Patrick Brosi - Der Blogger

  • Mit einem (zumindest für mich) gänzlich unerwartetem Ende.


    Inhalt:
    Der Blogger René Berger hatte vor einiger Zeit eine brisante Enthüllung aus der Medizinbranche veröffentlicht. Da er nun erneut eine große Enthüllung angekündigt und sich an einen unbekannten Ort vor der Öffentlichkeit zurückgezogen hat, wird die Jungjournalistin Marie auf ihn angesetzt. Simon wird ihr zur (medien-)technischen Unterstützung zur Seite gestellt.
    Aber René Berger ist plötzlich von einer Sekunde auf die andere spurlos verschwunden.
    Und Kommissar Nagel leitet die diesbezüglichen Untersuchungen.


    Meine Meinung:
    Sprachlich flott geschrieben, so dass das Lesen absolut Spaß machte.


    Während des Lesens erfreuten mich so manche Stellen, weil der Autor ein sehr gutes Gespür für treffende Formulierungen besitzt.
    Beispiel:


    „Ein grauer, verwaschener Herbstmorgen, der Schwarzwald schwitzte den Regen der Nacht in zähen Schwaden aus.“ (S. 40)


    Aber für mich sind das Besondere an diesem Roman die Analogien, die der Autor herleitet, und den Thesen, mit denen er sich während des Romanfortgangs beschäftigt.
    Beispiele:


    Dass die Pharmaindustrie quasi einer Weltreligion gleichzusetzen sei und dass ein Medikament heutzutage quasi einem Ablassbrief entspräche (nachzulesen auf den Seiten 234 bis 236).


    Oder dass ein Parasit quasi ein Programm sei, das auf dem Wirt ausgeführt werde, und es somit quasi evolutionär sei, und dass ein Medikament quasi ein Programm sei, das auf dem Menschen ausgeführt würde (siehe S. 277).


    Es machte mir jedenfalls große Freude diesen Ausführungen zu folgen und mich inspirieren zu lassen.


    Fazit: Sehr spannend zu lesen.


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  • Meine Meinung:
    Enthüllungsblogger, Pharmaindustrie und eine Journalistin, die sich der Sache annimmt, verschwindet spurlos – klingt nach einem super spannenden Plot, den ich unbedingt lesen wollte.


    Die Geschichte wird in zwei etwa eine Woche auseinander liegenden Zeitebenen erzählt, was mich am Anfang etwas irritierte, im weiteren Verlauf aber nicht weiter störte, sondern die Spannung eher erhöhte.


    Bis zur Hälfte des Buches hat mich die Geschichte gut gefesselt und ich war sehr gespannt, wie sich die einzelnen Stränge hinterher verbinden bzw. auflösen werden. Zum Ende hin löst sich auch alles auf, Hintergründe werden klarer und es gibt einige sehr überraschende Aha-Effekte – mir war Vieles aber dann doch etwas zu abstrus, konstruiert und zu weit hergeholt. Hier wäre meiner Meinung nach weniger einfach mehr und die Geschichte daher glaubwürdiger gewesen.
    So habe ich mir mit dem zweiten Teil des Buches etwas schwer getan und auch wenn das Ende eine absolute Überraschung und auch nicht unpassend war, mein Geschmack wurde damit nicht getroffen.


    Fazit: Tolle Idee, für meinen Geschmack aber zu konstruiert und weit hergeholt :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: