengans? An Stutz brennen." bzw. "Flinserln brennen - an Stutz." (Seite 299) Kann das Original da vielleicht weiterhelfen? Das ist noch bevor Jo und Lady losgehen.

    War Meyrink Bayer? Im Original spricht Tom Slang, oft sind die Wörter nicht vollständig und falsch geschrieben - vielleicht konnte Meyrink von seiner Herkunft her es nicht anders übersetzen als so? Vielleicht ist für ihn der Dialekt das passende "Transportmittel", um die Armut und niedere Herkunft bildhaft zu machen - ich gehe davon aus, dass in Bayern früher nur das niedere Volk breiten Dialekt gesprochen hat, die höhere Gesellschaft Hochdeutsch.
    Im Original liest sich Toms Antwort so:


    Zitat von Dickens

    'I'm fly,' says Jo. 'But fen larks, you know! Stow hooking it!'


    'What does the horrible creature mean?' exclaims the servant, recoiling from him.
    'Stow cutting away, you know!' says Jo.

    Sinngemäß heißt das, dass die Dame gar nicht daran denken solle abzuhauen ohne ihn zu bezahlen. "to cut away" und "to hook something" heißt unter anderem "abhauen, verschwinden" bzw. jemanden zu übervorteilen, ihn nicht zu bezahlen für geleistete Arbeit. Auch im Original ist Jo nicht immer einfach zu verstehen.


    Soll das etwa ein Friedhof sein hinter dem Gitter? Werden die Toten da einfach hingeworfen? Habe ich das richtig verstanden? Oder einfach nur so mit etwas Erde zugeschüttet? Da feiern die Ratten ja mehr als ein Fest

    Das ist der Armenfriedhof - vermutlich keine geweihte Stätte sondern einfach nur ein Platz, um die Körper abzuladen ohne jeden Aufwand. Und ja: die Ratten feiern ein Fest und die Straßenköter vermutlich auch :pale:


    Dickens schafft es wirklich alles in die Länge zu ziehen. Einige Kapitel könnten nach drei bis vier Seiten zu Ende sein. Trotzdem wird alles so sehr ausgeschmückt, dass es deutlich mehr Seiten werden.
    Trotzdem möchte ich weiterlesen, weil ich hoffe, dass doch nochmal ein bisschen mehr passiert.

    Du wirst Dickens Stil wohl ertragen müssen, das wird sich meiner Meinung nach nicht ändern. Es wird sicherlich mehr passieren, aber es die Geschichte wird ganz bestimmt kein Thriller oder so. Es ist eine ganz derbe Gesellschaftskritik, verpackt in die damalige Sprache und in eine Form, die der damaligen Schreibweise entspricht - heute veröffentlicht, hätte es wohl keine Chance mehr akzeptiert zu werden in seinen Formalismen und seinem ausufernden Stil. :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



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  • Mal so ein paar Gedanken am Rande: es ist ja schon irre, was Dickens hier geleistet hat. Heutzutage setzen wir uns ja an den PC und können einfach drauflos tippen. Bestimmt machen viel Autoren sich vorher Gedaknen über ihre Geschichte, ihre Protagonisten, den Plot als Gesamtgeschehen - aber sie können dennoch sehr leicht in ihrer Datei hin und herhüpfen und korrigieren und Fäden neu verknüpfen und so … Dickens (und alle Schriftsteller vor der Zeit der Computer) konnte das nicht. Er saß bei Kerzenlicht vor einem Stapel Papier (bestimmt sehr teuer) und musste die Fäden dieser immensen Geschichte in seinem Kopf parat haben. Was wir hier langsam aneinander knüpfen, all die Verwicklungen und einzelnen Handlungsstränge, die wir hier entdecken und zusammen setzen zu einem Gesamtbild, musste er schon weitestgehend im Kopf haben. Einfach mal schnell umschreiben, Kapitel rausnehmen, neu schreiben etc. - das ging nicht so einfach. Und es ist ja kein 300-Seiten-Plot, von dem wir hier reden. Ich kann echt nur den Hut ziehen vor solch einer Leistung - sei es Charles Dickens oder auch die vielen anderen Autoren, die so gearbeitet haben :pray:

    viele Grüße vom Squirrel



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  • Leider schaffe ich es momentan nicht mitzuhalten :( Ich hatte von Freitag bis gestern Abend Besuch und konnte so meine Lesetage nicht nutzen. Heute wollte ich weiterlesen und war mit meinen Gedanken bei den anderen ungelesenen Büchern. Irgendwie klappt es momentan nicht mit mir und "Bleak House" :cry: Dabei gefällt es mir eigenlich gar nicht schlecht.
    Ich werde jetzt erst mal ein anderes Buch dazwischen schieben und dann hoffentlich später einen neuen Versuch starten. Ich wünsche euch noch viel Spaß und es tut mir wirklich leid, dass ich aussteige :pale:

