Marlene Faro - Kalter Weihrauch

  • Kurzbeschreibung bei Amazon


    Chefinspektor Artur Pestallozzi und Gerichtsmedizinerin Lisa Kleinschmidt ermitteln wieder! Ein neuer Fall im wunderschönen Salzkammergut.Chefinspektor Artur Pestallozzi wird zu seinem zweiten Fall an den Wolfgangsee gerufen. Eine tote junge Frau ist neben dem Adventmarkt gefunden worden, offenbar eine Novizin aus dem nahen Kloster. Ihr Körper weist Spuren von Mißhandlungen auf und ein Merkmal, das nicht nur Gerichtsmedizinerin Lisa Kleinschmidt zutiefst verstört. In die Ermittlungen platzt ein zweiter Mord, Angst vor einem Serienkiller macht sich breit. Da gibt eine Nonne einen Hinweis, der zunächst völlig unglaublich klingt.


    Mein Leseeindruck


    Ich muss gleich vorausschicken, dass ich diesen österreichischen Krimi nur bis Seite 83 (allerdings direkt in der Buchhandlung) gelesen habe, d.h. ich bin durchaus in einen guten Lesefluss hineingekommen. Allerdings lässt Marlene Faro m.M. nach kein einziges Klischee der Ekklesiophobie aus (bzlg. der Nonnen im Kloster, Kindergartentrauma des Inspektors, weil er früher in einem kath. Kindergarten war und ihn schon allein der Geruch von Griesbrei triggern würde).


    Sobald ich an der Stelle angelangt war, wo Frau Dr. Kleinschmidt das verstörende Geheimns der ungarischen Postulantin gelüftet hat und dieses an die Oberin des Klosters weitergeleitet wurde, kam bei mir ein unüberwindbarer Gähnreflex aus meinem Unterbewusstsein. :|


    Wie immer übertreibt der/die Autor/in der Kurzbeschreibung bei Amazon vollkommen: Was wäre das denn für eine unprofessionelle, labile Gerichtsmedizinerin, wenn sie gleich "zutiefst verstört" wäre.


    Dieser zweite Salzkammergut-Krimi der Journalistin Marlene Faro (nach "Blutiger Klee") ist am 1. Juli 2013 erschienen.

  • Der zweite Fall für das Ermittler-Team Pestallozzi und Artwenger. Ein bedächtiger Krimi mit Überraschungen: Zwei tote Frauen im Advent - ist hier ein Serienkiller am Werk?


    Inhalt:


    Chefinspektor Artur Pestallozzi wird in seinem zweiten Fall an den winterlichen Wolfgangsee gerufen. Während des Adventmarktes wird eine junge Frau in Nonnentracht ermordet aufgefunden. Die weist alte Misshandlungsspuren auf. Als die Gerichtsmedizinerin Lisa Kleinschmidt ein ungewöhnliches Detail an der Toten entdeckt, gehen die Ermittlungen in eine bestimmte Richtung.


    Dann wird in der scheinbaren vorweihnachtlichen Idylle eine weitere junge Frau ermordet und den Ermittler sowie die Leser beschäftigen folgende Fragen:

    • Treibt sich im schönen Salzkammergut ein Serienkiller herum?
    • Warum intervenieren höhere Stellen vom Kardinal über die Innenministerin bei Polizeichef Grabner?
    • Warum schicken „die Wiener“ Kotzbrocken und Arschkriecher Dr. Clemens Woratschek als Profiler?
    • Mischt hier vielleicht die Politik mit? Ist der Verkauf des Seengrundstücks zum Bau eines Hotelkomplexes durch das Kloster ein Mordmotiv?


    Erzählstil/Spannung:


    Marlene Faro gelingt es die vorweihnachtliche, zeitweise durchaus trübe Stimmung am Wolfgangsee einzufangen. Gut kommt auch der Riss in der Bevölkerung wegen des de beabsichtigten Bau des Hotels hervor. Die einen sehen die Vorteile, die anderen befürchten die Nachteile.


    Wir treffen Figuren aus dem ersten Band „Blutiger Klee“ wieder.


    Die Autorin legt gekonnt Spuren und verwirft sie wieder. Durch einige Winkelzüge kommt es zu spannenden Wendungen in diesen Mordfällen.


    Charaktere:


    Artur Pestallozzi ist ein bedächtiger Ermittler, der nicht allzu viel Glück in der Liebe hat. Diesmal scheinen ihm Fortuna und Venus doch ein wenig hold zu sein. Er trifft Henriette Gleinegg aus dem letzten Mordfall wieder. Dieses Wiedersehen ist ziemlich ausbaufähig.

    Leo Attwenger hat manchmal einen etwas schrägen Humor. So erklärt er das Fehlen sämtlicher Weihnachtsdekoration in seinem Büro, mit den trockenen Worten „ich bin Moslem“.


    Polizeichef Grabner, auf dringende Wunsch der Innenministerin noch im Dienst, ist ein umgänglicher Vorgesetzter.


    Lisa Kleinschmidt, die äußerst kompetente Gerichtsmedizinerin leidet, wie viele andere Alleinerzieherinnen, an der Tatsache zu wenig Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. Allerdings sind eine sechszehnjährige Tochter und ein fünfjähriger Sohn auch bei intaktem Familienverhältnis eine Challenge.


    Tja, dann haben wir noch eine Reihe Verdächtiger und Ordensschwestern, die mehr wissen als sie zugeben wollen.


    Fazit:


    Wieder ein gelungener, ruhiger Regionalkrimi, der auch sozialkritische Themen („Schwarzarabien“) anreißt und mit politischen Spitzen punktet.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Marlene Faro: Kalter Weihrauch“ zu „Marlene Faro - Kalter Weihrauch“ geändert.