Institut für Staatspolitik (Hrsg.): Sezession PEGIDA; Selbstverlag Steigra 2015; 49 Seiten; ISBN: 978-3-939869-84-9
Die Abkürzung PEGIDA steht für die "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes". Im Herbst 2014 / Frühjahr 2015 erlebte die Bewegung, die aus Ostdeutschland stammt, ihren (auch medialen) Höhepunkt. Versuche, sich auch in Westdeutschland zu etablieren, scheiterten am gemeinsamen Widerstand von Kirchen, Bürgergesellschaft, Handel und anderen. Seitdem ist es ruhiger geworden.
Eigentlich ist die Sezession eine Zeitschrift, die vom doch sehr rechtslastigen Institut für Staatspolitik herausgegeben wird. Sie erscheint sechs Mal im Jahr und 2015 im 13. Jahrgang. Bei diesem Hintergrund ist die Schriftenreihe also mit einer gewissen Vorsicht zu genießen.
Ein Interview mit Akif Pirincci, Bezüge zu einer Buchneuerscheinung des französischen Buchautoren Henri Houellebecq, die Nähe von PEGIDA zur AfD und anderes bilden den inhaltlichen Schwerpunkt der Berichterstattung.
Auf den ersten Blick wirkt die Berichterstattung seriös. Die Texte sind sachlich-neutral und vermitteln den Eindruck, sich im Rahmen der erlaubten Meinungsäußerung mit einem tagesaktuellen Thema zu beschäftigen. Für den zufälligen Leser ist nur schwer auseinanderzuthalten, ob hier objektive politikwissenschaftliche Grundlagenforschung betrieben wird oder eben nur geschickt verschleierte "Werbung" für eine zweifelhafte Ideologie und Gedankenwelt.
Ein Heft wie dieses mag zwar interessant sein, um die geistigen Hintergründe von PEGIDA kennenzulernen, ist ansonsten aber - auch hinsichtlich des Herausgebers - mit einer gewissen Vorsicht zu genießen.