    2017: 49/87; 2016: 43/92; 2015: 33/84; 2014: 36/56; 2013: 52/37; 2012: 52/39

  • Hey, tut mir wirklich leid, aber ich muss mich aus dieser Runde verabschieden. :cry:
    Ich würde wirklich gerne mit euch weiterlesen, aber meine freie Zeit lässt das im Moment einfach nicht zu. So weit hinke ich gar nicht hinterher, aber dann fehlt mir immer die Zeit hier mitzulesen und zu schreiben. Aus meiner zweiten MLR musste ich mich auch gerade verabschieden. Das Buch werde ich definitiv weiterlesen, aber vermutlich erst was später.
    Ich wünsche euch aber weiterhin viel Spaß mit dem Buch!!!

    "I see you laugh. Very well, for simplicity’s sake, let us assume I am the center of creation. In doing this, let us pass over innumerable boring stories: the rise and fall of empires, sagas of heroism, ballads of tragic love. Let us hurry forward to the only tale of any real importance." His smile broadened. "Mine." (Kvothe in The Name of the Wind)

    2019: :study: 11 Bücher mit 3.997 Seiten

    :musik:12 Hörbücher mit 18.360 Minuten

  • Und der arme Jo, der sein Brot auf der Treppe dieser evangelischen Gesellschaft ist. Diese Gesellschaftskritik von Dickens, dass die Reichen und wohltätige Institutionen sich generös geben und Projekte in Afrika unterstützen, aber die Armut und das Elend vor der eigenen Türe nicht einmal sehen... Diese Kritik sehen wir hier immer wieder und finde ich sehr schön und treffend beschrieben! (Wobei sehen tut es Lady Dedlock, sie möchte mit Jo weder gesehen werden, noch irgendwie die Hand berühren - allerdings gehört sie ja ohnehin nicht zu den Wohltätern)

    Dickens findet dafür auch immer die treffenden Bilder - deutlicher kann man es ja kaum machen. Mir gefällt das sehr gut und ich hab auch richtig Spaß am Buch. Ich hab halt festgestellt, dass ich einfach dran bleiben muss mit dem Lesen, am besten zwei bis drei Kapitel hintereinander. :)

    Das ist das Tolle an den MLR: dass man Sachen, die man womöglich überlesen hätte, doch mitbekommt.

    Ja, dafür liebe ich die Leserunden auch :D

    Leider schaffe ich es momentan nicht mitzuhalten


    Hey, tut mir wirklich leid, aber ich muss mich aus dieser Runde verabschieden.

    Na, ich hab ja schon vermutet, dass unsere Leserunde 10 kleine Negerlein spielt :wink: Ihr wart so verdächtig still. Aber wenn es eben nicht klappt, aus welchem Grund auch immer, dann kann man auch nichts erzwingen. Es ist schade, aber ich kann's verstehen. :friends:
    @Frawina wo steckst Du denn? :ergeben:
    @Farast wie geht es denn Deinem Vater? :friends:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • @Farast wie geht es denn Deinem Vater?

    Nicht gut, deshalb lese ich im Moment so still mit. Heute bzw. morgen werde ich versuchen ob mich Dickens auch diese Woche so gut von meinen Gedanken ablenken kann, wie er es letzte Woche geschafft hatte.

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  • Nicht gut,

    oje, ich hatte auf bessere Nachrichten gehofft :( ich drück weiter fest die Daumen, dass es bald besser wird :friends:

    viele Grüße vom Squirrel



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  • Ich hab gestern übrigens gleich weiter gelesen, es lief grad so gut :)


