Hallo
Ich melde mich erst jetzt zu Kapitel 8 - aber das hat wirklich Spaß gemacht zu lesen! Die Geschichte nimmt allmählich Fahrt an
In dem Kapitel hat mich besonders fasziniert (im negativen Sinne), dass das Leben der Kunst praktisch untergeordnet ist. Sibyls Tod wird verherrlicht, da es praktisch ein wahr gewordenes Drama darstellt...Sibyl ist die dramatische Rolle geworden, die sie bisher nur immer auf der Bühne gespielt hat. Und da sie sowieso nur so lange etwas wert war, wie sie gut performt hat, hat sie sich jetzt wohl mit ihrem Tod ein ewiges Denkmal gesetzt.... eine sehr fragwürdige und kaltherzige Ansicht, aber das ist man ja schon gewohnt von Henry und hat auch nicht wirklich überrascht.
Die Sache mit dem Bild ist wirklich faszinierend.
Ich glaube nicht, dass es ihm lange Spaß machen wird, sein Innerstes zu betrachten.
Das glaube ich auch nicht! Am Ende des Kapitels scheint er ja froh zu sein, dass er immer seine Jugend behalten wird und das Bild sich dafür seiner schlechten Seite annimmt. Die Idee finde ich wirklich spannend...es wirft die Frage auf, inwiefern unser Charakter und unsere "schlechten Taten" sich auch an unserem Äußeren kenntlich machen. Also, inwiefern sich unsere "innere Schönheit" auch nach außen trägt. Interessant fand ich auch die Stelle, an der sich Dorian fragt, ob das Bild nur Taten abbildet oder auch reine Gedankengänge. Darüber könnte man sicher stundenlang philosophieren...was macht einen Menschen zu einem schlechten Menschen? Man sagt ja, "Taten sprechen mehr als Worte," aber wenn ich da an Henrys Worte denke, die er die ganze Zeit loslässt....würde ich dem auf jeden Fall widersprechen und sagen, dass Henry mit seinen Worten viel mehr Unheil anrichtet als mit irgendwelchen Taten!