An alle noch-zur-Schule-gehenden Bücherfans: Seid ihr besser in Deutsch, weil ihr viel lest

  • Die Frage finde ich total spannend.
    Ich selber hatte es am Anfang wirklich schwer in der Schule, ich konnte zwar sämtliche Buchstaben benennen, aber keine Wörter lesen bzw. die Buchstaben "zusammenbinden".
    Als ich es dann endlich konnte, habe ich ziemlich viel gelesen. In der Grundschule hatte ich eine 2 in Deutsch. In der OS und der Realschule war es meist eine drei. Wobei ich mit den Diktaten wenig Probleme hatte, Rechtschreibung war ok. Mein größtes Problem waren die Aufsätze. Ganz besonders Interpretationen. Die waren wirklich ein graus.


    Tja, heute würde ich sagen, es hat schon etwas geholfen aber sicherlich nicht alles ausgemacht.

  • Ich gehe noch zur Schule und ich habe mich sehr stark in Deutsch duch das Lesen verbessert. Früher waren meine ganzen Arbeiten immer mit sehr vielen Verbesserungen duchsehen. Jedoch seit 1-2 Jahren bin ich eine totale Leseratte geworden und seit dem sehen meine Arbeiten plötzlich deutlich schöner aus. Den Übergang habe ich gar nicht wahrgenommen ... es war nur einfach plötzlich so!

    „Wie wenig du gelesen hast, wie wenig du kennst - aber vom Zufall des Gelesenen hängt es ab, was du bist.“
    Elias Canetti



    mein Profil auf LOVELYBOOKS.de

  • Ich würde diese Frage mit "ja" beantworten, zumindest für mich persönlich.
    Ich habe relativ schnell die Rechtschreibung beherrscht und es kommt schon vor, dass ich ganze Klausuren fehlerfrei schreibe. Ich denke, dass viel lesen dabei schon etwas ausmacht auch an meiner Art, zu formulieren. Ich habe mir zum Beispiel beigebracht, Satzstrukturen zu verändern, nicht immer eintönig zu schreiben und mit wenigen Wörter mehr auszusagen als andere. Ich bin mir sicher, dass ein Grund auch die vielen Bücher sind, die ich mit der Zeit gelesen habe und dabei auch etwas Hochwertigeres gelesen habe als "Twilight".
    Seit ich ab und an englische Bücher lese, sind meine Klausuren in dem Fach übrigens viel besser geworden.
    Mir fällt gleichzeitig auf, dass einige in meiner Stufe (13) immer noch nicht flüssig lesen können und sehr simple Fehler machen und ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht nur Flüchtigkeitsfehler sind.

    "All we have to decide is what to do with the time that is given to us."

  • Zitat

    Mir fällt gleichzeitig auf, dass einige in meiner Stufe (13) immer noch nicht flüssig lesen können und sehr simple Fehler machen und ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht nur Flüchtigkeitsfehler sind.


    Das ist bei uns auch ganz schlimm (10.Klasse). Da würde lesen sicher nicht schaden. Es erstaunt mich nämlich immer wieder wie krass unflüssig manch einer liest.


    Zitat

    mit wenigen Wörter mehr auszusagen als andere.


    Stimmt...Das könnte wirklich vom Lesen kommen. Obwohl ich glaube, dass das auch ein persönliches Ding ist. Ich kann in 3 Seiten genauso gut was ausdrücken wie ne Freund in der selben Schriftgröße wie ich in 6-7. Das ist wohl ein bedeutender Vorteil. Das könnte wirklcih vom lesen kommen. :-k

  • Ich kann die Frage mit einem deutlichen JA!! beantworten. Zwar gehe ich jetzt schon 4 Jahre nicht mehr zur Schule, aber es war damals recht deutlich.
    Ich bin kein "Super-Brain" und hatte meine liebe Not durch das Abitur zu kommen. Ausser in Deutsch. Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung, Verständnis von Fremdworten und Formulierung waren nie perfekt, aber doch weit über dem Durchschnitt. Und das Selbe gilt bzw. galt für all unsere Leseratten.


    Selbst die Interpretation fiel "uns" leichter, als dem Rest.




