Jessica Redmerski - Wenn du mich küsst, dreht die Welt sich langsamer / The Edge of Never

  • Klappentext von Amazon:


    Genervt von ihrem Leben und nach einem Streit mit ihrer besten Freundin beschließt die 20-jährige Camryn Bennett, alles hinter sich zu lassen. Sie kauft sich ein Ticket für einen Greyhoundbus. Ziel: möglichst weit weg. Hier, glaubt sie, hat sie genug Zeit und Ruhe, um einen Plan für die Zukunft zu schmieden. Doch mit der Ruhe ist es vorbei, als Andrew Parrish sich auf den Platz neben ihr setzt. Der äußerst attraktive Andrew. Der Andrew, der sich brennend für sie zu interessieren scheint. Und der Andrew, der ihr bald nicht mehr aus dem Sinn geht. Für Camryn beginnt die aufregendste – und leidenschaftlichste – Zeit ihres Lebens …


    Meine Meinung:


    In Zeiten, in denen es auch in Deutschland wieder modern wird, längere Reiseentfernungen an Bord eines Busses zurückzulegen, ist es nicht verwunderlich, dass der Blanvalet Verlag mit „Wenn du mich küsst, dreht die Welt sich langsamer“ ein Road-Trip-Buch in der deutschen Übersetzung veröffentlicht, dessen Handlung zu einem großen Teil in einem Bus spielt. Denn wo lernt man sich besser und unverfälschter kennen, als auf beengtem Raum, der keine Ausweichmöglichkeiten bietet?!


    So ergeht es Camryn und Andrew, den beiden Protagonisten in J. A. Redmerskis Debüt, das im Original unter dem Titel „The Edge of Never“ erschienen ist. Beide haben ihre ganz persönlichen Gründe dafür, sich auf einen Road-Trip durch die USA zu begeben. Es ist sowohl die schmerzhafte Vergangenheit, die sie hinter sich lassen wollen, als auch die beängstigende Gegenwart, vor der sie flüchten. Und ihrer beider Leben wird sich komplett verändern, während sie Kilometer um Kilometer zurücklegen und zunächst allein mit sich und ihren Gedanken sind, doch schließlich den schwierigsten Teil der Wegstrecke zusammen zurücklegen.


    Nachdem ich schon viel Gutes über „The Edge of Never“ gehört hatte, habe ich mich total auf das Erscheinen der Übersetzung gefreut. Das „New Adult“-Genre ist momentan einfach genau mein Ding und Road-Trip-Bücher liebe ich seit „Amy on the Summer Road“ auch total. Klar also, dass ich „Wenn du mich küsst, dreht die Welt sich langsamer“ einfach lesen MUSSTE. Und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, auch wenn ich doch den ein oder anderen kleinen Kritikpunkt habe. Aber das fällt im Vergleich zu den positiven Dingen kaum ins Gewicht.


    Camryn und Andrew sind zwei Protagonisten, die ich einfach nur großartig fand. Andrew ist echt zum Anbeißen und Camryn hätte ich gerne als Freundin. Ich mochte die beiden auf Anhieb, aber noch mehr mochte ich sie am Ende des Buches. Die beiden geben ein tolles Paar ab und es verwundert nicht, dass sie einander völlig verfallen sind. Ich mochte es, wie sie miteinander umgehen, wie sie zusammen Spaß haben und herumalbern, wie sie aber auch den Ernst des Lebens gemeinsam durchstehen. Es gab viele Szenen in diesem Buch, die mich zum Lachen gebracht haben, aber es gab auch genauso viele Momente, bei denen sich ein Kloß in meinem Hals gebildet hat und ich zusammen mit den beiden gelitten habe.


