Moderne Genres

  • Hallo!


    In letzter Zeit fallen mir vermehrt Genre-Bezeichnungen auf, die ich bislang nicht kannte, und wofür ich immer wieder versucht bin, zu googeln:


    Dystopie:
    eine fiktionale, in der Zukunft spielende Erzählung mit oftmals negativem Ausgang, häufig ein postapokalyptisches
    Setting, wo der Kampf um eine (wie auch immer geartete) Freiheit eine zentrale Rolle
    spielt, neben dem generellen Kampf um das bloße Überleben.
    Beispiel: Kyria und Reb - die Rückkehr von Andrea Schacht
    ChickLit: Literatur für junge Frauen und Mädchen, wobei chick ein umgangssprachlicher und leicht abwertender Begriff für eine junge Frau und lit die Abkürzung für literature, also Literatur ist. Beispiel: Schokolade zum Frühstück von Helen Fielding.
    YA-Roman: Literatur für junge Erwachsene, aber auch Ältere. Beispiel: Frostgras von Angelika Lauriel (vielleicht mit All AGE vergleichbar, wobei dieser Ausdruck unglücklich ist, da die Bücher ja nicht für Kinder geeignet sind)


    Kennt Ihr auch solche Bezeichnungen, die sehr modern klingen, und wo ihr nicht sofort wisst, um was es geht?
    Mögt Ihr diese speziellen Genre-Bezeichnungen? Helfen sie wirklich, den Inhalt schneller, besser zu erfassen?
    Darf man heute nicht mehr einfach BELLETRISTIK sagen, oder schlicht, Krimi, Thriller, Liebesroman, oder Horror?
    Oder gibt es wirklich aktuell viele neue Entwicklungen auf dem Buchmarkt, die nach einer speziellen Bezeichnung zur besseren Unterscheidung verlangen? :vielefehler:
    mlG, Christine

  • Kennt Ihr auch solche Bezeichnungen, die sehr modern klingen, und wo ihr nicht sofort wisst, um was es geht?
    Mögt Ihr diese speziellen Genre-Bezeichnungen? Helfen sie wirklich, den Inhalt schneller, besser zu erfassen?
    Darf man heute nicht mehr einfach BELLETRISTIK sagen, oder schlicht, Krimi, Thriller, Liebesroman, oder Horror?
    Oder gibt es wirklich aktuell viele neue Entwicklungen auf dem Buchmarkt, die nach einer speziellen Bezeichnung zur besseren Unterscheidung verlangen?


    Klar darfst Du noch Belletristik sagen, ich wüsste auch nicht, dass es einen anderen, ebenso geläufigen Begriff gibt, der vom Sachbuch abgrenzt. Auch alle anderen Genres, die Du genannt hast, sind immer noch aktuell, nur sind es eben die Oberbegriffe. Aber finden wirst Du die auch immer noch so im Buchhandel, vielleicht mit den Abwandlungen, dass es in der einen Buchhandlung mal "Spannung" heißt, in der anderen "Crime" usw. Das finde ich aber nicht weiter tragisch.


    Und auch die Unterscheidungen in Genres ist ja nichts Neues, Gattungstheorien gibt es schon lange in der Literaturwissenschaft, das ist ja keine neue Erfindung. Nur sind es eben entweder neuere Begriffe oder vermehrt Unterteilungen nach Themen. Aber es gibt schon immer unzählige verschiedene Begriffe, zum Beispiel ist ja Dystopie an sich auch keine neue Erfindung, solche Romane gibt es ja schon viel länger, nur hießen sie eben anders oder wurden nicht explizit als solche herausgestellt.


    Grundsätzlich habe ich nichts gegen diese Bezeichnungen und in vielen Bereichen sind sie auch durchaus hilfreich. Zum Beispiel finde ich Young Adult oder Junge Erwachsene eine gute Umschreibung für ein Jugendbuch, das sich an ältere Leser wendet. Den Begriff Chick Lit hingegen finde ich albern, aber der wird ja im Buchhandel auch nicht benutzt, da nennt sich das Ganze Powerfrauen oder Starke Frauen. (Auch nicht die beste Wahl, aber besser.)


