Marcel Proust - Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (ab 16.03.2015)

  • Versuch es einfach noch ein wenig weiter und wenn du dann immer noch keinen Zugang findest, leg es beiseite und vielleicht kommt es
    irgendwann noch einmal in deine Erinnerung.


    Ach na weiter lesen werde ich auf jeden Fall.
    Momentan hänge ich ca 10 Seiten hinterher, weil mir gestern die Augen zu gefallen sind. Aber das werde ich heute wieder aufholen, vor und nach der Schule...


    Vielleicht machts ja auch irgendwann klick und es fällt mir leichter.

    LG Jani



    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."

    Heinrich Heine

  • @taliesin: dann werde ich heute bis zu meiner S. 140 lesen - morgen komme ich gar nicht dazu, bin wohl erst abends zu Hause und falle dann nur noch ins Bett.


    @Icecube84: Mach dir da keine Gedanken :friends: . Gerade der erste Teil hat es wirklich in sich mit Beschreibungen usw. Und über Beschreibungen gerade von Kirchen lese ich oftmals auch nur hinweg.
    Ich kann schon mal so viel verraten, dass der nächste "Abschnitt", "Eine Liebe von Swann" wirklich spannender zu lesen ist. Und wenn du für dich sagst, "Nein, das ist wirklich nichts für mich" - auch nicht so tragisch: Das Leben ist zu kurz, um schlechte Bücher zu lesen (bzw. sich zu etwas zu zwingen, was man nicht lesen möchte).

    Lesen ist wie Reisen, ohne dass man dabei einen Zug oder ein Schiff besteigen müsste. Es eröffnet neue, unbekannte Welten. Es bedeutet, ein Leben zu führen, in das man nicht hineingeboren wurde, und alles mit den Augen eines anderen zu sehen. Es bedeutet, zu lernen, ohne mit den Konsequenzen der eigenen Fehler leben zu müssen.

    Madeline Martin, Der Buchladen von Primrose Hall

  • Guten Morgen, sacht mal, bis wo habt ihr gestern eigentlich gelesen?
    Ich bin gestern bei Seite 180 angekommen und heute gehts dann bis 200.
    Bin ich richtig so? Oder zu weit?

    LG Jani



    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."

    Heinrich Heine

  • Guten Morgen, sacht mal, bis wo habt ihr gestern eigentlich gelesen?
    Ich bin gestern bei Seite 180 angekommen und heute gehts dann bis 200.
    Bin ich richtig so? Oder zu weit?


    Guten Morgen auch von mir!
    Entschuldigt bitte, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, aber ich lag die letzten Tage mit Fieber auf dem Sofa und habe ein bisschen Fernsehen geschaut, zu mehr war ich nicht fähig. So habe ich weder ein Buch noch den Laptop überhaupt in die Hand genommen. Ich werde jetzt versuchen etwas aufzuholen, aber mal eben 100 Seiten Proust weglesen ist auch nicht so einfach. Wäret ihr bereit dazu, für das Lesen bis Seite 200 bis morgen Zeit zu geben? Zwar werde ich dann höchstwahrscheinlich nicht genau da angekommen sein, aber der Abstand ließe sich doch etwas vermindern.
    Ich bin gespannt, wie es weiter geht und entschuldige meine Abwesenheit!

  • Alles is gut @Knü. Wichtig ist erst mal, dass du wieder gesund wirst. Also bloß keinen Stress.
    Ich bin gerade dabei mein Schlafzimmer zu renovieren und ab morgen gehts dann in die heiße Phase.
    Daher würde ich sogar sagen, bis Sonntag zur Seite 200 reicht auch ;) Aber das kann ich ja nich alleine entscheiden.... ;)

    LG Jani



    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."

    Heinrich Heine

  • Daher würde ich sogar sagen, bis Sonntag zur Seite 200 reicht auch ;)


    Kommentiert haben wir ja bis Seite 120, also würde ich auch sagen, dass Sonntag bis Seite 200 eine gute Einteilung ist. Morgen beginnen die Osterferien
    und dann habe ich Zeit und Muße mich ganz auf Herrn Proust zu konzentrieren.


    Ich würde dann morgen zu Seite 120 bis ca.150 posten, wenn das für euch ok ist.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Bad Monkeys

  • Ich stimme euch zu - wegen dem Berufsalltag, der mich nun wieder hat, bin ich auch nicht so zum Lesen gekommen, wie ich gerne wollte.
    Also, bis Sonntag bis Seite 200?
    Und ich poste dann morgen über die von mir bis dahin gelesenen Seiten, ich müsste dann genauso weit sein wie @taliesin.