    Ein wenig hat mir jedoch das Bauchkribbeln beim Lesen des Buches gefehlt. „Wenn du mich küsst, dreht die Welt sich langsamer“ ist zwar ein sehr emotionales Buch, aber diese Gefühle haben sich nicht hundertprozentig auf mich als Leser übertragen. Ich fand Andrew zwar klasse, aber es gab schon männliche Hauptfiguren in anderen Büchern, die ich heimlich mehr angeschmachtet habe. ;-) Es fehlten mir die Kribbel-Szenen, die meinen Pulsschlag erhöhen. Ich stehe nicht auf Kitsch, aber durchaus auf Gefühl. Und in „Wenn du mich küsst, dreht die Welt sich langsamer“ findet man eher körperlich betonte Szenen als romantische Momente, falls ihr versteht, was ich meine. ;-) Diese Szenen waren schon sehr explizit beschrieben und das berühmte „F-Wort“ kam das ein oder andere mal vor. Ich habe generell kein Problem damit, aber mir fehlten die zarten und vorsichtigen Annäherungsversuche.


    Die Handlungsumgebung ist typisch für einen Road-Trip und führt quer durch die USA. Dabei wird nur der erste Teil der Strecke im Bus zurückgelegt, später steigen Camryn und Andrew auf ein schon etwas älteres Auto um. Ich habe beim Lesen des Buches total große Lust verspürt, selbst sofort ins Auto zu steigen und wahllos durch die Welt zu fahren. Die Autorin weckt Fernweh mit ihrem Buch und ein wenig habe ich Camryn und Andrew darum beneidet, dass sie die Möglichkeit hatten, ihrem Freiheitsdrang nachzugeben.


    Die Handlung selbst ist sehr abwechslungsreich und wartet am Ende mit einer riesigen Überraschung auf. Die ganze Zeit deutet sich an, dass Andrew ein Geheimnis hat, stellenweise will er Camryn gar nicht richtig an sich heranlassen. Und als Leser fragt man sich natürlich, warum das so ist. Dabei spielt man die verschiedensten Möglichkeiten durch, aber die Autorin hat mich am Ende echt völlig unvorbereitet getroffen, denn mit dieser Wende in der Handlung habe ich im Leben nicht gerechnet.


    Dadurch, dass ich „Wenn du mich küsst, dreht die Welt sich langsamer“ sowohl aus Camryns als auch aus Andrews Sicht geschrieben ist, bekommt man als Leser einen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt beider Protagonisten. Teilweise überschneiden sich die Kapitel vom Inhalt her, sodass man dieselbe Szene von beiden Hauptfiguren erzählt und beschrieben bekommt. Das hat mir richtig gut gefallen, denn dadurch wird nur noch deutlicher, wie toll sich Camryn und Andrew ergänzen und wie super sie zusammenpassen.


    Im Original ist bereits die Fortsetzung „The Edge of Always“ erschienen, die ich unbedingt ganz bald lesen muss, denn ich will wieder in die Welt von Camryn und Andrew abtauchen und Zeit mit ihnen verbringen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Hier geht es zum Original mit dem wundervollen Cover:

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  • @gaensebluemche, danke für die schöne Rezension :friends: Diesmal habe ich sogar schon das Buch zu Hause :wink: werde es also sicher Zeit nah lesen.

    Sobald wir lernen, uns selbst zu vertrauen, fangen wir an zu leben. ( Johann Wolfgang Goethe )


    Jede Begegnung , die unsere Seele berührt hinterlässt eine Spur die nie ganz verweht. ( Lore-Lillian Boden )

  • Nach dem ich vor längerer Zeit das Roadmovie "Amy on the Summerroad" gelesen habe und ich sehr begeistert war, musste natürlich auch dieses Roadmovie auf meine SUB landen.
    gaensebluemches Rezension veranlasste mich nun "Wenn du mich küsst,...." nicht allzu lange auf meiner SUB zu lassen. Ausserdem sind doch diese derzeitigen sommerlichen Temperaturen für ein Roadmovie eine ideale Vorraussetzung oder?
    Mir ist schon klar das man 2 Bücher noch dazu von 2 verschiedenen Autoren nicht mit einander vergleichen sollte/darf....trotz dem spuckte "Amy...." immer wieder in meinen Kopf rum. Da in diesem Buch sehr anschaulich die Umgebung beschrieben wurde, so das sich bei mir gewissen Bilder im Kopf geformt haben.
    In "Wenn du mich küsst,..." kam man nur in der Ortschaft/Stadt an, ohne wirklich irgendwelche Details von der Umgebung mitgeteilt zu bekommen.
    Eine Verbindung zu Camryn und Andrew auf zu bauen, fiel mir hier auch schwer! Zu einem habe ich im Jugendbuchthread am Anfang dies angemerkt......

