Jane Austen - Pride & Prejudice / Stolz und Vorurteil (ab 10.09.2013)

  • So es geht ja nun heute endlich los. Es ist immer wieder schön, einen Roman von Jane Austen zu lesen, besonders dieser hier.


    1.Kapitel:
    Mrs. Bennet erfährt, dass sich in der Nähe ein vermögender, junger und lediger Mann niederlassen wird. Mr. Bingley ist sein Name und er hat etwa 5000 Pfund im Jahr. Es ist schon seltsam, wie die Relationen im Gegensatz zu heute sind. Heute könnte wohl kaum ein Engländer mit 5000 Pfund im Jahr überleben?
    Mrs.Bennet erzählt ihrem Gatten die frohe Botschaft und fordert ihn dazu auf, ihm seine Aufwartung zu machen, da er ja vielleicht eine ihrer fünf Töchter heiraten könnte. Der Dialog war amüsant zu lesen und Jane Austen hat am Ende des Kapitels die Eheleute so wunderbar charakterisiert, sodass ich das jetzt nicht mehr zu schreiben brauche. :)


    2.Kapitel:
    Mr.Bennet war natürlich der Erste, der Mr.Bingley besucht hat. Und sagt bis zum Abend kein Wort davon seiner Familie. Die Freude ist umso größer, als er sein Geheimnis enthüllt und Mrs.Bennet nicht mehr zu halten ist. Da bin ich mal gespannt, welche Tochter er am Ende bevorzugt. Oder vielleicht sogar gar keine. :)


    3.Kapitel:
    Der Ball auf Netherfield findet statt und Mr.Bingley bringt seine Schwestern und eine Cousine mit, sowie Mr.Hurst, dem Ehegatten eine seiner Schwestern und Mr.Darcy. Mr.Darcy ist noch reicher und hübscher als Mr.Bingley, doch vom Charakter ist er das genaue Gegenteil. Hochmütig und launisch. Er hat Elizabeth als ganz passabel beschrieben, aber nicht gut genug für ihn, sie zum Tanzen aufzufordern.
    Am Ende des Kapitels wird Mr.Bingley in höchsten Tönen gelobt und an Mr.Darcy wurde kein gutes Haar gelassen


    Da bin ich mal auf eure ersten Eindrücke gespannt. :)

    3 gel. Bücher
    1084
    gel. Seiten
    Ich lese gerade Der Traum der Hebamme (Sabine Ebert),Blutrote Schwestern (Jackson Pearce)

  • Ja, ich freu mich auch, dass es endlich los geht. :dance: Die ersten beiden Kapitel hab ich heut morgen gelesen, das dritte folgt nachher. Hier also erst mal meine Gedanken zu den ersten beiden :D


    1. Kapitel:
    Die Geschichte fängt einfach schon herrlich ironisch-sarkastisch an, und der erste Satz ist so toll, den will ich Euch nicht vorenthalten (ich hoffe, die Übersetzer haben das bei Euch auch so toll rübergebracht :wink: )

    Zitat

    It is a truth universally acknowledged, that a single man in possession of a good fortune must be in want of a wife.

    Ein absolut gelungener Einstieg in die Geschichte, wie ich finde.... und so geht es ja auch weiter. Das erste Kapitel finde ich einfach grandios: Jane Austen hat die beiden so gegensätzlichen Ehepartner herrlich charakterisiert. Becky hat recht, das braucht man echt nicht zu beschreiben!!! Das spricht für sich :loool: Aber es muss in der damaligen Zeit ja auch echt schwierig gewesen sein, gleich 5 Töchter an den Mann bringen zu müssen - wie gut, dass wir heute nicht vor dem gleichen Problem mehr stehen. Ich habe Austens Stil und Sprache gleich wieder genossen - ich finde ihn eindeutig besser als in "Emma" - sie scheint mir sarkastischer und provokanter in diesem früher entstandenen Buch.


    2. Kapitel:
    Zu Mr. Bennets Charakter passt es ja wunderbar, dass er seine Frau soooo lange zappeln lässt :-, Ein bisschen fies ist das ja schon, aber ich hab das Gefühl, er genießt das so richtig - geht Euch das auch so? Er spielt dieses Spiel mit seiner Frau aber auch mit Bravour - naja, nach so langer Ehe kennt er sie ja auch sehr gut. Sie und "ihre Nerven"... Vermutlich geht sie ihm damit ja schon ein wenig auf seine Nerven - die Bildungs- und Charakterunterschiede der beiden sind ja aber auch sehr groß.


    Becky: ich hab keine Ahnung, wieviel damalige 5000 Pfund heute wert wären - vermutlich ein ziemlich gutes Vermögen :) Ich würd es wohl nicht vom Konto schieben :-,

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Ich hab noch nie an einer MLR mitgemacht und freue mich umso mehr hier dabei zu sein :bounce: . Da ich heute noch Training hatte, war ich so frech und habe schon gestern die ersten drrei Kapitel gelesen :uups: . Ihr seid mir hoffentlich nicht böse :) .


    Ich hab auch noch nie ein Buch von Jane Austen gelesen, finde ihren Schrebstil aber sehr angenehm zum lesen (oder auf jeden Fall der des Übersetzers :wink: ) und finde die Vergleiche und den Aufbau auch sehr gut gemacht.


    Ich hab aber schon im ersten Kapitel eine Frage: Was ist Michaelis? Mr. Bingley soll noch vor Michaelis einziehen....Hab den Ausdruck noch nie gehört... :pale:


    Ansonsten Teile ich eure Meinungen. Ich bin auch froh, dass es heute mit dem Töchter unterbringen nicht mehr so ist wie damals. Aber es ist trotzdem witzig es zu lesen. Und auch die verschiedenen Arten der Eltern damit umzugehen. Denn obwohl sie so unterschiedlich sind, geht es ihnen gleich. Z.B. nimmt es den Vater nach dem Tanz doch wunder wie es lief und spielt es aber gleichzeitig runter. Und obwohl sie einander "auf die Nerven" gehen, merkt man gut, dass sie sich trotzdem ganz doll lieb haben. Ich find jedenfall witzig es zu lesen.