    Nur bei der Fantasy geht mir das Ganz fast schon zu sehr in die Tiefe und da finde ich es auch schwer, ein Buch einwandfrei einem Untergenre zuzuordnen. Da würden es, für mich persönlich, ein paar Kategorien weniger auch tun.

  • Wieso man für YA ausgerechnet ein Buch als Beispiel nennen muss, das noch gar nicht erschienen ist -sprich, das niemand kennt- erschließt sich mir nicht. ?(
    Moderne Buchgenres sprechen mich nicht an, ich bin da eher old fashioned.

    “Bücher sind Feunde, die stets für uns Zeit haben.“
    “Und Phantasie, Phantasie vor allem, ohne deren Hilfe sich keine Probleme lösen lassen, die kleinen nicht und die großen erst recht nicht.“

    Otfried Preußler 20.10.1923 - 18.2.2013

  • Die Genrebezeichnungen, die du da aufführst, sind oft einfache Unterbezeichnungen für bestimmte Genre.
    Wie Naraya schon sagte ist die Dystopie keine neue Gattung, schon Brave New World und 1984 gehören dazu. Ich kenne diesen Begriff der Dystopie schon relativ lange, er ist also nicht jetzt erst aufgekommen, sondern findet eher jetzt erst Verbreitung, da es gerade recht viele Bücher dieser Gattung neu auf den Markt schaffen. Dystopie ist übrigens in etwa das Gegenteil der Utopie, ich würde sie wahrscheinlich der Science Fiction unterordnen oder gleichstellen.


    Chick Lit ist dagegen ein neuer Begriff, und auch wenn er eher abwertend klingt finde ich ihn gar nicht mal so albern. "Starke Frauen" oder Powerfrauen" finde ich da auch nicht so passend... Denn was bitte ist stark oder kraftvoll an Frauen, die von einem Fettnäpfchen ins andere stolpern und dabei nichts anderes im Kopf zu haben scheinen als Einkaufen, am Telefon mit Freundinnen lästern und der schnucke Typ von nebenan? Man merkt es schon, ich kann mich mit diesem Genre und auch den Hauptpersonen nicht identifizieren, während ich andere Romane aus dem Genre der Frauenromane ganz nett finde.


    Young Adult ist weniger eine Genrebezeichnung als vielmehr eine Altersangabe. Früher gab es nur Kinderbücher und Bücher für Erwachsene und wenig dazwischen, nun ist das Jugendbuchgenre sehr gut gefüllt, so dass eine weitere Stufe eingerichtet wurde. Manche Leser fühlen sich eben schon als zu reif für die normale Jugendliteratur, aber noch nicht dazu bereit, sich den Erwachsenenromanen zuzuwenden.
    Zum Teil sind aber die Übergänge zwischen Jugendbüchern und YA fließend bzw. die Begriffe werden simultan verwendet.


    Eine weitere recht neue Bezeichnung für ein Untergenre ist Love & Landscape (L&L). Der Begriff leitet sich davon ab, dass es eine Liebesgeschichte gibt, die vor historischer Kulisse abgehandelt wird. Im Endeffekt ist aber die exotische Kulisse gemeint, meist werden damit Auswandererromane bezeichnet oder generell Romane, in denen Europäer an einem für uns exotischen Ort ihr Leben leben. Übergeordnete Genres wären die historischen Romane oder auch Frauenromane.



