Hallo Bücherfreunde,
gerade bin ich im Netz auf diesen und diesen Artikel gestoßen.
Im ersten Moment hat es mir echt die Sprache verschlagen... Ich bin mit Astrid Lingrens Büchern aufgewachsen, durch sie habe ich die Liebe zum Lesen entdeckt, vor allem die "Kinder von Bullerbü" habe ich geliebt und nun soll dieses Stück Literaturgeschichte aufgrund von nicht mehr zeitgemäßen Klischees verboten werden???? Ich kann es ja noch verstehen, dass die Bücher überarbeitet werden um sie dem heutigen Sprachgebrauch anzupassen, wie in diesem Bericht beschrieben. Damals waren Begriffe wie "Neger" und "Zigeuner" normal, die heute aber schnell missverstanden werden können. Die Bücher aber wegen den Rollenverteilungen von Mann und Frau verbieten, grenzt schon an einer gewissen Lächerlichkeit. Sicher, dass die Frau als "Heimchen am Herd" nicht mehr zeitgemäß ist oder die Puppen spielenden Mädchen, aber man muss dabei bedenken, in welcher Zeit diese Geschichten entstanden. Mir haben die Geschichten jedenfalls nicht geschadet, ich habe selten mit Puppen gespielt (die fernsteuerten Autos der Nachbarjungs fand ich wesentlich interessanter) und bin beruflich in einem "Männerberuf" tätig. Trotz dieser Bücher wurde aus mir kein rassistischer oder auf alten Rollenbildern bestehender Mensch. Es ist Sache der Erziehung und folglich Aufgabe der Eltern, ihren Kindern zeitgemäße Ansichten zu vermitteln und aus ihnen tolerante Menschen zu machen. Und wenn Eltern nicht mehr mit ihrem Nachwuchs fertig werden??? Ja, genau, warum schieben wir es nicht auf die Kinderbücher? Lieber knallen wir die Hirne der Kinder mit Spongebob und sonstigem Mist voll... Und niemand denkt daran, welche Werte Astrid Lindgren und ihre Kolleginnen und Kollegen mit ihrem Büchern noch vermitteln, die sicherlich immer zeitgemäß sein werden, denn ohne sie wäre ein gesellschafliches Miteinander nicht möglich.