Bernard Cornwell - Arthurs letzter Schwur (ab 02.01.2016)

  • Hallo, noch jemand da? Alle im Winterschlaf............... :sleep::wink:

    Ich bin auch noch da. Aber nach 9-10 Stunden PC im Büro ist meine Motivation am Abend nicht mehr so groß, noch weiter in den Monitor zu starren. Aber ich lese dafür fleißig und werde am Wochenende auch wieder meine Meinung hier kundtun.


    Im Moment bin ich mal sehr gespannt, wie Guinever die Schlacht gewinnen will.... :shock: Wie Cornwell die Anspannung vor der Schlacht beschreibt, ist wieder einfach nur großartig.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Ich fasse den Teil etwas gröber zusammen.




    Zweiter Teil
    Mynydd Baddon (Seite 289 bzw. 279 - 317 bei der Weltbild Ausgabe)


    Derfel ist noch zuversichtlich, er hat zwar nicht sehr viele Männer (darunter nur wenige gute und erfahrene Kämpfer) doch er ist sich sicher, Mynydd Baddon gegen die Sachsen halten zu können. Diese beginnen sich kleine Hütten zu bauen was darauf hindeutet, dass sie dort bleiben wollen. Und auch Derfel lässt seine Männer den Hügel von Dornen befreien und Holz aus der näheren Umgebung ranschaffen um eine provisorische Hütte zu errichten, die für die Frauen und Kinder Schutz bieten soll. Zudem schickt er 2 seiner Speerkämpfer um Arthur über seinen Verbleibt zu informieren.
    Er möchte eigentlich durch ein kleines Waldstück und danach durch das Moorgebiet fliehen, doch einer seiner Männer sagt ihm, dass sich dort unter dem Blätterdach der Bäume auch schon Sachsen versteckten, die sie abfangen würden. Dieser Plan wird zudem durch die Ankunft weiterer Sachsen vereitelt.
    Derfel fühlt sich an den Abend auf Ynys Mon erinnert, als sie den Kessel fanden und ebenso von Feinden umzingelt waren - doch damals hatten sie Merlin. Er berät sich mit Ceinayn doch sie haben keine richtig gute Idee wie sie entkommen können. Die Sachsen werden immer mehr und mehr und beginnen mit der Belagerung des Hügels. Derfel schmeißt sich in seine Rüstung um dem Feind zu zeigen, dass sie keine Angst haben und er pinkelt den Hügel auf die Sachsen hinab. Ich musste lachen.

    Zitat von B. Cornwell

    Dass Guinevere in der Nähe war, wusste ich nicht; ich merkte es erst, als sie laut auflachte und damit meine grandiose Geste verdarb, denn auf einmal wurde ich verlegen.

    Die Sachsen vordern Derfels Männer heraus auf das ebene Geländer runter zukommen. Doch er untersagt es seinen Männern den Hügle zu verlassen. Schließlich fühlt er sich gezwungen einen Zweikampf mit einem sächsischen Häupling einzugehen, im Gegenzug will er dafür 3 gefangene Kinder.
    Die Beschimpfungen (die zu solch einem Kampf dazugehören) finde ich irgendwie immer sehr witzig, trotz des ernsten Sachverhaltes. :cheers:
    Schnell und geschickt besiegt Derfel den kräftigen Mann, doch die Sachsen wütend ob es Sieges von Derfel töten die Kinder trotzdem. Dennoch war es ein Statement und die Sachsen sind leicht demoralisiert.
    Zwei Sätze über Krieg, die ich sehr schön (besseres Wort fällt mir gerade nicht ein, den es handelt sich um Krieg und daran ist nichts schön) finde:

    Zitat von B. Cornwell

    Ja, nicht einmal mit Bedauern darf er geführt werden, sondern mit wilder Freude am Sieg über den Feind, und diese wilde Freude ist es, die unsere Barden dazu inspirieren, ihre großartigen Gesänge über Liebe und Krieg zu schreiben. ----------------
    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Jeder Mann sollte den Frieden lieben, doch wenn er nicht mit ganzem Herzen kämpfen kann, wird er nie Frieden haben.

    Cornwell packt oft schöne, traurige, wahre oder gar poetische Stückchen ein, auch wenn es sehr kriegerische/bbrutale Zeiten sind, die Derfel momentan durchlebt.
    Leider kommen jetzt alle Sachsen zu Derfels kleinem Hügel. Beide Streitmächte - Cerdic und Aelle sind da. Der Mut der Britannier sinkt, sie glauben sogar, dass ihre Götter sie nun doch verlassen haben, als Merlins Ritual unterbrochen wurde. Bors, Lancelots Cousin und 11 weitere Männer desertieren von den Sachsen und laufen zu Derfel über. Von diesem erfährt Derfel, dass die beiden Sachsenkönige in der Annahme sind, dass Arthur ebenfalls auf Mynydd Baddon ist. Arthur scheint sie irgendwie überlistet zu haben und nun sind sie alle versammelt.
    Schön wie hier beschrieben wird, was es auch an Zeit in Anspruch nimmt ein rießiges Herr zu organisieren und zu befehligen. Die Sachsen ewig, bis ihre Formation endlich richtig steht. Die Druiden schießen ihre Flüche und Beleidigungen auf Derfels Männer und er schickt darauf hin seinen Barden als Druide um diese ebenso zu verfluchen. Leider ist Pyrlig dafür auch nicht die beste Besetzung. Guinevere wird von einem besonders aufdringlichen Druiden schwer beleidigt. Er wird von ihr mit dem Tod dafür bestraft.
    Und ich weiß, ich muss euch schon damit nerven, aber habe ich erwähnt, dass ich die Frau einfach klasse finde? (zugegeben im ersten Band nicht)


    Zitat von B. Cornwell

    Mit ihren grünen Augen und ein wenig spöttischer Miene starrte sie mich an. Sie war die einzige Frau, die ich kannte, die mir direkt in die Augen zu sehen vermochte, und diesen offenen Blick hatte ich immer schon beunruhigend gefunden.

    Guinevere hat einen Plan und ich bin genauso gespannt wie @Hirilvorgul was die Gute vorhat.
    Derfel reitet alleine den Königen entgegen um zu verhandeln. Lancelot, Aelle und Cerdic. Hier fand ich die Szene so rührend als Aelle ,seines Verbündeten zum Trotz, darauf besteht, seine Schwiegertochter und Enkelinen zu sehen. Rührend ist noch untertrieben, ich hatte glänzige Augen. :cry:
    Aelle übergibt den Mädchen jeweils eine Goldmünze, umarmt Ceinwyn und lobt Derfel nach dem die Drei wieder gegangen sind für seinen Frauengeschmack. :lol:
    Cerdic gibt ihm eine Stunde um sich zu ergeben, was Derfel natürlich nicht vorhat, ansonsten wird er den Hügel stürmen lassen.