    Generell gibt es in jedem einzelnen Genre, egal, welches man sich anschaut, Untergenres, und das nicht zu knapp.
    So kann man den historischen Romanen auch noch die historischen Liebesromane, historischen Krimis, L&L, historische Fantasy, Western, einige Zeitreiseromane, prähistorische Romane, Weltkriegsliteratur, Romanbiografien etc. unterordnen, zur Science Fiction gehört zum Beispiel Steampunk und Cyberpunk, alternative Geschichte und einige Zeitreiseromane, Aliens, aber auch einige Wissenschaftsthriller können der SciFi zugeordnet werden.
    Zu den Frauenromanen gehören neben den historischen LiRos auch Paranormal Romance (auch Romantasy), Military Romance, L&L, "normale" Romance usw.
    Und bei den Krimis gibt es neuerdings die Skandinavienkrimis, die besonders herausgestellt werden, die historischen Krimis kann man daneben auch noch einmal erwähnen.


    Man kann natürlich von Belletristik sprechen, diese etwas feiner in Science Fiction, Fantasy, Frauenromane, Thriller, Krimis und historische Romane einteilen oder eben dann spezifisch werden, indem man eben sagt, dass man L&L extrem gerne liest, ChickLit aber nichts abgewinnen kann, der Partner gerade Military SciFi liest und viele Bücher aus der High und Urban Fantasy auf dem SuB des Bruders liegen.

  • Wieso man für YA ausgerechnet ein Buch als Beispiel nennen muss, das noch gar nicht erschienen ist -sprich, das niemand kennt- erschließt sich mir nicht. ?(
    Moderne Buchgenres sprechen mich nicht an, ich bin da eher old fashioned.

    Sorry! Im Zusammenhang mit der Vorstellung dieses Titels ist mir der Begriff YA zum ersten Mal aufgefallen, vielleicht wäre Erebos von Ursula Poznanski als Beispiel besser.
    Ich kenne ehrlich gesagt nicht viele Bücher, die mit dieser Bezeichnung vorgestellt oder angepriesen werden.


    Wie ich sehe, ist Dystopie tatsächlich kein neuer Begriff (er war nur für mich neu). Wahrscheinlich ist er unter Lesern des Genres allgemein bekannt. Toll, wieder etwas dazugelernt!


    lG, Christine

  • Chick Lit ist dagegen ein neuer Begriff, und auch wenn er eher abwertend klingt finde ich ihn gar nicht mal so albern. "Starke Frauen" oder Powerfrauen" finde ich da auch nicht so passend... Denn was bitte ist stark oder kraftvoll an Frauen, die von einem Fettnäpfchen ins andere stolpern und dabei nichts anderes im Kopf zu haben scheinen als Einkaufen, am Telefon mit Freundinnen lästern und der schnucke Typ von nebenan? Man merkt es schon, ich kann mich mit diesem Genre und auch den Hauptpersonen nicht identifizieren, während ich andere Romane aus dem Genre der Frauenromane ganz nett finde.


    Ich identifiziere mich auch nicht mit Frauen aus solchen Romanen, aber ich finde Chick Lit einfach einen doofen Begriff, weil er für mich persönlich die Zielgruppe abwertet. Ich weiß, dass "chick" in dem Fall so eigentlich nicht gemeint ist und ein positiver Begriff sein soll, ich empfinde ihn aber nicht so. Und da wäre es mir, würde ich solche Bücher lesen, lieber, man würde mich als Powerfrau bezeichnen. Auch wenn das auf die Inhalte nicht immer zutreffen mag.


    Ich kenne ehrlich gesagt nicht viele Bücher, die mit dieser Bezeichnung vorgestellt oder angepriesen werden.


    In Deutschland gibt es diese Bezeichnung auch noch nicht so lange, aber script5 ist zum Beispiel ein Imprint, das sich solchen Büchern verschrieben hat. Aber der Großteil der Bücher, die dieses Label tragen, kommt im Moment wohl noch aus den USA. Ich bin mir aber sicher, Du kennst eine Menge solcher Bücher, nur eben noch nicht unter dem Begriff. "Der Fänger im Roggen" ist zum Beispiel einer DER YA-Romane.


