Klappentext:
Gibt es ihn wirklich, den Weihnachtsmann? Es ist der 22. Dezember. Zwei Tage bis Weihnachten, aber bei Fill Snow, fast sechs Jahre alt, will einfach keine Weihnachtsstimmung aufkommen. Seit er gehört hat, dass es den Weihnachtsmann nicht geben soll, ist er voller Zweifel. Aber Fill ist clever. Um die Wahrheit herauszufinden, hat er sich einen genialen Plan ausgedacht, um die Frage aller Fragen endgültig zu klären.
Meine Meinung:
Ich bin ein bisschen zwiegespalten Die Autorin bewirbt ihr Buch damit, dass es sowohl Erwachsenen, als auch Kindern Freude bereitet. Ich denke, dass dieses Buch ein wunderbares Märchen für Erwachsene ist, die den Zauber der Weihnacht wiederfinden wollen.
Für Kinder finde ich die Sprache zum Teil etwas zu hochgestochen. Fill spielt mit seinen 5 Jahren bereits Schach gegen seinen Onkel. Es kommen dabei Wörter, wie “Sokolski-Eröffnung” und “Rochade” vor. Kennt die ein fünfjähriges Kind wirklich schon? Und selbst wenn Fill damit etwas anfangen kann, so können es normale Kinder, die dieses Buch vorgelesen bekommen nicht. Und ich muss gestehen, dass ich keines der beiden Dinge ohne das Internet zu befragen erklären könnte. Andere Ausdrücke wieder, wie z. B. “sie ist von allen guten Geistern verlassen” verpackt die Autorin ganz wunderbar. Fill hat nämlich keine Ahnung, was dies bedeutet und macht sich so seine Gedanken darüber. Fill wirkt über weite Teile viel reifer, als es ein 5 Jahre altes Kind sein kann. Schon, dass er sich darüber Gedanken macht, dass für ihn “der Zauber von Weihnachten” verloren geht. So würde, meines Erachtens nach, kein Kind denken. Er macht sich Gedanken, ob es den Weihnachtsmann gibt und ob er Geschenke bekommt. Aber es so explizit den Zauber von Weihnachten zu nennen, das dann eher doch nicht.
Die Geschichte insgesamt ist sehr schön weihnachtlich. Fill hat durch Zufall erfahren, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt. So ganz kann er sich damit aber nicht abfinden und ersinnt einen Plan, wie er feststellen will, was die Wahrheit ist. Auch das Familienleben der Snows ist einfach zauberhaft beschrieben. Die kleinen Dinge, die Weihnachten wirklich ausmachen. Nicht die Geschenke, sondern das Miteinander der gesamten Familie, der Besuch des Weihnachtsmarktes und der Kirche.
Die Figuren sind alle sehr liebevoll beschrieben. Man kann sie sich gut vorstellen. Besonders Onkel Larry und Fill haben es mir angetan. Die beiden stehen sich sehr nahe und man merkt, wieviel sie einander bedeuten. Aber auch Oma Meg und Luci haben mir gefallen. Oma Meg ist zwar einerseits eine zurückhaltende Frau, aber sie ist durchaus viel fitter und im Geiste jünger, als ihr die anderen Familienmitglieder zutrauen.
Die Zeichnungen sind von der Autorin selbst erstellt und einfach nur wunderschön. Sie sind an den passenden Stellen eingestreut und ich hätte davon noch viel mehr anschauen können. Sehr liebevoll gezeichnet runden sie die Geschichte schön ab.
Ich mag die Geschichte im Gesamten, denke aber, dass ihr eine nochmalige Überarbeitung an einigen Stellen gut tun würde. Das hohe vorhandene Potential wurde hier aus meiner Sicht nicht ganz ausgeschöpft. Soll es wirklich auch ein Kinderbuch sein, so würde ich mir wünschen, dass das Sprachniveau etwas dem Niveau der Zielgruppe angepasst wird.
Von mir gibt es 3 Sterne und eine Leseempfehlung für Erwachsene, die den Zauber der Weihnachtszeit auch noch spüren können.