    Ich freu mich aufs weiterlesen :study:

    Book hangover: Inability to start a new book, because you're still living in the last book's world. :drunken:

  • Hallo ArisA :friends:


    na, dann Willkommen in Deiner ersten Leserunde - meine erste war unsere "Emma"-Leserunde im März :wink:


    zu Deiner Frage: Michaeli ist der Feiertag für den Erzengel Michael am 29. September. Zumindest hier im süddeutschen gibt es dann oft auch den Michaelimarkt am entsprechenden Tag. Aber ich musste jetzt auch noch mal das genaue Datum nachschlagen :wink:


    http://suite101.de/article/der…ag-am-29-september-a87530



    so, ich mach mich jetzt endlich an Kapitel 3 - die anderen beiden hab ich heut morgen beim Kaffee trinken gelesen :wink: bis gleich

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • so, Kapitel 3 ist gelesen :wink:


    Becky: also wenn ich mich jetzt nicht verlesen habe, dann fand der Ball doch irgendwo öffentlich statt? Mr. Bingley beschwert sich doch, dass der Ball so früh endet und verspricht daraufhin, demnächst selbst einen Ball auf Netherfield zu geben... das ist relativ am Anfang des Kapitels, als Bingley beschrieben wird wie er sich so gibt - erst er so positiv und dann im Kontrast dazu Darcy so negativ.


    Jaja, der gute Darcy - der hat sich mit seinem Benehmen wohl ziemlich disqualifiziert in der Gemeinschaft. Arroganter Schnösel - ist doch eine passende Bezeichnung, oder? Aber bestimmt steckt da ja was dahinter :wink: Kann bei Jane Austen eigentlich gar nicht anders sein, denke ich. Und Bingley und Jane? Wir dürfen gespannt sein - die Basics für ein Austen'sches Beziehungswirrwarr sind schon mal gut platziert :)

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Ich hab noch nie an einer MLR mitgemacht und freue mich umso mehr hier dabei zu sein :bounce: .

    Das ist auch meine erste MLR und ich freu mich auch sehr dabei zu sein :cheers: .
    Ich habe in der Schule (im Englischunterricht) schon einige Ausschnitte aus diesem Buch gelesen und fand es damals schon sehr interessant. Jetzt habe ich endlich die Gelegnheit das gesamte Buch zu lesen. :D


    Ich finde Austens sarkastischen Schreibstil auch sehr toll.

    Zu Mr. Bennets Charakter passt es ja wunderbar, dass er seine Frau soooo lange zappeln lässt :-, Ein bisschen fies ist das ja schon, aber ich hab das Gefühl, er genießt das so richtig - geht Euch das auch so?

    die Bildungs- und Charakterunterschiede der beiden sind ja aber auch sehr groß.

    Das sehe ich auch so, aber Unterschiede ziehen sich ja bekanntlich an . :lol:


    Ich bin auch schon sehr gespannt, wie es weiter geht.... :study:

    "Um klar zu sehen, genügt ein Wechsel der Blickrichtung"
    Antoine de Saint-Exupery

  • Soo, etwas verspätet melde ich mich auch zu Wort ^^.
    Erstens: Ich habe heute gemerkt, dass unsere Abmachung nur drei Kapitel pro Tag zu lesen einfach perfekt für mich ist! :thumleft:


    Zum Buch:

    Aber es muss in der damaligen Zeit ja auch echt schwierig gewesen sein, gleich 5 Töchter an den Mann bringen zu müssen

    Oh ja. Ich habe das nochmal lesen müssen um sicherzugehen, dass ich mich nicht verlesen habe. Der arme Vater tut mir leid, fünf Töchter (!!) ist wahrlich nicht leicht :totlach: Aber so wie er beschrieben wird, hat er seine Mitte schon gefunden :totlach:


    Ich habe Austens Stil und Sprache gleich wieder genossen - ich finde ihn eindeutig besser als in "Emma" - sie scheint mir sarkastischer und provokanter in diesem früher entstandenen Buch.

    Ich habe zwar Emma noch nicht gelesen aber Ja, absolut! Ich liebe ihre Sprache und ihren Witz, ich musste so oft schmunzeln und auch mal auflachen. Es ist erstaunlich wie schnell mich dieses Buch fesseln konnte und das in nur wenigen Seiten!



    Ein bisschen fies ist das ja schon, aber ich hab das Gefühl, er genießt das so richtig - geht Euch das auch so? Er spielt dieses Spiel mit seiner Frau aber auch mit Bravour - naja, nach so langer Ehe kennt er sie ja auch sehr gut. Sie und "ihre Nerven"... Vermutlich geht sie ihm damit ja schon ein wenig auf seine Nerven - die Bildungs- und Charakterunterschiede der beiden sind ja aber auch sehr groß.

    Das Gefühl hatte ich auch, und ich musste sofort an das Lied "Großvater" von STS wo sie an einer Stelle singen (hier auf Hochdeutsch geschrieben):


    "Oder deine Frau, die den ganzen Tag,
    dir die Ohren vollgsungen hat.
    Du hast nur gesagt "ich hab sie gern,
    ich muss nicht alles was sie sagt immer hören.""
    :-,


    Ich finde das trifft den Vater doch recht gut. ^^ Ich glaube bei einer eher neurotischen Frau braucht man als Mann auch viel Ruhe um da als Gegenpol zu fungieren. Vielleicht haben sie sich ja auch genau so getroffen, er sah sie und liebte ihre Energie (die ihn später, als die Verliebtheit nachlies anfing etwas zu nerven) und sie liebte seine ruhige Art, die ihr vl. auch Ruhe schenkte.. aber ich glaube ich schweife ab :lol:

    Ich hab noch nie an einer MLR mitgemacht und freue mich umso mehr hier dabei zu sein :bounce: . Da ich heute noch Training hatte, war ich so frech und habe schon gestern die ersten drrei Kapitel gelesen :uups: . Ihr seid mir hoffentlich nicht böse :)

    Das ist auch meine erste MLR und ich freu mich auch sehr dabei zu sein :cheers: .

    Oh wie schön! Dann viel Spaß bei eurer ersten MLR! :friends:
    ArisA: Das ist kein Thema, ich les auch manchmal vor wenn ich weiß, dass ich später keine Zeit haben werde (oder die Neugier so stark ist, dass ich mich nicht zurückhalten kann ^^) mach mir dafür aber genaue Notizen und gebe meinen Senf zur passenden Zeit ab :lol:


    Ich muss bei Mr.Darcy auch immer an Colin Firth denken. Alle anderen Charaktere kann ich mir im Kopfkino unbefangen "besetzen" aber bei Mr.Darcy geht das irgendwie nicht. Habt ihr eigentlich auch den Film schon gesehen? Bei mir ist es zum Glück auch länger her und (bis auf den ersten Satz) kommt mir wenig bekannt vor ^^

    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."
    Heinrich Heine


      :study:

  • So, ich komme nun auch zum Posten. Es ist vom Urlaub leider doch mehr hängen geblieben als gedacht. Kapitel 4-6 lese ich gleich im Anschluss.

    Den Einstieg fand ich schon mal gut. Ich mag Austens Stil sehr gerne und habe auch im Original keine Probleme damit.


    Die Personen werden ganz gut charakterisiert, besonders die Bennets mag ich gerne.


    Mr. Darcy ist so ein Fall für sich. Ich kenne Stolz & Vorurteil ja nur so grob, dennoch ist mir Mr. Darcy ein Begriff. Ich bin gespannt wie er sich entwickeln wird, bisher mag ich ihn nicht und der Buchtitel passt perfekt zu ihm.


    Ansonsten finde ich es wieder hoch interessant zu lesen, wie die damaligen Verhältnisse waren und wie Austen sie uns rüberbringt.

  • Ich muss bei Mr.Darcy auch immer an Colin Firth denken. Alle anderen Charaktere kann ich mir im Kopfkino unbefangen "besetzen" aber bei Mr.Darcy geht das irgendwie nicht. Habt ihr eigentlich auch den Film schon gesehen? Bei mir ist es zum Glück auch länger her und (bis auf den ersten Satz) kommt mir wenig bekannt vor ^^

    Ja ich hab den Film auch schon gesehen. Auch bei mir ist es aber schon länger her...obwohl mich die DVD schon lange anlächelt und ich absichtlich auf die MLR gewartet habe, damit ich ihn erst danach schaue. Aber es bringt eigentlich trotzdem nichts....Lizzy ist Keira Knightley und Darcy ist Matthew Macfadyen. Keine Chance das aus dem Kopf zu bringen. Leider. Aber mehr ist vom Film nicht hängen geblieben.


    Ich hab die nächsten drei Kapitel nun auch gelesen und habe eine Textstelle gefunden, die ich sehr gut finde (Weiss nicht wie es im Original ist, aber Deutsch ist es gut):

    Zitat

    Eitelkeit und Stolz sind verschiedene Dinge, obgleich die Worte oftmals als bedeutungsgleich verwendet werden. Ein Mensch kann stolz sein, ohne eitel zu sein. Stolz bezieht sich mehr auf unsere Meinung von uns selbst,Eitelkeit auf das, was andere von uns denken sollen.

    Ich finde diese Stelle super. Erstens passt sie perfekt zum Buch und zweitens hab ich selbst etwas gelernt :) Ich hätte die beiden Wörter auch als dasselbe bezeichnet.


    ArisA: Das ist kein Thema, ich les auch manchmal vor wenn ich weiß, dass ich später keine Zeit haben werde (oder die Neugier so stark ist, dass ich mich nicht zurückhalten kann ^^) mach mir dafür aber genaue Notizen und gebe meinen Senf zur passenden Zeit ab

    Mir geht es manchmal auch so....nur leider mache ich mir keine Notizen (Im schreiben von Notizen zu Büchern war ich nie gut) Aber im Moment kann ich sowieso nicht viel lesen, da hab ich das Problem nicht so.


    Squirrel: Danke für die Info zum Michaeli. Ich hab heute noch den Kollegen gefragt ob er es kennt. Ich glaube diesen Brauch gibt es bei uns in der Schweiz nicht.

    Book hangover: Inability to start a new book, because you're still living in the last book's world. :drunken:

  • So, ich komme nun auch zum Posten. Es ist vom Urlaub leider doch mehr hängen geblieben als gedacht. Kapitel 4-6 lese ich gleich im Anschluss.

    Hallo hasewue :winken: dann sind wir ja komplett :D und Hauptsache ist doch, dass Du einen schönen Urlaub hattest - hattest Du? :friends:

    "Oder deine Frau, die den ganzen Tag,
    dir die Ohren vollgsungen hat.
    Du hast nur gesagt "ich hab sie gern,
    ich muss nicht alles was sie sagt immer hören.""
    :-,


    Ich finde das trifft den Vater doch recht gut.

    DAS trifft den Vater absolut perfekt :totlach: danke, pralinchen, das Lied kannte ich noch nicht :D

    Ich muss bei Mr.Darcy auch immer an Colin Firth denken. Alle anderen Charaktere kann ich mir im Kopfkino unbefangen "besetzen" aber bei Mr.Darcy geht das irgendwie nicht. Habt ihr eigentlich auch den Film schon gesehen? Bei mir ist es zum Glück auch länger her und (bis auf den ersten Satz) kommt mir wenig bekannt vor ^^

    die Verflimung kenn ich nicht...

    Lizzy ist Keira Knightley und Darcy ist Matthew Macfadyen.

    ... aber ausschnittweise diese: Mr. Bennet wird von Donald Sutherland gespielt - einfach nur grandios, seine Darstellung :lechz:


    Kapitel 4:
    Jane und Elizabeth lassen den Abend Revue passieren - dabei werden die Schwestern gut charakterisiert. Jane sieht immer nur das Gute im Menschen und ist von Natur aus einfach nur lieb. Elizabeth dagegen ist der Antipode ihrer Schwester, sie ist intelligent und clever und schaut auch hinter die Fassade. Auf jeden Fall wird Bingley von beiden akzeptiert, wobei Jane wohl schon dabei ist, sich in ihn zu verlieben. Dabei ist er nur ein 23jähriger reicher Erbe, der wohl nie in seinem Leben arbeiten wird, sondern nur vom Reichtum des Vaters leben wird. Die jüngere Schwester ist dazu ausersehen, ihm den Haushalt zu führen während die ältere einen Schnösel geheiratet hat. So kommt mir Hurst jedenfalls vor.... Bingleys Freund Darcy ist auf jeden Fall für mich die interessantere Persönlichkeit: reich, klug, intelligent und zurückhaltend - allerdings zunächst wohl sehr unterkühlt und arrogant... ob er das bleibt? Oder ob es dafür einen Grund gibt? Es bleibt spannend. Jane jedenfalls ist bei den Bingleys bereits akzeptiert.