    Im Prinzip sind diese ganzen Genres nur neue Begriffe für Dinge, die es schon lange gibt.

  • Im Prinzip sind diese ganzen Genres nur neue Begriffe für Dinge, die es schon lange gibt.


    Das meine ich eben auch, es verwirrt, und ich finde es irgendwie schade, dass um etwas Altes (durchaus Bewährtes) eine neue Masche umgehängt wird, wo nichts Neues dahinter steckt.
    Dabei gäbe es doch sicher in Sachen Literatur Entwicklungsmöglichkeiten und Raum für wirklich Neues. Dafür würde ich mir neue Genre-Bezeichnungen wünschen.


    lG, Christine

  • Den Ausdruck "Dystopie" habe ich erst vor kurzem durch vorablesen kennengelernt. Da ich weder Fantasy noch Science Fiction lese, kenne ich mich in dem Bereich überhaupt nicht aus.


    Was "Chick lit" ist, ist mir schon länger bekannt. Bei mir läuft das unter "Frauenromane (der seichteren Art)", auch das ist ein Genre, das ich nicht lese.


    "YA" höre/lese ich heute zum ersten Mal, das ausgeschriebene "Young Adult" kenne ich allerdings. Für mich ist es aber nicht ersichtlich, warum man so etwas (z.B. "Erebos") nicht als "Jugendroman" bezeichnen kann.


    Für mich persönlich verwende ich die herkömmlichen Begriffe, wie man sie hier im Büchertreff in der Übersicht findet. Ich kann aber verstehen, dass z.B. Fantasy-Leser sich noch Unterbegriffe ausdenken, weil sie dadurch vermutlich noch gezielter Bücher finden, die genau ihrem Geschmack entsprechen.

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    (Francis Bacon)
    :study:
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  • "YA" höre/lese ich heute zum ersten Mal, das ausgeschriebene "Young Adult" kenne ich allerdings. Für mich ist es aber nicht ersichtlich, warum man so etwas (z.B. "Erebos") nicht als "Jugendroman" bezeichnen kann.


    Erebos ist vielleicht nicht das beste Beispiel - das würde ich auch nicht als Young Adult bezeichnen, das ist für mich auch einfach ein Jugendbuch. Young Adult schneidet eher Themen an, die für ältere Jugendliche geeignet sind bzw. verarbeitet die Themen so, dass sie eher Ältere ansprechen. Das wären also vielleicht die "Jugendbücher ab 16", die es als Begrifflichkeit so noch nicht gab. Auch die Protagonisten sind dann meistens im entsprechenden Alter, also ab 16 bis vielleicht Anfang 20, eben zwischen Teenie und richtig erwachsen sein. Und es geht eben auch oft um diesem Aufbruch in ein neues Leben, von der High School aufs College usw. Deswegen finde ich die Bezeichnung eigentlich ziemlich passend und auch nicht unnütz.

  • Young Adult schneidet eher Themen an, die für ältere Jugendliche geeignet sind bzw. verarbeitet die Themen so, dass sie eher Ältere ansprechen. Das wären also vielleicht die "Jugendbücher ab 16", die es als Begrifflichkeit so noch nicht gab. Auch die Protagonisten sind dann meistens im entsprechenden Alter, also ab 16 bis vielleicht Anfang 20, eben zwischen Teenie und richtig erwachsen sein. Und es geht eben auch oft um diesem Aufbruch in ein neues Leben, von der High School aufs College usw. Deswegen finde ich die Bezeichnung eigentlich ziemlich passend und auch nicht unnütz.

