Jörg Isermeyer - Alles andere als normal

  • Inhalt:
    Lukas ist zwölf und ganz normal. Er hat keine Geschwister und auch sonst passiert nichts aufregendes i9n seinem Leben. Bis er Jule kennen lernt. Jule die einfach nur Jule ist nicht zu beschreiben. Jule scheint immer Zeit zu haben und verfolgt fremde Personen nur so aus Spaß. Jule die zu ihm kommt und sich wie zu Hause fühlt. Jule die Lukas seltsam findet mit der er aber trotzdem gerne zusammen ist, weil es spannend ist. Bis sie bei ihrem Spiel Fahrraddiebe verfolgen...


    Meine Meinung:
    Das Buch ist freigegeben ab 12 Jahren und das merkt man auch am Schreibstil und der Sprache. Beides ist recht einfach gehalten. Kurze Kapitel sorgen dafür das die Kids gerne weiter lesen und sich nicht gelangweilt fühlen. Um beide Protagonisten besser auseinander zu halten sind die Kapitel mit dem Namen der jeweiligen erzählenden Figur gekennzeichnet. Außerdem ist Jule ihr Part immer blau unterlegt.
    Die Geschichte ist recht einfach erzählt. Junge aus "gutem" Hause trifft auf Mädchen von Alleinerziehender und auch überforderter Mutter. Ich fand es ziemlich schwarz weiß, aber doch recht realistisch. Trotzdem denke ich als Mutter das es bestimmt auch Situationen dazwischen, vermutlich wollte der Autor auch den Kindern sehr einprägsam näher bringen. Vielleicht ein wenig zu sehr Klischee, aber ohne diesen krassen Gegenteilen wäre die Story nicht so interessant und klar.


    In der Geschichte geht es um Lukas, er wächst überbehütet auf und ist davon eher genervt. Er hat ein Handy damit er sich melden kann wenn etwas ist, hat aber eher das Gefühl das es dafür da ist das seine Mutter ihn anrufen kann wenn er nicht strickt nach Zeitplan zu Hause ankommt. Er ist zwölf und Star Wars Fan. Sein Leben besteht aus Star Wars und für alle die sich in dem Bereich nicht auskennen gibt es dazu am Ende eine Art Glossar um die Begriffe zu erklären. Er selber sieht sich eher als normal und langweilig.
    Bis er Jule trifft. Sie ist das genaue Gegenteil und als Erwachsene ahne ich was hinter ihrem auftreten steckt. Ich denke Kids haben diese weitsichtigen nicht. Aber auch so werden sie lesen und merken was mit Jule los ist, denn auch das ist Thema dieses Buches. Sie fühlt sich alleine. Struktur zu Hause gibt es nichts. Es ist nie genug Geld da. Ihre Mutter macht Überstunden die nicht bezahlt werden und regt sich über alles mögliche auf. Außerdem macht sie Versprechungen die sie nicht hält. Jules Bruder ist keine große Hilfe außer beim Entschuldigungen schreiben für die Schule, weil sie auch da nicht klar kommt. Jule Tat mir von Anfang an Leid. Während Lukas nicht zu schätzen weiß was er hat hätte Jule es gerne und bekommt es nicht.


    Das Buch zeigt auf das man froh sein kann eher überbehütet zu werden als das fünfte Rad am Wagen zu sein. Außerdem geht es um Freundschaft, Ehrlichkeit und Zusammenhalt. Ich denke das Buch ist sowohl für Kids aus "heilen" Familien wie Kinder aus Problemfamilien. Beide Seiten können voneinander lernen.


    Ein Buch das unterhaltsam und witzig ist, aber auch ein wenig den erhobenen Finger zeigt. Eher für Kids als für Erwachsene, aber deswegen ist es ja auch ab 10 Jahren. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Klappentext:
    Das ist die Geschichte von Lukas und Jule. Lukas, der Star Wars liebt und von seiner besorgten Mutter mit Anrufen terrorisiert wird. Und Jule, bei der Lukas nicht weiß, was er von ihr halten soll.
    Lukas ist zwölf, total normal und ... stinklangweilig. Findet er. Eigentlich ist das aber ganz okay – bis er Jule trifft. Jule, die auf alles eine Antwort weiß. Jule, die Fremden hinterherspioniert, und Jule, die sich Geschichten ausdenkt. Aber auch Jule, die ständig Lukas’ Grenzen überschreitet. Irgendwas stimmt nicht mit ihr. Wo wohnt sie? Warum ist sie ständig unterwegs? Das erfährt Lukas erst, als die beiden einer Gruppe von organisierten Fahrraddieben auf die Spur kommen und herausfinden, dass Jules Bruder in die Sache verstrickt ist ...


    Zum Autor (Zusammenfassung des Portraits im Buch):
    Jörg Isermeyer, Jahrgang 68, betätigt sich als Schauspieler, Regisseur, Theaterpädagoge, Musiker und Schriftsteller. Er wurde für mehrfach mit Preisen ausgezeichnet und für weitere nominiert.


    Persönlicher Eindruck:
    Lukas kommt aus einem behüteten, fast schon überbehüteten Elternhaus, Jules alleinerziehende Mutter ist an allen Ecken und Enden überfordert. Beide Protagonisten erzählen im Wechsel als Ich-Erzähler, was das für sie bedeutet, und geben ein Einblick in eine durchaus komplizierte Gefühlswelt. Am Anfang ist es hauptsächlich Lukas, der erzählt, was Jule umso geheimnisvoller macht und den Leser mitempfinden lässt, wie schwer es ist, aus ihr und ihrem Verhalten schlau zu werden. Später hat man als Leser durch Jules Schilderung Lukas gegenüber einen Wissensvorsprung, die Spannung verlagert sich etwas mehr zu der Frage, wie viel sie Lukas gegenüber preisgeben und ob er sie dann besser verstehen wird.
    Das Ganze ist verwoben mit einem Kriminalfall um eine Bande von professionellen Fahrraddieben. Jules Zerrissenheit, als sie erkennen muss, dass ihr Bruder in die Sache verstrickt ist, sorgt für weitere Konflikte mit Lukas und mehrere unerwartete Wendungen des Geschehens. Ob die Sache gut ausgeht, bleibt bis zum Ende offen, selbst ob das Ende ein gutes ist, muss jeder Leser für sich entscheiden.


    Fazit:
    Spannend, stellenweise sehr witzig, mitunter aber auch bedrückend. Ein sehr empfehlenswertes Jugendbuch.