Margaret Millar - Liebe Mutter, es geht mir gut... / Beast in view

  • Autor: Margaret Millar
    Titel: Liebe Mutter, es geht mir gut...
    Originaltitel: Beast in View, erschien erstmals 1955
    Seiten: 240 Seiten, unterteilt in 16 Kapitel
    Verlag: Diogenes
    ISBN: 9783257202267


    Die Autorin: (Klappentext)
    Margaret Millar, geboren 1955 in Kitchener, Ontario, studierte klassische Philologie, Archäologie und Psychologie, brachte es als Pianisten zum Konzertdiplom, arbeitete in Hollywood und erhielt so die gediegene Ausbildung zum Verfassen von Psychothrillern. Seit 1938 war sie mit Kenneth Millar, besser bekannt als Ross Macdonald, verheiratet. Die First Lady of Crime, gekrönt mit dem Edgar-Allan-Poe-Preis und gefeiert als witzigste Analytikerin des American Way of Life and Death, starb 1994 in Santa Barbara.


    Inhalt: (Klappentext)
    Helen Clarvoe, die ebenso reich ist wie labil, lebt allein in einer kalifornischen Stadt. Zuerst glaubt sie, das Opfer irgendeines anonymen Irren zu sein, aber bald muss sie erkennen, dass die drohende Stimme am Telefon niemand anderem gehört als ihrer ehemaligen Kindheitsfreundin Evelyn Merrick - Evelyn, die all das verkörperte, was Helen hätte sein wollen.
    Daraufhin beauftragt Helen den Anwalt Paul Blackshear, der Evelyn ausfindig machen soll. Dabei trifft er auf unsympathische Künstler, weitere Betroffene, bei denen Evelyn unfreundliche Anrufe hinterlässt, und macht schlussendlich eine überraschende Entdeckung...


    Meine Meinung:
    Margaret Millar schrieb in den 1940er/1950er-Jahren zahlreiche, sehr erfolgreiche Thriller. Dabei kamen ihr Studium der Psychologie, sowie ihr jahrzehntelanges Interesse als Beobachterin bei Mordprozessen zu Gute. Es entstanden preisgekrönte Thriller, und dieses im Original lautende "Beast in View" wurde unter anderem 1987 in die Liste der besten Kriminalromaneaufgenommen. Allerdings hätte ich von der bislang verhaltenen Bewertung hier im BT gewarnt sein sollen. Denn allzu spannend oder aufregend ist die Geschichte leider nicht, scheinbar hat der Thriller nach sechzig Jahren ziemlich Staub angesetzt. Es ist einigermassen unterhaltsam, wie die Gefahr in Form der früheren Schulfreundin Evelyn immer näher an Helen Clarvoe heranrückt, während der beauftragte Anwalt Blackshear stets einen Schritt zu spät zur Stelle zu sein scheint. Die exzentrische Familie ist amüsant beschrieben, die psychologischen Beschreibungen habe ich bspw in den Maigretromanen schon besser gelesen. Immerhin: die während des Lesens auftretenden Ungereimtheiten klären sich gegen Ende doch noch auf, aber spannend fand ich die Geschichte keineswegs, auch wenn ich keine rechte Ursache dafür benennen kann. Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch, vielleicht war die Erzählung für das bisschen Inhalt auch zu lang, denn den Fall hätte man auf der Hälfte der Seiten sicherlich auch spannender konstruieren können.