    Wobei ich da neulich auch ein neues Genre namens "New Adult" gestoßen bin, deren Protagonisten den Altersabschnitt von 18-26 behandeln.
    Ehrlich gesagt, finde ich das langsam doch etwas bescheuert. Vielleicht gibt es demnächst noch mehr Abstufungen - mein Favorit wäre dann "Mesopause Adult": Romane, für die Frau ab 50. Liebesromane, bei denen man sich keine Gedanken mehr um die Verhütung machen muss, sondern die sich mit den Tücken gewisser kleiner, blauen Pillen beschäftigt. #-o

  • Vielleicht gibt es demnächst noch mehr Abstufungen - mein Favorit wäre dann "Mesopause Adult": Romane, für die Frau ab 50. Liebesromane, bei denen man sich keine Gedanken mehr um die Verhütung machen muss, sondern die sich mit den Tücken gewisser kleiner, blauen Pillen beschäftigt. #-o


    :totlach: Danke, Hermia!
    Ich finde diese "Altersgemäße" Einordnung sowieso ziemlich daneben. Wer entscheidet denn bitte schön wie lange man ein "Young Adult" ist? Und die Bezeichnung "New Adult" kann ja eigentlich nur von 18 bis 18 1/2 gelten, denn danach sind sie ja nicht mehr "neu", die neuen Erwachsenen :wink: Was ich sagen will: Gengre-Unterteilungen können schon sinnvoll sein, obwohl auch da weniger manchmal mehr ist. Aber diese auf's Alter bezogenen "Gengres" finde ich ziemlich überflüssig.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


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  • Wobei ich da neulich auch ein neues Genre namens "New Adult" gestoßen bin, deren Protagonisten den Altersabschnitt von 18-26 behandeln.


    Okay, das wusste ich nicht - naja, man kann's auch übertreiben.

  • Ich finde diese "Altersgemäße" Einordnung sowieso ziemlich daneben.

    In gewissen Rahmen finde ich das schon ok. Dieses Young Adult" für junge Erwachsene ist ganz nett und anscheinend gibt es dafür ja auch einen Riesenmarkt. Ich habe selber auch ein paar Bücher aus der Richtung, warum nicht?
    Aber alles was danach kommt, ist in meinen Augen Quatsch. Ich finde es durchaus spannend, auch mal ein Buch über eine ältere Frau zu lesen, die vielleicht 60, 70 ist. Genauso, wie ich vielleicht auch mal ein Buch mit einer 20 jährigen interessant finden kann. Aber ich brauche dafür nicht irgendwelche künstlichen Einteilungen. :-?

    "Mesopause Adult"

    Ups. :uups: Das sollte eigentlich "Menopause Adult" heißen...

  • Nur mal ein Einwurf:


    würde der deutsche Begriff "Jugendbuch" nicht nur "YA" (etwa 15-18 Jahre) umfassen, sondern auch "middle grade" (11-14 Jahre, schätze ich jetzt mal vom Gefühl her)? Oder würde MG jetzt noch unter "Kinderbuch" fallen?
    Nach Rissas Beitrag zu urteilen, scheinen im deutschsprachigen Raum ja anscheinend MG-Bücher unter den Begriff Jugendliteratur zu fallen; YA wäre dann "junge Erwachsene". Aber alles unter 18 ist ja noch gar nicht erwachsen; wären das nicht sowieso Jugendliche (ergo, der Begriff "Jugendliteratur" würde genügen)?
    So viele Fragen, so viel Verwirrung.


    Langsam wird's mir auch zu bunt mit den ganzen Unterkategorien; gerade bei "New Adult" hätte ich keinerlei Probleme, es noch unter YA zu sortieren, aber vielleicht bin ich dazu zu unempfindlich. Sind ja schließlich noch junge Erwachsene (im Gegensatz zu den U-18-jährigen). :scratch:

  • Hallo Christine,


    ich für meinen Teil finde die neuen Bezeichnungen, bzw. Unterscheidungen sehr hilfreich. Nehmen wir mal den Liebesroman. Früher gab es die Nackenbeißer, die Arztromane und die normalen Liebesromane. Heute mischen aber viel mehr Elemente mit, beispielsweise Fantasyelemente im LiRo, da finde ich die Bezeichnung Romantasy sehr treffend und hilfreich, um direkt zu wissen, dass das nichts für mich ist. Dann die Thrillelemente im Liro, also Romantic-Thrill oder Romantic-Suspense. Das macht ja deutlich, dass der Liro auch eine spannende Handlung hat.