    Mir kommt Richard so langsam vor wie eine junge Ausgabe von Mr. Skimpole - Euch auch? Sich das Leben schön reden und mit möglichst wenig Aufwand auf großem Fuß leben… sicherlich hat auch Skompole in jungen Jahren mal versucht zu arbeiten und sicherlich ist es dabei genauso vorgegangen wie Richard. Ich denke, sein Weg ist klar gezeichnet in dieser Geschichte. Dabei gehen mir die beiden Herren langsam doch ein wenig auf den Geist - besonders Skimpole ist seiner Art wie sie in den Szenen auf Boythorns Anwesen beschrieben wird - wie er da "rechnet" und so tut als sei es völlig legitim immer auf Kosten anderer zu leben und dass alle anderen im Unrecht sind wenn sie versuchen, das ihnen zustehende einzutreiben. Es muss doch einen Grund haben, warum Jarndyce ihn aushält. Genauso taucht auch die Frage nach Skimpoles Familie auf - ja, was ist mit denen? :-k
    Jarndyce lässt also erste Spuren der Besorgnis erkennen - deutlich in dem Spruch mit den Tugenden der Mütter und den Sünden der Väter. Was genau wohl Adas Geschichte ist? Von Esther weiß er ja wirklich nicht viel - aber zusammen betrachtet mit Lady Dedlocks Verhalten und Aussagen im nächsten Kapitel scheint mir da doch der Zusammenhang recht eindeutig: Lady Dedlock scheint in der Kirche Esther zu erkennen - oder jemanden, dem sie sehr ähnlich sieht. Später in der Lodge zeigt sich, dass die Lady und Jarndyce sich aus früheren Zeiten kennen. Ganz früheren Zeiten, als die Lady wohl noch keine Lady war sondern mit ihrer Schwester unterwegs. Und Esther gegenüber erwähnt Jarndyce, dass die Dame aus dem Brief sich Kenge gegenüber als Tante bezeichnet hat…. war es also Lady Dedlocks Schwester, die Esther erzogen hat? Denn die Patin (Tante) würde sich doch sicherlich nicht einfach an jemand total Unbekannten wenden, um das Kind versorgt zu wissen. Und dürfen wir daraus auch schon schließen, dass Esther Lady Dedlocks Kind ist? Immerhin hat diese sich mit ihrer Schwester überworfen, aus welchem Grund wissen wir noch nicht - aber das Kind könnte Grund genug sein.
    Ich liebe es zu spekulieren - Ihr auch? Habt Ihr die gleichen Gedankengänge gehabt in diesen Kapiteln?

    viele Grüße vom Squirrel



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  • Ich versuche weiter zu machen. Die Ablenkung tut mir im Moment gut (hoffe ich jedenfalls). Wenn ich merke, dass ich gar nicht mehr kann, werde ich Bescheid sagen.


    Ja, am Schluß das ist wohl so eine Art "Armengrab". Ich stelle mir das so vor, dass diejenigen, die sich keine vernünftige Bestattung mit Grabstein, etc. leisten können, an einem bestimmten Ort "verscharrt" werden. Etwas Erde drüber, und ein paar Tage später wird der nächste Tote da abgelegt.

    Ach du liebes bißchen wie schrecklich, dann hatte ich das richtig verstanden. Mein Verstand hatte sich da verweigert, dass ich da richtig lese.

    Und wieder fällt mir Dickens Namenswahl auf, das hatte mich ja schon vorher fasziniert - meint Ihr, er nennt diesen Chirurgen nur rein zufällig "Schläger"?

    Ja, Badget wäre mir zwar jetzt entgangen, aber bei dem einen oder anderen Namen fällt es mir schon auf. Mal sehen wieso er ausgerechnet "Badget" für den Chirurgen gewählt hat.

    Hattet Ihr auch den Eindruck, dass Mr. Jarndyce darauf gehofft hat, dass die beiden sich verlieben? Hat er die jungen Leute also mit genau diesem Ziel zu sich nach Bleak House geholt? Und falls ja: verfolgt er nur dieses Ziel oder was hat er noch im Sinn?

    Ich hatte noch nicht einmal den Eindruck gehabt, dass er darauf gehofft hätte, dass sich die beiden verlieben. Aber seine wahren Absichten sind mir noch sehr unklar. Bis jetzt scheint er eine sehr großzügige und mitfühlende Natur zu haben, von daher kann ich mir bei ihm nichts negatives vorstellen. Mal sehen was wir noch über ihn erfahren werden.

    Hast Du ihn nicht erkannt? Meiner Meinung nach ist das genau der junge Chirurg, der den armen Nemo untersuchte

    Nein, dass ist mir wirklich völlig entgangen. So eine MLR ist tatsächlich eine feine Sache!

