Donna Tartt - Der Distelfink/ The Goldfinch

  • Kurzbeschreibung: Es passiert, als Theo Decker dreizehn Jahre alt ist. An dem Tag, an dem er mit seiner Mutter ein New Yorker Museum besucht, verändert ein schreckliches Unglück sein Leben für immer. Er verliert sie unter tragischen Umständen und bleibt allein und auf sich gestellt zurück, sein Vater hat ihn schon lange im Stich gelassen. Theo versinkt in tiefer Trauer, die ihn lange nicht mehr loslässt. Auch das Gemälde, das seit dem fatalen Ereignis verbotenerweise in seinem Besitz ist und ihn an seine Mutter erinnert, kann ihm keinen Trost spenden. Ganz im Gegenteil: Mit jedem Jahr, das vergeht, kommt er immer weiter von seinem Weg ab und droht, in kriminelle Kreise abzurutschen. Und das Gemälde, das ihn auf merkwürdige Weise fasziniert, scheint ihn geradezu in eine Welt der Lügen und falschen Entscheidungen zu ziehen, in einen Sog, der ihn unaufhaltsam mit sich reißt ...


    Hm, ja, also - ich lese nun schon eine ganze Weile diesen "Distelfink", kann aber das Großartige, das Meisterwerk nicht entdecken - wo ist es? Ganz im Gegenteil, das Buch schläfert mich fast ein, so dass ich immer langsamer lese und gar nicht mehr voran komme.
    Bisher hat noch keiner eine Rezi zum Buch geschrieben, aber gelesen wurde es schon von einigen. Wäre ganz nett, wenn sich der ein oder andere melden könnte - vielleicht finde ich ja dann das Brillante :uups:

  • Ganz im Gegenteil, das Buch schläfert mich fast ein, so dass ich immer langsamer lese und gar nicht mehr voran komme.


    Ich habe es in der Bücherei vorbestellt, es sind aber noch drei oder vier Leute vor mir dran.
    Falls es mich nicht einschläfert, kann ich eine Rezi dazu schreiben, sofern es bis dahin nicht schon eine gibt.
    Allerdings breche ich Bücher, die mir nicht gefallen, gnadenlos ab und schreibe dann natürlich auch keine Rezi. Ich kann also nichts versprechen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Wäre ganz nett, wenn sich der ein oder andere melden könnte - vielleicht finde ich ja dann das Brillante


    Wenn Du's nicht fühlst, wirst Du es nicht erjagen. :loool: Da Du das Buch schon eine ganze Weile liest und es immer einschläfernder findest, glaube ich nicht, dass es Dir irgendjemand noch schmackhaft machen kann. Leg es doch einfach weg, Du bist doch sonst nicht so zimperlich im Abbrechen von Büchern. :wink:


    Gruß
    mofre

    :study: Zsuzsa Bánk - Die hellen Tage

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    :study: David Abulafia - Das Mittelmeer
















  • Allerdings breche ich Bücher, die mir nicht gefallen, gnadenlos ab und schreibe dann natürlich auch keine Rezi. Ich kann also nichts versprechen.


    Leg es doch einfach weg, Du bist doch sonst nicht so zimperlich im Abbrechen von Büchern. :wink:


    Hi, hab´ ich soeben gemacht, denn es hat mich in keinster Weise angesprochen, weder von der Sprache, noch von der Handlung - einfach nur einlullend ... Leider konnte ich das meisterhafte an dem Buch nicht heraus finden.
    Danke euch Zwei´n :friends:

  • Hm, ja, also - ich lese nun schon eine ganze Weile diesen "Distelfink", kann aber das Großartige, das Meisterwerk nicht entdecken - wo ist es? Ganz im Gegenteil, das Buch schläfert mich fast ein, so dass ich immer langsamer lese und gar nicht mehr voran komme.


    Ach herrje. Ich habe mir das auch in der Onleihe vorbestellt. Na mal schauen. Ich hab von der Autorin bisher nur "Die geheime Geschichte" gelesen, sogar schon zweimal und das ist bei mir ganz selten.
    Ich lese es mal an wenn ich es dann habe. Manchmal sind die Geschmäcker ja auch unterschiedlich.

  • Bei mir liegt das Buch auf dem Ebook-SuB. Mal schauen, wann ich es lese. Momentan reizt es mich nicht besonders...