    Mal eine andere Frage, auf welcher Seite fängt bei euch der nächste Teil, "Eine Liebe von Swann" an? Bei mir ist es auf S. 249. Meint ihr, wir würden nächste Woche, sagen wir bis Karfreitag, den ersten Teil abschließen können?

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    Madeline Martin, Der Buchladen von Primrose Hall

  • Bei mir ist es auf S. 249. Meint ihr, wir würden nächste Woche, sagen wir bis Karfreitag, den ersten Teil abschließen können?


    In meiner Ausgabe beginnt dieser Teil auf Seite 274. Ich denke, bis Karfreitag ist das zu schaffen.

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  • In meiner Ausgabe beginnt dieser Teil auf Seite 274. Ich denke, bis Karfreitag ist das zu schaffen.


    Guten morgen,


    ja ich glaube, bei mir isses genauso.
    Die Seiten sollten dann auch wirklich zu schaffen sein bis dahin. Ich fahre dann Ostersamstag früh weg und komm Ostersonntag wieder. Ich werde wohl nich so zum lesen kommen, aber ich hol dann einfach auf, oder lese vor. Das wird sich dann finden...

    LG Jani



    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."

    Heinrich Heine

  • Seite 120 - 150


    Ich kann @Castor nur zustimmen, wenn sie schreibt, dass die Seiten über das Lesen im Garten einfach umwerfend schön beschreiben sind. Das Eintauchen in die
    Geschichte und das Ausschließen aller äußeren Einflüsse, um tief in die Beschreibung von Personen und Landschaften einzutauchen, haben wir wahrscheinlich so
    ähnlich alle schon erlebt und genossen. Die Worte die Proust dafür findet wirken sehr eindringlich und beschreiben dieses Glücksgefühl sehr deutlich.


    Zitat

    (...) ihr macht noch einmal diese Vergangeheit lebendig, für mich, wenn ich an euch denke, und ihr enthaltet sie ja auch wirklich, da ihr sie - während ich
    in meiner Lektüre fortfuhr und die Hitze des Tages langsam ermattete - nach und nach umfasst und in das ständig fortschreitende, langsam sich wandelnde, laub-
    durchzitterte Kristall eurer schweigenden, klingenden, duftenden, durchscheinenden Stunden eingeschlossen habt.


    Einfach schön...........


    Dann lernen wir Herrn Bloch kennen, den der Vater nach einer, wie ich auch finde, dämlichen Bemerkung, als Idiot bezeichnet. (S.136).
    Bloch hat für den Erzähler eine besondere Bedeutung, weil er ihm den Schriftsteller Bergotte empfiehlt. Dieser Bergotte ist, wie aus den Anmerkungen klar wird,
    auch eine Mischung von Fakt und Fiktion und das Vorbild dieser Figur scheint ein Autor namens Anatol France zu sein.


    Wir haben ja schon festgestellt, dass unser Held ein sehr sensibler und feinfühliger Mensch ist, aber was den Autor Bergotte angeht übertreibt er meiner Meinung nach
    die Heldenverehrung ein wenig. Durch Swann erfährt er, dass Bergotte ein guter Bekannter ist und nun entwickelt er in seinen Tagträumen das Bild der Mademoiselle
    Swann und dem von ihm bewunderten Bergotte bei Spaziergängen und dem Besuch fremder Städte. Bergotte schwebt über all dem wie ein göttlicher Bote.


    Zitat

    (...) endlich das er, wenn sie fremde Städte anschaute, einfach neben ihr herging, unerkannt und ruhmvoll wie die Götter, die unter den Sterblichen wandelten..


    Schön aber, wie er seine Erwartung auf das erste Treffen mit Mademoiselle Swann beschreibt. Er ist wohl jetzt schon in dieses Bild verliebt.


    Zitat

    Immer auch flutete der Zauber aller Vorstellungen die ich mit den Kathedralen, den sanften Hügeln der Ile-de France und den Ebenen der Normandie verband, auf
    Mademoiselle Swann zurück: das heißt, ich war schon voller Bereitschaft sie zu lieben.


