Suzi Moore - Mein Herz schlägt für uns beide/ Lexiland

  • Inhalt:
    Genau an ihrem neunten Geburtstag verlor Emma Edwards ihre Zwillingsschwester Laura und fühlt sich seitdem sehr allein auf der Welt. Ihre ganze Familie kommt mit dem Verlust kaum zurecht, doch Emma trifft er am härtesten. Dass Laura ihr abends vor dem Einschlafen regelmäßig erscheint, ist nur ein schwacher Trost. Eines Tages trifft Emma in der Schule auf Lexi, die ebenfalls einen Schicksalsschlag hinter sich hat, sich davon aber nicht unterkriegen lässt. Nach einigen Startschwierigkeiten schließen die beiden Mädchen Freundschaft und Emma lernt, dass sie auch ohne Laura mit dem Leben zurecht kommen wird.


    Meine Meinung:
    „Mein Herz schlägt für uns beide“ ist der erste Kinderroman der Autorin Suzi Moore. Darin greift sie ein bewegendes Thema auf: den Verlust eines Kindes bzw. einer Zwillingsschwester, der das ganze Familienleben auf den Kopf stellt. Erzählt wird aus der Perspektive der neunjährigen Emma, der Zwillingsschwester der verstorbenen Laura. Dementsprechend einfach ist die Sprache, derer sich die Autorin bedient, woran man sich als erwachsener Leser erst einmal gewöhnen muss. Doch man findet recht schnell hinein in die Geschichte und ist bald mittendrin im Edwardschen Familienchaos.


    Mit recht direkten Worten macht Moore deutlich, wie verwirrt Emma nach Lauras Tod ist und wie wenig sie den Verlust verarbeiten kann. Dazu kommen Probleme in der Schule, mit Mutter und Bruder, so dass jedem klar wird: Emma geht es ganz und gar nicht gut. Den Eltern natürlich auch nicht, aber um die Hinweise darauf herausfiltern zu können, bedarf es schon etwas feinerer Antennen, die der Zielgruppe dieses Buches eventuell noch fehlt. Was aber nicht schlimm ist, denn die Botschaft, die die Autorin vermitteln will, kommt auch bei den jungen Lesern an.


    Mit viel Feingefühl und Tiefgründigkeit ist es Suzi Moore gelungen, ein Buch zu schreiben, dass trotz seines traurigen Themas nicht (nur) traurig ist. Natürlich gibt es Szenen, die einem die Tränen in die Augen treiben, doch unterschwellig ist immer die Gewissheit da: es geht weiter, auch ohne den geliebten Menschen, und irgendwann werden die schönen Erinnerungen an ihn überwiegen. Der Weg dorthin ist lang, das ist klar, aber irgendwann kommt man an. Emma und ihre Familie haben noch ein Stück vor sich, doch sie sind auf einem guten Weg und das ist es, was diesem Buch ein gutes Ende gibt. Nicht nur Kindern kann es so ein guter Begleiter im Umgang mit Tod und Trauer sein, auch Erwachsene können sicherlich Mut und Zuversicht aus dieser Geschichte schöpfen.