Marliese Arold - Magische Sechzehn

  • Einleitung
    "Magic Diaries" heißt die neue Bücherserie von Marliese Arold. Das vorliegende Buch ist der erste Band namens "Magische Sechzehn", in dem es um drei gute Freundinnen, drei magische Talente und ein großes Geheimnis geht.


    Beschreibung
    Victoria kann in der Zeit reisen, Stella beeinflusst andere Menschen über Gedankenkraft, und Mary sieht ihren toten Bruder Dorian. Sechzehn Jahre lang waren die drei Freundinnen ganz normale Mädchen, doch plötzlich müssen sie ungeahnte Talente an sich entdecken. Ihr Leben ist auf den Kopf gestellt und wirft immer wieder die gleichen Fragen auf: Woher kommen diese Fähigkeiten plötzlich und was steckt dahinter? Als Mary dann auch noch von ihrem Bruder erfährt, dass sie von den Watcher beobachtet wird, machen sich die Mädchen auf die Suche nach den Antworten. Dabei geraten sie immer wieder in Gefahr und entdecken allerhand Neues.


    Cover
    Das Titelbild ist in einfachen Farben gehalten; ein wenig grau, eine pinkfarbene Überschrift und einige schwarze Ornamente an den Buchecken, die auf den Innenseiten des Buches ebenfalls zu finden sind. Obwohl es unscheinbar klingt, wirkt das Cover trotz allem mystisch und fantasievoll.


    Meinung
    Ich war sehr neugierig auf das Buch, da ich bereits die komplette Serie der "Magic Girls" von Marliese Arold gelesen habe und überaus begeistert von den Geschichten war. Mir ist sofort aufgefallen, dass die beiden Buchreihen auch eine Gemeinsamkeit haben: Auf beiden Covern ist das magische Auge zu finden. Da mir der Schreibstil der Autorin bisher immer sehr gefallen hat, habe ich mich natürlich ganz besonders auf den ersten Band der "Magic Diaries" gefreut.


    Die Geschichte wird aus der Sicht aller drei Mädchen geschrieben, so dass man einen guten Einblick in alle drei Leben und Gedankenwelten bekommt. Der Schreibstil ist einfach gehalten, obwohl ich leider sagen muss, dass ich ihn etwas kindlicher als bei der vorherigen Reihe empfand. Oft kommen mir die Sätze fast schon etwas abgehackt vor, als wäre die Story absichtlich etwas einfacher zum Lesen gehalten.


    Die drei Mädchen werden einem ungeachtet sofort sympathisch, denn trotz ihrer magischen Talente bleiben sie auf dem Boden und verhalten sich weiterhin normal. Sie halten zusammen, gehen weiterhin zur Schule, erleben allerlei Abenteuer und machen sich wie ganz normale Teenager auch Gedanken um Jungs. Eigentlich ist also alles in der neuen Reihe zu finden: Freundschaft, Liebe und magische Erlebnisse. Was mir jedoch ein wenig gefehlt hat, war die Tiefe der Geschichte. Vieles wird nur oberflächlich angekratzt, die Charaktere sind oft ein wenig flach und bei vielen Erklärungen geht es mir einfach zu schnell vor sich.


    Es wäre aus meiner Sicht etwas klüger gewesen, das Alter der drei Mädchen hinab zu setzen und die Buchreihe für eine jüngere Leserschaft freizugeben. Der Grund ist ganz einfach, dass der Schreibstil und die Geschichte an sich zu kindlich gehalten sind.


    Ich bin also gemischter Gefühle. Einerseits finde ich die Idee sehr gut: drei Mädchen, drei magische Fähigkeiten. Immer wieder gibt es auch spannende Stellen und Abschnitte im Buch, aber im Großen und Ganzen ist die Umsetzung eher etwas schwach. Nach den "Magic Girls" habe ich als Leser einfach etwas mehr erwartet, eine ähnliche Ausführung. Ich will nicht sagen, dass ich von den Magic Diaries enttäuscht bin, aber eine große Lobeshymne kann ich leider auch nicht darauf singen.


    Fazit
    Sympathische Mädchen, spannende Abschnitte und eine tolle magische Idee, deren Umsetzung leider nicht so gut wie bei der vorherigen Reihe gelungen ist. Sicherlich eine schöne Bücherserie für ein jüngeres Publikum.

  • Eigentlich dachten Victoria, Stella und Mary-Lou sie wären ganz normale Mädchen mit den ganz normalen Problemen 16jähriger Teenager, zumindest bis Victoria eines Morgens in der Zukunft aufwacht, Stella allein durch pure Gedankenkraft andere Menschen manipulieren kann und Mary-Lou niemand anderem begegnet als ihrem verstorbenen Bruder Dorian. Sind die Mädchen verrückt geworden? Und was hat es mit den mysteriösen Watchers auf sich, die die drei Freundinnen scheinbar auf Schritt und Tritt verfolgen...?


