• Ich habe gestern Nacht das Buch ausgelesen und zwar bis in die Morgenstunden, weil ich es die letzten 150 Seiten gar nicht mehr weglegen konnte.


    Eigentlich bin ich kein großer Fan von umschweifenden Landschaftsbeschreibungen, aber hier hat es wirklich sehr gut gepasst. Der Ort Manderley wird mysteriös und sehr schön beschrieben, so dass man sich selbst dort schnell wiederfindet. Generell hat mir DuMauriers Schreibstil sehr gefallen, da die Gefühle der Protagonistin nicht nur mit einfachen Worten beschrieben, sondern auch mit Situationen verglichen wurden, die nachvollziehbar sind und man dadurch noch besser mit der "zweiten" Mrs. de Winter mitfühlen kann. Ich habe mit ihr gelitten, als sie in eine völlig fremde Welt geworfen wurde und mich mit ihr gefreut, wenn Max ihr das Gefühl gab, er liebe sie wirklich. Einen solch authentischen Schreibstil habe ich bisher noch nicht erlebt.


    Hinzu kommt einen wirklich spannende Geschichte, deren Ausgang ich absolut nicht erwartet hätte! Neben wirklich sympathischen Menschen gab es auch genug Intrigen und Bösartigkeit, die der Story eine wirklich schöne Liebesgeschichte mit spannenden Krimi-Elementen beschert hat! :thumright:


    Von mir gibt es daher sehr gute :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: !

    "The worth of a book is to be measured by what you can carry away from it."

    - James Bryce

  • hmmmm, ich frage mich gerade ob ich das gleiche Buch gelesen habe wie der Rest hier :-k:lol:


    Ich fand die Landschaftsbeschreibung und die Stimmung des Romans toll - da endet es aber auch schon. Ich konnte mit der Namenlosen nur zu Anfang mitfühlen und nach einigen Kapiteln wollte ich sie nur noch schütteln :-?


    Außerdem ist mir ein Rätsel wieso sich Maxim (reich, gutaussehend, weltgewandt) in "die Namenlose" verliebt und auch die Auflösung war für mich nicht nachvollziehbar


    Alles in allem bin ich sehr zwiegespalten, da die Stimmung wirklich toll eingefangen ist, die in meinen Augen WICHTIGEN Dinge

    aber einfach viel zu kurz kommen bzw. von der Autorin einmal erwähnt werden und vom Leser einfach so hingenommen werden müssen.


    Alles in allem gebe ich dem Buch 3 Sterne weil es ein tolles Leseerlebnis war (sprachlich gesehen und wg. den Bildern, die es hervorgerufen hat), mehr jedoch nicht, da mir viele Erklärungen fehlten.

    LG,
    Cehoernchen

    A positive attitude may not solve all your problems, but it will annoy enough people to make it worth the effort.
    (Herm Albright 1876 - 1944)

    Einmal editiert, zuletzt von Cehoernchen ()

  • Daphne Du Maurier - Rebecca


    Kurzbeschreibung von Amazon:
    Die Erzählerin, eine schüchterne Gesellschafterin, lernt den wohlhabenden Witwer Maxim de Winter kennen und verliebt sich in ihn. Sie heiraten und ziehen nach Manderley, Maxims Familiensitz. Der Haushalt trägt immer noch die Handschrift seiner verstorbenen ersten Frau Rebecca und wird von der sie abgöttisch liebenden Mrs. Danvers geführt. Nach und nach erfährt die Erzählerin mehr über Rebecca und deren Unfalltod bei einem Bootsunglück.



    Die Spannung des Buches wird durch das erzeugt, was der Leser nicht erfährt. Bis zum Ende bleibt die vollständige Geschichte im Dunkeln – zurück bleibt ein beklemmendes Gefühl und die Ungewissheit, ob es sich bei dem Geschehenen um reine Zwangsvorstellungen der Erzählerin oder tatsächlich erfahrene schauerliche Begebenheiten handelt.
    Wirkung: Mit Rebecca wurde du Maurier zwar weltberühmt, doch von Kritikern und Lesern oft missverstanden. Dazu trug auch Alfred Hitchcocks Verfilmung (1940) bei, die den Roman eher trivialisierte und entscheidend veränderte: Maxim tötet Rebecca darin nicht.