    Zitat

    Was mich am Anfang soo ziemlich genervt hat.....Cam bezeichnet Nat zwar als ihre beste Freundin,, aber sie lässt sich einerseits so ziemlich von ihr "unterbuttern" ....wenn sie dann mal den Mut aufbringt ihr die Wahrheit zu sagen, dann ist aber in 3 kurzen Sätzen die Höhle los und nach der nächsten Seite sitzt sie im Bus. Schade auch das weder erwähnt wird ob sie ihre Mama Sorgen macht, noch ob ihr Papa sie schon sucht.


    Ausserdem habe ich mit Cam´s Charakter Skizzierung folgendes Problem

    Zitat

    So wirklich werde ich immer noch nicht mit Cam und Andrew warm An Camryn´s Charakter fehlt mir, das sie es nie schafft mal mit der Faust auf den Tisch zu hauen...Andrew muss/darf immer seine Meinung/Anliegen durchsetzen. Irgendwann wird es da langweilig, obwohl inzwischen sich auch schöne Handlungstränge ergeben haben.


    Als Cam und Andrew in New Orleans eintreffen nimmt der Roman an Fahrt auf, so das hier und da ein kleines Herzklopfen meinerseits entstand. Trotz dem brauchte es noch einige Seite bis sich mein Herz wenigstens teilweise für die Beiden öffnete....leider war da aber auch schon der Roman wieder vorbei. Diesen guten Ansatz den die Autorin ab Seite 476 beginnt, hätte meinetwegen schon viel früher anfangen dürfen...sicher hätte ich dann nicht manchmal vor lauter nix sagender Handlung nicht ab und an mal das Buch an die Wand hauen wollen.


    Ein Zitat aus dem Buch möchte ich euch hier in meinem Leseeindruck nicht vorenthalten, obwohl ich ihn schon im Jugendbuchthread und Zitatethread gepostet habe.

    Zitat

    Aber wie lange können zwei Menschen, die unzweifelhaft mehr füreinander empfinden als bloss Zuneigung, diesen Zustand aufrechterhalten? Inzwischen sind wir seit über einer Woche zusammen unterwegs. Wir haben intime Geheimnisse miteinander geteilt und waren wirklich intim. Wir haben nebeneinader geschlafen und berührt, und doch stehen wir immer noch auf verschiedenen Seiten einer dicken gläsernen Wand.Wir pressen die Finger an die Scheibe, wir sehen uns in die Augen, und wir wissen genau, was wir wollen, aber diese verfickte Glaswand will sich einfach nicht bewegen. Entweder ist das ein Fall von eiserner Selbstdisziplin oder von purer, ungetrübter Selbstquälerei.


    Nach dem schon nach der Hälfte des Buches überlege in welche Sternerichtung das Buch mich bringen wird, entscheide ich mich für gute :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

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  • Danke für deine Meinung, maiglöckchen.

    Mir ist schon klar das man 2 Bücher noch dazu von 2 verschiedenen Autoren nicht mit einander vergleichen sollte/darf....trotz dem spuckte "Amy...." immer wieder in meinen Kopf rum.

    Ich würde wohl auch mit dieser Erwartung rangehen. Ich habe dieses Buch hier noch nicht gelesen, doch wenn ich Roadmovie höre, kommen direkt schöne Erinnerungen von "Amy on the summerroad" hoch und dementsprechend auch höhere Erwartungen.
    Aber gute 3,5 Sterne ist ja noch ein gut. Es hat dich also doch noch hier und da ein wenig unterhalten können, oder?

