Thomas A. Wetzstein: Sadomasochismus

  • Thomas A. Wetzstein / Linda Steinmetz / Christa Reis / Roland Eckert: Sadomasochismus Szenen und Rituale; Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek bei Hamburg 1993; 326 Seiten; ISBN: 3-499-19632-8

    Wetzstein (Jahrgang 1960). Steinmetz (Jahrgang 1963) und Reis (Jahrgang 1961) sind zu der Zeit, als das Buch entsteht und herausgegeben wird, Diplom-Pädagogen und allesamt wissenschaftliche Mitarbeiter im Fachbereich Soziologie an der Universität Trier. Eckert (Jahrgang 1937) ist dort Professor für Soziologie.


    Sie alle gehören "Arbeitsgemeinschaft sozialwissenschaftliche Forschung und Weiterbildung". Sie beschäftigen sich mit einem Thema, das man auch den Sexualwissenschaften hätte zuordnen können. Sadomasochismus in seiner sexuellen Variante (einschließlich Demütigung und Unterwerfung) ist in der öffentlichen Wahrnehmung eher ein unbekanntes Thema.


    Zuerst beschreiben die Autoren ihren Forschungsansatz, um dann auf die unterschiedlichen Formen und Praktiken des Sadomasochismus einzugehen. Auch der homosexuelle Sadomasochismus sowie die Verbindung Sadomasochismus und heterosexuelle Frauen werden behandelt.


    Die Herangehensweise ist populärwissenschaftlich ausgerichtet. Doch Vorsicht: Hier gibt es keine unsittlichen Abbildungen oder erotischen Ergüsse. Ausgehend von den Erzählungen von Sadomasochisten werden vielmehr in allgemeiner Form vermeintliche oder tatsächliche wissenschaftliche Aussagen getätigt.


    Die inhaltliche Qualität ist schlecht zu beurteilen. Wie und wo gibt es in welchem Umfang den Sadomasochismus? Wie viele Menschen üben ihn aus? Gibt es Etablissements, Belletristik, Fachliteratur, Selbsthilfegruppen und eine gesellschaftliche Interessenvertretung? Um wirklich aus gründlich zu wirken, fehlen im sozialwissenschaftlichen Bereich viel zu viele Informationen