    Meine Meinung:
    Ich finde das Buch einfach nur phantastisch. (Habe es auch in mehreren Ausfertigungen) Mein Lieblings-Exemplar ist von 1951 und hat einen tollen Papierumschlag.


    Gestern nacht träumte mir, ich sei wieder in Manderley... mit diesem Satz beginnt das Buch sowie auch die jeweiligen Verfilmungen.
    Geheimnisvoll.... spannend.... Manderley...
    Am Anfang dachte ich es sei wieder ein Liebesroman, da sich die Erzählerin an der Cote D´Azur in einen älteren reichen Mann verliebt, der ihr einen Antrag macht und sie dann nach der Hochzeit mit auf seinen Familienbesitz nimmt. Man erfährt nur dass er verwitwet ist und dass er seine erste Frau sehr geliebt haben muss.
    Als das frisch verheiratete Paar dann auf den Familiensitz zurück kommt wird es aber spannend. Die Haushälterin Mrs. Denvers begegnet der jungen Frau mit eisiger Ablehnung und man merkt sehr schnell dass es hier ein bedrückendes Familiengeheimnis gibt.
    Ab diesem Zeitpunkt muss ich sagen war das Buch spannender für mich als jeder Krimi!


    Mehr möchte ich jetzt nicht verraten.... aber für mich ist das mein absolutes Lieblings-Buch... schon seit ich 12 war.
    Habe damals auch den ZDF-Vierteiler gesehen, der in der Vorweihnachtszeit kam. Leider wurde dieser tolle Film nie mehr ausgestrahlt. Es gibt jedoch eine Filmversion von Hitchcock und eine neuere Verfilmung - beide auf DVD.


    UND JETZT FÜR ALLE MUSICAL-FANS: Ab 18.12.2011 wird in Stuttgart das MUSICAL REBECCA aufgeführt!
    ist auf jeden Fall ein absolutes Muss für mich!!! :bounce:

  • UND JETZT FÜR ALLE MUSICAL-FANS: Ab 18.12.2011 wird in Stuttgart das MUSICAL REBECCA aufgeführt!
    ist auf jeden Fall ein absolutes Muss für mich!!!

    Ganz herzlichen Dank für diese tolle Info. Ich liebe Musicals und Rebecca ist ein absolutes Highlight, finde ich, da muss ich unbedingt rein. :lechz:


    Ich habe das Buch vor sehr langer Zeit gelesen und den Film ebenfalls vor noch längerer Zeit gesehen. Beides ist mir positiv im Gedächtnis geblieben. Ich mag diese Geschichte und ihre Atmosphäre einfach sehr. Ich habe lange nichts mehr in dieser Art und Intensität gelesen, wie Rebecca.

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • UND JETZT FÜR ALLE MUSICAL-FANS: Ab 18.12.2011 wird in Stuttgart das MUSICAL REBECCA aufgeführt!

    Das habe ich letztens auf der Homepage von Stage Entertainment (glaube ich) gesehen. Dadurch wurde ich auf das Buch aufmerksam und es ist jetzt auf meiner Wunschliste. :) Möchte es auf jeden Fall lesen, bevor ich ins Musical gehe.

    „Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.”
    Heinrich Heine
    "Nichts ist unmöglich, allein unserem beschränkten Geist erscheinen manche Dinge unbegreiflich."
    Marc Levy


    :study: in 2015: 18 Bücher, 6868 Seiten
    :study: in 2014: 2 Bücher, 771 Seiten 8-[
    :study: in 2013: 13 Bücher, 5079 Seiten
    :study: in 2012: 39 Bücher, 14318 Seiten
    :study: in 2011: 25 Bücher, 9255 Seiten

  • @ Blackpony:


    Ich schließe mich Tanni an und danke dir für die Info mit dem Musical! Ich wohne zwar nicht gerade um die Ecke, was Stuttgart betrifft, werd mir das aber auf alle Fälle mal merken. Nur frage ich mich, wie das Buch als Musical umgesetzt werden kann? Bin mir nicht so sicher, ob sich das Buch dafür eignet. Was meint ihr? Die Lieder müssten alle doch eher in Moll geschrieben sein, oder? :wink:


    Eine Verfilmung von "Rebecca" kenne ich noch nicht, werde aber mal Ausschau danach halten.

