Ich möchte darauf hinweisen, dass ich für diese Rezension Band 1 und 2 als bekannt voraussetze. Somit können für Leser, die "Die Stadt der verschwundenen Kinder" und "Das Land der verlorenen Träume" noch nicht gelesen haben, Spoiler vorhanden sein.
Vor knapp einem Jahr ist Gaia vor der Enklave geflohen und hat nach anfänglichen Schwierigkeiten in der Siedlung Sylum eine neue Heimat gefunden. Doch eine sonderbare Krankheit zwingt die Menschen diesen Ort zu verlassen. Gaia führt die knapp 1800 starke Truppe zurück zur Enklave, in der Hoffnung vor den Stadtmauern auf helfende Hände zu treffen und vor allem auf einer sichere Wasserzufuhr. Doch in diesem einen Jahr, in dem Gaia nicht mehr in dieser Gegend war, hat sich viel geändert und sie wird nicht mit offenen Armen empfangen.
"Der Weg der gefallenen Sterne" ist der letzte Teil der Birthmarked-Trilogie, deren ersten zwei Bände mich sehr begeistern konnten. Diese Begeisterung erlebte ich vor allem aufgrund des Ideenreichtums der Autorin, welcher mich in beiden Bänden überzeugten. Leider vermisste ich genau diesen etwas im Abschlussband. Es passiert zwar eine ganze Menge, es gibt Action, zahlreiche Grausamkeiten, aber irgendwie war das ganze doch recht vorhersehbar. So wird vor allem das Thema des Gendefektes erneut sehr stark aufgegriffen nebst entsprechenden Krankheiten und suspekten Heilmitteln oder Ideen der Enklave. Dieses Problem beherrscht den gesamten Roman und neue Ideen blieben aus. Die Story ähnelte mehr einer Abarbeitung der offenen Punkte aus den anderen Bänden in vorhersehbaren Wegen.
Das Buch lässt sich gut lesen, da der Schreibstil recht einfach gehalten ist. Ich musste lediglich am Anfang die Charaktere neben Gaia wieder "sortieren", da mir nicht mehr alle Figuren in Erinnerung geblieben waren. Große Rückblicke auf die Geschehnisse gibt es nicht, deshalb ist es unabdingbar, dass die ersten beide Teile vorweg gelesen werden, aber das ist bei Trilogien eigentlich stets der Fall.
Der Roman ist ein guter Abschluss. Es bleiben keine wichtigen Fragen mehr offen und somit ermöglicht es die Autorin dem Leser die Trilogie mit ruhigem Gewissen beiseite zu legen. Im Vergleich zu den ersten beiden Büchern hat für mich die Qualität jedoch etwas nachgelassen. Ich empfand das Lesen nicht als super spannend, da die Geschichte vorhersehbar war und ein paar "Logikfehler" sind mir auch aufgefallen. Ich mag es jedenfalls nicht wenn in einigen Szenen beschrieben wird, wie gut und vorsichtig die Beschützer Gaia begleiten und sie nicht aus den Augen lassen, um sich dann bei einer anderen Gelegenheit unbedacht abfüllen zu lassen, so dass sie ihrer Beschützertätigkeit nicht mehr nachgehen konnten. Leider gab es ein paar Szenen, die dadurch konstruiert wirkten, damit die Autorin die Geschichte für sich geschickter auslegen konnte.
Fazit: Das Buch ist sowieso ein Muss für alle Leser der ersten beiden Teile. Für mich war der Roman leider etwas schwächer und wenn ich halbe Sterne vergeben würde, wären es wohl nur 3,5 geworden. So habe ich mich dann für 4 Sterne entschieden, da 3 zu wenig wären und die gesamte Trilogie lesenswert ist. 4/5 Sterne.
Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: Promised - Birthmarked Book 3