David Meinke: Alles Böse mir vergib

  • Klappentext:
    Zwei Jahre sind vergangen und Jonathan ist und bleibt verschwunden. Um mit Liv und Mateus zum Roskilde-Rockfestival fahren zu können, lässt sich Nick auf einen riskanten Deal ein:

    Gleichzeit meldet sich Ikarus auf Facebook mit neuen mysteriösen Nachrichten. Wo ist die Verbindung zu Jonathan? Und gibt es überhaupt noch Hoffnung ihn lebend wiederzufinden.


    Wieder mal ein Klappentext, bei dem man sich fragt, was das soll...


    Inhalt:
    Für Nick scheint alles immer sinnloser zu werden. Jonathan ist und bleibt verschwunden, er ist immer noch heimlich in Liv verliebt und Mateus hat eine neue Freundin, die Nick alles Andere als nett findet. Mateus wird ein richtiger Spießer und Nick bekommt mal wieder Panik. Was aus ihm mal werden soll, weiß er nämlich überhaupt nicht. Und so rutscht er mal wieder in einen vollkommenen Schlamassel, indem er sich nämlich ausgerechnet mit Borste anfreundet, der – und das weiß Nick ja eigentlich besser als viele andere – wirklich keine gute Gesellschaft ist. Doch Nick findet, Borste habe sich verändert, nicht nur deswegen, weil er inzwischen eine kleine Tochter hat, die er über alles liebt. Mit der Mutter der kleinen Ginger ist Borste allerdings nicht zusammen, denn die will mit seinen Aktivitäten als Drogendealer nichts zu tun haben.
    Aber Nick sieht das alles ganz anders, und durch Borste hat er plötzlich auch die Möglichkeit, schnell gutes Geld zu verdienen. Und da er immer noch Schulden bei Mateus hat, kommt ihm das Ganze wie eine gute Idee vor. Und so ist Nick ganz schnell da, wo er nicht sein sollte: er konsumiert zu viele Drogen und inzwischen verkauft er sie auch. Dealen ist jedoch wirklich keine harmlose Sache und Nick lässt sich in seiner Naivität mit den falschen Leuten ein. Keiner bekommt zunächst etwas mit – außer Ikarus, offensichtlich. Doch wer auch immer der geheimnisvolle Facebookfreund von Nick ist, er wird von diesem überhaupt nicht ernstgenommen.


    Meine Meinung:
    Nick ist schon derjenige der drei Freunde, der sich immer am meisten in Schwierigkeiten bringt. Dass David Meinke es Nick auch dieses Mal nicht leicht machen würde, das war mir schon klar; aber man kann wirklich mit Fug und Recht behaupten, dass er auf meine Erwartungen noch einen draufgesetzt hat. Für ein Jugendbuch ist der fünfte Band der “Disconnected”-Reihe schon wirklich extrem heftig, das kann ich nicht anders sagen. Ich will nicht zu viel verraten, aber es geht wirklich hoch her.
    Jonathan kommt man in diesem Band irgendwie nicht viel näher, und das fand ich bei aller Spannung etwas schade. Ikarus meldet sich zwar und warnt Nick – und eigentlich hilft Ikarus den Freunden immer auf die Sprünge, wenn es um Jonathan geht – aber das war es eigentlich auch schon. Vielleicht werden sich im letzten Band dann endlich auch solche jetzt gar nicht einzuordnenden Puzzleteile ineinandersetzen lassen, aber bisher tappe ich noch immer vollkommen im Dunkeln.
    Nicks Sicht auf Dinge ist extrem und das darzustellen, ist David Meinke mal wieder sehr gut gelungen. Wenn man Nick als Protagonisten und Ich-Erzähler erstmal irgendwie akzeptiert hat, versteht man schnell, warum man Nicks Perspektive eigentlich unbedingt braucht – denn nur so versteht man, dass hinter der Fassade des verantwortungslosen und immerzu feiernden und drogeneinwerfenden Nicks ein Teenager steht, der eigentlich einfach nur wissen will, wie es mit ihm weitergeht, und der das Gefühl hat, dass irgendwie immer alles außer Kontrolle gerät, was ihm eigentlich wichtig ist.
    Der letzte Band der Reihe muss endlich Antworten bringen! Ich bin total gespannt!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: