Barbara Erskine - Mitternacht ist eine einsame Stunde

  • Wir haben hier zwar schon viele Bücher von Barbara Erskine, aber zu diesem hab ich noch nichts gefunden. Daher hier kurz meine Meinung.


    Originaltitel:
    Midnight is a lonely place


    Seitenanzahl:
    493 (inklusive Anmerkungen der Autorin)


    Über die Autorin:

    Zitat

    Barbara Erskine, promovierte Historiken, erlangte mit ihren Weltweit erfolgreichen Romanen Die Lady von Hay [...] und Die Tochter des Phoenix [...]internationale Berühmtheit. Sie ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt mit ihrer Familie abwechselnd in Wales und an der Küste von Essex.

    Inhalt:
    Die junge Schriftstellerin Kate hat genug. Um sich und ihr Leben wieder in Ordnung zu bringen, flüchtet sie in ein kleines einsames Cottage an der Küste von Essex. Was sie nicht wissen kann: Ganz in der Nähe ihrer neuen Bleibe verbirgt der weiche Sand des Strandes ein dunkles Geheimnis. Und es drängt unaufhaltsam an die Oberfläche. Ehe Kate weiß, wie ihr geschieht, steckt sie selbst mitten in einer erstaunlichen und beängstigenden Geschichte voller Hass, Intrige und aufrichtiger Liebe. Die Geister der Vergangenheit wollen gehört werden. Ein Umstand, der Kates und das Leben vieler anderer auf den Kopf stellt - Er bringt sie auch in große Gefahr.


    Aufbau:
    "Mitternacht ist eine einsame Stunde" wurde in zahlreiche Kapitel gegliedert, die eine angenehme Länge aufweisen. Teilweise splitten sich dann diese Kapitel noch weiter in Teilabschnitte auf. Diese spielen zum Großteil Ende der 90er Jahre. Doch ab und an - gekennzeichnet durch Kursivschrift - springt das Geschehen etwa 2000 Jahre in der Zeit zurück, um dem Leser zu zeigen, was damals im Umkreis des Cottages geschah.
    Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht eines allwissenden Erzählers in der Vergangenheitsform.


    Eigene Meinung:
    Ich mache ja kein Geheimnis daraus, dass ich die Bücher von Barbara Erskine toll finde. Auch "Mitternacht ist eine einsame Stunde" zog mich, wie schon seine Vorgänger, in seinen Bann. Auch wenn ab und an auffällt, dass zwischen dem Buch und den aktuelleren von Erskine doch schon ein paar Jahre liegen.


    Wie schon in ihren anderen Büchern dreht sich die Geschichte um eine junge Frau, die vom Schicksal gebeutelt ist. So oft ich schon auf diese Weise in eine Story eingestiegen bin, so leicht fällt es mir aber dann auch, mich in diese Frauen hineinzufühlen. So auch im Fall von Kate, der jungen Schriftstellerin. Überhaupt sind die Figuren in "Mitternacht ist eine einsame Stunde" wie immer schön gezeichnet, haben ihre Ecken und Kanten, sind tiefgründig und äußern dies teilweise einfach in liebevoll gestalteten Kleinigkeiten.


    Gleiches gilt für die Atmosphäre des Buches. Paukenschläge gibt es während der Geschichte eher wenige (dann sitzen sie aber auch richtig). Dafür schafft es Erskine wieder wunderbar, Tiefe in das Buch zu bringen, Gefühle im Lese auszulösen und ihn so nach und nach in die Handlung einzuweben. Diese Autorin schubst ihre Leser nicht in die Story, sie streichelt sie hinein. Und das auf eine wundervolle, einfühlsame Weise. So fiel es mir nicht schwer, mich in die Figuren einzufühlen, mit ihnen zu bangen und zu hoffen.


    Allerdings muss ich gestehen, dass ich die große Anzahl an Personen so irgendwie nicht von der Autorin gewöhnt und dementsprechend manchmal ein bisschen überfordert war. Allerdings fand im Nachhinein jeder Charakter einen würdigen Platz.


    Was mich etwas störte, waren gewisse Szenen, bei denen ich ein leichtes Déjà-vu-Erlebnis hatte. Es ist immer schwer, eine Geschichte auf kleinem Raum spielen zu lassen. Aber hier habe ich den Unterschied zwischen dem älteren Werk und den neueren bemerkt. Heute scheint es der Autorin leichter zu fallen, dieses Problem zu lösen. In "Mitternacht ist eine einsame Stunde" ähnelten sich für meinen Geschmack manche Szenen doch sehr stark bzw. kehrten immer wieder und da habe ich dann schon überlegt, ob das Buch vielleicht an diesen Stellen nicht auch etwas hätte gekürzt werden können.


    Dennoch war auch dieses Buch von Erskine wieder sehr kurzweilig und ich habe das Lesen genossen.


    Fazit:
    Das Buch ist einfach typisch für seine Autorin und bietet dem Leser die Möglichkeit, in eine wunderbare Geschichte abzutauchen. Dabei sollte man nicht vergessen zu erwähnen, dass Erskine gern die Grenzen zwischen Leben und Tod fallen lässt. Wer also mit Geister in einer Story gut klar kommt, leichte Gänsehautschauer einem Schock vorzieht und sich einfach mal gern treiben lässt, wird mit dem Buch bestimmt was anfangen können. Von mir gibt es für ein weiteres tolles und spannendes Buch von Erskine :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: . Ich wünsche denen, bei denen das Buch noch subt (jetzt oder später) schon jetzt viel Freude damit.


    ~ Was mich im Alltag auffängt, ist die Möglichkeit, mich einfach mal fallen lassen zu können. ~