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer


  • Schade, dass du das Buch so wie ich doch auch eher nur mau fandest, maiglöckchen :friends:


    ...sicher hätte ich dann nicht manchmal vor lauter nix sagender Handlung nicht ab und an mal das Buch an die Wand hauen wollen.


    Genau das wollte ich auch oft. In der Geschichte waren durchaus ein paar gute Ansätze, aber die Autorin hat einfach viel zu viele Seiten an unwichtige Kleinigkeiten verschwendet.

  • Es hat dich also doch noch hier und da ein wenig unterhalten können, oder?


    Wie gesagt Engelchen, wenn du dich bis zur Ankunft in New Orleans "durchgekämpft" hast, schafft es die Autorin ein gutes Roadmovie zu beginnen. Leider ist eben dann der Roman schon fast zu Ende.

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  • Schade, glöckchen, dass es am Ende nur für 3,5 Sterne gereicht hat. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, aber irgendwie ist "Amy on the Summer Road" einfach ein frischeres Buch, weil es vordergründig jüngere Leser ansprechen soll. Das kann ich mir zumindest so vorstellen. Es gehört noch eher in den Jugendbuch-Bereich als "Wenn du mich küsst...". Das Buch ist daher etwas "ernster" oder auch "erwachsener" geschrieben. Vielleicht daher die Distanz auch zu den Charakteren. Oder es hat einfach nicht gepasst, das ist ja auch völlig normal.

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    Hape Kerkeling


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    Bettina Belitz - Scherbenmond


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  • aber irgendwie ist "Amy on the Summer Road" einfach ein frischeres Buch


    Das Buch ist daher etwas "ernster" oder auch "erwachsener" geschrieben. Vielleicht daher die Distanz auch zu den Charakteren.


    Nein, ich glaube nicht das es daran gelegen haben könnte. Von einem Roadmovie erwarte ich dann doch eher das sie mir auch etwas von den Orten/Städten näher bringen soll und nicht sich hauptsächlich auf die Charaktere gelegt wird. Gerade Cam wird mir zu "unterwürfig" ohne eigene Meinung dargestellt.
    Was mir auch nicht so gefiel, das die Autorin so lange Zeit gelassen hat, das Problem von Andrew zur Sprache zu bringen. Das am Ende innerhalb weniger Seiten abgehandelt wurde. Gerade das hätte man besser integrieren können und sich nicht ellenlang über "nur" Camryn "auszulassen".

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  • Ah ja, ok, verstehe. Ich bin nun wiederum nicht der Freund von Landschaftsbeschreibungen, weil ich mir darunter meist eh nicht viel vorstellen kann. Von daher fand ich die Schwerpunktsetzung schon ok. :wink:


    Im Original gibt es ja bereits die Fortsetzung, die bestimmt auch noch auf deutsch erscheinen wird. Ich glaube, da wird Andrews Problem noch etwas tiefgründiger erörtert.

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  • Im Original gibt es ja bereits die Fortsetzung, die bestimmt auch noch auf deutsch erscheinen wird. Ich glaube, da wird Andrews Problem noch etwas tiefgründiger erörtert.


    Das hört sich trotz meinem Leseeindruck hier sehr interessant an :wink: ich könnte mir vorstellen alle beide Bücher direkt hinter einander gelesen vermittelt einen ganz anderen Eindruck und hebt diese einseitigen Charakterzug auf.

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  • Ich werde die Fortsetzung auf jeden Fall lesen und dann vielleicht auch ne Rezi dazu schreiben. :wink:

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  • Ich war leider ziemlich enttäuscht von dem Buch. Habe mich auf einen schönen Roadtrip gefreut doch das war im Buch wirklich total nebensächlich.
    Die ersten ca. 300 Seiten fand ich noch in Ordnung und die Entwicklung der Charaktere hat mir sehr gut gefallen. Da waren sie aufgrund der Geheimnisse auch noch interessant.
    Leider wurde es zum Ende hin so schnulzig und unrealistisch.... Das hat mir wirklich überhaupt nicht gefallen und aus dem Grund kann ich auch nicht mehr als :bewertung1von5::bewertung1von5: vergeben. Wirklich schade, da ich mich sehr auf das Buch gefreut habe. Weiterempfehlen kann ich es aber überhaupt nicht.