    Kapitel 5:
    Bennets Nachbar, die Familie Lucas, wird vorgestellt. Mrs. Lucas passt wohl perfekt zu Mrs. Bennet, Mr. Lucas ruht sich auf seinem erworbenen Titel aus. Aber wenigstens hat er sich sein Vermögen erarbeitet und scheint trotz Titel normal und umgänglich geblieben zu sein. Beide haben Töchter im gleichen Alter wie Bennets. Die Frauen der Familie tratschen und klatschen natürlich ausgiebig über den Ball und die Neuankömmlinge in ihrer Gemeinde :loool: :loool: :loool: Aber was hatten Frauen damals auch groß anderes zu tun? Klar, Haushalt - und was sonst noch? Meine Güte, es muss schon recht öde und eintönig gewesen sein, als einigermaßen begüterte Frau zu leben :-?


    ArisA: diese Definition von Pride und Vanity ist ist mir auch aufgefallen - die ist einfach nur genial!!!!! :shock: :shock: Das beweist mir einmal mehr die Intelligenz und Klarsicht, die Jane Austen in vielerlei Dingen an den Tag legte. Das hat mich echt beeindruckt. Ich hab die Begriffe zwar noch nie als Synonyme benutzt, aber wenn ich sie ad hoc hätte definieren müssen - so glasklar hätte ich das nicht gekonnt!!!


    Kapitel 6:
    Das längste bisher.... nachdem man sich nun offiziell vorgestellt wurde, besuchen sich die Damen Bennet und Bingley gegenseitig - wobei die Damen Bingley ja doch recht hochnäsig ihre Akzeptanz auf Jane und Lizzy beschränken, wohl aufgrund Bingleys Zuneigung zu Jane [-( Weiber :puker: :-# Lizzy sieht sehr klar die gegenseitige Zuneigung ihrer Schwester und Bingleys. Interessant ihre Diskussion darüber mit ihrer Freundin Charlotte Lucas - Charlotte stellt ganz klar, dass Jane ihre Zuneigung Bingley gegenüber deutlicher machen sollte, damit er sich bestätigt fühlt und keinen Rückzieher macht, während Lizzy glaubt, dass Bingley das von ganz alleine merken sollte.... Irgendwie hab ich das Gefühl, dass hier Charlotte die realistischere der beiden ist - wie seht Ihr das??? :-k
    Darcy :shock: hey, auf einmal ist er doch interessiert? Woran das wohl nur liegt? :loool: Könnte es sein, dass ihm Lizzy jetzt auffällt einfach durch die Tatsache, dass sie ihm nicht hinterher hechelt? Auf jeden Fall schaut er jetzt genauer hin und sucht - wenn auch schweigsam - ihre Nähe.... und sie lässt ihn gehörig abblitzen!!! Gut gemacht, denn sie stellt ja auch sehr deutlich klar, warum!! Na dann ist weiteres Gefühlswirrwarr ja mal wieder vorprogrammiert - zumal Bingleys jüngere Schwester aus Darcys Interesse ja gleich ein abgemachtes Spiel herleitet ..... aber daran scheint Darcy ja gewöhnt zu sein, so wie er sie weiter schwadronieren lässt.


    Jetzt warte ich mal gespannt darauf, was Ihr so zu diesen Entwicklungen zu sagen habt :D

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Dabei ist er nur ein 23jähriger reicher Erbe, der wohl nie in seinem Leben arbeiten wird, sondern nur vom Reichtum des Vaters leben wird.

    Irgendwie hat mich das total überrascht, hatte ihn älter im Kopf. Aber ich finde ihn und seinen Freund Mr.Darcy wirklich schön beschrieben. Diese Gegensätze, die sich ja anzuziehen scheinen, machen die zwei wirklich interessant.


    Bingleys Freund Darcy ist auf jeden Fall für mich die interessantere Persönlichkeit: reich, klug, intelligent und zurückhaltend - allerdings zunächst wohl sehr unterkühlt und arrogant... ob er das bleibt? Oder ob es dafür einen Grund gibt? Es bleibt spannend

    Ja total! Irgendwie auch sehr "anziehend" durch seine, ja fast inkompetente Art sich gesellschaftlich anzupassen. Ich finde er hat fast etwas unbeholfenes und ich frage mich ob er sich dessen bewusst ist, wie seine Aussagen bei anderen ankommen oder ob es ihn überraschen würde, wenn er es direkt hört. Dass er ja sein Interesse an Lizzy so offen ausgesprochen hat deutet ja auch darauf hin, dass er einfach nur direkt ist ohne groß darüber nachzudenken, oder? Welchen Eindruck habt ihr bis jetzt von ihm?


    Interessant ihre Diskussion darüber mit ihrer Freundin Charlotte Lucas - Charlotte stellt ganz klar, dass Jane ihre Zuneigung Bingley gegenüber deutlicher machen sollte, damit er sich bestätigt fühlt und keinen Rückzieher macht, während Lizzy glaubt, dass Bingley das von ganz alleine merken sollte.... Irgendwie hab ich das Gefühl, dass hier Charlotte die realistischere der beiden ist - wie seht Ihr das??? :-k

    Ich musste wirklich über das darauffolgende Klatsch- und Tratschtreffen lachen. Aber ich kann es verstehen, immerhin gab es zu der Zeit wahrscheinlich nicht sonderlich viele Events. Ich weiß ehrlich gesagt nicht wie das zu der Zeit ankam, wenn eine Frau deutlich Interesse bekundet. Persönlich finde ich es aber immer besser etwas zu signalisieren/anzusprechen/deutlich zu machen/etc. bevor man davon ausgeht, der andere würde die eigenen Gedanken schon zu lesen verstehen.


    Auf jeden Fall schaut er jetzt genauer hin und sucht - wenn auch schweigsam - ihre Nähe.... und sie lässt ihn gehörig abblitzen!!! Gut gemacht

    Ja, aber äußerst unbeholfen :totlach: . Das sie ihn abblitzen lies, fand ich auch sehr respektabel! Intelligent und Selbstbewusst, ich mag sie. Dafür werde ich mit ihrer jüngsten Schwester nicht wirklich warm, bzw. ich tu mir überhaupt schwer mit den Namen der Damen, ich weiß nicht so recht wieso, soooo viele gibt es ja noch nicht. Aber Bingley und Bennet und Lucas und Hurst und wen gab es da noch? Naja, ich schätze das wird sich mit den nächsten Kapiteln schon geben. ^^

    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."
    Heinrich Heine


      :study:

  • Habt ihr eigentlich auch den Film schon gesehen? Bei mir ist es zum Glück auch länger her und (bis auf den ersten Satz) kommt mir wenig bekannt vor ^^

    Nein ich habe den Film noch nicht gesehen, aber ich habe mir vorgenommen ihn nach der MLR zu schauen :wink: .