    Das waren jetzt nur ein paar Beispiele. Ich finde es sehr hilfreich und dem Leser entgegenkommend, auch wenn man sich erstmal daran gewöhnen muss. Chic-Lit beispielsweise ist für mich sehr wichtig, weil ich genau das nicht mag und dadurch genau weiß, welche Autoren so schreiben, welche LiRos, dann definitiv nichts für mich sind.


    Die Verlage besetzen ja auch Nischen, wagen sich vor, verändern Genre, passen sich dem Leser an, etc., dass bringt mit sich, dass es einfach mehr Untergenre, bzw. neue Genre gibt.

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Nach Rissas Beitrag zu urteilen, scheinen im deutschsprachigen Raum ja anscheinend MG-Bücher unter den Begriff Jugendliteratur zu fallen; YA wäre dann "junge Erwachsene". Aber alles unter 18 ist ja noch gar nicht erwachsen; wären das nicht sowieso Jugendliche (ergo, der Begriff "Jugendliteratur" würde genügen)?
    So viele Fragen, so viel Verwirrung.


    Jugendbuch fängt bei 12 Jahren an, zumindest ist das im Buchhandel so. Man darf das aber alles nicht so eng sehen, finde ich. Jugendbuch und Young Adult sind ja keine gegenläufigen Kategorien. Young Adult bezeichnet einfach Bücher so ab 14 Jahren mit bestimmten Themen. Es ist also einfach ein Untergenre, nichts weiter. Aber ich finde es einen schönen, passenden Begriff für Literatur für Jugendliche, die eben für ältere gedacht ist. Der Sprachstil ist ein anderer, die Charaktere sind älter, die Themen sind ernster. Und auch den Begriff "Erwachsene" darf man hier nicht so streng sehen. Es geht ja nicht darum, ob jemand mit 18 Jahren nun auf einen Schlag erwachsen ist. Sondern der Name soll eben ausdrücken, dass er sich einer Zielgruppe zuwendet, die sich eben um die Schwelle des Erwachsenseins herum befindet. Das kann ein Teenie genauso sein, wie jemand Anfang 20. Es kommt dabei, in meinen Augen, eher auf die Situation an, in der man sich befindet. Eben dieses "Dazwischensein".

  • Danke euch sehr für eure Gedanken zum Thema, :applause:


    so wie ich das nun sehe, bieten die neuen Subgenre-Bezeichnungen durchaus Hilfestellung für Leser, die sich auf spezielle Literatur konzentrieren. Somit eine gute Sache.


    Ich persönlich bin mehr ein Leser, der offen ist für neue Erfahrungen, und hätte auch mit Genre-Mix, wenn gut geschrieben, kein Problem, im Gegenteil, würde meine Neugierde wecken.


    Ich werde mich wohl künftig nicht durch eingrenzende Bezeichnungen abschrecken lassen, sondern weiterhin bei der Wahl meines Lesestoffes an Leseproben und Klappentexten bzw. Rezensionen orientieren.


    lG, Christine

  • YA hätte ich jetzt eher für Ü 18jährige eingeteilt, was aber auch interessierte Jugendliche (ab 15?) nicht ausschließt. Ich finde, auch mit Ende 20 ist man noch ein Young Adult, auch wenn das aus der Sicht von 14jährigen schon Greise sind... :wink:

    “Bücher sind Feunde, die stets für uns Zeit haben.“
    “Und Phantasie, Phantasie vor allem, ohne deren Hilfe sich keine Probleme lösen lassen, die kleinen nicht und die großen erst recht nicht.“

    Otfried Preußler 20.10.1923 - 18.2.2013