    Die Welt ist wie ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.


    :tanzensolo:


    Gelesen 2016 : 9
    Gelesen 2015 : 44
    Gelesen 2014 : 78

  • Camryn ist 20 Jahre alt und traurig, wütend, genervt, sauer und vollkommen Perspektivlos.


    Kurz vorm Schulabschluss stirbt ihre große Liebe bei einem Autounfall. Ihr nächster Freund hat sie betrogen, ihr Job ist monoton und ohne Zukunftschancen. Als sie sich dann auch noch mit ihrer besten Freundin verkracht will sie einfach nur noch weg. Kurz entschlossen kauft sie sich ein Ticket für einen Fernbus mit einem Ziel möglichst weit weg.


    Warum sie das tut kann sie selber nicht sagen und sie wird es auch nie wirklich wissen. Eigentlich ist es nur eine Flucht aus ihrem Leben. Nach ein paar hundert Meilen steigt Andrew in den Bus und fängt fast sofort an sie zu nerven. Doch bei genauerer Betrachtung ist er aber gar nicht sooo nervend. Nein, eigentlich ist er sogar ziemlich süß. ;-)


    Doch auch Andrew hat ernsthafte Probleme vor denen er versucht davon zu laufen.


    Leider haben es Probleme aber so an sich, dass man sie mitnimmt, wo auch immer man hingeht. Solange bis man breit ist sich ihnen zu stellen….



    Am Anfang und aufgrund des Covers hatte ich mit eine leichte, romantische Liebesgeschichte erwartet. Eine romantische Liebesgeschichte ist es, aber nicht unbedingt leicht und locker. Die Probleme sind schwerwiegender, als man zu Anfang denkt und die ganze Geschichte hat überraschend viel Tiefgang.


    Nur im Mittelteil geht die Geschichte zeitweise nicht richtig vorwärts und ich hatte das Gefühl, dass sich die Autorin in Kleinigkeiten verliert. Zum Ende hin wurde es dann aber noch ziemlich dramatisch.


    Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Inhalt:
    Genervt von ihrem Leben und nach einem Streit mit ihrer besten Freundin beschließt die 20-jährige Camryn Bennett, alles hinter sich zu lassen. Sie kauft sich ein Ticket für einen Greyhoundbus. Ziel: möglichst weit weg. Hier, glaubt sie, hat sie genug Zeit und Ruhe, um einen Plan für die Zukunft zu schmieden. Doch mit der Ruhe ist es vorbei, als Andrew Parrish sich auf den Platz neben ihr setzt. Der äußerst attraktive Andrew. Der Andrew, der sich brennend für sie zu interessieren scheint. Und der Andrew, der ihr bald nicht mehr aus dem Sinn geht. Für Camryn beginnt die aufregendste – und leidenschaftlichste – Zeit ihres Lebens …


    Meine Meinung:
    Das Cover ist doch mal zuckersüß, oder? Passt hervorragend zur Story. Besonders gut gefällt mir, wie der Schachteltitel in Szene gesetzt wurde. Super. FlowerPower.


    Der Schreibstil von Jessica Redmerski ist sehr flüssig und super zu lesen. Während dem Lesen habe ich gar nicht bemerkt, wie schnell die Zeit verging. Die Seiten flogen förmlich nur so dahin. Das Buch wurde abwechselnd aus der Sicht von Camryn und Andrew geschrieben, so entwickelte ich als Leserin einen guten Draht zu den Protagonisten. Die Handlungen und Reaktionen wurden nachvollziehbarer und klarer.


