Anton Löffelmeier - Die "Löwen" unterm Hakenkreuz

  • Umschlagstext


    Als die Nationalsozialisten im März 1933 in Deutschland die Macht übernahmen, wurde der politische Umbruch von der Führung des TSV München von 1860 lebhaft und öffentlich begrüßt. Eine bemerkenswerte Anzahl von Mitgliedern hatte sich schon in der Weimarer Republik völkischen und nationalsozialistischen Verbänden angeschlossen. In diesem Milieu entstand eine enge Bindung an das neue Regime, die sich insbesondere in guten Kontakten zur Münchner Stadtspitze ausdrückte un den Löwen aus schwerenfinanziellen Notlagen half.
    Anton Löffelmeier untersucht erstmals, wie der TSV 1860 NS-Zeit und Gleichschaltung erlebte. Zahlreiche Personenporträts und Zeitzeugeninterviews veranschaulichen eindrucksvoll Karrieren und Lebensumstände in der Diktatur. Dabei geht es nicht nur um Täter und Mitläufer: Zum Verein zählten auch jüdische Mitglieder und Förderer. An ihre Namen und Schicksale erinnert dieses Buch ebenfalls.


    Eigene Meinung


    Ein sehr interessantes Thema, das Herr Löffelmeier da angeht. Speziell als Fan dieses Vereins ist es ja nie schlecht, ein bisschen was über die Hintergründe der 'engen Verbindungen' zu den Nationalsozialisten zu wissen. Dabei wird speziell auch die Zeit vor 1933 beleuchtet und damit natürlich auch die Frage, warum der Verein derart NS-affin war. Das geschieht ganz ohne Wertung, sondern stets in einer sehr objektiven Art uns Weise.
    Neben dem TSV 1860 wird oft auch auf die Rolle der Stadt München, von Sportbünden oder anderen Vereinen eingegangen.
    Leider war das Buch an manchen Stellen recht schwer zu lesen, was vor allem daran lag, daß, obwohl das Buch in sich chronologisch aufgebaut ist, in den Kapiteln immer wieder Zeitsprünge waren. Ausserdem gibt es einige Stellen, die eigentlich nur eine Aufzählung von Personen uns deren Funktion im Verein sind. Hier hätten Tabellen oder andere grafische Übersichten schon sehr geholfen.


    Fazit


    Schwer zu lesen und in der Thematik sehr speziell, mit einigen interessanten Details. Eine Empfehlung nur für 'eingefleischte' Löwen-Fans, die auch etwas über die nicht so ruhmreiche Vergangenheit eines der größten und traditionsreichsten deutschen Sportvereine erfahren möchten.