Susan Juby - Der Tag als wir begannen die Wahrheit zu sagen/The Truth Commission

  • Inhalt:
    Normandy ist Schülerin der 11. Klasse an der Kunstakademie und beginnt mit ihren Freunden Neil und Dusk ein Experiment. Sie werden Schüler nach der Wahrheit fragen. Einmal die Woche werden Mitschülern und Lehrern eine Frage gestellt die sie wahrheitsgemäß beantworten sollen. Doch bringt die Wahrheit nicht nur gute Sachen hervor sondern tritt auch eine ungeahnte Lawine los...


    Meine Meinung:
    Der Titel Klang schon gut und auch der Rückentext versprach eine spannende Lektüre. Vielleicht hätte ich zunächst die Leseprobe lesen sollen, das wäre hierbei sehr ratsam, denn mein negativer Eindruck beginnt bereits beim Schreibstil.


    Dieser Schreibstil als Essay beschreiben, Normandy, die Protagonistin selber beschreibt ihn so. Es ist eine Art Erzählung, die sich sehr trocken und zäh lesen lässt. Hinzu kommen unzählige Fußnoten, die einen vom Geschehen ablenken. Gewiss hätte man die ein oder andere und vielleicht auch alle weglassen können beim Lese, aber ich hätte da das Gefühl gehabt etwas zu verpassen. Somit wurde mein Lesefluss von den Fußnoten sehr oft unterbrochen. Fußnoten die teilweise ganz und gar unwichtig für die eigentliche Geschichte sind, andere waren Nebenkommentare zu den Ereignissen, die man vielleicht irgendwie verpackt auch in die Geschichte hätte schreiben können. Alles in allem sorgte eben dieser Art zu Schreiben schon dafür das ich kaum Lust hatte dieses Buch zu lesen.


    Die Geschichte ist auch nur wenig interessant gehalten. Das was in der Zusammenfassung gut Klang war so umgesetzt das ich es als Langweilig empfand. Es fing schon damit an das eine Mitschülerin gefragt wurde ob sie wirklich ihre Brüste hat machen lassen. Eine Frage zum Start deren Antwort mir gelinde gesagt auch als Schülerin egal gewesen wäre. Die ehrliche Antwort, sollte sie ehrlich gewesen sein, versetzt Dusk in Euphorie und sorgt für diesen Pakt. Die Begeisterung hier konnte ich kein Stück verstehen.
    Man sollte davon ausgehen das immer die ehrliche Antwort gegeben wurde, doch wer sagt das nicht auch dort geschummelt wird? Es wird davon ausgegangen das jeder ehrlich ist, wenn man ihn auf etwas anspricht, das ist Wunschdenken und wirkt teilweise recht unlogisch. Dazu kommt noch das Normandy selber nicht immer ehrlich ist und somit unglaubwürdig wirkt.


    Das ist auch das Hauptwort was Nromandy für mich umschreibt: Unglaubwürdig, Viel mehr kann ich zu ihr und auch den anderen Figuren nicht sagen. Sie bleiben allesamt blass und unnahbar. Es ist nicht eine Person die mir beim Lesen näher kam. Das mag auch damit zusammen hängen das ich sie teilweise einfach nicht verstand. Warum nimmt ein Teenager zum Beispiel einfach hin das sie sich der großen Schwester immer unterordnen muss. Das wäre in der Realität äußerst unwahrscheinlich. Warum kuschen Eltern vor ihrer Tochter nur weil sie berühmt ist? Wäre es da nicht nötig etwas zu tun, schließlich ist sie die Tochter.


    In diesem Buch gibt es viele Dinge die mir einfach nicht einleuchteten und weswegen mir das Lesen keinen Spaß machte. Ich kann mir auch nur schwer vorstellen das es Kids ab 12 Jahren da anders geht. Wenn überhaupt würde ich es bei 14-16 Jährigen ansiedeln. :bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Fazit:


    Die Idee des Buches fand ich nicht schlecht, obwohl ich was anderes erwartet habe.
    Den Schreibstil fand ich meistens eher verwirrend und habe öfter die Stirn gerunzelt. Die Fußnoten fand ich meistens überflüssig und Normandy hat meistens viel geschwafelt, was mich nicht interessiert hat. Da das Ende recht interessant war, habe ich noch 3 vergeben.


    Bewertung:


    Was ich erwarte:
    Ich erwarte drei Freunde, die anderen Fragen stellen und somit die Wahrheit herausfinden.


    Was sich erfüllt hat:
    Zwar wurde die Wahrheit ans Licht gebracht, aber anderes als gedacht. Weiterhin handelt das Buch zeitweise über Normandys Geschwafel und hat daher nur noch wenig mit der Wahrheit zu tun.


    Normandy schreibt ein Essay und so ist das Buch auch geschrieben.
    Es handelt von ihr und ihren zwei Freunden, Neil und Dusk. Wobei Dusk teilweise egoistische Züge an sich legt. Und diese wollen andere auf die Wahrheit ansprechen. Im Laufe des Buches merkt man, dass alle selber ihre eigene Wahrheit finden müssen und nicht bei anderen Graben sollten und das die Wahrheit nicht immer die richtige Lösung ist.
    Keira, die Schwester von Normandy, finde ich wirklich schrecklich. Was ist das nur für eine Person und warum tun ihre Eltern nichts. Es ist als ob alle sie in Watte packen und sie lernt dabei auch nichts. Norms Eltern sind auch eher verschlossen und verdrängen Probleme.