    Die Charaktere die, die Autorin geschaffen hat sind absolut authentisch. Jedoch wurden hier auch sehr viele Klischees bedient, was die Geschichte jedoch nicht negativ beeinflusst.
    Camryn Benett - unsere Hauptprotagonistin - ist sehr sympathisch gestaltet worden. Als Leserin schloss ich sie direkt in mein Herz. Ich finde ihre Reaktionen und Handlungen vollkommen nachvollziehbar und wahrscheinlich hätte ich nicht anders reagiert. Ab und an hätte ich mir ein wenig mehr Schlagfertigkeit gewünscht. Die Depressionen die sie "angeblich" haben soll, kann ich in diesem Buch nicht wirklich sehen. Und ich muss sagen ich ziehe meinen Hut vor ihr. Ich könnte nicht einfach meinen Rucksack nehmen und in einen Fernbus einsteigen. Und dann begegnet sie zufällig Andrew...


    "Zufall ist nur ein allgemein akzeptierter Begriff für Schicksal."
    - Wenn du mich küsst, dreht sich die Welt langsamer


    Andrew Parrish ist wahrscheinlich der Traumtyp vieler junger Frauen. Kann es ihnen absolut nicht verübeln. Er hat ebenfalls so seine Probleme, diese versucht er hinter einer humorvollen und witzigen Maske zu verstecken. Ich finde seine Ausstrahlung, die im Buch immer wieder hervorgehoben wird, einfach klasse. Seine lockere, witzige und teilweise arrogante Haltung versüßte mir das Buch ungemein. Das er gerne Rockmusik hört verschafft ihm bei mir noch einen extra Sympathiepunkt.


    Zu Beginn der Story versucht Cam Andrew auf Abstand zu halten, doch das gelingt ihr natürlich nicht lange. Die Beiden passen meiner Meinung nach hervorragend zusammen. Cam, die nie wirklich frei und unbeschwert gelebt hat, lernt genau das von Andrew. Sie gibt die Kontrolle einfach an Andrew ab und überlässt die Entscheidungen ebenfalls ihm. Und Andrew hat eine wundervolle Zeit, die er sich so gesehnt hat. Zwischen den Beiden entwickelt sich alles stetig, authentisch und absolut romantisch. Auch wenn Andrew von sich behauptet nicht romantisch zu sein. Die "expliziten" Szenen - wie Amazon sie so schön nennt wurden harmonisch von der Autorin gestaltet. Es wirkte nicht so gekünstelt, d. h. zwanghaft eingebaut.
    Nebenbei bemerkt finde ich die Geschichte rund um das Tattoo von Andrew - und später auch Cam - total süß und einfach nur überwältigend.


    "Mit ihm an meiner Seite und umschlungen von seinen Armen, könnte ich sterben und wüsste nicht mal, dass ich gestorben bin."
    - Camryn


    Die Nebencharaktere, wie zum Beispiel Cam's beste Freundin oder die Familie von Andrew hatten Tiefe. Sie wurden sehr detailiert beschrieben.
    Die verschiedenen Handlungsorte im Buch variierten sehr oft, aber wurden dennoch sehr gut beschrieben. Besonders gut gefallen hat mir das French Quarter in New Orleans. Da hätte ich am liebsten mit ihnen getauscht, bzw. wäre gerne mit ihnen dort gewesen. Irgendwann mal...


    Gegen Ende kam mit voller Breitseite eine Wendung, mit der ich im Lebtag nicht gerechnet hätte. Aber ich muss sagen es wurde gut gestaltet. Meiner Meinung nach hätte sie den Cliffhanger besser gestalten können, aber gut.
    Das zweite Buch liegt bei mir daheim schon bereit und wird demnächst auch vernichtet.


    Alles in allem ein super gelungenes Buch rund um Liebe, Verlust, Freiheit und Kultur. Das Buch hat mich wirklich überrascht, daher empfehle ich es auch gerne weiter. ;)
    Also wer auf Humor, Liebe, Freiheit und all das steht, ist hier genau an der richtigen Adresse.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Liebe Grüße
    Mimi♥



    Mehr über mich oder meine Bücherwelt die ich täglich auf den Kopf stelle könnt ihr auf meinem Blog erfahren: Mimis Bookworld


    Lesen bis die Wimpern vor Müdigkeit leise klingen. - Elias Canetti