    Ich hänge mich immer noch mit dem Gedanken auf, ob die Vorsehung von Derfels Mutter stimmt und er seinen Vater töten wird. Bin aber guter Hoffnung, dass es nicht passiert, da bisher ja noch gar nichts magisches in der Reihe passiert ist und so etwas wie Weitsicht da schon für mich dazu gehört. Aber es wäre sehr tragisch und das widerum würde sehr gut in die Geschichte passen. Ohje.... :scratch:

    :study: Die Rache des Horus - Paul Doherty

    "Wenn mehr von uns Heiterkeit, gutes Tafeln und klingende Lieder höher als gehortetes Gold schätzen würden, so hätten wir eine fröhlichere Welt." - Thorin Eichenschild aus "Der kleine Hobbit"

  • Zweiter Teil
    Mynydd Baddon (Seite 289 bzw. 279 - 317 bei der Weltbild Ausgabe)

    Derfel ist noch zuversichtlich, er hat zwar nicht sehr viele Männer (darunter nur wenige gute und erfahrene Kämpfer) doch er ist sich sicher, Mynydd Baddon gegen die Sachsen halten zu können. Diese beginnen sich kleine Hütten zu bauen was darauf hindeutet, dass sie dort bleiben wollen.

    Ich finde es irgendwie faszinierend, dass da zwei verfeindete Heere lagern (wenn auch Derfels Truppe den Namen vielleicht nicht ganz verdient), aber das "normale" Leben doch irgendwie weitergeht. Da sind Frauen und Kinder dabei, Vieh muss versorgt werden und es werden sogar Hütten gebaut, obwohl doch klar ist, dass in wenigen Tagen hier ein blutiger Kampf stattfinden wird. Es war eine ganz andere, ruhigere (im Sinne von langsamer) Zeit - nicht so hektisch und ungeduldig wie unsere jetzt. Ich finde es auch schön, dass sich Cornwell so viel Zeit nimmt, uns an Derfels vielen Überlegungen teilhaben zu lassen. Wie er grübelt, ob die Flucht gelingen kann und was dafür und dagegen spricht, wie er die Sachsen beobachtet und seine eigenen Pläne immer wieder überdenkt. Und wie er auch mal den ein oder anderen spontanen Entschluss fasst :wink:

    Derfel schmeißt sich in seine Rüstung um dem Feind zu zeigen, dass sie keine Angst haben und er pinkelt den Hügel auf die Sachsen hinab. Ich musste lachen.

    Eine geniale Szene! Ich hab auch laut gelacht - in dem Moment, als Guinevere aufgetaucht ist.


    Gänsehaut hatte ich bei der Szene, in der die Schwarzschilde zu singen beginnen, Derfels Männer in den Kriegsgesang einstimmen und der Barde das ganze auf der Harfe begleitet. Selbst jetzt, wo ich es so schreibe, stellen sich mir die Härchen auf. Wunderbar erzählt!

    Schließlich fühlt er sich gezwungen einen Zweikampf mit einem sächsischen Häupling einzugehen, im Gegenzug will er dafür 3 gefangene Kinder.
    Die Beschimpfungen (die zu solch einem Kampf dazugehören) finde ich irgendwie immer sehr witzig, trotz des ernsten Sachverhaltes.

    Ich glaube, dass diese ausgetauschten Beleidigungen ein Zeichen des Respekts vor dem Gegner sind. Würde man ihn nicht füchten, müsste man sich selbst nicht Mut machen. Und je mehr Aufmerksamkeit der Gegner einem schenkt, umso größer ist auch der Ruhm, wenn man ihn am Ende besiegen kann.
    Derfel beweist auf jeden Fall, dass er ein großartiger Kämpfer ist. Zwar müssen die Kinder trotzdem sterben, aber irgendwie war das zu erwarten. Dennoch finde ich es faszinierend, dass der Auskampf eines Zweikampfes von allen akzeptiert wird. Derfel nimmt in aller Seelenruhe seine Beute an sich bevor er geht und keiner hält ihn auf oder versucht, ihn anzugreifen.

    Zwei Sätze über Krieg, die ich sehr schön (besseres Wort fällt mir gerade nicht ein, den es handelt sich um Krieg und daran ist nichts schön) finde:

    Die beiden Textstellen hatte ich mir auch markiert und ich finde, dass hier sehr viel Wahrheit drin steckt. Wenn sich ein Kampf nicht vermeiden lässt, dann muss er mit Leidenschaft und Überzeugung geführt werden - alles andere verurteilt doch von vornherein zum scheitern. Das gilt für den Krieg genauso wie für unsere alltäglichen kleinen Kämpfe, die uns aufreiben, weil wir immer wieder an uns und unserem Weg zweifeln.

    Bors, Lancelots Cousin und 11 weitere Männer desertieren von den Sachsen und laufen zu Derfel über. Von diesem erfährt Derfel, dass die beiden Sachsenkönige in der Annahme sind, dass Arthur ebenfalls auf Mynydd Baddon ist. Arthur scheint sie irgendwie überlistet zu haben und nun sind sie alle versammelt.

    Es besteht wohl doch noch Hoffnung für Britannien, wenn es Männer wie Bors gibt, denen eben doch nicht egal ist, auf welcher Seite sie in diesem Krieg stehen. Das macht doch Mut - dem Leser ebenso wie Derfels Kämpfern.

    Guinevere wird von einem besonders aufdringlichen Druiden schwer beleidigt. Er wird von ihr mit dem Tod dafür bestraft.
    Und ich weiß, ich muss euch schon damit nerven, aber habe ich erwähnt, dass ich die Frau einfach klasse finde? (zugegeben im ersten Band nicht)

    Wenn es auch nicht sonderlich klug war, was sie da getan hat, kann ich sie doch sehr gut verstehen. Und gerade in den Tagen auf dem Mynydd Baddon
    zeigt sich mal wieder, was für eine großartige Gefährtin sie doch für Arthur (gewesen) wäre. Sie ist klug, mutig, kann die Menschen für sich einnehmen und obendrein hat sie auch noch taktisches Gespür (okay, die Aktion mit dem Druiden spricht nicht unbedingt für letzteres...). Es ist grandios, was Cornwell mit dieser Figur anstellt. Erst sorgt er dafür, dass der Leser sie hasst, um uns ihr dann komplett verfallen zu lassen. So ähnlich muss es auch Derfel ergangen sein.

    Derfel reitet alleine den Königen entgegen um zu verhandeln. Lancelot, Aelle und Cerdic. Hier fand ich die Szene so rührend als Aelle ,seines Verbündeten zum Trotz, darauf besteht, seine Schwiegertochter und Enkelinen zu sehen. Rührend ist noch untertrieben, ich hatte glänzige Augen.
    Aelle übergibt den Mädchen jeweils eine Goldmünze, umarmt Ceinwyn und lobt Derfel nach dem die Drei wieder gegangen sind für seinen Frauengeschmack.

    Ich hab's, glaube ich, schon mal geschrieben: wie schade, dass sich Aelle und Derfel nicht unter anderen Umständen kennenlernen konnten. Ich finde es dennoch schön, dass sie sich mit so viel Respekt und Achtung begegnen. Das spricht für den guten Charakter von Vater und Sohn. Und es ist erstaunlich, wieviel Vertrauen da doch vorhanden ist, als Ceinwyn und ihre Töchter zu Aelle kommen, den Schutz der eigenen Truppe verlassen, um dem verfeindeten König einen Wunsch zu erfüllen.


    Nun haben sich alle nochmal mit Worten gemessen und der Kampf wird sich wohl nicht länger vermeiden lassen....

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • zu Mynydd Baddon (bis Seite 330 /rororo Ausgabe)

    Cornwell packt oft schöne, traurige, wahre oder gar poetische Stückchen ein, auch wenn es sehr kriegerische/bbrutale Zeiten sind, die Derfel momentan durchlebt.

    Das ist schon genial wie Cornwell seine Geschichte entwickelt und eben nicht nur die Kampfszenen hervoragend beschreibt, sondern auch meisterhaft Stimmungen
    und Gefühle der Menschen in diesen unruhigen Zeiten wiedergibt.