    Der Schreibstil finde ich durchwachsen...
    Es wird auch der Ich-Perspektive von Normandy geschrieben. Wenn sie was erzählt, spricht sie einen direkt an. Ich finde ihren Erzählstil echt schrecklich. Meistens runzele ich nur die Stirn bin verwirrt und genervt. Das liegt daran, dass sie oft was erklärt, was ich total unnötig finde. Außerdem blubbert sie einfach total unnötiges Zeug vor sich hin. Wenn sie aber ganz normal die jetzigen Geschehnisse erzählt, finde ich es wieder okay. Es wird auch im Laufe des Buches etwas besser, aber nicht viel. Es bleibt dabei, dass die einfach viel schwafelt und was über ihren Schreibstil und sowas erzählt. Was für mich eher seitenfüllend ist.
    Nachdem ich in das Buch ein bissl reingekommen bin, lässt es sich einfach weg lesen.
    Besonders am Ende nimmt das Buch fahrt auf und ich komme der Wahrheit ein ganzes Stückchen näher.


    Was ich komisch finde und was mir als erstes auffällt, sind diese komischen Anmerkungen. Diese lenken mich eher ab und verwirren mich. Diese Fußnoten sind an die Lehrerin gerichtet, die diese Essay später lesen wird. Meistens lese ich diese nur an, weil es auch meistens nur über Geschwafel handelt


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Was wäre, wenn man sich einfach gegenseitig die Wahrheit sagen würde, statt sich hinter Ausflüchten und Schweigen zu verstecken? Was wäre, wenn man schlicht und ergreifend den Betreffenden fragte, was es mit dem Gerücht auf sich hat, das über ihn kursiert?

    Normandy, Dusk und Neil beschließen es auszuprobieren und stellen einigen Menschen Fragen, die sich noch keiner zu stellen getraut hat. Bald merken die drei, dass sie mit ihrer "Wahrheitskommission" ein ganz schönes Fass aufgemacht haben. Mitwisser irgendwelcher Geheimnisse zu sein, verleiht einerseits eine gefährliche Macht über diejenige Person und bedeutet andererseits eine ziemliche Verantwortung.

    Und Normandy muss nun endlich ihrer eigenen schwierigen Wahrheit ins Auge sehen. Ihre ältere Schwester Keira gilt allgemein als begabtes Wunderkind, nachdem sie im zarten Alter von zwanzig Jahren bereits mehrere gefeierte Graphic Novels im Fantasybereich veröffentlicht hat. Dieser Erfolg bedeutet, dass sich in der Familie seit Jahren alles nur um Keira dreht, die sich im Gegenzug ordentliche Starallüren zugelegt hat. Normandys Bedürfnisse und Eigenheiten haben immer nur eine untergeordnete Rolle gespielt, und allmählich beginnt sie sich dagegen zu wehren.

    Gleich im Vorwort wird die Struktur des Buches erläutert - wir haben es hier mit einem fiktiven Schul-Essayprojekt zu tun. Dieser künstliche Überbau wäre aus meiner Sicht nicht notwendig gewesen, erklärt aber die gefühlt auf jeder Seite auftauchenden Fußnoten. Diese wären in der Menge ebenfalls verzichtbar, nur wenige davon tragen zum tieferen Verständnis bei oder entlocken dem Leser ein Schmunzeln. Dass Normandy ihren Schreibstil ständig selbst kommentiert, ist anfangs ganz amüsant und wird irgendwann reichlich überflüssig.

    Normandy als Ich-Erzählerin schreibt, wie ihr der Schnabel gewachsen ist, in einem lockeren Plauderton, erzählt von ihren Freunden, von ihrer höchst merkwürdigen Familie, von der Schule und von tausend Nebensächlichkeiten, die ihr gerade ins Auge gefallen sind. Das liest sich recht schnell und süffig weg (wenn einen nicht gerade wieder eine Fußnote aus dem Konzept bringt), inhaltlich schneidet die Autorin aber ernste Themen an. Zum einen die Sache mit der Wahrheit - was Normandy und Co. da treiben, ist zwar reichlich übergriffig, aber ein durchaus interessanter Ansatz -, zum anderen Normandys eigene dysfunktionale Familie und ihr Versuch, sich aus den unguten Machtverhältnissen im Elternhaus zu befreien.

    Dermaßen passive Eltern, die für die Fehler der Lieblingstochter vollkommen blind sind, empfand ich doch als etwas überzeichnet, und ein paar Handlungselemente kamen mir vor wie aus einem amerikanischen Teeniefilm und somit ebenfalls leicht übertrieben, aber alles in allem fand ich das Buch unterhaltsam und auch hier und da insbesondere für Jugendliche, die eigentliche Zielgruppe, zum Nachdenken anregend.