    Die Großtante ist schon eine sehr eigenwillige Dame. An Sonntagen ist es verboten sich mit etwas Ernsthaftem zu beschäftigen. Nur an diesem Tag sollte man sich mit Lesen
    beschäftigen. Jetzt wissen wir`s, wir vertrödeln unsere Zeit tatsächlich mit Lesen an Werktagen. :wink:

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  • Proust, bis S. 140
    (das ist bis zum Besuch des Pastors bei Tante Leonie - ich glaube, ich sollte das wegen der doch-nicht-so-ganz-Übereinstimmung der Seitenzahlen vielleicht immer dazu schreiben?)


    Ja, der Bloch. Fand ich Legrandin schon unangenehm schwafelnd, schwafelt Bloch doch noch mehr Blödsinn. Der Erzähler - ja, himmelt ihn an.
    Und ging es uns allen nicht so, dass man gerade im jungen, beeinflussbaren Alter sich an jemanden hängte, den man wegen irgendwas bewunderte? Für den Erzähler sind nunmal Worte sehr wichtig, und er bewundert, wie Bloch sich ausdrückt. Na ja - Geschmackssache, ich fand es - zu pathetisch.


    Aber Bloch macht den Erzähler mit Bergotte bzw. dessen Büchern bekannt. Bergotte ist zwar ein fiktiver Schriftsteller, aber, wie @taliesin schon festgestellt hat, verbirgt sich hinter ihm Anatole France. Dieser war seinerzeit in Frankreich sehr bekannt, und Proust hat ihn übrigens auch persönlich kennengelernt. Bergotte hat aber noch weitere Vorbilder, wie z. B. John Ruskin, der u.a. viele Kathedralen beschrieben hat.


    Ja, der Erzähler, er schwärmt schon sehr für Bergotte, und auch für Mlle. Swann, die er noch gar nicht persönlich kennt.
    So sind halt seine Tagträume - Bergotte ist sein Held, und Mlle. Swann will er beeindrucken. Mal ganz ehrlich - will man nicht immer die Liebste/den Liebsten beeindrucken, durch Bekanntschaft mit einem sehr bekannten Menschen?


    Ich bin so weit mit Lesen, dass zunächst Francoise mit Tante Eulalie die kleinen Ereignisse des Lebens durchhechelt ('tschuldigung :uups: ), und anschließend Eulalie Tante Leonie besucht - und nach nur einer kurzen Begrüßung kommt auch noch der "Herr Pfarrer" - da muss bei Tante Leonie aber richtiges Gedränge im Schlafzimmer gewesen sein.
    Entschuldigt die flapsige Sprache meinerseits, aber Tante Leonie ist einfach... genial :totlach: .


    @taliesin: Och, mir persönlich ist egal, wann ich lese - an Werktagen oder am Sonntag :wink: - Hauptsache, ich lese!

    Lesen ist wie Reisen, ohne dass man dabei einen Zug oder ein Schiff besteigen müsste. Es eröffnet neue, unbekannte Welten. Es bedeutet, ein Leben zu führen, in das man nicht hineingeboren wurde, und alles mit den Augen eines anderen zu sehen. Es bedeutet, zu lernen, ohne mit den Konsequenzen der eigenen Fehler leben zu müssen.

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  • Proust - S. 150 - 180


    Wenn wir heute bis S. 200 kommen wollen, bleibt noch ein wenig Lesezeit. daher schreibe ich jetzt kurz etwas zu 150 - 180.


    Der Herr Pfarrer erzählt ein paar nette Geschichten zu diversen Heiligen und ein paar illustren Fürsten mit bezeichnenden Namen wie: Karl der Stammler -
    oder Pippin der Wahnsinnige. Nomen est Omen passt da wohl gut.


    Dann geht es noch einmal um Tantchen, ihren vorbestimmten Tagesablauf, der nun wirklich an Eintönigkeit kaum zu überbieten ist. Auch die Samstage an denen
    ja, wie wir erfahren, zugunsten der Familie die Sonne selbst eine Stunde länger im Zenit verweilt, :) haben sonst wenig Abwechslung zu bieten. Also erwartet Tantchen
    irgenwie immer etwas Neues, auch wenn es aufregend oder schmerzhaft sein sollte. Was für ein seltsames Leben die Tante doch führt. Sie erscheint uns zwar recht
    witzig in der Beschreibung, aber das hat schon auch etwas von Tragik, oder?


    So führen Tante und Hausangestellte zuweilen einen regelrechten Kleinkrieg der Gemeinheiten und Francoise, die ich bisher recht symphatisch fand, verliert da schon
    an Glanz, denn ihre Mitleidlosigkeit und Härte wirken alles andere als sozial.
    Gleichförmigkeit und Langeweile scheinen sich hier nicht besonders positiv auf den Charakter auszuwirken. Es gibt wohl doch ein paar Haarrisse im Leben des Groß-
    bürgertums.