    Hier fand ich die Szene so rührend als Aelle ,seines Verbündeten zum Trotz, darauf besteht, seine Schwiegertochter und Enkelinen zu sehen. Rührend ist noch untertrieben, ich hatte glänzige Augen.

    Aelle ist schon ein ganz besonderer Mensch. Was ihn auszeichnet ist, dass er eben nicht nur unnachgiebiger Kriegsherr ist, sondern sich seine Menschlichkeit noch
    erhalten hat.

    Ich hänge mich immer noch mit dem Gedanken auf, ob die Vorsehung von Derfels Mutter stimmt und er seinen Vater töten wird.

    Da möchte ich gar nicht dran denken. Das klingt ja schon nach griechischer Tragödie, aber die nordischen Sagen und Erzählungen sparen ja auch nicht mit tragischen
    Momenten. Ich hoffe nur, dass sie sich nicht im Zweikampf oder im Schildwall begegnen.

    Ich finde es auch schön, dass sich Cornwell so viel Zeit nimmt, uns an Derfels vielen Überlegungen teilhaben zu lassen. Wie er grübelt, ob die Flucht gelingen kann und was dafür und dagegen spricht, wie er die Sachsen beobachtet und seine eigenen Pläne immer wieder überdenkt. Und wie er auch mal den ein oder anderen spontanen Entschluss fasst

    Cornwell ist wirklich ein genialer Geschichtenerzähler, der die Ereignisse in allen Facetten erzählt und eben auch Passagen schreibt die zum Nachdenken auffordern.

    Gänsehaut hatte ich bei der Szene, in der die Schwarzschilde zu singen beginnen, Derfels Männer in den Kriegsgesang einstimmen und der Barde das ganze auf der Harfe begleitet. Selbst jetzt, wo ich es so schreibe, stellen sich mir die Härchen auf. Wunderbar erzählt!

    Einfach herrlich, wie diese Leute praktisch im Angesicht des Todes noch einmal gegen all ihre Ängste ansingen. Einfach herrlich.......... :pray:

    . Dennoch finde ich es faszinierend, dass der Auskampf eines Zweikampfes von allen akzeptiert wird. Derfel nimmt in aller Seelenruhe seine Beute an sich bevor er geht und keiner hält ihn auf oder versucht, ihn anzugreifen.

    Diese Krieger haben hinsichtlich des Kampfes Mann gegen Mann einen Ehrenkodex den es heute wohl nicht mehr geben würde.

    . Es ist grandios, was Cornwell mit dieser Figur anstellt. Erst sorgt er dafür, dass der Leser sie hasst, um uns ihr dann komplett verfallen zu lassen.

    Auf jeden Fall die ambivalenteste Persönlichkeit des Buches. Immer für eine Überraschung gut und im Moment habe ich keine Bedenken mehr diese Frau zu feiern.
    Ich bin so was von gespannt wie die Idee aussieht die Guinevere da ausbrütet.


    Ehrlich gesagt ist die Situation verzweifelt, denn die Sachsen werden immer mehr und von Derfels Verstärkung ist weit und breit nichts zu sehen.
    8-[

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Matt Ruff - Lovecraft Country

  • zu Mynydd Baddon (bis Seite 330 /rororo Ausgabe)


    Und wieder mal bin ich die Letzte, die zum letzten Abschnitt etwas zu sagen hat. :|


    Die Beschimpfungen (die zu solch einem Kampf dazugehören) finde ich irgendwie immer sehr witzig, trotz des ernsten Sachverhaltes.

    Das geht mir genauso. Zum Teil haben diese Beleidigungen auch etwas kindisches an sich, was eigentlich überhaupt nicht zu einer bevorstehenden Schlacht passt. Aber wie @Hirilvorgul schrieb hat das ganze auch etwas mit Respekt zu tun und das sie sich als ebenbürtige Gegner betrachten...



    Guinevere hat einen Plan und ich bin genauso gespannt wie @Hirilvorgul was die Gute vorhat.

    Darauf bin ich auch echt gespannt. Und ich zweifele auch nicht daran, dass Guinevere bei ihrem Vorhaben Erfolg haben wird.



    Derfel reitet alleine den Königen entgegen um zu verhandeln. Lancelot, Aelle und Cerdic. Hier fand ich die Szene so rührend als Aelle ,seines Verbündeten zum Trotz, darauf besteht, seine Schwiegertochter und Enkelinen zu sehen. Rührend ist noch untertrieben, ich hatte glänzige Augen.

    Aelle scheint nicht so gefühlskalt wie Cerdic zu sein. Und er ist sicher auch ein erfahrener Krieger, doch ich glaube am Ende werden sich Aelle und Derfel gegenüberstehen und dann ist es vermutlich mit der Freundlichkeit vorbei :( . Das Auftreten von Lancelot fand ich wieder unmöglich...Seine Persönlichkeit finde ich einfach nur abstoßend.



    Es besteht wohl doch noch Hoffnung für Britannien, wenn es Männer wie Bors gibt, denen eben doch nicht egal ist, auf welcher Seite sie in diesem Krieg stehen. Das macht doch Mut - dem Leser ebenso wie Derfels Kämpfern.

    Ja das habe ich mir beim Lesen auch so gedacht. Es ist schon bewundernswert sich auf die Seite zu stellen, die dem Gegner zwar zahlenmäßig unterlegen ist, aber doch ein Gefühl der Heimat und Verbundenheit vermittelt.



    Ehrlich gesagt ist die Situation verzweifelt, denn die Sachsen werden immer mehr und von Derfels Verstärkung ist weit und breit nichts zu sehen.

    Ich persönlich würde es sehr begrüßen, wenn Verstärkung in Form von Arthur auftauchen würde.
    :)

    3 gel. Bücher
    1084
    gel. Seiten
    Ich lese gerade Der Traum der Hebamme (Sabine Ebert),Blutrote Schwestern (Jackson Pearce)

  • Und wieder mal bin ich die Letzte, die zum letzten Abschnitt etwas zu sagen hat.

    Ist doch nicht schlimm. :friends: Ist doch kein Wettlesen hier.



    Das Auftreten von Lancelot fand ich wieder unmöglich...Seine Persönlichkeit finde ich einfach nur abstoßend.

    Stimmt, den gibt es ja auch noch. Ich verdränge den immer so schnell wie möglich, weil ich mich sonst immer nur aufregen muss..

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Stimmt, den gibt es ja auch noch

    Stimmt, den gibt es ja auch noch......... :lol::sleep: Das passt hervorragend. Irgendwie vergisst man den Kerl ständig. Ist aber auch irgendwie unnötig und
    trägt nichts zum Fortgang der Geschichte bei. Na ja, Cornwell wird sich dabei etwas gedacht haben und vieleicht taucht er noch mal auf, denn in den alten
    Versionen spielt er durchaus eine tragende Rolle.................. :-k

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Matt Ruff - Lovecraft Country

  • Ich glaube, dass diese ausgetauschten Beleidigungen ein Zeichen des Respekts vor dem Gegner sind. Würde man ihn nicht füchten, müsste man sich selbst nicht Mut machen.

    Siehst du, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Aber es macht Sinn.

    Wenn es auch nicht sonderlich klug war, was sie da getan hat, kann ich sie doch sehr gut verstehen. Und gerade in den Tagen auf dem Mynydd Baddon
    zeigt sich mal wieder, was für eine großartige Gefährtin sie doch für Arthur (gewesen) wäre.