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • [/quote]
    Ich hab von der Autorin bisher nur "Die geheime Geschichte" gelesen, sogar schon zweimal und das ist bei mir ganz selten.
    [/quote]


    Ja, da bin ich auch mal auf Deine Meinung gespannt. Die geheime Geschichte fand ich richtig toll und auch ich habe sie zweimal gelesen.Ihr zweites The little friend fand ich dagegen total langweilig und grottenschlecht.
    Ich hardere noch mit mir, ob ich den Distelfink probieren möchte....

    Isenhart musste grinsen, ihre Blicke begegneten sich. "Du hast nur tausend Mal", wisperte er.
    Konrads müdes Schmunzeln wuchs sich zu einem breiten Grinsen aus. "Ich verrat dir was", flüsterte er zurück, "das ist Mumpitz."


    Mein Angebot bei booklooker

  • Als ich das Buch im Laden sah, hab ich begeistert zugegriffen, weil ich die Atmosphäre aus "die geheime Geschichte" sogar nach 20 Jahren immer noch lebhaft in Erinnerung habe, auch wenn ich die Handlung nicht mehr detailliert wiedergeben könnte. Das haben bisher nur eine handvoll Bücher geschafft.
    Beim Distelfinken hatte ich eine ähnliche Sogwirkung beim Lesen. Ich habe genau das bekommen, was ich erwartet hatte. Donna Tartt beschreibt Abgründe, die ich selbst nie erlebt habe. Aber diese beschreibt sie so eindrücklich, daß ich es mir lebhaft vorstellen kann. Ich leide mit den Protagonisten, ich begreife eine Welt, die mir im wahren Leben fremd ist.
    Ich hab sogar angefangen, meinen Sub und die Bücherregale auszumisten. (Wozu brauche ich andere Bücher, wenn ich den Distelfink habe? :wink: ) Es fasziniert mich. Trotzdem weiß ich nicht, ob der Lobesjubeltrubel nicht vielleicht doch etwas übertrieben ist. Ein Meisterwerk ist es für mich, ja, aber deswegen muss es noch lange nicht jedem gefallen. Ein Buch wie ein Kunstwerk. Und Kunst ist ja bekanntlich Geschmacksache: entweder man kann was damit anfangen, oder nicht. Für mich hat sich der Kauf ganz klar gelohnt. :thumleft:

    “Bücher sind Feunde, die stets für uns Zeit haben.“
    “Und Phantasie, Phantasie vor allem, ohne deren Hilfe sich keine Probleme lösen lassen, die kleinen nicht und die großen erst recht nicht.“

    Otfried Preußler 20.10.1923 - 18.2.2013

  • Ja, so unterschiedlich können die (Lese)geschmäcker sein. Deshalb ist es immer am besten sich seine eigene Meinung zu bilden und sich nicht abschrecken zu lassen.


    EDIT: Die Onleihe hat wohl mitbekommen dass wir hier über dieses Buch diskutieren denn gerade erhalte ich die mail dass ich es downloaden kann. :D Passt mir zeitlich zwar jetzt nicht ganz so gut zumal das Buch auch über 1.000 Seiten hat aber da muss ich eben Anderes pausieren. Ich berichte Euch dann demnächst hier von meinem ersten Eindruck.

  • Beim Distelfinken hatte ich eine ähnliche Sogwirkung beim Lesen


    Es freut mich, jetzt auch mal eine positve Meinung zu hören/lesen.
    "Die geheime Geschichte" wollte ich damals eigentlich lesen, irgendwie kam es aber nie dazu.
    Dann hatte ich mir "The little friend" gekauft, weil ich zumindest das zweite Buch der Autorin lesen wollte. Die Rezensionen dazu waren aber dermaßen schlecht, dass das Buch seit 10 Jahren bei mir rumsubbt.
    Ich versuche demnächst mein Glück mit "Der Distelfink", falls mir das gefällt, kann ich auch endlich "Die geheime Geschichte" nachholen, da eine meiner Büchereien dieses Buch letzte Woche als TB angeschafft hat.

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  • Trotzdem weiß ich nicht, ob der Lobesjubeltrubel nicht vielleicht doch etwas übertrieben ist.


    Nach dem Riesenerfolg ihres ersten Buchs ist Tartts zehn Jahre später erschienener Roman mit großer Spannung erwartet worden, enttäuschte aber sowohl Kritiker als auch Publikum. Nach so einem Flop wird das nächste Buch ja erstmal mit einer gewissen Skepsis betrachtet. Deswegen glaube ich, dass man den Lobeshymnen auf ihr neues Werk durchaus trauen kann. Es wird kein schlechter Roman sein. Ob er einem tatsächlich gefällt, ist dann wieder Geschmackssache.

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  • Ich habe das Buch hier neben mir auf dem Schreibtisch liegen und ich weiß genau, was du meinst. Mir fehlt auch noch der geniale Funke, der zum erneuten Pulitzer geführt haben soll. Sicherlich, sie benutzt eine überaus dekadente Sprache und, versteht mich nicht falsch, wir suchen uns immer so ein zwei große Schreiberlinge raus, die genau das dürfen. Aber würde ich mir der gleichen Sprache versuchen auf den deutschen Markt zu drängen, würde man mir das Manu direkt um die Ohren pfeffern. Der Einstieg in Distelfink war für mich mehr als zäh und die Vielzahl an Dingen, die sie beschrieb, lassen mich nur erahnen, was ich mir alles zu merken habe, um tief genug in das Wesen zwischen den Zeilen einzutauchen. Wenn ich dann da irgendwo in der schwarzen Druckertinte auf das Geniale stoße, das auch du suchst, werde ich dir sofort Bescheid geben - denn du musst mir sicherlich erklären, was ich da gefunden habe. :-,

  • Der Einstieg in Distelfink war für mich mehr als zäh und die Vielzahl an Dingen, die sie beschrieb, lassen mich nur erahnen, was ich mir alles zu merken habe, um tief genug in das Wesen zwischen den Zeilen einzutauchen. Wenn ich dann da irgendwo in der schwarzen Druckertinte auf das Geniale stoße, das auch du suchst, werde ich dir sofort Bescheid geben - denn du musst mir sicherlich erklären, was ich da gefunden habe. :-,


    Leider kann ich es dir dann nicht mehr erklären, da ich mein Exemplar schon erfolgreich verkauft habe. Ist ja so ein Hype um das Buch, das ging ganz flott. Ich würde aber gerne von dir erfahren, ob du das Geniale noch findest, vielleicht ärgere ich mich dann :wink:

  • Der Einstieg in Distelfink war für mich mehr als zäh und die Vielzahl an Dingen, die sie beschrieb, lassen mich nur erahnen, was ich mir alles zu merken habe, um tief genug in das Wesen zwischen den Zeilen einzutauchen.


    Jetzt kann ich nicht in das Wesen Deiner Zeilen eintauchen, sorry :loool:
    Da hat ja nun jeder sicherlich auch ein anderes Empfinden für zäh oder nicht zäh aber ich persönlich finde das Buch sehr flüssig geschrieben und überhaupt nicht zäh. Und auch nicht schwer geschrieben.
    Ich habe jetzt ca. 150 Seiten gelesen und mir gefällt es bisher sehr gut. Sicherlich kein Buch für prustende Erheiterung, das sollte man wissen. Die detaillierte Beschreibung der Vielzahl der Dinge finde ich überhaupt nicht ermüdend oder gar langweilig. Im Gegenteil. Sie erscheinen dadurch plastisch vor mir samt ihrer Umgebung. Kopfkino klappt bei mir da immer gut :) Und auch die Handlungs- und Denkweisen von Theo konnte ich bisher sehr gut nachvollziehen bzw. hab regelrecht mitgelitten.


    Ich melde mich wieder wenn ich weiter fortgeschritten bin im Buch aber mein Ersteindruck ist absolut positiv ! :thumleft:


  • Jetzt kann ich nicht in das Wesen Deiner Zeilen eintauchen, sorry :loool:


    Ich nehme einmal folgende Szene, weil ich leider noch nicht weiter bin.


    Aufgegeben habe ich ja noch lange nicht. Ein Pulitzer ist für mich eine unbedingte Leseempfehlung und daher werde ich bald weitermachen. Sobald ich mit meinem eigenen Roman fertig bin, versprochen! Und dann melde ich mich auch wieder :friends:

  • @Raiko Oldenettel
    Ich spoiler das mal lieber



    Macht übrigens Spass sich mit Dir darüber auszutauschen :friends: Ich finde es auch Klasse, dass Du nicht gleich aufgibst sondern weiterlesen möchtest. Und natürlich viel Erfolg für Dein eigenes Buch wünsche ich Dir ! :thumleft:


  • Ich nehme einmal folgende Szene, weil ich leider noch nicht weiter bin.