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Hallo... es gibt die Hitchcock Fassung in schwarz-weiss


    http://www.amazon.de/Rebecca-A…TF8&qid=1319050028&sr=8-1


    oder die Neufassung in Farbe


    http://www.amazon.de/Daphne-Ma…TF8&qid=1319050028&sr=8-2


    Die allerbeste Verfilmung für mich war aber in den 80er Jahren der ZDF-Vierteiler. Leider hab ich den nie wieder gesehen und es gibt ihn nicht auf DVD. (Da war die Mrs. Denvers ganz fies... als 12 Jährige hatte ich echt Angst vor ihr) :uups:


    Gruss Sonja

  • Dieses Buch war eins meiner Bücherhighlights des letzten Jahres. Würde es sofort noch mal lesen, wenns nicht so viele andere Bücher gäbe, die ich noch lesen will. :study:

    "Eine ganze Stunde der Seligkeit! Ist das etwa wenig, selbst für ein ganzes Menschenleben?" - Dostojewski

  • Ich habe mir Mrs. Danvers während des Lesens immer wie eine Mischung aus Snape und Herta Müller vorgestellt. 8-[

    :totlach: Kennst du die neuere Verfilmung? Wo Maxim ein wenig aussieht wie Hans Albers? Da kommt deine Beschreibung meines Erachtens ziemlich gut hin!


    Ich habe das Buch nun endlich auch mal gelesen. Und ich bin für die letzten Seiten damit in der Hand durchs Haus gelaufen, weil ich das Ende unbedingt noch lesen wollte - nicht, dass die Handlung so furchtbar neu wäre, nachdem man beide Verfilmungen gesehen hat, aber irgendwie war es trotzdem fesselnd.
    Ein kleiner Haken für mich war allerdings die Sprache. Sie ist zwar ziemlich stilecht für eine junge Frau der 20er/30er Jahre, aber mir war es mitunter etwas zu blumig... im wahrsten Sinne des Wortes. Ich könnte schwören, ich kenne jetzt jedes Grünzeug auf Manderley mit Vornamen :wink:

  • :totlach: Kennst du die neuere Verfilmung? Wo Maxim ein wenig aussieht wie Hans Albers? Da kommt deine Beschreibung meines Erachtens ziemlich gut hin!


    Nee, die kenn ich noch nicht. Is ja witzig. :lol:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • :totlach: Kennst du die neuere Verfilmung? Wo Maxim ein wenig aussieht wie Hans Albers? Da kommt deine Beschreibung meines Erachtens ziemlich gut hin!


    Ich habe das Buch nun endlich auch mal gelesen. Und ich bin für die letzten Seiten damit in der Hand durchs Haus gelaufen, weil ich das Ende unbedingt noch lesen wollte - nicht, dass die Handlung so furchtbar neu wäre, nachdem man beide Verfilmungen gesehen hat, aber irgendwie war es trotzdem fesselnd.
    Ein kleiner Haken für mich war allerdings die Sprache. Sie ist zwar ziemlich stilecht für eine junge Frau der 20er/30er Jahre, aber mir war es mitunter etwas zu blumig... im wahrsten Sinne des Wortes. Ich könnte schwören, ich kenne jetzt jedes Grünzeug auf Manderley mit Vornamen :wink:


    Meinst du diese Verfilmung hier?
    http://www.amazon.de/Daphne-Ma…TF8&qid=1319050028&sr=8-2


    oder gibts da schon wieder eine Neuere?


    Ich trauere immer noch dem ZDF-Vierteiler hinterher... der nur einmal in den 80er Jahren ausgestrahlt wurde... in der Vorweihnachtszeit glaub ich.
    Diese Verfilmung war für mich die allerbeste... nicht so alt wie die Hitchcook... und nicht zu modern....
    Aber damals hatten wir noch keinen Videorecorder zum aufzeichnen.... und es wurde leider nie mehr ausgestrahlt.... :cry:

  • Vor ganz langer Zeit als junges Mädchen habe ich es geradezu verschlungen; ob mir die Geschichte jetzt auch noch so gut gefällt, müsste ich erst ausprobieren.

