Klappentext:
Harry Bosch
kennt keine Gnade
Bei heftigen Rassenunruhen in Los Angeles wird 1992 eine junge dänische Journalistin brutal ermordet. Doch die Polizei hat alle Hände voll zut un mit Plünderungen und gewalttätigen Auseinandersetzungen überall in der Stadt, so dass Detective Harry Bosch kaum Zeit bleibt. Der Mord wird nicht aufgeklärt. Zwainzig Jahre später jedoch hat Harry plötzlich eine heiße Spur und setzt alles daran, den Fall endlich zu lösen ...
Eigene Beurteilung:/Eigenzitat aus amazon.de:
Dies ist mein erster Harry-Bosch-Roman und ich muss sagen, ich bin nicht überzeugt. Die Begegnung von frischen Golfkriegheimkehrern und einem Vietnamveteranen während der Rodney-King-Unruhen in L.A. 1992 hätte interessant sein können - und auch die Aufarbeitung eines daraus entstandenen Falls, der mit 20 Jahren Verspätung 2012 in Angriff genommen wird. Aber leider verläuft sich die Handlung in zum Teil nicht wirklich handlungsfördernden prozeduralen Darstellungen und den stellentechnisch und privaten Problemen Harry Boschs, der für mich als Neuling der Reihe nicht wirklich Gestalt annimmt auf diesen Seiten - wie auch im Übrigen keiner der Nebencharaktere. Harrys private Probleme mit seiner Tochter und seiner neuen Lebensgefährtin Hannah erscheinen überaus banal und haben das Niveau einer Nachmittagssoap einfachster Machart, nehmen aber trotzdem ständig gedanklich Zeit und Aufmerksamkeit aus den Ermittlungen, was durchaus frustrierend ist. Gegen Ende erscheint auch die Motivlage eines Täters für seine in der Romanhandlung aktuellen Handlungen absolut wirr und nicht nachvollziehbar - es wird auch nicht wirklich erklärt, sondern nur als etwas von Bosch erwartetes hingestellt.
Nachdem ich schon zuvor mehrfach versucht gewesen bin, die Lektüre abzubrechen (ich habe aber in der Mitte ein Pause gemacht um mal schnell den neuen Hannes Nygaard zu lesen), ließ mich der Roman am Schluss sehr unbefriedigt zurück.