Michael Connelly - Black Box/The Black Box

  • Klappentext:


    Harry Bosch
    kennt keine Gnade


    Bei heftigen Rassenunruhen in Los Angeles wird 1992 eine junge dänische Journalistin brutal ermordet. Doch die Polizei hat alle Hände voll zut un mit Plünderungen und gewalttätigen Auseinandersetzungen überall in der Stadt, so dass Detective Harry Bosch kaum Zeit bleibt. Der Mord wird nicht aufgeklärt. Zwainzig Jahre später jedoch hat Harry plötzlich eine heiße Spur und setzt alles daran, den Fall endlich zu lösen ...


    Eigene Beurteilung:/Eigenzitat aus amazon.de:


    Dies ist mein erster Harry-Bosch-Roman und ich muss sagen, ich bin nicht überzeugt. Die Begegnung von frischen Golfkriegheimkehrern und einem Vietnamveteranen während der Rodney-King-Unruhen in L.A. 1992 hätte interessant sein können - und auch die Aufarbeitung eines daraus entstandenen Falls, der mit 20 Jahren Verspätung 2012 in Angriff genommen wird. Aber leider verläuft sich die Handlung in zum Teil nicht wirklich handlungsfördernden prozeduralen Darstellungen und den stellentechnisch und privaten Problemen Harry Boschs, der für mich als Neuling der Reihe nicht wirklich Gestalt annimmt auf diesen Seiten - wie auch im Übrigen keiner der Nebencharaktere. Harrys private Probleme mit seiner Tochter und seiner neuen Lebensgefährtin Hannah erscheinen überaus banal und haben das Niveau einer Nachmittagssoap einfachster Machart, nehmen aber trotzdem ständig gedanklich Zeit und Aufmerksamkeit aus den Ermittlungen, was durchaus frustrierend ist. Gegen Ende erscheint auch die Motivlage eines Täters für seine in der Romanhandlung aktuellen Handlungen absolut wirr und nicht nachvollziehbar - es wird auch nicht wirklich erklärt, sondern nur als etwas von Bosch erwartetes hingestellt.


    Nachdem ich schon zuvor mehrfach versucht gewesen bin, die Lektüre abzubrechen (ich habe aber in der Mitte ein Pause gemacht um mal schnell den neuen Hannes Nygaard zu lesen), ließ mich der Roman am Schluss sehr unbefriedigt zurück. [-(

  • Dies ist mein erster Harry-Bosch-Roman


    Das überrascht mich jetzt aber!
    Vielleicht solltest du ihm mit Blood Work oder The Poet noch eine zweite bzw. dritte Chance geben. :wink:

    "Outside of a dog, a book is man's best friend. Inside of a dog, it is too dark to read."
    - Groucho Marx

  • Das überrascht mich jetzt aber!

    Mich hat das auch überrascht. Ich lese die Krimis von Connelly gern, aber dieser hat mich nach der Beschreibung nicht so angesprochen, dass ich ihn kaufen müsste. Echo Park fand ich z.B. spitzenmäßig.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Inhalt:
    1992 war Harry Bosch mit im Einsatz bei den Unruhen von Los Angeles. Es wird eine Weiße in einem schwarzen Viertel tot aufgefunden und auch wenn er den Fall gerne sofort lösen würde muss er direkt wieder zu einem anderen Toten.
    20 Jahre später wird auf Grund des Jahrestages der Fall neu aufgerollt und Harry Bosch versucht raus zu finden was 1992 passiert ist...


    Meine Meinung:
    "Black Box" folgt nun recht schnell nach "Der Widersacher" und mich irritierte ein wenig der Zeitsprung. Denn Black Box erzählt die Geschichte von 2012, ein Jahr nach der Geschichte im Band "Der Widersacher". David Chu im Widersacher fast schon Ex Partner von Harry ist nun etablierter Partner. Einen neuen Leutnant gibt es auch und auch sonst ist viel passiert was nicht direkt mit dem Fall zu tun hat. Es war nur zu Beginn irritierend weil der letzte Fall von Harry Bosch für mich nur ein Monat her ist.


    Ansonsten ist alles wie gewohnt, wobei ich finde das in dem Bild viel weniger Privates vor kommt als im letzten. Das was vorkommt macht Harry Bosch menschlich, verletzlich und zeigt die gefühlvolle Seite. Der Fall nimmt ihn, gerade weil er schon 1992 involviert war, stark in Anspruch und er verbeißt sich in die Aufklärung. So kennt man ihn und ich mag seine Art. So war ich auch wieder von der ersten Seite an gefesselt und wartete gespannt wie es weiter geht. Die Spannung steigerte sich. Allerdings gab es Stellen die mir dann zu lange Theorie beschrieben. Das Fakten wälzen ist wichtig wurde aber meinem Empfinden nach stellenweise etwas übertrieben. Das ist aber tatsächlich der einzige Kritikpunkt an diesem Buch.


    Ansonsten war ich wieder begeistert. Egal ob es der Plot war, die Protagonisten oder auch die Auflösung. Es war rundum gelungen.


    Ich denke am meisten Freude hat man an Harry Bosch wirklich wenn man ihn nach und nach kennen lernt. Der Autor erklärt zwar alles recht genau und so können auch Quereinsteiger mithalten, aber gerade das Private baut sich aus den Vorgängern auf und kann eventuell als störend empfunden werden. Ein Kritikpunkt, den ich bei diesem Band erstens für mich nicht sehe und zweitens ich als nicht so wichtig erachte wie bei anderen Bosch Bänden. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: