Andrei Mihailescu - Guter Mann im Mittelfeld

  • Das Buch spielt in den 80er Jahre in Rumänien.
    Stefan ist Journalist und lernt durch Zufall Raluca kennen, die Ehefrau eines Parteisekretärs. Die beiden fangen eine heimliche Beziehung an, bis sich Raluca scheiden lässt und Stefan Mord und Dokumentenmißbrauch unterstellt wird und er somit für Jahre ins Gefängnis muss. Um ihn aus dem Verkehr zu ziehen, ist jedes Mittel recht. Wird die Liebe ihn das Gefängnis und die Folter dort überstehen lassen? Wird danach ein Leben mit Raluca möglich sein?


    Meine Meinung:
    Der Autor beschreibt die beklemmende Atmosphäre zur damaligen Zeit Rumäniens sehr eindringlich, dunkel und anschaulich. Man denkt sofort, nein, da möchte ich damals nicht gelebt haben, aber die Menschen kannten es nicht anders. Nicht auffallen, machen was von einem verlangt wurde, keinen Widerspruch leisten, keine eigenen Entscheidungen treffen. Die Beeinflussung und Einschüchterung der Bevölkerung ging bis in die eigenen vier Wände. Wer ist Freund, wer ist Feind? Der Freund könnte aber auch zum Feind werden. Wem kann ich was anvertrauen? Wen schweige ich lieber an?
    Diese ganzen Facetten finde ich sehr eindrucksvoll beschrieben und lassen einen beim Lesen des Buches nicht los.
    Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und das Buch vereint Spannung, Liebe und Geschichtliches ohne dabei langweilig oder zu kompliziert zu erscheinen. Mich hat es animiert, mich mehr mit der damaligen Geschichte des Landes zu beschäftigen.


    Das Buch bekommt von mir: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: von 5 möglichen Sterne