    Guinevere glaubt wahrscheinlich gar nicht so richtig an die Magie der Druiden. Oder es ist ihr einfach egal. :-k
    Ich glaube daran, dass sie für Arthur noch eine gute Gefährtin wird!

    Auf jeden Fall die ambivalenteste Persönlichkeit des Buches. Immer für eine Überraschung gut und im Moment habe ich keine Bedenken mehr diese Frau zu feiern.

    Ich frage mich gerade immer öfter, ob Derfel sogar etwas mehr als Freundschaft für sie zu empfinden beginnt. Wobei er seiner Ceinwyn sehr treu ist, aber das schließt es ja nicht aus.

    Das Auftreten von Lancelot fand ich wieder unmöglich...Seine Persönlichkeit finde ich einfach nur abstoßend.

    Uh, da geht es mir wie den anderen beiden. An den habe ich gar nicht mehr gedacht. Aber er verhählt sich wie ein Würmchen, was natürlich auch an Aelle und Cerdic liegen wird. Aber er ist auch ein richtig ätzender Charakter, zum Glück mit nicht so viel Auftauch-Zeit. Vielleicht wird er ja in der kommend Schlacht getötet?

    Ich persönlich würde es sehr begrüßen, wenn Verstärkung in Form von Arthur auftauchen würde.

    Ohja, das wünsche ich mir auch. Er muss doch noch sein Bestes geben, wie von Guinevere verrausgesagt.

    Na ja, Cornwell wird sich dabei etwas gedacht haben und vieleicht taucht er noch mal auf, denn in den alten
    Versionen spielt er durchaus eine tragende Rolle..........

    Kannst du mir in einem Spoiler vlt. kurz auf die Sprünge helfen? :uups: Ich kenn ja die Geschichte nicht so gut (die Nebel von Avalon nur) Aber ich dachte immer, dass Lancelot ein elder, gutaussehender Ritter ist, der schon Gefühle für Guinevere hat aber mit Arthur sehr eng befreundet ist.

    :study: Die Rache des Horus - Paul Doherty

    "Wenn mehr von uns Heiterkeit, gutes Tafeln und klingende Lieder höher als gehortetes Gold schätzen würden, so hätten wir eine fröhlichere Welt." - Thorin Eichenschild aus "Der kleine Hobbit"

  • Na ja, Cornwell wird sich dabei etwas gedacht haben und vieleicht taucht er noch mal auf, denn in den alten
    Versionen spielt er durchaus eine tragende Rolle..................

    Das spukt mir auch die ganze Zeit im Hinterkopf rum. 8-[ Aber vielleicht will Cornwell ihn mit Absicht einfach mal von dem hohen Thron runterholen, der ihm in früheren Geschichten geschaffen wurde. Wäre doch auch eine nette Idee :wink: In dieser Geschichte sind ja doch viele Charaktere ein bisschen anders angelegt...

    Ich frage mich gerade immer öfter, ob Derfel sogar etwas mehr als Freundschaft für sie zu empfinden beginnt.

    Das glaube ich nicht. Derfel ist viel zu bodenständig, um der ehrgeizigen und manchmal doch ziemlich hochfliegenden Guinevere zu verfallen. Im besten Fall wird er Verständnis für sie aufbringen und vielleicht wirklich echte Freundschaft für sie empfinden. Aber ich glaube, auch dahin ist es noch ein weiter Weg. Aber Vertrauen ist schon mal ein großer Schritt und guter Anfang, finde ich.

    Vielleicht wird er ja in der kommend Schlacht getötet?

    Lancelot? In der Schlacht getötet? :totlach: Ich glaube, der wird sich wieder rechtzeitig aus dem Staub machen, damit seine wunderschöne Rüstung keine Flecken bekommt...

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Lancelot? In der Schlacht getötet? Ich glaube, der wird sich wieder rechtzeitig aus dem Staub machen, damit seine wunderschöne Rüstung keine Flecken bekommt...

    Bei Cornwell ist er ja immer der erste der sich verdünnisiert wenn es eng wird. Es gibt allerdings eine Version in der er in der letzten Schlacht schwer verletzt wird, sich
    dann in ein Kloster begibt wo er sich Heilung von seinen Wunden verspricht, dort aber nicht geheilt sondern vergiftet wird.


    Spoiler für @Nefertari :

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

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  • Mynydd Baddon (Seite 330 - 365)


    Die Schlacht beginnt nun. Die Sachsen stürmen den Hügel herauf und so wie Cornwell Derfels Eindrücke beschreibt, stellen sich dem Leser schon wieder
    die Nackenhaare auf.


    Zitat

    Die Feinde brüllten, und doch kann ich mich nicht erinnern den Lärm ihrer Stimmen gehört zu haben. Ich erinnere mich nur an den Klang ihrer Hörner, den
    Schlag ihrer Trommeln, das Dröhnen ihrer Stiefel auf dem Gras, das Klirren der Schwertscheiden auf den Rüstungen und das laute Krachen von Schilden,
    die gegeneinanderprallten.


    Dann erleben wir die Ausführung von Guineveres Plan und das ist schon aller Ehren wert. Sie lässt zwei brennende, vorne mit Speeren besetzte Proviantwagen den
    Hügel herunter auf die Sachsen zufahren. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen, dass diese Frau schon einmal etwas über alte griechische Belagerungs-
    taktiken gelesen hat. So hat man in diesen Zeiten Stadttore durchbrochen. Alle Achtung auf jeden Fall. Zwar sind die Sachsen zahlenmäßig weit überlegen, aber sie sind
    so verwirrt durch den Bruch ihres Scxhildwalls, dass sie diese erste Schlacht verlieren.
    Sehr beeindruckend ist auch die Szene in der Derfel niederkniet und Guinevere als Zeichen seiner Hochachtung das Schwert eines getöteten Sachsenführers überreicht.
    Guineveres Worte "Nicht für das Schwert danke ich euch, sondern für euer Vertrauen." sagen so einiges über sie aus. Sie weiß, dass Derfels Vertrauen in sie durch ihre
    früheren Handlungen gebrochen war und nun versucht sie dieses Vertrauen zurückzuerlangen und zwar nicht durch Worte sondern durch Taten. Sehr schön..............


    Aber leider war dies nur ein Zwischenspiel, denn die Sachsen greifen am nächsten Tag schon wieder an und diesmal mit einer neuen Taktik und die verheißt nichts Gutes.
    Sie haben Marschsäulen gebildet und Derfels Männer sind einfach zu wenig um dagegen standzuhalten. Im Grunde ist ihnen der Tod gewiss.


    Im letzten Moment taucht dann doch Arthur mit 40 Reitern auf und die Sachsen ziehen sich vorerst noch einmal zurück. Arthur erzählt, dass weitere 200 Speerkämpfer im
    Anmarsch sind und so haben sie sich wieder ein wenig Zeit erkauft. Cuneglas und Culhwch sind auch nicht weit entfernt. Das lässt hoffen, aber die Sachsen sind für einen
    Angriff im Tal noch immer in der Überzahl.
    Ein schönes Gespräch zwischen Arthur und Derfel lockert die angespannte Stimmung noch einmal auf. Da musste ich schon grinsen:


    Zitat

    Mit dem Kopf deutete ich auf Guineveres Flagge. Sie hat das alles getan, Lord. ich war bereit zu sterben, aber sie hatte andere Vorstellungen.
    "Das hatte sie immer, gab er leise zurück.........."