    Zitat
    Eitelkeit und Stolz sind verschiedene Dinge, obgleich die Worte oftmals als bedeutungsgleich verwendet werden. Ein Mensch kann stolz sein, ohne eitel zu sein. Stolz bezieht sich mehr auf unsere Meinung von uns selbst,Eitelkeit auf das, was andere von uns denken sollen.


    Ich finde diese Stelle super. Erstens passt sie perfekt zum Buch und zweitens hab ich selbst etwas gelernt :) Ich hätte die beiden Wörter auch als dasselbe bezeichnet.

    Das ist auch meine lieblings Stelle in diesem Kapitel. Ich habe vorher noch nie über den Unterschied der beiden Wörter nachgedacht. Für mich waren sie bis jetzt auch synonyme.


    Ich weiß ehrlich gesagt nicht wie das zu der Zeit ankam, wenn eine Frau deutlich Interesse bekundet. Persönlich finde ich es aber immer besser etwas zu signalisieren/anzusprechen/deutlich zu machen/etc. bevor man davon ausgeht, der andere würde die eigenen Gedanken schon zu lesen verstehen.

    Ich finde auch, dass Jane ihre Zuneigung signalisieren sollte. Schließlich ist es ja offensichtlich, dass er an ihr interessiert ist.

    Ja total! Irgendwie auch sehr "anziehend" durch seine, ja fast inkompetente Art sich gesellschaftlich anzupassen. Ich finde er hat fast etwas unbeholfenes und ich frage mich ob er sich dessen bewusst ist, wie seine Aussagen bei anderen ankommen oder ob es ihn überraschen würde, wenn er es direkt hört. Dass er ja sein Interesse an Lizzy so offen ausgesprochen hat deutet ja auch darauf hin, dass er einfach nur direkt ist ohne groß darüber nachzudenken, oder? Welchen Eindruck habt ihr bis jetzt von ihm?

    Ich glaube, dass seine Arroganz nur eine Fassade ist, die jetzt anfängt zu bröckeln und vielleicht irgendwann ganz verschwindet, wie seht ihr das?

    Ja, aber äußerst unbeholfen :totlach: . Das sie ihn abblitzen lies, fand ich auch sehr respektabel! Intelligent und Selbstbewusst, ich mag sie. Dafür werde ich mit ihrer jüngsten Schwester nicht wirklich warm, bzw. ich tu mir überhaupt schwer mit den Namen der Damen, ich weiß nicht so recht wieso, soooo viele gibt es ja noch nicht. Aber Bingley und Bennet und Lucas und Hurst und wen gab es da noch? Naja, ich schätze das wird sich mit den nächsten Kapiteln schon geben. ^^

    Ichh habe auch noch probleme, die Mädchen auseinanderzuhalten....aber Jane ist doch die älteste oder? :-k

    "Um klar zu sehen, genügt ein Wechsel der Blickrichtung"
    Antoine de Saint-Exupery

  • Berna: Ich bin mir da nicht so sicher ob das nur Fassade ist. Ich glaube er gehört zu der Sorte Mensch die "ungewollt" arrogant wirken.


    Kapitel 7
    In diesem Kapitel erfahren wir also was man zu der Zeit tat um sich die Langeweile zu vertreiben: man besucht Verwandte um neuen Gesprächsstoff zu erhalten, so wie die jüngsten zwei Bennet Schwestern Catherine und Lydia, die sich fast täglich auf den Weg nach Meryton machten um ihre Tante Mrs. Phillips zu besuchen, von der sie schließlich erfuhren, dass die Miliz Meryton zum Hauptquatier gemacht hat und sich nun dort einige interessante Offiziere tummelten. Etwas irritierend fand ich, dass ihr Vater sie daraufhin mehrmals als „ungewöhnlich dumm“ bezeichnet hat. Ich frage mich ob er sie damit motivieren will nicht mehr gar so oberflächlich zu sein.
    Unterdessen erhält Jane einen Brief von den Bingleys und reitet auf Anraten der Mutter mit dem Pferd hin, sodass sie nach Einsetzen des Regens dann auch über Nacht bleiben kann, erkältet sich dabei aber sehr, sodass auch ein Apotheker gerufen wird. (Einfach zum Kopfschütteln diese manipulative Art, vor allem weil ich nicht den Eindruck hatte, dass man unbedingt so viel Zeit mit diesen Schwestern verbringen will. Es muss anstrengend sein so eine Mutter zu haben :roll: ). Schön fand ich die Enge Beziehung zwischen Jane und Lizzy, die einen so weiten Weg auf sich nimmt um ihrer Schwester beizustehn.


    Mein Lieblingszitat aus dem Kapitel: „Wenn man ein Ziel hat, ist die Entfernung nicht der Rede wert.“


    Kapitel 8
    Die Bingley Schwestern zeigen sich in ihrer ganzen Unausstehlichkeit. Herablassend und schon fast bösartig ziehen sie hinter Lizzy und deren Familie her, wenn diese mal nicht im Raum ist. Interessant fand ich, dass sie ein Buch der Gesellschaft der anderen vorzog. So mutig muss man schon mal sein, obwohl ich es trotzdem unhöflich finde, immerhin übernachtet sie dort, isst, trinkt, für ihre Schwester wird ein Apotheker geholt und gesorgt. Weiß nicht, wie seht ihr das?


    Erstaunlich fand ich aber auch was man in der damaligen Zeit von einer gebildeten Frau alles verlangt hat: Kenntnisse in Musik, Gesang, Zeichnen, Tanzen und Sprachen sowie ein „gewisses Etwas in ihrer Stimme und in ihrem Auftreten“. (und nach Mr.Darcy auch Belesenheit.) :shock: Nach diesen Kriterien bin ich eindeutig keine gebildete Frau. :totlach: Ich lese gern, zeichne gern und kann drei Sprachen, aber Singen und Instrumente spielen kann ich gewiss nicht, außerdem zweifle ich an dem „gewissen Etwas“. Wobei, solange das so schwammig formuliert ist, behaupte ich einfach mal ich habs, so wie jeder andere auch :D Was haltet ihr von diesen Anfordungen und was glaubt ihr welche Anforderungen man eigentlich heute an eine gebildete Frau stellt? Ich denke Haushaltstalente sind eher nach hinten gestellt und Musik, Gesang und Zeichnentalente sind komplett weg. :totlach:
    Jane geht es mit der Zeit immer schlechter und es wird beschlossen wieder Mr. Jones holen zu lassen. Ich finde es aber schön zu lesen, dass Mr. Bingley sich scheinbar wirklich um Jane sorgt und auch Lizzy zu mögen scheint.


    Kapitel 9
    Mrs. Bennet kommt auch in diesem Kapitel nicht gut weg, nachdem sie Jane besucht hat und sich sichtlich weniger um die Genesung ihrer Tochter interessiert als darum die Situation auszunutzen und Jane noch länger bei den Bingleys zu behalten. Wobei ich nicht wirklich sehe wie vorteilhaft das sein soll. Ich würde sie eher für einen Schmarotzer halten. Lustig fand ich die Szene als Lizzy Mr. Bingley direkt sagte, sie habe ihn durchschaut ^^, wobei ich schon Mitleid mit Lizzy hatte, weil sie sich ja wirklich für ihre Mutter schämen musste. Ich finde auch Mr. Bingley hat Ähnlichkeiten mit Jane, er findet fast in jedem Gutes und betont auch im Gespräch eher das Gute an anderne Menschen als deren Makel.

    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."
    Heinrich Heine


      :study:


  • Sorry gestern kam ich nicht zum posten, aber ich habe die drei Kapitel gelesen, erspare mir aber die Kommentare dazu, da ihr das ja schon diskutiert habt. :)


    zu Kapitel 7:
    Mrs.Bennet ist wirklich fest bestrebt Jane mit Mr.Bingley zu verheiraten und geht sogar das Risiko ein, dass Jane krank wird durch den Regen, was ja auch am Ende passiert ist. Und Lizzy ist natürlich am nächsten Tag zu ihrer Schwester nach Netherfield marschiert, um nach ihr zu sehen. Sie haben wirklich ein sehr inniges Verhältnis


    zu Kapitel 8:
    Bei diesem Kapitel war das Kopfkino besonders groß. Ich konnte mir den Film zum Buch so richtig gut vorstellen, da auch Dialoge fast identisch sind. Es war ein sehr schönes Kapitel und man lernt die Personen näher kennen.
    Nunja Elisabeth ist mutig mit ihrem Verhalten, aber am Ende hat sie sich doch an dem Gespräch beteiligt. So schlimm finde ich das jetzt nicht, dass sie nicht mit Karten gespielt hat.
    Das hat mich auch erstaunt, was früher zu einer gebildeten Frau gezählt hat. Heute ist es da ganz anders. Wen interessiert es denn, ob man eine gute Stimme hat, ein Instrument spielt oder Nähen kann? Heutzutage zählt Leistung, gute Noten und so etwas...Jedenfalls ist das bei mir auf Arbeit so.


    zu Kapitel 9:
    Mrs.Bennet hat sich natürlich wieder sehr peinlich benommen. Aber mittlerweile sehe ich darüber hinweg und teilweise finde ich es auch lustig. Am Ende fährt Mrs.Bennet wieder von dannen und Jane muss noch einige Tage länger auf Netherfield bleiben.

    3 gel. Bücher
    1084
    gel. Seiten
    Ich lese gerade Der Traum der Hebamme (Sabine Ebert),Blutrote Schwestern (Jackson Pearce)

  • Hallo hasewue :winken: dann sind wir ja komplett :D und Hauptsache ist doch, dass Du einen schönen Urlaub hattest - hattest Du? :friends:

    Ja, der Urlaub war sehr schön, nur bin ich kaum zum Lesen gekommen und habe wohl eine fette Leseflaute mit nach Hause gebracht. :| Ich hoffe, dass sich das in den nächsten Tagen wieder bessert.


    Lizzy mag ich mittlerweile sehr gerne und dass sie Darcy abblitzen ließ, hat sie in meiner Achtung noch weiter steigen lassen.


    Das ganze Getratsche und die Standesdünkeleien erinnern mich sehr an "Emma". Ich denke aber, dass das damals so gang und gäbe war und deswegen in jedem Austen Buch auftauchen wird.


    Darcy ist durchaus ein interessanter Charakter und erinnert mich auch von seinen Facetten her an Emmas Mr. Knightley, aber Darcy ist mir einfach noch zu arrogant. Auf seine Wandlung, die wohl kommen wird, bin ich schon gespannt.


    Was Charlotte betrifft, stimme ich dir zu Squirrel, sie hat doch die realistischere Einstellung. Wie soll Bingley es sonst merken, wenn Jane nicht irgendwelche Signale sendet?

    Die Bengley Schwestern sind wirklich unausstehlich. :evil:
    Janes Mutter möchte ich auch nicht als Mutter haben, zu egoistisch und manipulativ finde ich sie.


    Zum Thema gebildete Frau: Nach den damaligen Aspekten wäre ich das auch nicht, da ich leider kein Instrument spielen kann. Aber irgendwann möchte ich eines gerne noch lernen, denke ich doch, dass es nicht schaden kann. Wenn man es jetzt aber auf unsere Zeit bezieht, was muss man dann können, um eine gebildete Frau/ gebildeter Mensch zu sein? Ich bin zum Beispiel der Ansicht, dass man nicht automatisch als gebildet gilt, wenn man einen Abi-Schnitt von 1,0 hat. Wie seht ihr das?

  • Irgendwie hab ich das Gefühl, dass hier Charlotte die realistischere der beiden ist - wie seht Ihr das???

    Ja das sehe ich auch so. Wobei ich sagen muss, dass ich früher auch so war. Von möglichst weit her anhimmeln und ja keine Anzeichen zeigen wenn er in der Nähe ist. Meine Güte war ich scheu...aber zum Glück sind diese Zeiten bei mir vorbei und ich bin Erwachsen geworden...oder so :P

    Dass er ja sein Interesse an Lizzy so offen ausgesprochen hat deutet ja auch darauf hin, dass er einfach nur direkt ist ohne groß darüber nachzudenken, oder? Welchen Eindruck habt ihr bis jetzt von ihm?

    Ich glaube er sagt das so direkt, weil er das Gefühl hat, als Mann darf er das. Aber ja, auch einfach sagen ohne zu denken ist eine gute Erklärung für den Kommentar.

    Ich glaube, dass seine Arroganz nur eine Fassade ist, die jetzt anfängt zu bröckeln und vielleicht irgendwann ganz verschwindet, wie seht ihr das?

    Och mensch...warum hab ich nur den Film gesehen und mir so viel behalten können :( Ich sag da besser nichts dazu...

    Ichh habe auch noch probleme, die Mädchen auseinanderzuhalten....aber Jane ist doch die älteste oder?

    Ja so sehe ich das auch. Und Lizzy die zweite oder?

    (Einfach zum Kopfschütteln diese manipulative Art, vor allem weil ich nicht den Eindruck hatte, dass man unbedingt so viel Zeit mit diesen Schwestern verbringen will. Es muss anstrengend sein so eine Mutter zu haben ). Schön fand ich die Enge Beziehung zwischen Jane und Lizzy, die einen so weiten Weg auf sich nimmt um ihrer Schwester beizustehn.

    Die Mutter ist wirklich schrecklich manipulativ. Und es ist einfach unglaublich, dass sich keine der Töchter oder der Vater wehrt. Vielleicht kommt die enge Beziehung der Schwestern von da. So als wollten sie sich gegen die Manipulationen der Mutter verbünden. :twisted:


    hasewue: Ich glaube auch nicht, dass ein guter Abschluss reicht. Von mir aus gehört eine grosse Portion Allgemeinwissen dazu, Einfallsreichtum und Flexibilität (Mental und in den Taten). Und heutzutage eigentlich nicht nur bei der Frau sondern ganz sicher auch beim Mann.

    Book hangover: Inability to start a new book, because you're still living in the last book's world. :drunken:

  • Ja, der Urlaub war sehr schön, nur bin ich kaum zum Lesen gekommen und habe wohl eine fette Leseflaute mit nach Hause gebracht. :| Ich hoffe, dass sich das in den nächsten Tagen wieder bessert.

    Hauptsache du hast dich gut erholt, gegen die Leseflaute wird die MLR schon helfen :friends:


    Wenn man es jetzt aber auf unsere Zeit bezieht, was muss man dann können, um eine gebildete Frau/ gebildeter Mensch zu sein? Ich bin zum Beispiel der Ansicht, dass man nicht automatisch als gebildet gilt, wenn man einen Abi-Schnitt von 1,0 hat. Wie seht ihr das?

    Ich denke auch nicht, dass Bildung mit Noten gleichzusetzen ist. Ein gebildeter Mensch ist für mich einer, der sich seine Meinung zu verschiedenen Themen gebildet hat, fähig ist Situationen aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten, verschiedene Aspekte miteinander zu verknüpfen und einfach auch Interesse zeigt an verschiedenen Sachen, sei es Politik, Literatur, Weltgeschehen, etc.


    Janes Mutter möchte ich auch nicht als Mutter haben, zu egoistisch und manipulativ finde ich sie.

    Geht mir genauso. Ich glaube sie geht auch sofort davon aus, dass ihre Wünsche und die ihrer Töchter dieselben sind.

    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."
    Heinrich Heine


      :study:

  • Zitat von »Squirrel«
    Dabei ist er nur ein 23jähriger reicher Erbe, der wohl nie in seinem Leben arbeiten wird, sondern nur vom Reichtum des Vaters leben wird.
    Irgendwie hat mich das total überrascht, hatte ihn älter im Kopf. Aber ich finde ihn und seinen Freund Mr.Darcy wirklich schön beschrieben. Diese Gegensätze, die sich ja anzuziehen scheinen, machen die zwei wirklich interessant.

    es wurde geschrieben, dass er seit "2 Jahren erwachsen sei" (frei übersetztes "coming of age") - da ich mal davon ausgehe, dass man damals mit 21 Jahren als erwachsen angesehen wurde, wäre Bingley 23?? so kam ich auf diese Altersangabe - aber insgesamt wirkt er auch sehr jung auf mich, und etwas unreif :-k

    Irgendwie auch sehr "anziehend" durch seine, ja fast inkompetente Art sich gesellschaftlich anzupassen.

    Interessanter Aspekt: will er nicht oder kann er nicht? hmmm... ja, er wirkt darin tatsächlich auch etwas inkompetent bei aller Arroganz, die er sicherlich auch inne hat :wink:

    ich frage mich ob er sich dessen bewusst ist, wie seine Aussagen bei anderen ankommen oder ob es ihn überraschen würde, wenn er es direkt hört.

    das würde ich tatsächlich mit teils-teils beantworten.... ich glaube, bei den Menschen in seiner direkten Umgebung weiß er sehr wohl wie er "rüberkommt", bei Fremden vielleicht nicht so ganz. Aber ganz schlüssig bin ich mir noch nicht, dazu kennen wir ihn noch nicht gut genug.

    Ich weiß ehrlich gesagt nicht wie das zu der Zeit ankam, wenn eine Frau deutlich Interesse bekundet.

    Ich weiß auch nicht genau, wie es damals aussah wenn eine Frau deutliches Interesse signalisierte - allerdings hab ich den Absatz so verstanden, dass Jane so zurückhaltend agiert in der Öffentlichkeit, dass man ihr eben gar kein tieferes Interesse an Bingley anmerkt... und das wiederum wäre natürlich fatal!!!

    er gehört zu der Sorte Mensch die "ungewollt" arrogant wirken.

    Na, er lässt es schon teilweise raushängen - aber auch gegen die Bingley-Schwestern, finde ich... was ihn mir durchaus sympathisch macht im Kapitel 9 :loool: :loool: :loool:



    Auf den Inhalt der Kapitel 7-9 muss ich ja echt nicht viel näher eingehen, das habt Ihr ja schon alles zusammengefasst :wink: Was wohl keinen von Euch irritiert, ist mir aber aufgefallen: warum muss eigentlich das Erbe immer an einen Mann gehen :wuetend: Jetzt haben die Bennets ja nun echt schon nicht viel Geld und Einkommen aus ihrem Estate, aber das Estate geht dann tatsächlich nach dem Tod des Vaters an einen entfernten männlichen Verwandten... ärgert Euch sowas denn gar nicht? Oder ist es Euch nicht aufgefallen? Die finanziell prekäre Lage der Bennets wird von Jane Austen ja auch noch dadurch charakterisiert, dass ihre Pferde in erster Linie mal zum arbeiten auf dem Feld genutzt werden und nur wenn sie da nicht zum Einsatz kommen, sind genügend da um die Kutsche zu ziehen. Das ist ja auch der Hauptgrund, warum Jane reiten muss und nicht fahren kann. Dass das den Wünschen der Mutter entgegen kommt, ist ja eher der Nebeneffekt... so zumindest hab ich die Situation empfunden. Steh ich damit grad alleine dar? :scratch:

    Etwas irritierend fand ich, dass ihr Vater sie daraufhin mehrmals als „ungewöhnlich dumm“ bezeichnet hat. Ich frage mich ob er sie damit motivieren will nicht mehr gar so oberflächlich zu sein.

    Ich denke schon - und ich bin mir nicht sicher, welchen gesellschaftlichen Ruf die Miliz hatte .. hab grad echte Schwierigkeiten, dass gesellschaftlich einzuordnen. Zumindest in Mr. Bennets Augen haben die "roten Röcke" ja kein so großes Ansehen - und er erkennt seine jüngsten Töchter schon als sehr oberflächlich... hübsche Jungs in hübschen Kleidern und die Gören sind Feuer und Flamme :loool: wobei sie ja damit heute ganz normale Teenies wären - so viel hat sich da wohl nicht geändert :-,

    „Wenn man ein Ziel hat, ist die Entfernung nicht der Rede wert.“

    Schönes Zitat mit sehr großer Allgemeingültigkeit. Auch heute noch nehmen wir ja viel auf uns, wenn wir ein klares Ziel vor Augen haben :)

    Die Bingley Schwestern zeigen sich in ihrer ganzen Unausstehlichkeit. Herablassend und schon fast bösartig

    nur fast? Ich find die beiden Dünkel-Schwestern schon sehr bösartig. Das ist ja alles kein leichter Spott mehr, die fallen ja regelrecht über alles und jeden her :shock: :puker:

    was glaubt ihr welche Anforderungen man eigentlich heute an eine gebildete Frau stellt?

    Heutzutage zählt Leistung, gute Noten und so etwas...Jedenfalls ist das bei mir auf Arbeit so.

    Auf der Arbeit ist das sicherlich so (auch bei mir in der Firma), aber jetzt mal rein in bezug auf Bildung bzw. was einen gebildeten Menschen ausmacht, so schließe ich mich da doch mehr schokopraline an. Das hat sie doch schon ziemlich gut definiert, was man heut unter Bildung verstehen kann. Ein gutes Abitur macht es für mich auch nicht - mit viel Fleiß kann man das meist eh hinbekommen - aber Bildung ist doch viel viel mehr... angewandte Intelligenz, vielfältiges Interesse, sich auch einmal auf Dinge einlassen die einem fremd sind, diese Dinge auch erst mal neutral anzunehmen und sich danach erst eine Meinung zu bilden. und auch das: wenn man eine Meinung hat, die auch mal überzeugt zu vertreten und nicht immer gleich mit dem Wind umzufallen, das empfinde ich auch als eine Form der Bildung. Nach damaligen Kriterien wäre ich jedenfalls extrem ungebildet - außer vielleicht in bezug auf die Belesenheit, auf die Darcy so wert legt :totlach:

    Ich finde auch Mr. Bingley hat Ähnlichkeiten mit Jane, er findet fast in jedem Gutes und betont auch im Gespräch eher das Gute an anderne Menschen als deren Makel.

    Ja, Austen hat sie wohl als die Guten in diesem Roman ausgesucht und präsentiert - die guten Menschen von Meriten :) da passt dann wohl das Wort von "gleich und gleich"

    Aber mittlerweile sehe ich darüber hinweg und teilweise finde ich es auch lustig.

    Nee, lustig find ich sie eigentlich nicht - ich empfinde sie als sehr peinlich und dumm. Mr. Woodhouse in "Emma" - den fand ich lustig. Aber Mrs. Bennet kann ich irgendwie nicht so aufnehmen. Ich kann zwar auf der einen Ebene ihre Probleme verstehen, so viele Mädchen gut unter die Haube bringen zu müssen, aber trotzdem ist mir ihre Art zuwider...

    Das ganze Getratsche und die Standesdünkeleien erinnern mich sehr an "Emma". Ich denke aber, dass das damals so gang und gäbe war und deswegen in jedem Austen Buch auftauchen wird.

    Ja, das hat mich auch so angesprungen - aber ist das nicht immer der Grundgedanke bei Jane Austens Romanen? Denn sie wollte ja wohl schon der damaligen Gesellschaft den Spiegel vorhalten - und der Standesdünkel war ja extrem ausgeprägt. Hier sind dann ganz klar die Bingley-Schwestern als die Stellvertreter der Dünkelhaftigkeit ausersehen.

    Darcy ist durchaus ein interessanter Charakter und erinnert mich auch von seinen Facetten her an Emmas Mr. Knightley, aber Darcy ist mir einfach noch zu arrogant. Auf seine Wandlung, die wohl kommen wird, bin ich schon gespannt.

    Wofür Darcy noch genau stehen wird, bin ich mir noch gar nicht schlüssig. An Mr. Knightley erinnert er mich jetzt weniger - der war ja sehr zugänglich eigentlich für viele im Dorf, angesehen und wohlgelitten und beneidet - während Darcy es sich ja gleich mal mit allen verscherzt hat.

    Die Mutter ist wirklich schrecklich manipulativ.

    Ich glaube sie geht auch sofort davon aus, dass ihre Wünsche und die ihrer Töchter dieselben sind.

    Hmm, eigentlich bin ich mir nicht sicher, wie manipulativ sie ist - oder einfach nur wie dumm .... Für mich gehört zu "manipulativ" immer auch ein bisschen ein böser Beigeschmack, was negatives - das aber entdecke ich bei Mrs. Bennet nicht... Ich halte sie einfach wirklich für dumm :pale: und stimme dem letzten Zitat von schokopraline zu: sie kommt vermutlich gar nicht auf die Idee, dass ihre Interessen nicht auch gleichzeitig die Interessen der ganzen Welt sein könnten... sie ist schon sehr auf ihre Welt begrenzt, örtlich und geistig. Das kam ja auch im Kapitel 9 so richtig peinlich zum Ausdruck (ich als ihre Tochter wär im Erdboden versunken 8-[ )

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • An Mr. Knightley erinnert er mich jetzt weniger - der war ja sehr zugänglich eigentlich für viele im Dorf, angesehen und wohlgelitten und beneidet - während Darcy es sich ja gleich mal mit allen verscherzt hat.

    An Knightley auch nur aufgrund seines Facettenreichtums und seiner (positiven) Charaktereeigenschaften

    Zitat

    reich, klug, intelligent und zurückhaltend


    Er gehört nicht zu diesen typischen Schwätzern, die eher eindimensional wirken.