    @Knü @Icecube84 @Castor Bis Seite 200 schaffe ich auf jeden Fall heute noch. Wie sieht es bei euch aus?

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  • @Knü @Icecube84 @Castor Bis Seite 200 schaffe ich auf jeden Fall heute noch. Wie sieht es bei euch aus?


    Das ist sowieso ein Lesewochenende, bei dem Wetter - ich schaffe es, und schreibe dann auch was dazu :thumleft: .

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    Madeline Martin, Der Buchladen von Primrose Hall

  • Bis Seite 195


    weil ich vermute, dass bei mir die Schrift kleiner ist als bei euch?


    Ja, der Herr Pfarrer - der lässt einige gelehrte Sachen über die Etymologie vom Stapel.


    Aber das Highlight ist für mich Legrandin, der sich als waschechter Snob herausstellt - so würdigt er den Erzähler und dessen Vater keines Blickes oder Wortes, kaum dass er sich in der Gegenwart eines benachbarten Schlossbesitzers oder dessen Frau befindet. Jedoch, trifft er die Familie allein an, so lässt er sich herab, mit ihnen zu reden, auf die übliche pathetische Art. Begeht dann aber den Fauxpas, Balbec zu erwähnen, was der Vater des Erzählers sofort aufgreift. Er möchte, dass Legrandin ihm jemandem empfiehlt, an den sie sich notfalls wenden können. Und die Antwort auf die Frage des Vaters des Erzählers, ob er Freunde in der Gegend von Balbec hat:


    Zitat

    Ich habe Freunde überall, wo es wehrhafte Gruppen von Bäumen gibt, die verstümmelt sind, doch nicht den Kampf aufgeben, und die sich zusammenscharen, um in rührendem Eigensinn einen unguten Himmel anzuflehen, der kein Erbarmen mit ihnen kennt.

    (S. 176)
    Aber bloß nicht zugeben, dass in der Nähe von Balbec seine mit einem Adligen verheiratete Schwester wohnt!
    Und diese Ausweichmanöver, als der Erzähler ihn fragt, ob er mit den Damen Guermantes bekannt ist, grandios :applause: !


    Und Tante Leonie. Wie sie Francoise und Eulalie gegeneinander ausspielt, wie sie sie beobachtet, jedes Wort, jede kleine Regung auf die Goldwaage legt - das hat mich irgendwie an mein Büro erinnert, wo man auch jedes Wort und jede Regung der Kollegen und Chefs beobachtet und seine Schlüsse daraus zieht.


    Gilberte Swann tritt nunmehr in persona auf. Hat der Erzähler sie bisher nur über Erzählungen von Swann verehrt (und dadurch, dass sie mit seinem angebeteten Bergotte bekannt ist), sieht er sie nunmehr im Park von Tansonville - und natürlich verliebt er sich sofort in sie.
    Und wir sind völlig aufgeschmissen, wie alt der Erzähler nunmehr ist...

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    Madeline Martin, Der Buchladen von Primrose Hall

  • zu Seite 180 - 200


    Und diese Ausweichmanöver, als der Erzähler ihn fragt, ob er mit den Damen Guermantes bekannt ist, grandios !


    Eine herrlich beschriebene Konversation, in der der Vater den Herrn Legrandin im Grunde entlarvt und bloßstellt. Der Snob verliert deutlich an Glanz.


    Gilberte Swann tritt nunmehr in persona auf. Hat der Erzähler sie bisher nur über Erzählungen von Swann verehrt (und dadurch, dass sie mit seinem angebeteten Bergotte bekannt ist), sieht er sie nunmehr im Park von Tansonville - und natürlich verliebt er sich sofort in sie.


    Sehr interessant, wie der Erzähler jede Regung, jede Gebärde und jeden Gesichtsausdruck der jungen Dame für oder gegen sich interpretiert. Was mag wohl passieren, wenn
    er denn Gelegenheit bekommt, ihr sozusagen Auge in Auge zu begegnen. Ich habe den Eindruck, er würde kein Wort herausbekommen.


    Ich hoffe doch, wir bekommen bezüglich seines Alters noch den ein oder anderen Hinweis. Da hängen wir ja komplett in der Luft.