    Arthur reitet nochmal los und als er zurückkehrt, bringt er eine Überraschung mit. Auf seinem Schild ist ein Kreuz eingebrannt und Arthur fordert alle Männer auf sich ein
    Kreuz in die Schilde zu brennen. Das ist der Preis, den er (unter anderem) zahlen musste, um König Tewdrics Speerkämpfer zu bekommen.


    Der gute Arthur schreckt tatsächlich vor nichts zurück um sich diesen Sieg über die Sachsen zu sichern. Für Arthur, der mit Glaubensbekenntnissen ohnehin nichts am
    Hut hat, ist das wohl ein eher kleines Opfer. Leider musste er auch Sansum freilassen. Der Kerl ist einfach nicht aus dem Spiel zu nehmen.............. :shock:


    Am Ende des Abschnitts entwickelt sich dann noch ein Gespräch zwischen Derfel und Guinevere, das zeigt wie Guinevere über ihr Verhalten gegenüber Arthur denkt
    und auch zeigt, dass sie stark genug ist Fehler einzugestehen.


    Zitat

    Ich war eine Törin, Derfel, sagte sie leise..........(...)
    Es war nichts weiter als purer Ehrgeiz ...Ich wollte Caesars Weib werden.


    Dann folgt noch eine gute, aber auch traurige Wahrheit über Arthur. Guinevere sagt, dass er in einem Wort zu beschreiben ist. Derfel erinnert sich dabei auch an die Worte
    Sagramors, der genauso dachte. Das Wort ist: Einsam


    Allen Respekt verlangt die Einstellung dieser Menschen wenn es um kämpfen und Kampfgeist geht. Auch wenn sie noch so oft hoffen und fallen, sie stehen immer wieder
    auf um es nochmals zu versuchen. So auch nun wieder...........


    Zitat

    Wir werden siegen, Derfel, versicherte sie mir ernst. Wir werden siegen, und alles wird anders werden.
    dasselbe hatten wir schon so oft gesagt, und niemals wurde etwas anders.
    Nun aber, bei Mynydd Baddon, wollten wir es von neuem versuchen.


    Das kann man sehr gut auch auf das eigene Leben anwenden. Eine solch positive Einstellung zum Auf- und Ab eines Lebensweges gibt doch Hoffnung, auch wenn sie sich
    desöfteren als trügerisch erweist, kommt liegenbleiben nicht in Frage. Man steht auf und versucht es einfach weiter, wie auch immer der Ausgang ist.
    Wir werden siegen und alles wird anders werden. Ein schöner Gedanke.


    lg taliesin
    .

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Matt Ruff - Lovecraft Country

  • Zweiter Teil
    Mynydd Baddon (Seite 330 bzw. 317 - 365 bzw. 350)

    Dann erleben wir die Ausführung von Guineveres Plan und das ist schon aller Ehren wert. Sie lässt zwei brennende, vorne mit Speeren besetzte Proviantwagen den
    Hügel herunter auf die Sachsen zufahren. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen, dass diese Frau schon einmal etwas über alte griechische Belagerungs-
    taktiken gelesen hat. So hat man in diesen Zeiten Stadttore durchbrochen

    Ich muss gestehen, dass ich mir was spektakuläreres vorgestellt habe, fragt mich nicht was aber ich dachte, dass da jetzt was ganz großes kommt, was die Schlacht schon gleich entscheiden und beenden wird. Trotzdem ist ihre Idee klasse und es funktioniert ja auch wunderbar.
    Jetzt weiß ich auch, dass es von den Griechen kommt (ich kannte das bisher nur aus "Der Herr der Ringe", dem Film.
    :uups:

    Guineveres Worte "Nicht für das Schwert danke ich euch, sondern für euer Vertrauen." sagen so einiges über sie aus. Sie weiß, dass Derfels Vertrauen in sie durch ihre
    früheren Handlungen gebrochen war und nun versucht sie dieses Vertrauen zurückzuerlangen und zwar nicht durch Worte sondern durch Taten. Sehr schön

    Es sagt vorallem, dass sie wirklich Ahnung von der menschlichen Psyche hat. Gerade Männern sind Taten ja viel wichtiger als Worte, die beinahe schon bedeutungslos sind.

    Im letzten Moment taucht dann doch Arthur mit 40 Reitern auf und die Sachsen ziehen sich vorerst noch einmal zurück. Arthur erzählt, dass weitere 200 Speerkämpfer im
    Anmarsch sind und so haben sie sich wieder ein wenig Zeit erkauft. Cuneglas und Culhwch sind auch nicht weit entfernt. Das lässt hoffen

    Hier war ich so glücklich, dass er endlich/überhaupt kommt. Und irgendwie steht für mich jetzt schon fest, dass sie die Schlacht gewinnen werden. Mit Arthur und der Verstärkung und Guinevere (die sich beide wahrscheinlich auch noch imponieren wollen) können sie nur gewinnen!

    Der gute Arthur schreckt tatsächlich vor nichts zurück um sich diesen Sieg über die Sachsen zu sichern. Für Arthur, der mit Glaubensbekenntnissen ohnehin nichts am
    Hut hat, ist das wohl ein eher kleines Opfer. Leider musste er auch Sansum freilassen. Der Kerl ist einfach nicht aus dem Spiel zu nehmen

    Das hat mich so aufgeregt! Natürlich hatte er keine Wahl, aber ich weiß einfach, dass er Sansum nie wieder einbunkern wird. Und wahrscheinlich hat dieses kleine Symbol weit mehr Auswirkungen, als das sich Arthur vorstellen kann. Der Siegeszug der Christen vielleicht. Sansum ist eine miese kleine Kröte. Ich kann den sowas von nicht ab. Da ist sogar Lancelot ein Witz dagegen.

    Allen Respekt verlangt die Einstellung dieser Menschen wenn es um kämpfen und Kampfgeist geht. Auch wenn sie noch so oft hoffen und fallen, sie stehen immer wieder
    auf um es nochmals zu versuchen

    Das ist wirklich beeindruckend. Die Menschen haben ihre Werte und kämpfen und sterben für diese.

    Das kann man sehr gut auch auf das eigene Leben anwenden. Eine solch positive Einstellung zum Auf- und Ab eines Lebensweges gibt doch Hoffnung, auch wenn sie sich
    desöfteren als trügerisch erweist, kommt liegenbleiben nicht in Frage. Man steht auf und versucht es einfach weiter, wie auch immer der Ausgang ist.
    Wir werden siegen und alles wird anders werden. Ein schöner Gedanke.

    Stimmt auch, jeder hat seine kleinen und großen Steine, die ihm im Weg liegen. Nur manchmal ist es schwer die Motivation dazu zu finden. Vlt. war auch das etwas leichter, als die Welt einfach noch einfacher war.


    Ich bin so gespannt was noch kommen mag. Die Hälfte des Buches ist um. Dass die Schlacht gut für Derfel ausgehen wird, bezweifel ich nicht. Aber ich frage mich schon, was aus Merlin und Nimue geworden ist, was die nochmal anstellen werden und wie um alles in der Welt Sansum so an Macht gewonnen hat und warum den niemand einfach mal vom Feld geräumt hat.

