Richard Parks - Yamada Monogatari: To Break the Demon Gate

  • Originaltitel: Yamada Monogatari: To Break the Demon Gate
    Seiten: 288
    Erschienen bei: Prime Books



    Inhalt (laut amazon.de):


    Yamada no Goji is a minor nobleman of ancient Japan who has lost everything-except a single purpose: keep a promise to the woman he loved. In order to fulfill his vow, all he has to do is fight a horde of demons and monsters, bargain with a few ghosts, outwit the sinister schemers of the emperor's court, find a way to defeat an assassin who cannot be seen, heard, or touched-and change the course of history. Fortunately, Yamada specializes in achieving the seemingly impossible, so he is sure in some way to succeed ...if he doesn't drink himself into oblivion first.



    Meine Meinung:


    "Richtige" Fantasy ist dieses Buch eigentlich nicht. Es ist eine Mischung aus historischem Roman (Japan im 10. oder 11. Jahrhundert), Krimi (mysteriöse Todesfälle) und typisch japanischer Mythologie (Geister, Dämonen, Irrlichter, und vieles mehr).


    Als ich die Inhaltsangabe gelesen habe, musste ich dieses Buch einfach haben. Ich bin großer Japan-Fan und liebe Fantasyromane, die nicht in einer westlich anmutenden Welt spielen. Meine hohen Erwartungen wurden durchweg erfüllt.


    Yamada ist nicht grade ein typischer Held. Er trinkt gerne viel Sake, arbeitet nur ab und zu, damit er die Miete bezahlen kann und pflegt des öfteren durchaus fragwürdigen Umgang. Das hat ihn zu einem sehr interessanten Protagonisten gemacht.


    Das alte Japan als Handlungsort war immer präsent, und doch irgendwie im Hintergrund. Immer wieder wurden kleine interessante Details eingearbeitet, wie zum Beispiel die Kommunikation über Haikus, die als Geheimbotschaften zwischen Adeligen dienten, oder die Bezahlung in Reis statt Geld. Der Autor hat somit ein hoch spannendes Umfeld geschaffen, ohne dabei alles bis ins kleinste Detail zu erklären. So schien alles ganz natürlich. Die japanischen Begriffe, die im Buch so auftauchen, werden übrigens ganz hinten im Buch erklärt. Das hab ich erst überlauert, als ich das Buch schon ausgelesen hatte und meine Freundin dauernd mit SMS bombadiert habe. :lol:
    Die japanische Mythologie hat großen Einfluss auf die Handlung genommen. Sämtliche übernatürlichen Wesen aus dem Buch finden sich dort wieder, was mir sehr gefallen hat.


    Der Schreibstil ist - passend zu den adeligen Protagonisten und der Zeit, in der das Buch spielt - sehr formell, jedoch ohne dabei gekünstelt oder steif zu wirken. Es hat einfach zum Buch gepasst. "To Break the Demon Gate" ist definitiv eine sehr anspruchsvolle Lektüre, bei der man sich schon konzentrieren muss, um mitzukommen. Ich hab erstaunlich lange für das Buch gebraucht, obwohl es mir sehr gefallen hat.


    Die Handlung war zu keiner Zeit wirklich vorhersehbar. Das ein oder andere Detail war dann schon irgendwann klar vorherzusehen, aber das große Ganze blieb spannend bis zur letzten Seite. Da hätte wirklich alles passieren können - von einem märchenhaften Happy End bis zum grausamen Tod aller Beteiligten wäre alles möglich gewesen.


    Die Liebesgeschichte war übrigens sehr zurückhaltend. Yamadas Liebe ist zwar der Grund für seine Handlungen, aber die Romantik an sich war letztendlich nur kaum bedachte Nebensache. Es hat mir sehr gefallen, wie der Autor Yamadas Gefühle gehandhabt hat.



    Fazit:


    "Yamada Monogatari: To Break the Demon Gate" ist ein Fantasy Roman der etwas anderen Art. Kyoto im 10. oder 11. Jahrhundert als Handlungsort wirkte sehr authentisch und der Autor hat sich viel von der japanischen Mythologie abgeschaut. Durch den anspruchsvollen Schreibstil ist das Buch allerdings nichts für schnell mal zwischendurch. Die Handlung war spannend und das Ende war absolut nicht vorhersehbar.
    Von mir gibt's also volle :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne und eine Empfehlung an alle Fans von Japan und anspruchsvoller Fantasy da draußen. :thumleft: Nächstes Jahr soll ein weiteres Buch über Lord Yamada erscheinen. Auch das werde ich bestimmt lesen, nur werde ich mir dieses Mal die TB Version zulegen. :wink:

    "If you have never said "Excuse me" to a parking meter or bashed your shins on a fireplug, you are probably wasting too much valuable reading time."

    (Sherri Chasin Calvo)


    “I am not eccentric. It's just that I am more alive than most people. I am an unpopular electric eel set in a pond of catfish.” (Edith Sitwell)