    Was mich verblüfft ist die Freiheit und Selbstverständlichkeit, mit der unsere Protagonisten so einfach in die Wohnung zu den Kindern gehen. War das damals so selbstverständlich, dass Wildfremde so einfach in die Wohnungen Armer gehen konnten ohne dass sich jemand was dabei denkt? Das sind gesellschaftliche Verhaltensweisen, die mich irritieren, selbst wenn es ja in bester Absicht geschieht.

    Das war mir auch aufgefallen. Mir würde das im Traum nicht einfallen, einfach mal so bei Leuten vorbei zu spazieren und in die Wohnung quasi einzudringen. Das irritiert schon sehr.

    Wobei sie ja dann auch erstmal nichts weiter tun sondern auch ganz selbstverständlich hinnehmen, dass Charley jetzt für den Erhalt der Kinder arbeiten geht

    Ich erinnere mich dunkel, dass Jarndyce mit der Vermieterin gesprochen hatte. Vielleicht übernimmt er einen Teil der Miete oder so?

    War Meyrink Bayer?

    Das scheint so. Ich habe gerade den Wikipedia-Artikel überflogen.

    Sinngemäß heißt das, dass die Dame gar nicht daran denken solle abzuhauen ohne ihn zu bezahlen. "to cut away" und "to hook something" heißt unter anderem "abhauen, verschwinden" bzw. jemanden zu übervorteilen, ihn nicht zu bezahlen für geleistete Arbeit. Auch im Original ist Jo nicht immer einfach zu verstehen.

    Danke! Bis auf die zwei Sätzchen konnte ich ihn halbwegs verstehen (von leicht kann da auch nicht wirklich die Rede sein), aber das war tatsächlich nur noch Kauderwelsch für mich und bin froh, dass es @Nungesser ähnlich ergangen ist.

    Mal so ein paar Gedanken am Rande: es ist ja schon irre, was Dickens hier geleistet hat.

    Ich ziehe die ganze Zeit schon den Hut vor ihm. Ich würde mich da gnadenlos verzetteln. :pale:


    Wer liest jetzt eigentlich alles noch mit? Ich habe übrigens bestes Verständnis dafür, dass man aufhört, wenn man merkt, dass einem ein Buch nicht liegt. Selbst wenn ich jetzt nicht auf einzelne Beiträge eingehe.


    @Frawina Wie geht es dir?

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  • Wer liest jetzt eigentlich alles noch mit? Ich habe übrigens bestes Verständnis dafür, dass man aufhört, wenn man merkt, dass einem ein Buch nicht liegt. Selbst wenn ich jetzt nicht auf einzelne Beiträge eingehe.

    Du, Nungesser und ich - und evtl. noch Frawina :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



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  • Du, Nungesser und ich - und evtl. noch Frawina :wink:

    Irgendwie bin ich auch immer noch dabei :winken:


    Natürlich kann man sich über Richard und Mr. Skimpole ärgern. Auf der anderen Seite werde ich auch ein bisschen neidisch. Diese unbekümmerte Art, mit der sie sich durchmogeln und vor allem glücklich sind, finde ich doch ein wenig beneidenswert.


    @Squirrel Wer nun wessen Tochter ist und wer mit wem nun wirklich zusammenhängt, ist mir noch nicht wirklich bewusst. Ich lasse das im Moment einfach auf mich zukommen. Es hätte allerdings ein großes Konfliktpotenzial, wenn sich deine Vermutung bewahrheiten würde.

  • Irgendwie bin ich auch immer noch dabei

    entschuldige :friends: schön, dass Du am Ball bleibst auch wenn Du den Stil nicht so magst

    Diese unbekümmerte Art, mit der sie sich durchmogeln und vor allem glücklich sind, finde ich doch ein wenig beneidenswert.

    Ja, so eine Einstellung macht sicherlich das Leben leichter, aber es ist trotzdem ein Schmarotzen auf Kosten anderer. Damit hab ich persönlich einfach so meine Probleme, zum einen generell, zum anderen aus persönlichen Erfahrungen. Aber das ist in dem Fall natürlich mein "Problem". :wink:

    Wer nun wessen Tochter ist und wer mit wem nun wirklich zusammenhängt, ist mir noch nicht wirklich bewusst. Ich lasse das im Moment einfach auf mich zukommen. Es hätte allerdings ein großes Konfliktpotenzial, wenn sich deine Vermutung bewahrheiten würde.

    Es ist ja auch alles nur reine Spekulation bisher - aber ich mach das einfach zuuuuu gerne :-,

    viele Grüße vom Squirrel



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