Thomas Enger - Vergiftet / Fantomsmerte

  • Amazon Kurzebeschreibung


    Vergiftet - der 2. Fall für Henning Juul


    »Wenn du herausfindest, wer mich verraten hat, sage ich dir, was an dem Tag passierte, als dein Sohn starb«, lautet die knappe Nachricht des inhaftierten Kleinkriminellen Tore Pulli, der für einen Mord verurteilt wurde, den er nicht begangen hat. Zumindest behauptet er das, und er will, dass Reporter Henning Juul die Wahrheit herausfindet. Die Wahrheit war für Henning nie wichtiger als in diesem Zusammenhang. Doch noch vor dem entscheidenden Treffen wird Tore Pulli im Gefängnis vor laufenden Kameras umgebracht. Für Henning bricht eine Welt zusammen. Wäre Tore wirklich in der Lage gewesen, den schrecklichen Unfall aufzuklären? Oder gibt es noch weitere Zeugen?


    Eigene Inhaltsangabe


    Henning Juul wird seit dem Brand in seiner Wohnung, welcher sein Sohn nicht überlebt hat von schlimmen Alpträumen heimgesucht. Er kann mit den Geschehnissen einfach nicht abschliessen und immer wieder fragt er sich wie und warum das alles passieren musste. Dann scheint ein Anruf Lichts ins Dunkle bringen zu können. Henning wird vom inhaftierten Tore Pulli angerufen, welcher angeblich etwas über die Brandnacht zu berichten hat und sein Wissen auch mit Henning teilen will, wenn dieser ihm hilft zu beweisen, dass er unschuldig hinter Gittern sitzt. Henning begibt sich sofort auf die Suche nach Hinweisen und nimmt Kontakt zu Tores Freunden und Familien auf. Dann plötzlich wird Tore bei einer Fernsehaufname im Gefängnis ermordet und Henning ist am Boden zerstört. Wird er niemals hinter die Hintergründe der Brandnacht gelangen? Warum wurde Tore ermordet und wer steckt dahinter? Ein neuer spannender Fall bahnt sich an.


    Eigene Meinung


    Also ich muss echt sagen "Wow". Vergiftet hat mich echt total in seinen Bann gezogen gehabt, so dass ich das Buch, welches ich Freitagabend erst begonnen hatte schon gestern Nachmittag beendet hatte. Ich konnte es nur schwer aus der Hand legen und man bekommt beim Lesen nur schwer Zeit zum durchschnaufen. Es geht auf und ab und ist teilweise auch etwas verzwickt. Ein grosses Augenmerk wird diesmal auch auf den Wohnungsbrand gelegt, der Jonas das Leben gekostet hat. Ein echt gelungenes Buch für mich auch besser als der erste Band, welches jedoch mit einem fiesen Cliffhänger endet, der Lust auf den nächsten Band macht. Der ist jedoch leider noch nicht erschienen und leider weiss ich auch nicht für wann dies geplant ist. Das Buch bekommt von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Nach dem ersten Band fragte ich mich, warum Henning Juul nicht die gleiche Popularität genießt wie die Protagonisten anderer skandinavischer Krimireihen. Nach dem 3. Buch aus der Reihe (wegen der Einkaufspolitik meiner Bücherei habe ich erst den dritten, dann diesen zweiten gelesen) wird es mir klarer: Auch wenn man Henning inzwischen ganz gut kennt, ist das restliche Personal des Buches immer noch ziemlich farblos, obwohl es in allen Bänden dasselbe bleibt.


    Generell scheint die Charakterisierung einer Figur Engers Schwachstelle zu sein, denn auch all die Klein- und Großkriminellen, die den Roman bevölkern, haben kein unverwechselbares Gesicht, so dass man öfter zurückblättern muss, um heraus zu bekommen, wer wohin gehört und in welchem Zusammenhang er schon einmal eine Rolle gespielt hat. Ein ganzes Kapitel ist mir trotz mehrmaligen Lesens völlig unverständlich geblieben.


    Der Fall selbst ist spannend und schlüssig aufgebaut, auch wenn er durch einen Geistesblitz des Reporters gelöst wird - wie die anderen Fälle. Am Ende jedes Krimis gerät er in Gefahr - auch das ein Stereotyp, das ich eigentlich nicht mehr lesen möchte.


    Kleine Schlamperei: Henning kennt den Ermittlungsbeamten Bjarne Brogeland, mit dem er Ergebnisse austauscht, seit der Schulzeit und plötzlich siezt er ihn. Und duzt ihn ein paar Seiten später wieder.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)