    :study: Die Rache des Horus - Paul Doherty

    "Wenn mehr von uns Heiterkeit, gutes Tafeln und klingende Lieder höher als gehortetes Gold schätzen würden, so hätten wir eine fröhlichere Welt." - Thorin Eichenschild aus "Der kleine Hobbit"

  • Gerade Männern sind Taten ja viel wichtiger als Worte, die beinahe schon bedeutungslos sind.

    Na ja, im Idealfall gibt es eine Harmonie zwischen den Worten und den darauf folgenden Taten. Leider ist das eher selten der Fall.

    Und wahrscheinlich hat dieses kleine Symbol weit mehr Auswirkungen, als das sich Arthur vorstellen kann. Der Siegeszug der Christen vielleicht. Sansum ist eine miese kleine Kröte. Ich kann den sowas von nicht ab.

    Obwohl Arthur das aus strategischen Gründen macht, ist das doch ein deutlicher Hinweis darauf, dass die alten Götter immer mehr an Einfluss verlieren. Felix Dahn
    schrieb in seinem Gedicht "Elfenabschied" folgende Worte:


    Vom Kirchturm her ertönet der verhassten Glocken Braus,
    und ein jeder Schlag bedeutet,
    Geister, euer Reich ist aus!

    Dass die Schlacht gut für Derfel ausgehen wird, bezweifel ich nicht. Aber ich frage mich schon, was aus Merlin und Nimue geworden ist, was die nochmal anstellen werden

    Ich denke, Merlin und Nimue werden noch eine wichtige Rolle spielen und ich bin gespannt, wie sich das auswirken wird. Ich habe da kein gutes Gefühl, vor allem, wenn
    ich an Nimue denke, die in ihrem Fanatismus eigentlich nur Dunkelheit auslösen kann.
    Lesen wir weiter........... :study:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Matt Ruff - Lovecraft Country

  • Mynydd Baddon (Seite 330 - 365)


    Die Schlacht beginnt nun. Die Sachsen stürmen den Hügel herauf und so wie Cornwell Derfels Eindrücke beschreibt, stellen sich dem Leser schon wieder
    die Nackenhaare auf.

    Seine Beschreibungen sind immer auf den Punkt gebracht. Mir gefällt auch immer diese Mischung. Teilweise ist es sehr poetisch, wie Cornwell schreibt, aber auch klare und harte Aussagen sind enthalten.


    Ich muss gestehen, dass ich mir was spektakuläreres vorgestellt habe, fragt mich nicht was aber ich dachte, dass da jetzt was ganz großes kommt, was die Schlacht schon gleich entscheiden und beenden wird. Trotzdem ist ihre Idee klasse und es funktioniert ja auch wunderbar.

    Ich habe mir auch vorgestellt, dass ihr Plan den Schlachtausgang entscheiden wird. Doch das wäre dann, wenn es mir recht überlege, zu einfach gewesen. So einfach gewinnt wohl keiner gegen diese Sachsen.




    Im letzten Moment taucht dann doch Arthur mit 40 Reitern auf und die Sachsen ziehen sich vorerst noch einmal zurück.

    Dieser Moment hat mir sehr gut gefallen. Wie immer in der letzten Minute taucht Arthur auf. Und das er zum Christentum konvertieren musste, damit Tewdric ihn gegen die Sachsen unterstützt, scheint für ihn nicht so wichtig zu sein. Was wohl Merlin und Nimue dazu zu sagen hätten?



    Dann folgt noch eine gute, aber auch traurige Wahrheit über Arthur. Guinevere sagt, dass er in einem Wort zu beschreiben ist. Derfel erinnert sich dabei auch an die Worte
    Sagramors, der genauso dachte. Das Wort ist: Einsam

    Das ist eine wirklich tragische Wahrheit. :( Ich bin echt etwas überrascht, dass Arthur über Guineveres Anwesenheit hinwegsehen kann. Klar, hat sie etwas Entscheidendes getan, doch er scheint nicht mehr wirklich wütend auf sie zu sein? Oder täusche ich mich da ein wenig?



    Ich bin so gespannt was noch kommen mag.

    Darauf bin ich auch sehr gespannt. Ich glaube, bald werden Nimue und Merlin auftauchen und die Sache wird sicher kein gutes Ende haben.

    3 gel. Bücher
    1084
    gel. Seiten
    Ich lese gerade Der Traum der Hebamme (Sabine Ebert),Blutrote Schwestern (Jackson Pearce)

  • Zweiter Teil
    Mynydd Baddon (Seite 330 bzw. 317 - 365 bzw. 350)


    Diesmal hänge ich hier hinterher, dabei ist es schon ein paar Tage her, dass ich den Abschnitt gelesen habe. :uups:
    Wenn ich dieses Kapitel mit 2 Worten beschreiben müsste, stünde da "Bravo Guinevere". Diese Frau ist einfach großartig. Eigentlich schade, dass sie es so lange so gut verborgen hat :wink:

    Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen, dass diese Frau schon einmal etwas über alte griechische Belagerungs-
    taktiken gelesen hat. So hat man in diesen Zeiten Stadttore durchbrochen. Alle Achtung auf jeden Fall. Zwar sind die Sachsen zahlenmäßig weit überlegen, aber sie sind
    so verwirrt durch den Bruch ihres Scxhildwalls, dass sie diese erste Schlacht verlieren.

    Der Plan ist so genial wie einfach und ich kann schon verstehen, dass es Derfel ein bisschen wurmt, dass er nicht selbst drauf gekommen ist. Auch wenn die Aktion nicht direkt schlachtentscheidend ist, verschafft sie unseren Freunden doch die nötige Atempause und sorgt für genug Verzögerung, damit Arthur nachher noch rechtzeitig eintreffen kann (auch wenn das zu dem Zeitpunkt noch keiner weiß).

    Guineveres Worte "Nicht für das Schwert danke ich euch, sondern für euer Vertrauen." sagen so einiges über sie aus. Sie weiß, dass Derfels Vertrauen in sie durch ihre
    früheren Handlungen gebrochen war und nun versucht sie dieses Vertrauen zurückzuerlangen und zwar nicht durch Worte sondern durch Taten. Sehr schön..............

    Und wieder findet sie die richtigen, ehrlichen Worte. Ich glaube wirklich daran, dass sie und Derfel noch wirklich gute Freunde werden können.

    Im letzten Moment taucht dann doch Arthur mit 40 Reitern auf und die Sachsen ziehen sich vorerst noch einmal zurück.

    Großer Auftritt Arthur :lol: Ich versuche, mir das Entsetzen der Sachsen vorzustellen, als ihre Reihen einfach so niedergeritten werden. Da ist es erstmal egal, dass es "nur" 40 Reiter sind. Hoffentlich treffen die 200 Mann Verstärkung dann auch bald ein.

    Arthur reitet nochmal los und als er zurückkehrt, bringt er eine Überraschung mit. Auf seinem Schild ist ein Kreuz eingebrannt und Arthur fordert alle Männer auf sich ein
    Kreuz in die Schilde zu brennen. Das ist der Preis, den er (unter anderem) zahlen musste, um König Tewdrics Speerkämpfer zu bekommen.


    Der gute Arthur schreckt tatsächlich vor nichts zurück um sich diesen Sieg über die Sachsen zu sichern. Für Arthur, der mit Glaubensbekenntnissen ohnehin nichts am
    Hut hat, ist das wohl ein eher kleines Opfer. Leider musste er auch Sansum freilassen. Der Kerl ist einfach nicht aus dem Spiel zu nehmen..............