    Aber darf ich fragen, welchen Sinn deine Frage hat? Wäre neugierig :)

    „Die Zeit nimmt alles. Ob man will oder nicht. Die Zeit nimmt alles, die Zeit trägt es von einem fort, und am Ende ist dort nichts als Finsternis. Manchmal treffen wir andere in dieser Finsternis. Und manchmal verlieren wir sie dort auch wieder.“
    Stephen King - The Green Mile

  • Hery, vielen Dank für eure vielen Beiträge!!! Beim Durchlesen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass das Lesen schon ein BISSCHEN was ausmacht. Aber nicht soviel, dass jede Leseratte nur Einser und Zweier in Deutsch hat. :flower:
    Noch mal vielen Dank und ganz viele Grüße, Cupcake :wink:

  • Mir fällt gleichzeitig auf, dass einige in meiner Stufe (13) immer noch nicht flüssig lesen können und sehr simple Fehler machen und ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht nur Flüchtigkeitsfehler sind.

    wenn ich ehrlich bin: das finde ich erschreckend :shock: nach 6-8 Jahren Englisch-Unterricht sollte das Lesen zumindest flüssig sein.....


    topic: es ist lange her, aber mir wurde erzählt, dass mein Deutschlehrer meinen Eltern sagte "an den Aufsätzen merkt man, dass ihre Tochter viel liest".. also war es bei mir offensichtlich ein positiver Einfluss :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Ich war in Deutsch immer richtig gut.


    Das hat sich in Aufsätzen gezeigt (Schreibstil, Rechtschreibung und Grammatik) und auch bei Lektüren (Textverständnis). Meinen Deutschlehrerin ist das aufgefallen und haben mich dann auch gefragt, ob ich viel lesen würde, weil man das an den Aufsätzen merke. Hängt also wohl schon zusammen ^^!


    Liebe Grüße!

  • wenn ich ehrlich bin: das finde ich erschreckend :shock: nach 6-8 Jahren Englisch-Unterricht sollte das Lesen zumindest flüssig sein.....

    Also es ist nicht wirklich schlecht, wie manche lesen, aber manche legen Pausen an den unmöglichsten Stellen ein, oder verstehen nicht, dass die Kommasetzung auch für das Lesen von Bedeutung ist. Und ganz entsetzlich finde ich es, wenn einige Schüler Wörter wie "Budget" nicht kennen und das tatsächlich so lesen, wie es geschrieben wird. [-(

    "All we have to decide is what to do with the time that is given to us."

  • Ich weiß auch nicht, wie man das ausspricht :wink:

    Du hast ja auch noch ein paar Jährchen bis zur Klasse 13 bzw. 12 :wink:


    zur Info: im deutschen "Büdschee" im englischen "Batschett" :loool: Lautsprache ist echt schwierig zu tippen :totlach: musst jetzt echt überlegen

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Die Frage ist wirklich sehr interessant ;)


    Ich war schon immer gut in Deutsch und Englisch, obwohl ich früher nicht viel gelesen habe (mit Ausnahme von Sachbüchern). Allerdings habe ich schon immer sehr gerne geschrieben. Mir ging es so, dass ich mich in Deutsch verbessert habe, wenn ich zu Hause Geschichten geschrieben habe.
    In der Oberstufe, in der aktuell bei uns viel Textanalyse mit Werken von Max Frisch und Peter Stamm gemacht wird, finde ich jedoch, kommt es viel mehr auf einen speziellen Stil an, den man durchs Lesen nicht so einfach erlernen kann.

  • Ich bin mir nicht sicher, aber ich habe schon manchmal das Gefühl, das es mir leichter fällt, zu formulieren pder längere Texte zu schreiben.
    Ich bin mir aber nicht ganz sicher, was andere von meinen Texten halten.

  • Also ich würde die Frage für mich persönlich auf jeden Fall mit Ja! beantworten. Ich finde das sieht man an meinen Noten in Deutsch (Gesamtschule immer1, Grundschule auch schonmal 2,3). Und viele meiner Klassenkameraden lassen sich ihre Text nochmal vorher von mir auf Rechtschreibfehler durchgucken, bevor sie ihr Heft abgeben. :lol: Meine beste Freundin, die auch neben mir sitzt, fragt mich oft, wie etwas geschrieben wird, oder ob die Satzstellung so in Ordnung ist, oder eben Ähnliches. :wink: Meine Mutter meint, das hätte auf jeden Fall was mit dem vielen lesen zu tun. :D Und das lustige ist, sowohl deutsche, englische oder auch lateinische Wörter muss ich mir nur einmal angucken, und ich weiß für die nächste Zeit immer wie sie geschrieben werden. Aber wenn ich schonmal sehe, wie manche bestimmte Wörter schreiben (ich spreche jetzt nicht von Leuten die eine Lese-Rechtschreibschwäche oder ähnliches haben), denke ich: Das muss man doch sehen, das sieht doch schon komplett falsch aus!! Oder was ich auch schlimm finde, wenn manch in unserer Klasse anfangen vorzulesen! Da braucht es dann schonmal drei Minuten für ein kurzes, einfaches Wort oder es werden Wörter weggelassen oder was ganz anderes vorgelsen als da steht. :roll:
    Also ich würde sagen, lesen fördet das stockfreie, laute vorlesen und man wird auch besser in der Rechtschreibung und in der Grammatik. :thumleft:

  • Ich bin mir da ehrlich gesagt nicht so sicher... :-?
    Ich denke zwar schon, dass diejenigen die viel lesen mehr Übung in Rechtschreibung/Grammatik oder was auch immer haben, aber es gibt genau auch solche, die einfach sprachbegabt sind und das einfach können... Ich meine das viele lesen bringt mich in den Aufsätzen ziemlich weit, muss ich zugeben... Ich mach eigentlich keine Rechtschreibfehler und benutze manchmal ganz automatisch irgendwelche Fremdwörter, wo ich mich danach frag woher ich das kenne... Aber zum Beispiel bei diesen blöden Kommaregeln bringt mir das lesen überbaupt nichts, denn die kann ich ganz einfach nicht... Es ist jedoch so, dass ich durch das viele lesen, Fehler die allen anderen auffallen, schon gar nicht mehr wahrnehme weil ich es automatisch richtig lese...


    Man kann also nicht klar ja aber auch ganz sicher nicht nein sagen... Es hilft wahrscheinlich schon, aber in begrenztem Rahmen würd ich sagen... :thumleft:

    Lg Jess

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    Lesen heisst, duch fremde Hand träumen.
    Fernando Pessoa


  • Also bei mir hat sich das als Kind innerhalb von ein paar Monaten deutlich gezeigt, vor allem was die Rechtschreibefehler betraf.. So viele Wörter gehen nicht spurlos an einem vorüber.. ;)

  • Hi
    mündlich ja..
    schriftlich eher weniger, bzw Rechtschreibfehler wurden eigentlich schon etwas weniger :)

  • Ich kann nicht sagen ob es am Lesen liegt, da ich eigentlich schon immer gerne lese aber ich schwanke in Deutsch meistens zwischen 1 und 2. 8)
    Muss mich aber wie die meisten anderen durch die Schullektüren kämpfen da die in 99% der Fälle nicht meinen Geschmack treffen. :pale:

    "In Büchern liegt die Seele aller vergangener Zeiten" (Thomas Carlyle)



    :study: Andrzej Sapkowski - Der letzte Wunsch:study:



    Sub: 368

  • Glaube nicht, dass ich in Deutsch besser war, nur weil ich ab und an mal ein Buch gelesen habe. Allerdings habe ich Goethe's und Schiller's Werke zu Schulzeiten auch gehasst, heute faszinieren sie mich...

    Auf! Auf, ihr Reiter Théodens! Speer wird zerschellen, Schild zersplittern!

    Ein Schwert-Tag! Ein Blut-Tag! Ehe die Sonne steigt!

    Reitet! Reitet nun! Reitet zur Vernichtung und zum Ende der Welt! Tod!

  • Meine Schulzeit ist zwar auch schon ein paar Jährchen her....aber ich kann zumindest bei mir sagen, dass ich seeeeeehr viel gelesen habe und seeehr gut in Deutsch war. Ich hatte da eigentlich fast nur 1er, selten mal einen 2er.
    Ob das jetzt nur am vielen Lesen lag....keine Ahnung.
    Aber meine Schwester, die kaum gelesen hat, war deutlich schlechter in Deutsch - sowohl Rechtschreibung als auch beim Texte formulieren.


    Geschadet hat´s mir wohl auf keinen Fall....und darum lese ich bis heute seeehr viel! :wink:

    _______________________________________________
    Gib mir die Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen,
    die ich nicht ändern kann.
    Gib mir den Mut die Dinge zu ändern,
    die ich nicht akzeptieren kann.
    Und gib mir die Weisheit
    zwischen beiden unterscheiden zu können!!!