  • Klappentext von der Verlagsseite


    In einem Hotel an der Côte d’Azur lernt Maxim de Winter eine junge Frau aus einfachen Verhältnissen kennen. Die beiden verlieben sich, und schon nach kurzer Zeit nimmt sie seinen Heiratsantrag an und folgt dem Witwer nach Cornwall auf seinen prachtvollen Landsitz Manderley. Doch das Glück der Frischvermählten währt nicht lange: Der Geist von Maxims toter Ehefrau Rebecca ist allgegenwärtig, und die ihr ergebene Haushälterin macht der neuen Herrin das Leben zur Hölle, sie droht nicht nur die Liebe des Paares zu zerstören. Als ein Jahr später plötzlich doch noch Rebeccas Leiche gefunden wird, gerät Maxim de Winter unter Mordverdacht …

    Rebecca, Daphne du Mauriers berühmtester Roman, war bereits bei seinem Erscheinen 1938 ein Bestseller. Er wurde mehrfach verfilmt: 1940 entstand unter der Regie von Alfred Hitchcock die bekannteste Adaption, die mit zwei Oscars prämiert wurde.


    Autoreninfo von der Verlagsseite:


    Daphne du Maurier wurde 1907 in London geboren und entschied sich im Alter von 19 Jahren nach einer Ferienreise an die cornische Küste, diesen Ort fortan nicht mehr zu verlassen. Alle ihre Romane lässt sie in Cornwall spielen: Jamaica Inn, Das Wirtshaus im Bodmin Moor, Meine Cousine Rachel und natürlich Rebecca, 1938 erschienen und von Hitchcock verfilmt. Daphne du Maurier starb im Alter von zweiundachtzig Jahren in Kilmarth.


    Erster Satz:


    Vergangene Nacht träumte ich, ich wäre wieder in Manderley.


    Meinung:


    Klassiker und ich tun sich manchmal schwer. Streckenweise war es auch bei Daphne du Mauriers “Rebecca” so. Wobei es weniger an dem Schreibstil lag, als an den Protagonisten. Denn der Schreibstil ist locker und im ersten Moment hatte ich ihn als nicht zeitgemäß empfunden, da das Buch zu Beginn der 1930er Jahre spielt. Vom Schreibstil her ist ein leichter Unterhaltungsroman, der aber, wenn man sich eingefunden hat, als ein wahrer Ausbund an Genres. Aber dazu später mehr.

    Die namentliche nie genannte Protagonistin, die spätere Frau de Winter, arbeitet als Gesellschafterin der reichen und exzentrischen Mrs. van Hopper. In einem Hotel in Monte Carlo lernt sie den Witwer Maxim de Winter kennen. Der Altersunterschied ist groß und so kommt einem die Protagonistin naiv und unfertig vor. Was sie leider auch ist, sie ist eifersüchtig auf eine Tote und nimmt dann ihren Platz ein.

    Interessant ist die Entwicklung der jungen de Winter von einem unbedarften Waisenkind wird sie zu einer selbstsicheren Frau, die ihren Weg in Manderley geht, auch wenn er holprig ist. Schuld daran ist zum einen ihre immer noch währende Eifersucht auf Rebecca und die Missgunst von Mrs. Danvers der Haushälterin. Aber sie wehrt sich und steht fest an der Seite ihres Mannes Maxim, als er in Schwierigkeiten gerät.

    Du Maurier gelingt es während des gesamten Plots die Spannung aufrechtzuerhalten und heute würde dieser Klassiker sicher als Spannungsroman durchgehen. Man fiebert richtig mit der jungen Frau und hofft, dass sie glücklich wird, denn Manderley hat sein eigenes Flair und der Geist von Rebecca spukt immer wieder durch das Anwesen.