    Arthur ist es ziemlich egal unter welchem Symbol er reitet. Der glaubt eh an nichts außer sich selbst (und auch das nicht immer). Aber welche Wirkung das auf seine Verbündeten haben wird? Und auf Merlin, wenn er denn je wieder auftaucht. Obwohl - dem ist es wahrscheinlich auch egal. Nur die fanatische Nimue wird Gift und Galle spucken.

    Allen Respekt verlangt die Einstellung dieser Menschen wenn es um kämpfen und Kampfgeist geht. Auch wenn sie noch so oft hoffen und fallen, sie stehen immer wieder
    auf um es nochmals zu versuchen.

    Bei uns im Verein hängt u.a. ein Spruch an der Wand: "Man darf auch hinfallen. Wichtig ist nur, dass man immer einmal mehr aufsteht, als man zu Boden geht." Genau diese Einstellung führt zum Sieg (auch wenn es unterwegs immer wieder mal Rückschläge gibt).

    Das hat mich so aufgeregt! Natürlich hatte er keine Wahl, aber ich weiß einfach, dass er Sansum nie wieder einbunkern wird. Und wahrscheinlich hat dieses kleine Symbol weit mehr Auswirkungen, als das sich Arthur vorstellen kann. Der Siegeszug der Christen vielleicht. Sansum ist eine miese kleine Kröte. Ich kann den sowas von nicht ab. Da ist sogar Lancelot ein Witz dagegen.

    Leider wissen wir ja, dass Sansum nicht totzukriegen ist. Immerhin hat er am Ende der Geschichte immer noch ziemlich viel Macht (zumindest über unseren armen Derfel, der seine letzten Tage unter seiner Fuchtel verbringen muss).

    Und das er zum Christentum konvertieren musste, damit Tewdric ihn gegen die Sachsen unterstützt, scheint für ihn nicht so wichtig zu sein. Was wohl Merlin und Nimue dazu zu sagen hätten?

    Arthur ist nicht konvertiert (kann er ja auch eigentlich nicht, weil er ja auch nicht an die alten Götter geglaubt hat) - er hat sich einfach nur ein Symbol auf sein Schild gebrannt. Aber ansonsten teile ich deine Befürchtung, dass es vielleicht ein falsches Signal sein könnte.

    Ich bin echt etwas überrascht, dass Arthur über Guineveres Anwesenheit hinwegsehen kann. Klar, hat sie etwas Entscheidendes getan, doch er scheint nicht mehr wirklich wütend auf sie zu sein? Oder täusche ich mich da ein wenig?

    Ich glaube, insgeheim freut er sich über ihre Anwesenheit. Kann ich auch verstehen, nachdem wir ja seine neue Frau in Aktion kennenlernen durften. Nun muss er nur noch über seinen Schatten springen und vielleicht auch mal ein paar Worte mit ihr wechseln, dann kann vielleicht auch noch alles gut werden.
    Und nun stürze ich mich wieder in den Kampf.......... :study:


    Ach nein, ich muss noch ein Zitat loswerden, das ich mir markiert habe und das sehr viel über Guinevere aussagt und auch darüber, warum es mit ihr und Arthur so gekommen ist, wie es kam:


    Zitat

    Wisst ihr, wie erstickend Liebe sein kann, Derfel? Ich will nicht verehrt werden. ich will nicht, dass man mir jede Laune erfüllt. Ich will spüren, dass es jemanden gibt, der zurückbeißt.

    Ich glaube, diese Guinevere ist einfach zu stark für ihre Zeit.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Arthur ist nicht konvertiert (kann er ja auch eigentlich nicht, weil er ja auch nicht an die alten Götter geglaubt hat) - er hat sich einfach nur ein Symbol auf sein Schild gebrannt. Aber ansonsten teile ich deine Befürchtung, dass es vielleicht ein falsches Signal sein könnte

    Mhh, es ist für mich ein halbes konvertieren. Früher stand er ja für die alten Götter (auch wenn er nicht an diese geglaubt hat) und nun reitet er mit dem Symbol des Christentums. Vielleicht habe ich mich ja auch nur etwas unglücklich ausgedrückt. :-k

    3 gel. Bücher
    1084
    gel. Seiten
    Ich lese gerade Der Traum der Hebamme (Sabine Ebert),Blutrote Schwestern (Jackson Pearce)

  • Zweiter Teil


    Mynydd Baddon (Seite 365 bis Ende des zweiten Teils)


    Nun geht die Schlacht weiter, denn dieser erste Sieg gegen die Sachsen war nur ein kleiner Vorteil, der etwas Zeit erkauft hat, aber nun wollen Arthur uns seine
    Männer die Sachsen im Tal angreifen. Das beginnt recht gut, denn die Sachsen rüsten sich zum Aufbruch und der Überraschungseffekt für Arthur und Sagramor
    gelingt. Aber bald schon bilden die Sachsen ihre Verteidigungslinie und auch Derfel stürmt mit seinen Kriegern ins Tal.
    Die Schlacht wütet lange, keine Seite gewinnt die Überhand und irgendwann kommt der Punkt an dem beide Seiten sich müde und ausgelaugt zurückziehen.


    Man kümmert sich um die Verletzten und dabei findet Derfel den tödlich verwundeten Bors. Er erlöst den tapferen Bors von seinen Qualen. Irgendwann musste es
    geschehen, dass auch Krieger aus dem engeren Kreis um Derfel sterben werden. Wenigstens hatte er die Genugtuung auf der Seite seiner Leute zu kämpfen und
    zu sterben.
    Dann geschieht etwas schreckliches, denn Liofa gelingt es mit bösen Provokationen Cuneglas so zu reizen, dass er einen Zweikampf fordert. Ausgerechnet Cuneglas,
    der zwar ein guter Mann ist, aber im Kampf wenig Erfahrung hat. Wie dieser Zweikampf endet wussten wir wohl alle, denn wir erinnern uns daran, dass Derfel den
    Zweikampf mit Liofa nur gewann, weil Bors ihm von Liofas bösem Trick erzählte. Cuneglas reitet in sein Verderben. Welch trauriges Ende dieses herzensguten Mannes.


    Mit neuem Mut stürmen die Sachsen nun weiter an und es sieht schlecht aus für Arthur. Das Schlachtenglück wendet sich den Sachsen zu bis..............


    Auf dem Hügel erscheinen die Schwarzschilde von Oengus mac Airem und auch Culhwch erscheint mit seiner Truppe. Vor allen Dingen aber, erscheint dort ein einzelner
    Reiter mit einem Banner, das den roten Drachen auf weißem Grund zeigt. Das Banner von Dumnonia. (Dieses Banner ist übrigens auch heute noch das Wahrzeichen von
    Cymru, die Fahne von Wales).
    Schlimmer für die Sachsen aber ist, wer da auf diesem Pferd ist. Es ist der halb skelettierte Leichnam von Gawain, festgebunden auf einem schwarzen Pferd. Was für ein
    Anblick muss das gewesen sein und vor allen Dingen, wer in dieser ganzen Geschichte ist verrückt und klug genug sich so etwas auszudenken. Meiner Meinung nach
    kommt da nur ein alter Bekannter in Frage...........oder?


    Cornwell beschreibt die grausam anmutende Szene wie folgt:


    Zitat

    Es war der Tod auf einem Rappen namens Anbarr, und als die Sachsen diesen Leichnam zu Pferde sahen, der auf sie zukam, verloren sie ihre Selbstsicherheit.
    Hinter Gawain kamen kreischend die Schwarzschilde, die das Pferd mit dem toten Reiter über die Hecken direkt gegen die Flanke der Sachsen trieben.


