Alexa von Heyden - Hinter dem Blau

  • Klappentext:
    Sunny wächst in einer großen und scheinbar glücklichen Arztfamilie auf – bis sich eine Tragödie ereignet. An einem wunderschönen Sommertag ersticht sich ihr Vater und raubt Sunny damit die Möglichkeit einer unbeschwerten Kindheit.
    Zwanzig Jahre später begibt sich die Tochter auf eine Spurensuche in die Vergangenheit. Zum ersten Mal setzt sie sich intensiv mit der Geschichte ihres Vaters und den Motiven für seine erschreckende Tat auseinander. Dabei kommt sie zu überraschenden Erkenntnissen, die sie nicht nur ihrem Vater, sondern auch sich selbst ein Stückchen näher bringen. (Textquelle: Amazon.de)



    Zum Buch:
    Das Cover zeigt den Unterkörper einer jungen Frau, die mit Kleidern in einem Pool steht. Die Wasseroberfläche spiegelt den Körper wieder. Der Titel ist handschriftlich in weiß dargestellt und wirkt ein wenig zittrig. Titel und Cover passen perfekt zu dieser Geschichte. Den genauen Zusammenhang und die Bedeutung des Titels erfährt man während des Lesens.



    Erster Satz:

    Zitat

    „Meine Mutter steht hinter der Absperrung in Terminal eins und lächelt in sich hinein.“


    Meine Meinung:
    Die Autorin Alexa von Heyden erzählt hier ihre eigene Lebensgeschichte, die aber auch einige fiktionale Elemente enthält. Dieses Buch habe ich in einem durchgelesen, da es mich sehr berührt hat und ich einfach wissen wollte, wie es zu Ende gehen wird.


    Sunny lebt mit ihren Geschwistern und ihren Eltern in einem schönen Haus mit Garten in Lingen. An dem schönsten Sommertag des Jahres ereignet sich jedoch eine Tragödie. Sunnys Mutter fährt zum Einkaufen mit ihrer jüngeren Schwester. Die Bruder sind auf dem Bolzplatz. Sunny spielt im roten Schwimmbecken und muss plötzlich ganz dringend mal aufs stille Örtchen. Doch die Türen sind verschlossen und sie hört komische Geräusche aus dem Keller.
    Wenig später fahren Notarztwagen und Streifenwagen vors Haus und die Welt steht still. Sunnys Vater hat sich das Leben genommen.
    Auf grausame Art nimmt sich der Familienvater das Leben und lässt seine Familie somit auf sich allein gestellt zurück. Er war manisch-depressiv und er sah keinen anderen Ausweg.
    Einige Jahre später macht sich Sunny auf die Suche nach Antworten, die sie quälen. Warum hat er dies getan? Wer genau war mein Vater? Sie beginnt, in den damaligen Dokumenten, Bildern und Tagebüchern der Mutter zu recherchieren und kommt teilweise zu ihren Antworten, aber auch zu neuen Erkenntnissen.
    Mich hat diese Geschichte sehr aufgewühlt, da ich selber im näheren Umfeld solche Erfahrungen machen musste und mich mit diesen Fragen heute noch konfrontiere. Ich habe viele Parallelen feststellen müssen, die mich mehrfach zu Tränen gerührt haben. Aber dieses Buch schenkte mir auch Kraft, so dass ich nun einiges mit anderen Augen sehe.
    Es fällt einem schwer eine solche Entscheidung, sich des Lebens zu entziehen, zu akzeptieren, wenn man keine plausiblen Gründe für sich selbst hat. Es entsteht Hass, aber auch Hilflosigkeit und es endet in einem tiefen Schmerz, der verarbeitet werden muss.


    Dieses Buch zeigt, dass man sich vor dieses Thema nicht zu fürchten hat und man offen damit umgehen kann. Es gibt Betroffenen wieder Mut und Kraft. Wir sind nicht allein!


    Fazit:
    Eine Lebensgeschichte über einen tragischen Suizid durch eine manisch-depressive Erkrankung. Eine Suche nach Antworten und ein Kraft spendendes Mutmachbuch. Diese Geschichte hat mich mehrfach zu Tränen gerührt! Absolute Leseempfehlung!

    Meine Wertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Zur Autorin:
    Alexa von Heyden wurde 1978 in Bonn geboren und arbeitet als Modejournalistin und Bloggerin u. a. für Vanity Fair, Stern und Zitty. 2007 gründete sie ihr Schmuck-Label vonhey. Sie lebt in Berlin. (Textquelle: Eden Books Verlag)