    Wie oben bereits gesagt beinhaltet “Rebecca” mehrere Genre in Romanform, teilweise eine Liebesgeschichte (junge Frau und Maxim de Winter), Entwicklungsroman (junge Mrs. de Winter) und einer Kriminalgeschichte. Du Maurier verwebt die verschiedenen Genres geschickt und der Wechsel erfolgt sanft.

    Dadurch das die gesamte Geschichte aus der Sicht der jungen Mrs. de Winter erzählt wird, ist es sehr persönlich geschrieben in Form einer Erinnerung. Aber nicht nur das fesselt. Es sind auch die vielen Dialoge, die man heute so nicht mehr erwartet, sind doch heute viele Seiten Beschreibungen der Situation und der Örtlichkeiten. Letztere kommen auch vor und rufen Bilder hervor, die stellenweise gruselig und unheimlich ist. Womit ich zum vierten verwendeten Genre komme dem Gruselroman.

    Dabei ist das Hauptthema des Romans nicht die Entwicklung der jungen Mrs de Winter, sondern die Eifersucht. Die Eifersucht auf Rebecca, die Eifersucht Mrs. Danvers, die von Maxim. Es hat etwas von einer Heimsuchung, denn fast überall taucht Rebecca auf. Wie ein Geist, den man nicht los wird. Sie lauert überall auf.

    Das Rätsel um Rebecca löst sich auf und ich finde es auch gelungen aufgeschlüsselt.


    Fazit


    “Rebecca” von Daphne du Maurier ist ein spannender Mehr-Genre-Roman, der in den Vorjahren des Zweiten Weltkriegs spielt und nicht durch die Sprache, sondern durch die Bildgewalt und dem Inhalt punktet.

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • Die Protagonistin und Ich-Erzählerin des Buchs, deren Namen nicht erwähnt wird und anfangs als Bedienstete für die wohlhabende Amerikanerin Mrs. van Hopper arbeitet, lernt bei einem Hotelaufenthalt in Monte Carlo den reichen, aber etwas mysteriösen Adligen Maxim de Winter kennen. Sie bauen zunächst ein freundschaftliches Verhältnis zueinander auf, welches sich jedoch schnell intensiviert. Als Madame van Hopper abreisen will, entschließt sich Maxim de Winter seine neue Bekanntschaft aus ihren Pflichten bei Madame van Hopper zu befreien, indem er sie kurz entschlossen heiratet.

    Nach den Flitterwochen kehrt das frisch vermählte Paar auf Maxim de Winters Landsitz, oder besser Schloss, Manderley in Cornwell zurück. Aber schon bald sieht sich die junge Mrs. de Winter mit der „Aura“ ihrer auf mysteriöse Weise verstorbenen Vorgängerin Rebecca de Winter konfrontiert, die sich wie ein Schatten über das gesamte Leben auf Manderley legt. Auch das Personal des Anwesens, allen voran die Haushälterin Mrs. Danvers, ist der jungen Mrs. de Winter nicht wohl gesonnen und lässt sie spüren dass sie Rebecca nie das Wasser reichen könne. Doch dann nimmt alles eine unerwartete Wendung.

    Daphne du Maurier versteht es den Leser durch einen stetig ansteigenden Spannungspegel und einen leichten angenehmen Schreibstil an die Geschichte zu fesseln. Auch die Auswahl und die Beschreibung der Orte und der Charaktere lassen die Szenen vor dem geistigen Auge des Lesers real und lebendig erscheinen. Die Protagonistin wirkt wie ein Fremdkörper in einer geheimnisvollen Welt, die noch immer von der übermächtig erscheinen Rebecca dominiert wird und so identifiziert sich der Leser schnell mit der jungen, unbedarften Mrs. de Winter.

    Das Buch war bereits kurz nach seinem Erscheinen ein großer Publikumserfolg und hat in seinem nunmehr 80-jährigen Dasein nichts an Faszination eingebüßt.



    Tipp: Die Verfilmung des Buchs aus dem Jahre 1940 von Altmeister Alfred Hitchcock ist absolut sehenswert und gewann zwei Oscars, einen davon für den besten Film. Inzwischen gibt es auch ein Remake bei einem bekannten Streaming-Dienst.