Stefan Schridde - Murks? Nein danke!

  • „Was wir tun können, damit die Dinge besser werden.“ Darüber ausreichend und umfassend zu informieren verspricht das vorliegende Buch des „Murks-Spezialisten“ Stefan Schridde, der durch die Verbraucherschutzorganisation „Murks? Nein Danke!“ und die Blogs „Murks-Lupe“ und „Murks.Barometer“ bekannt wurde und mit seiner Arbeit schon wesentlich dazu beigetragen hat, die Debatte um die schadhaften Folgen von geplanten Verschleiß von Produkten zu befeuern.


    Mit vielen Tipps und der Möglichkeit, das Buch interaktiv zu nutzen, will er Verbrauchern helfen, bei der nächsten Anschaffung nicht schon bald wieder Murks in den Händen zu haben.


    Konkrete Aktivitäten wie zum Beispiel die immer zahlreicher werdenden Repair-Cafes, genauso wie Kreislaufkonzepte wie das cradle to cradle – Konzept von Michael Braungart werden beschrieben.


    Er hält seit langem unsere Umweltschutzstrategie für grundlegend falsch, weil sie, wie er sagt, darauf angelegt sei, den Schaden der Produktion für die Umwelt lediglich zu minimieren. Seine Vision indessen ist eine Kreislaufwirtschaft, bei der erst überhaupt kein Schaden entsteht.


    Sein Vorbild sind dabei die Ameisen. Ginge es nach ihm, gäbe es in Zukunft nur noch zwei Arten von Produkten: Verbrauchsgüter, die vollständig biologisch angebaut werden können und Gebrauchsgüter, die sich endlos recyclen lassen. "Cradle to cradle" - von der Wiege zur Wiege - bezeichnet er dieses Kreislaufprinzip. Er forscht seit Jahren im Auftrag von immer zahlreicher werdenden Firmen nach neuen Konzepten, um umweltschonende Produkte herzustellen.


    Braungart geht nicht wie vielen Umweltschützern um Moral, sondern um Qualität. Produkte, sagt Braungart, die Menschen krank machen, sind einfach nur primitiv. Die Biomasse der Ameisen etwa auf der Erde ist etwa viermal größer als die Biomasse der Menschen und doch sind die Ameisen kein Umweltproblem, weil alle ihre Nährstoffe immer wieder in Kreisläufe gehen. Wenn die Menschen lernen, dass sie nützlich sein können anstatt weniger schädlich, kommen die Menschenrechte zurück, sagt Braungart. Ein erstaunlicher Ansatz. Denn wenn alle Stoffwechselprodukte der Menschen wieder Nährstoffe sind (entweder biologische Nährstoffe für alle Verschleißprodukte oder technische Nährstoffe für Gebrauchsgüter), dann könnte die Erde viel mehr Menschen menschenwürdig beherbergen.


    Vielleicht lassen sich dieser Ansatz und der viele Menschen integrierende Ansatz von Schridde ja gut verbinden.