    Dann führt Arthur gemeinsam mit Mordred (wo kommt der auf einmal her :-k ) die Krieger in den letzten entscheidenden Angriff.
    Noch einmal tobt der Kampf, aber die Gegenwehr der Sachsen bricht zusammen und bald schon wird aus dieser Schlacht ein unbarmherziges und brutales Abschlachten.
    Da kann dem Leser schon das Grausen kommen, denn wie wir ja wissen, beschreibt Cornwell diese Szenen sehr plastisch und gnadenlos realistisch.


    Ein Meer von Blut und mitten darin entdeckt Derfel dann den Mann, auf den wir ja irgendwie alle noch gewartet haben. Merlin!
    Natürlich war es Merlin der die Idee mit Gawains Leichnam hatte. Der alte Druide ist wirklich unschlagbar............. :thumleft:


    Der Sieg wird gefeiert, die Macht der Sachsen ist gebrochen. Aber wird es jetzt wirklich Frieden geben? Oder bewahrheiten sich Guineveres Worte:



    Zitat

    Und Arthur?, wollte sie wissen. Woran denkt der in der Schlacht?
    Ich lächelte. An den Frieden, der auf den Kampf folgen wird, Lady. Er gleubt bei jeder Schlacht, das es die letzte sein wird.
    Und dennoch, gab sie verträumt zurück, wird es niemals ein Ende geben.


    Ein schlichtweg atemberaubender Abschnitt, den Cornwell uns hier präsentiert hat. Allerdings tauchen da ein paar Fragen auf.
    Wo sind Cerdic und Aelle? Was ist mit der Vorhersage, dass Derfel den Vater tötet? Begegnen sich Vater und Sohn noch einmal?


    Die Frage, wo Lancelot sich befindet erübrigt sich eigentlich. Der war wohl schon beim Ton des ersten Hornklangs über alle Berge. Den werden wir wohl niemals
    kämpfen sehen.


    Der dritte Teil heißt >Nimues Fluch< und ich denke, ab jetzt senkt sich, trotz des großen Sieges, die Dunkelheit über Cymru.


    lg taliesin :winken:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Matt Ruff - Lovecraft Country

  • Mhh, es ist für mich ein halbes konvertieren. Früher stand er ja für die alten Götter (auch wenn er nicht an diese geglaubt hat) und nun reitet er mit dem Symbol des Christentums. Vielleicht habe ich mich ja auch nur etwas unglücklich ausgedrückt.

    Ich weiß, was du meinst. Nach außen hin ist es schon ein konvertieren, da die Leute ja nur sehen, dass er jetzt unter dem Kreuz reitet. So gesehen hast du recht. Was ich meinte, war seine innere Einstellung.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Zweiter Teil
    Mynydd Baddon ( bis Ende)

    Die Schlacht wütet lange, keine Seite gewinnt die Überhand und irgendwann kommt der Punkt an dem beide Seiten sich müde und ausgelaugt zurückziehen.

    Was für eine Vorstellung: die beiden Heere stehen sich gegenüber und können einfach nicht mehr kämpfen, weil sie total entkräftet sind. Und so ziehen sich beide Seiten in stiller Übereinkunft zurück, um neue Kräfte zu sammeln. Was für ein Irrsinn.

    Wie dieser Zweikampf endet wussten wir wohl alle, denn wir erinnern uns daran, dass Derfel den
    Zweikampf mit Liofa nur gewann, weil Bors ihm von Liofas bösem Trick erzählte. Cuneglas reitet in sein Verderben. Welch trauriges Ende dieses herzensguten Mannes.

    Diese Szene ist einfach tragisch. Außgerechnet Cuneglas lässt sich provozieren. Es ist aber auch unsäglich, wie Liofa sich aufführt. Mit Cuneglas verlieren Arthur und Derfel einen ihrer treuesten Verbündeten. Wie wird nur Ceinwyn die Nachricht aufnehmen?

    Auf dem Hügel erscheinen die Schwarzschilde von Oengus mac Airem und auch Culhwch erscheint mit seiner Truppe. Vor allen Dingen aber, erscheint dort ein einzelner
    Reiter mit einem Banner, das den roten Drachen auf weißem Grund zeigt. Das Banner von Dumnonia. (Dieses Banner ist übrigens auch heute noch das Wahrzeichen von
    Cymru, die Fahne von Wales).
    Schlimmer für die Sachsen aber ist, wer da auf diesem Pferd ist. Es ist der halb skelettierte Leichnam von Gawain, festgebunden auf einem schwarzen Pferd. Was für ein
    Anblick muss das gewesen sein und vor allen Dingen, wer in dieser ganzen Geschichte ist verrückt und klug genug sich so etwas auszudenken.

    Es war ja klar, dass Merlin dahinter stecken muss - so etwas kann sich kein anderer ausdenken. Aber selbst für Merlin ist das unglaublich. Da sieht man wieder wie schmal der Grat zwischen Genie und Wahnsinn ist. Ganz ehrlich: wer würde da nicht vor Grausen die Flucht ergreifen, wenn einem ein Toter entgegenreitet mit wehendem Banner... Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass Merlin hier für mich die Grenze irgendwie überschritten hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Aktion folgenlos bleibt.

    Dann führt Arthur gemeinsam mit Mordred (wo kommt der auf einmal her ) die Krieger in den letzten entscheidenden Angriff.

    Mordred war schon am Vortag bei Arthurs Reitern dabei und schon da hab ich mich gefragt, wieso der jetzt hier so selbstgefällig in der Gegend umher reitet. Den braucht ja nun hier auch kein Mensch... Angst macht mir, mit welcher Begeisterung er in die Schlacht reitet, er scheint richtig Freude an diesem Gemetzel zu haben.

    Wo sind Cerdic und Aelle? Was ist mit der Vorhersage, dass Derfel den Vater tötet? Begegnen sich Vater und Sohn noch einmal?

    Bei Cerdic kann iich mir schon vorstellen, dass er die Flucht ergriffen hat, aber Aelle? Der ist zu groß, um einfach das Weite zu suchen. Ich denke, hier hat Derfel einfach noch nicht alles erzählt, was während der Schlacht geschah. Ich hoffe, er holt das bald nach.

    Die Frage, wo Lancelot sich befindet erübrigt sich eigentlich. Der war wohl schon beim Ton des ersten Hornklangs über alle Berge. Den werden wir wohl niemals
    kämpfen sehen.

    Höchstens ganz aus Versehen oder wenn er in einen Zweikampf gezwungen wird. Allerdings hält der sich ja immer schön im Hintergrund, da ist selbst diese Gefahr gering.
    Was Derfel am Ende des Abschnitts sagt, macht mich sehr nachdenklich:

    Zitat

    Denn wir hatten den Sieg davongetragen. Wir hatten die Felder am Fluss in ein Schlachthaus verwandelt. Wir hatten Britannien gerettet und Arthurs Traum erfüllt. Wir waren die Könige des Tötens und die Lords der Toten, und wir heulten unseren blutigen Triumph gen Himmel.

    War das wirklich Arthurs Traum? Ich kann es nicht glauben. Auf jeden Fall klingt aus diesen Worten ganz deutlich heraus, wie bitter dieser Sieg schmeckt. Ich würde mir so sehr wünschen, dass es jetzt wirklich Frieden gibt und alle ein wenig Ruhe finden können.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark