Henriette Vásárhelyi - Immeer

  • Mit Freund Monn verbringt Eva auf Elba Tage am Meer. Doch ihre Gedanken sind weit weg, denn diese kreisen um ihre Zeit mit Jan. Eva liebte Jan, und Jan liebte die Ostsee, das Meer im Allgemeinen. Doch Jan ist tot, langsam gestorben an einer schweren Krankheit und ließ Eva zurück, einsam, völlig in sich gekehrt vor Schmerz und in Gedanken an ihre Liebe und die gemeinsame Zeit. Diese Erinnerungen hindern Eva in ihrer Verzweiflung daran, zu einem normalen Leben zurück zu kehren. Durch Jans altes Handy und einen Anruf lernt sie Monn kennen, der sie beschützen will und ihr Zuneigung entgegen bringt, die Eva nicht erwidern kann. Zu sehr hat die Trauer um Jans Tod sie im Griff und die Gedanken an die gemeinsame Vergangenheit und ihre Liebe.


    Henriette Vásárhelyis Debütroman „immeer“ ist ein beeindruckendes Buch über nicht verarbeitete Trauer. Der Schreibstil ist poetisch, wechselt oft zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Protagonistin Eva wird durch ihre Gefühlswelt lebendig, sonst kann man sie sich schwer vorstellen. Sie spricht nicht mit Menschen, eher mit Fliegen. Ihre Trauer ist fast mit Händen greifbar, ihre Verzweiflung wirkt auf den Leser so bedrückend und gleichzeitig auch verstörend. Man ist machtlos und sieht dabei zu, wie Eva sich immer mehr verschließt.


    Ein sehr trauriger Roman, der nicht leicht zu lesen ist und auf den man sich einlassen muss, denn er wirkt noch lange Zeit nach.


    Hierfür gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: .

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Vielen Dank für deine schöne Rezi, dreamworx. Gerade habe ich das Buch beendet und bin noch ganz gefangen. Diese Traurigkeit, die sich durch die ganze Geschichte zieht, ist wirklich schwer zu ertragen. Man muss dabei zusehen, wie Eva immer weiter hinab sinkt und so gar keinen Versuch macht, ihre Trauer zu überwinden, ihr es nicht gelingt, auf die Anstrengungen Monns und der anderen einzugehen.
    Eine sehr eindringliche Schilderung von Trauer, wie ich sie bisher noch nicht gelesen habe.

    Die Fantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können,
    und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    (Albert Camus)


    :study: Donna Tartt - Die geheime Geschichte