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  • Ich muss heut erst mal wieder aufholen.
    Durch meine Schlafzimmerrenovierungsaktion waren selbst die 20 Seiten zu viel. Bin jetzt bei Seite 188.
    Seh ich das richtig, dass wir jetzt bis zum neuen Kapitel, Karfreitag, ziemlich flexibel lesen können?

    LG Jani



    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."

    Heinrich Heine

  • Seh ich das richtig, dass wir jetzt bis zum neuen Kapitel, Karfreitag, ziemlich flexibel lesen können?


    Ich versuche mich immer so zwischen 20 und 30 Seiten täglich zu bewegen.

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    William Shakespeare


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  • Proust - Seite 200 bis 230


    Anhand des Beispiels seiner Tante Leonie versucht der Erzähler seine Sicht der letzten Jahre eines Menschen darzustellen. Das ist sehr gut beschrieben und
    enthält schon eine Menge Wahrheit. Wie oft ziehen sich Menschen im Alter fast ganz zurück und haben kaum noch Kontakt zu Bekannten und Freunden.
    Proust beschreibt das so.


    Zitat

    Was für sie schon begonnen hatte - nur früher als üblich - war der große Verzicht des Alters, das sich zum Sterben rüstet, sich sozusagen verpuppt;
    bei langen Lebensabläufen kann man selbst zwischen einstigen Liebenden, die leidenschaftlich einander zugetan waren, unter Freunden, die durch die stärksten
    geistigen Bande geeint waren, feststellen, dass sie von einem gewissen Jahr an die Reise oder den Ausgang nicht mehr unternehmen, die notwendig wären, um
    sich zu sehen, dass sie aufhören, sich zu schreiben, und wissen, dass in dieser Welt die Verbindung zwischen ihnen aufgehört hat.


    Die Familie verlässt Combray und das veranlasst unseren Erzähler zu einer kleinen Szene. man hat ihm tatsächlich Lockenwickler und ein Samtjäckchen angezogen,
    welche er dann bei der Umarmung eines Weißdornbusches zerstört. Gilberte kann er nun nicht mehr sehen und Swann ist vorerst außer Reichweite. Die Tage in
    Combray scheinen zu Ende.


    Ziemlich witzig fand ich den Herrn Doktor Percepied und seine ziemlich derben Bemerkungen über die Vinteuils.


    Zitat

    Na ja, es scheint also sie treibt Musik mit ihrer Freundin, die Mademoiselle Vinteuil. (...) Donnerwetter wird da eins Musik gemacht in diesem Laden!


    Vinteuil scheint das nicht zu stören, oder er will es nicht bemerken. Der Erzähler trifft auch hier einen wunden und wahren Punkt.


    Zitat

    Aus der tatsache jedoch, dass Vinteuil über das Verhalten seiner Tochter Bescheid wusste, folgt noch nicht, dass der Kult, den er mit ihr trieb geringer
    wurde. Die Tatsachen dringen in den Bezirk nicht ein, in dem unser Glaube wohnt, sie haben ihn weder erzeugt, noch zerstören sie ihn;


    Dann gibt es einen Zeitsprung, denn die Familie kommt zurück nach Combray weil Tante Leonie gestorben ist. Großartige Trauer scheint da nicht zu herrschen.
    das alles läüft ziemlich gesetzt und sachlich ab.
    Ich denke zum Alter des Erzählers sehen wir jetzt etwas klarer, denn er begibt sich allein auf Spaziergänge und in seinem Kopf regen sich mehr und mehr Gedanken
    an das andere Geschlecht. Inspiriert durch die Natur um ihn herum wünscht er sich nichts sehnlicher als die Umarmung eines Mädchens. Der Kleine wird erwachsen.


    Zitat

    ... und da meine Phantasie im Kontakt mit meinen erwachenden Sinnen neue Beschwingtheit erfuhr und meine Sinnlichkeit alle Bezirke der Phantasie
    durchströmte, kannte mein Verlangen keine Grenzen mehr.


    Diese letzten 30 Seiten bescheren uns schon eine besondere Stimmung. Die Zeit der Kindheit und damit wohl auch die unbeschwerte Zeit in Combray gehen langsam
    aber unwiderbringlich vorbei.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


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  • Hallo Leute,


    wie weit seid ihr denn? Fühle mich leicht vereinsamt hier............. 8-[

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    William Shakespeare


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  • Guten morgen,
    ich hänge hinterher und bin auf Seite 202.
    Aber ich denke, dass ich heut nen großen Schritt nach vorn machen kann.

    LG Jani



    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."

    Heinrich Heine