    Ich denke, wir Zwei lesen ähnlich - genau teilnahmslos ist das Verhalten, die Gebaren, die Beschreibungen von Theo, das ist ein Punkt, warum der Roman bei mir nicht funktionierte. Natürlich kann das der Schockzustand sein, aber auch nach 300 Seiten war mir Theo völlig fremd, es regt sich bei ihm nichts! Ich habe auch die Abgründe nicht entdeckt, okay die Menschen wollen ihn nicht haben, aber so ist die Welt halt - man opfert seine heilige Zeit nicht für andere. Wobei mir jetzt der Gedanke kommt, will man Theo wegen seiner Teilnahmslosigkeit nicht, ähnlich wie im Parfüm, weil er nicht riecht ... :lol:
    Um Theo herum wird viel Wirbel veranstaltet, die Autorin verheddert sich oft in Nebensächlichkeiten, nur ihre Figuren bringt sie nicht tief rüber.

  • @Buchkrümel
    Sehe ich absolut anders, sorry. ich kann mich sehr gut in Theo hineinversetzen. Er nicht teilnahmslos einfach so. Im Inneren trauert er jeden Tag um seine Mutter. Der Vater ist ja auch über alle Berge. Mensch, der Junge ist tief traumatisiert und verhält sich deshalb so. Ich finde die Autorin bringt das super rüber. Mir gefällt das Buch immer besser.
    Aber die Geschmäcker sind verschieden und was dem Einen gefällt muss dem Anderen noch lange nicht zusagen.Ich hatte auch schon Bücher welche viele ganz toll fanden und ich konnte damit null anfangen. Gibt es und ist auch nicht schlimm. Aber schon interessant wie verschieden Leser empfinden .


    Ich habe auch die Abgründe nicht entdeckt,


    Nicht ? Ganz einfach. Das ist der Abrund tiefster innerer Einsamkeit und Verlassenheit. Das ist die innere Hölle. Schätze Dich glücklich, dass Du in diesen Abgrund noch niemals schauen musstest.

  • @Buchkrümel
    Sehe ich absolut anders, sorry. ich kann mich sehr gut in Theo hineinversetzen. Er nicht teilnahmslos einfach so. Im Inneren trauert er jeden Tag um seine Mutter. Der Vater ist ja auch über alle Berge. Mensch, der Junge ist tief traumatisiert und verhält sich deshalb so. Ich finde die Autorin bringt das super rüber. Mir gefällt das Buch immer besser.
    Aber die Geschmäcker sind verschieden und was dem Einen gefällt muss dem Anderen noch lange nicht zusagen.Ich hatte auch schon Bücher welche viele ganz toll fanden und ich konnte damit null anfangen. Gibt es und ist auch nicht schlimm. Aber schon interessant wie verschieden Leser empfinden .



    Nicht ? Ganz einfach. Das ist der Abrund tiefster innerer Einsamkeit und Verlassenheit. Das ist die innere Hölle. Schätze Dich glücklich, dass Du in diesen Abgrund noch niemals schauen musstest.



    Der Junge hat das Grauen erlebt. Entsetzlich, was es bedeutet, in dem so wichtigen Alter den einzigen Menschen zu verlieren, der die ganze Welt für einen bedeutet. Aber lassen wir das. Ich glaube nicht, daß es was bringt.
    [quote aus Haruki Murakami's 1Q84]"Was jemand ohne Erklärung nicht versteht, versteht er auch nicht, wenn man es ihm erklärt."[/quote]



    Wem das Buch nicht gefällt, oder bei wem der Funke nicht gleich überspringt, da wird es auch im weiteren Verlauf nicht der Fall sein. Es geht nämlich in genau demselben Stil weiter.
    Es gibt einfach zu viele Bücher. Wieso sollte man sich mit etwas abgeben, das einen so gar nicht packt. Soll vorkommen. Da würde ich mich gar nicht lange dran aufhalten und zu einem anderen Buch greifen. 8)

    “Bücher sind Feunde, die stets für uns Zeit haben.“
    “Und Phantasie, Phantasie vor allem, ohne deren Hilfe sich keine Probleme lösen lassen, die kleinen nicht und die großen erst recht nicht.“

    Otfried Preußler 20.10.1923 - 18.2.2013