Robert Naumann "Ich hartz dann mal ab"

  • Inhalt:


    Hr. Naumann schreibt in Ich-Form von seinem Leben als Langzeitarbeitsloser und Hartz IV-Empfänger und dies sehr klischeehaft. Cover: Ist total gelungen. Es zeigt nicht nur den "typischen" Hartz IV-Empfänger wie er vom vorurteilbelasteten Arbeitervolk gesehen wird (rauchend, Bier trinkend, unrasiert mit Unterhemd und rausgefressener Figur) sondern als Synonym dazu eine Meise am Meisenknödel, die wie am Anfang im Buch erklärt, ja eigentlich auch als Schmarotzer zu sehen ist, da sie nicht in den Süden fliegt sondern sich im Winter von den von Menschen gesponserten Futter ernährt. Auf der Rückseite liegt dann der Meisenknödel auf dem Tisch, für die Meise nicht mehr zugänglich. Bleibt sogleich die Frage, was passiert mit Hr. Naumann. Wird auch sein Hartz IV weggenommen und ist er hierdurch gezwungen sich eine Arbeit zu suchen?


    Titel:


    Der Titel ist völlig ansprechend und selbsterklärend. Er sagt das aus, um was es in dem Buch geht: Ich mach dann mal Pause (und andere finanzieren das!).


    Meine Meinung:


    So recht kann ich das Buch noch nicht einstufen, ob es mir gefallen hat oder nicht. Kommt auf den Betrachtungswinkel an. Gesehen als Satire, war es ein nettes, unterhaltsames Buch mit etwas Witz. Allerdings waren die Witze lediglich am Anfang gut, dann kam leider nicht mehr viel Neues dazu und hat sich somit ziemlich abgenutzt. Auch das Ende (eigentlich Happy End) hat nicht wirklich gepasst. Eine Steigerung zum eh schon schlechten schmarotzerhaften Leben wäre vielleicht besser gewesen. Für Zwischendurch ist das Buch ein guter Lückenfüller, aber definitiv kein Muss oder Highlight! Als Satire könnte man den ganzen Inhalt als überspitzte und übertriebene Darstellung von geballten Vorurteilen gegenüber Hartz IV-Empfängern abtun. Doch eingestuft ist das Buch als Sachbuch. Und dann nimmt man wohl das geschriebene Wort eher ernst und kann über die "witzigen" Erzählungen nicht wirklich lachen. Leider kenne ich auch einen "Hr. Naumann". Zwischenzeitlich kam es mir vor, als würde das Buch in abgewandelter Form von dieser Person schreiben - und dann war es für mich keine Satire mehr sondern traurige Wahrheit und somit nicht mehr witzig, da ich zum arbeitenden Volke gehöre, die solche Schmarotzer mit durchfüttern müssen (zum Glück sind aber nicht alle ALG-Empfänger Hr. Naumanns!).


    Fazit:


    Der Titel zusammen mit dem Cover spricht sogleich sämtliche Leute an, die dieses Buch in die Hand nehmen und zu lesen beginnen (sogar Leute, die sonst eigentlich nicht lesen). Doch ACHTUNG: Dieses Buch ist nicht für jedermann bestimmt! Für Leute die es als Satire sehen durchaus lesenswert und unterhaltsam. Für aber Andere, die dies als Wahrheit und Tatsache ansehen kann dieses Buch sehr aufreibend sein und zu vielen Missverständnissen führen!!!