Gerd Prokop: Einer muß die Leiche sein

  • Gerd Prokop: Einer muß die Leiche sein; Komet-Verlag Köln ohne Jahresangabe; 255 Seiten; ISBN: 978-3-86941-256-6


    Ein kleiner Trupp ostdeutscher Urlauber verbringt die schönste Zeit[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png] des Jahres am Schwarzen Meer. Als es einigen Touristen zu warm wird, fahren sie mit dem Motorboot zur Pirateninsel. In romantischer wie einsamer Umgebung gleichermaßen wird ein Mörderspiel organisiert. Dumm daran: Die Leiche ist am Ende echt.


    "Delikte - Indizien - Ermittlungen DIE Krimis" hieß kriminalliterarische Unterhaltung, die es von 1974 - 2001 in der ehemaligen DDR gab. 224 Titel sind davon auf den Markt gekommen.


    Prokop (1932 - 1994) schrieb als Schriftsteller nicht nur Kriminalliteratur, phantastische Romane sowie Kinder- und Jugendbücher. Er war auch Journalist bei der "Neuen Berliner Illustrierten" und in der Filmbranche tätig.


    Diese Herkunft ist dem Roman überdeutlich anzumerken. Der erhobene ideologische Zeigefinger ist ständig präsent. Kriminalität kommt nur in dekadenten kapitalistischen Systemen vor. Der ideale sozialistische Mensch hat so etwas nicht nötig.


    Wer diese Art der Kriminalliteratur nicht gewohnt ist, wird wenig Freude daran haben. Zu holperig, zu besserwisserisch ist der Grundtenor. Auf Grund dieser Einseitigkeit erscheint es selbst unter nostalgischen Gesichtspunkten zweifelhaft, ob der Titel eine Chance auf dem westdeutschen Buchmarkt hat.