Joseph Zoderer - Das Glück beim Händewaschen


  • Kurzinhalt:

    in 12-jähriger Junge tritt eine schicksalhafte Reise in die streng
    religiöse Welt eines Schweizer Internats an. Abgeschirmt von der
    Außenwelt, werden ihm Gehorsam und Schweigsamkeit allmählich zur
    Ersatzheimat bis ihn die Begegnung mit einem Mädchen dazu bringt, die
    heilige Regel des Schweigens zu brechen ... Joseph Zoderer erzählt eine
    berührende Geschichte von Heimat und Heimatlosigkeit, von Lust und
    Leiden an der Unterwerfung, aber auch von Rebellion und Widerstand.

    Inhalt:


    Der 12 jährige beschreibt in diesem Roman, wie sein Leben in dem neuen Internat , das "Haus der Regel" abläuft.
    Er zieht von Österreich in die "neutrale" Schweiz in ein streng katholisches Internat.
    Der Tagesablauf des Jungen wird detailliert beschrieben . d.h.das Aufstehen morgens um 5, das Waschen, Gebete und Fürbitten vor der Statue der Maria. Das Lernen und die Prüfungen, der Sport mit den Mitschülern, Sünden beichten und vorallen Dingen das Schweigen. Das "Silentium" ist Hauptbestandteil des Aufenthalts. Das Essen wird in einem 10-Meter Abstand von den Mönchen eingenommen.


    Zwischendrin springt der Autor zu der Vergangenheit, des Aufenthaltsort in Österreich, Graz. Es wird erzählt von seinem Vater, der im 2. Weltkrieg gekämpft hat, von seiner Mutter und der Schwester. Er war meines Erachtens kein Kind von Traurigkeit, auch währden dem 2. Weltkrieg war er mit seinen Freunden darauf aus, die schönen Seiten der Kindheit auszukosten. Im Laufe des Buches erfährt man immer mehr Bruchstücke seines Lebens, es ist wie ein Puzzle.


    Der Zeitraum in dem es spielt könnten meiner Meinung nach 2-3 Jahre sein, man kann sich eher an de Ferien orientieren.
    Am Anfang geht Josef nicht nach Haus, genießt die wirkliche Stille wenn alle anderen Schüler zu Hause sind, kann auch mal Dinge tun , die er
    während der Schulzeit nicht darf.Wenn er dann aber zu Hause war, vermisst er die Stille, seine "Nichtfreunde", die Sauberkeit.


    Bemerkenswert fand ich die Erzählungen über die fast tägliche Beichte, besonders was alles gebeichtet werden musste. Die Bedürfnisse der Jungen in einem gewissen Alter wurden an manchen Stellen besonders hervorgehoben.
    Ebenso das Einsammeln "verbotener Bücher", was nach den Ferien von den Mönchen konfisziert wurde
    Der Protagonist nennt sich selbst "Giuseppe" (es ist davon auszugehen, dass er Josef heißt, aber nach dem Krieg wurde der Österreicher gebürtiger Italiener)


    Meine Meinung:


    Die Higlights waren für mich die oben erwähnten. Ich konnte das Buch für den Haymon Verlag lesen, normalerweise lese ich eher Krimis und Thriller. Es fiel mir sehr schwer das Buch flüssig zu lesen. Einige Begriffe waren veraltet, aus Österreich und ich musste sie nachschlagen.
    Die Erzählung ist in Teilen als autobiografisch von Zoderer zu sehen, was mir im Nachhinein etwas hilft dieses Buch in Ordnung zu finden.
    Der Autor springt aber sehr viel und ich konnte nicht immer genau einschätzen in welcher Zeit es spielt.


    Ich würde das Buch Lesern empfehlen, die gerne reine Erzählungen lesen, sich auch gerne mit der Zeit um den 2. Weltkrieg beschäftigen, auch Historisch das Hintergrundwissen haben um die genannten Geschehnisse einzuordnen, und auch dem "Dialekt" oder "Wortschaft der österreischen Sprache" mächtiger sind als ich.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:



    Produktinformationen (amazon)
    "Pressestimmen
    Zoderer erzählt gut (...) genau im Detail, nie überzogen und immer überzeugend. (Frankfurter Allgemeine)


    () stumme Anklage gegen gesteuerte Horizontverengung hierzulande. () ein literarischer Durchbruch. (Tiroler Tageszeitung)


    Einer der eigenständigsten Erzähler unserer Zeit, und zugleich schon ein Klassiker. (La Repubblica)"

    Der Verlag über das Buch (amazon)
    In minutiösen Bildern beschreibt der Südtiroler Zoderer das Leben
    eines Internatszöglings, der lernen muß, daß das Glück beim
    Händewaschen nur empfinden kann, wer die Welt des Gehorsams zu der
    seinen macht. Der Mechanismus, mit dem die Zerstörung des eigenen
    Willens funktioniert, wird unmerklich perfekt und wandelt sich zur Lust
    an der Unterordnung.


    Über den Autor:
    Josepf Zoderer, geboren 195 in Meran, lebt als freier Schriftsteller in Trenten/Pustertal und Bruneck. Studium der Rechtswissenschaften, Phiosophie, Theaterwissenschaften und Psychologie in Wien. Verfasst Lrik, Romane und Erzählungen . Zahlreiche Auszeichnungen u.a. Hermann-Lenz-Preis 2003 und Walther-von-der-Vogelweide Preis 2005

    Man muss sich einfache Ziele setzen, dann kann man sich komplizierte Umwege erlauben.(Charles de Gaulle)

  • Bitte beim Einkopieren aus anderen Programmen - s. Kurzinhalt - hier den Quelltexteditor verwenden um seltsame Zeilenumbrüche zu vermeiden. 8)


    Werde ich in Zukunft beachten, ich kann es leider nicht mehr editieren.. Hoffe es ist auch so lesbar :-?

    Man muss sich einfache Ziele setzen, dann kann man sich komplizierte Umwege erlauben.(Charles de Gaulle)