Die zweiundzwanzigjährige Keri Ann traut ihren Augen nicht, als eines Abends niemand anders in ihrem Restaurant auftaucht als Jack Eversea – der zurzeit angesagteste Jungschauspieler Hollywoods. Keri Anns verschlafenes Heimatstädtchen Butler Cove in South Carolina ist so ziemlich der letzte Ort, an dem sie erwartet hätte, auf einen Superstar wie ihn zu treffen. Aber Jack hat gute Gründe, warum er aus L.A. geflohen ist. Seine Freundin und Filmpartnerin hat ihn mit ihrem neuen Regisseur betrogen und damit für einen riesigen Skandal gesorgt. Jetzt braucht Jack erst mal Ruhe vor der Presse und vor all denen, die denken, sie wüssten, was das Beste für ihn und seine Karriere ist.
Als Keri Ann ihn gleich an seinem ersten Abend in Butler Cove erkennt, droht sich sein Plan in der ruhigen Küstenstadt ein paar Wochen inkognito zu verbringen, sofort wieder in Luft aufzulösen. Doch die junge Kellnerin hat genug mit sich selbst zu tun, als dass sie sich von einem A-Promi beeindrucken lasen würde: Nach dem Tod ihrer Großmutter ist sie dafür verantwortlich, das Studium ihres Bruders zu finanzieren und nebenbei auch noch das Haus, das sie geerbt hat, in Schuss zu halten. Die Tatsache, dass allein ein Blick von Jack ihr Herz schneller schlagen lässt als je zuvor, kommt ihr daher mehr als ungelegen. Zumal eine Liebe zwischen ihnen sowieso unmöglich ist … oder?
Quelle: Klappentext
So, ich konnte Eversea – Ein einziger Moment beenden und weiß jetzt nicht so recht, wo ich anfangen soll.
Beginne ich einfach mal bei den Charakteren. Besonders Jazz, Keri Anns bester Freundin, muss hier hervorgehoben werden. Jazz war immer für Keri Ann da und auch allgemein als Person wuchs sie mir sehr schnell ans Herz, auch wenn ich ihre Vorliebe Klatsch und Tratsch nicht teile. Sie war sehr gut gezeichnet. Das gleiche gilt auch für Joey, den man mehr im Hintergrund kennen lernte. Dass dabei für den Leser noch etwas Unausgesprochenes in der Luft hin, steigert nur die Neugier. Ich hoffe, Natasha Boyd nutzt das Potential und führt diese Geschichte in irgendeiner Weise zu Ende.
Aber um Keri Ann und Jack nicht zu vergessen. Auch sie sind natürlich sympathisch. Eigentlich mag ich Geschichten mit Promis nicht. Das liegt einfach daran, dass ich die Presse, die im Zweifel irgendwas schreibt, nur damit sie was zu schreiben hat, nicht mag. Aber hier waren meine Ängste unbegründet, da Jack in Butler Cove untertauchte und die Geschichte sich somit erstmal auf das Kennen lernen von Keri Ann und Jack abseits der Öffentlichkeit konzentrieren konnte. Natürlich konnte die Presse nicht außen vor bleiben, aber deren Rolle hat für mich nicht den Raum eingenommen, den ich befürchtete.
Keri Ann und Jack harmonieren zusammen und es macht Spaß, die beiden zu beobachten. Jack ist zwar ein angesagter Schauspieler, aber in Butler Cove konnte man einfach den Menschen Jack Eversea kennen lernen.
Der Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen. Die einzelnen Kapitel fand ich mit durchschnittlich neun Seiten recht kurz, was dem Lesefluss aber keinen Abbruch tat. Die Geschichte ist romantisch, spart aber auch nicht mit Herzschmerz. Ich würde aber sagen, dass die Mischung stimmt.
Erzählt wird die Geschichte von Keri Ann in der Ich-Perspektive, wobei ich aber auch für die kurzen Gedanken von Jack dankbar bin.
Irgendwann nimmt die Geschichte eine Wendung und während des Lesens kam mir dann ein schrecklicher Gedanke, der sich leider bewahrheitete.
Ich überlegte, wie Andy und Audrey gedacht haben könnten, als sie versuchten, Jack dazu zu bringen, wieder zurück nach Kalifornien zu gehen. Und da dämmerte mir, dass eine Schwangerschaft in dazu bringen würde. Als sie sich nur als Trick herausstellte, zeigte sich, dass ich leider Recht behielt.
Das Ende gefällt mir, auch wenn das heißt, bis September warten zu müssen. Ich möchte jetzt nicht mehr dazu sagen, da das dann schon zu viel wäre.
Und jetzt noch eine Kleinigkeit, die eigentlich gar nicht so klein ist: Die Bezugnahme auf Meeresschildkröten. Sie findet sich sowohl auf dem Buchrücken und zu Beginn jedes Kapitels wieder als auch in der Geschichte selbst. Zur Bedeutung dessen möchte ich jetzt aber nicht zu viel verraten, aber sie schleicht sich immer wieder in die Geschichte.
Und einen letzten Punkt möchte ich noch ansprechen: Das Cover. Das Cover der deutschen Ausgabe wirkt zwar irgendwie blass, aber irgendwie bekommt es dadurch auch wieder etwas Besonderes. Ich finde ABER, dass das Originalcover viel, viel besser zur Geschichte passt und wer diese gelesen hat, wird das auch verstehen. Die Steine, die Meeresschildkröte … PERFEKT!
Um meine Bewertung nicht zu vergessen: , den ich denke, es gibt noch Luft nach oben.