    Meine Meinung


    Es scheint wohl nicht die erste "Mädchen mit magischen Fähigkeiten"-Reihe der deutschen Autorin Marliese Arold zu sein, deren Reihe "Magic Girls" nicht wenigen bekannt ist. Ich habe vorher allerding nichts von dieser Schriftstellerin gelesen, kann also keine Parallelen oder Vergleiche zu ihren anderen Werken machen.


    Wie erwartet war die Lektüre recht interessant und eine nette Abwechslung, jedoch hat es mich nicht vom Hocker reißen können.


    Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen, die Sprache ist weder wirklich "erwachsen" noch total "kindlich" oder "jugendlich", sie wirkte eher neutral auf mich, nicht weiter nennenswert.


    Die drei Protagonistinnen (obwohl es aus der Ich-Perspektive von Victoria erzählt wird, geht es ja um alle drei Mädchen) sind extrem unterschiedlich.


    Victoria, ein Gothic-Fan, die gerne mit Freunden nachts die Friedhöfe unsicher macht, hat mich von all den Personen am wenigsten überzeugen können. Sie wirkt aufgesetzt cool und möchtegern "gothic". Ihr angeblich so "dunkle" Seite erschien mir total lächerlich.


    Stella, bildschön und mit Modelmaßen ausgestattet, ist sehr jungenhaft dargestellt. Sie ist verrückt nach allen Arten sportlicher Aktivität (vor allem Parkour) und liest am liebsten Spletterromane. Ihre magische Fähigkeit, Menschen anhand von Gedanken zu manipulieren, wirkte auf mich nicht durchdacht genug. Ich habe nicht verstanden, warum bei einigen Leuten dieser "Trick" nur auf die physischen manchmal aber auch auch die psychischen Bereiche wirkte. Das erscheint mir unlogisch.


    Mary-Lou konnte ich so gar nicht einschätzen (vor allem weil sie die Hälfte des Buches nur passiv ist). Ihr Talent besteht wohl darin, Passwörter, Programme und andere PCs zu knacken. Allerdings konnte sie davon rein gar nichts beweisen, außer dass sie ein altes Windows-Programm erkennen konnte...


    Das Alter der drei Mädchen (16) lässt ja eigentlich ein Jugendbuch erwarten, doch ich finde, sie haben alle das Auftreten von 10 bis 12 Jährigen mit dem Ziel, Erwachsen zu wirken. Das wirkt völlig unnatürlich, 12jährige Protagonistinnen hätten eindeutig besser gepasst.


    Einen Höhepunkt in der Geschichte habe ich nicht mitbekommen. Emotionale und traurige Szenen wirkten unecht, das Ende ist komplett offen und eigentlich hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, ich würde einen Prolog lesen und zum Schluss beginnt die Geschichte erst. Allerdings habe ich nicht sonderlich Lust auf Band 2 und damit ist diese Reihe für mich auch schon beendet.


    Fazit: Nette Abwechslung, eher Kinderbuch, nichts weltbewegendes.

  • Victoria ist mächtig verwirrt. Als sie eines Morgens aufwacht, fehlen ihr plötzlich zwei ganze Tage! Und sie weiß partout nicht, was sie alles in dieser Zeit gemacht hat. Und woher kommt auf einmal das wunderschöne Drachentattoo auf ihrem Arm, auf das sie schon so lange gespart hat? Doch dieses Tattoo scheint ein Eigenleben zu haben, denn es sieht aus, als wäre es in ständiger Bewegung. Panik steigt in Victoria auf und ihr wird ganz schlecht. Beim Frühstück erfährt Victoria von ihrer Mutter, einer Chirurgin, dass ein Junge aus ihrer Schule, den ihre Freundin Mary-Lou schon eine ganze Weile heimlich anhimmelt, einen schweren Motorradunfall hatte. Keiner weiß, ob er durchkommt; derzeit liegt er noch im Koma.


    Als auch ihre Freundinnen nicht erkennen, was gerade mit Victoria passiert, erklärt sie ihnen kurzerhand die Situation. Zum Glück sind Stella und Mary-Lou bereit, Victoria zu glauben. Doch bevor die Freundinnen dem auf den Grund gehen können, fühlt sich Victoria beim Sportunterricht gar nicht wohl und sie schafft es noch gerade rechtzeitig zu den Toiletten, um sich zu übergeben. Auf einmal wird ihr wieder ganz schwindlig und als nächstes wacht sie wieder in ihrem Bett auf. Es ist, als hätte sie zwei Tage in die Zukunft geblickt und befinde sich nun wieder in ihrer gewohnten Zeitbahn. Oder war das alles nur ein Traum?


    Aber auch Stella und Mary-Lou stellen ungewöhnliche Veränderungen an sich fest und gemeinsam versuchen sie die Ursache hierfür zu finden. Plötzlich erhält Victoria Post aus der Vergangenheit, die die Mädchen vor neue Rätsel stellt. Und wer ist dieser mysteriöse S. S. ?


    Ich mag die Bücher von Marliese Arold. Sie hat eine sehr schöne und flüssige Art zu schreiben, abgestimmt auf die heutige Kinder- und Jugendgeneration. "Magic Diaries - Magische Sechzehn" ist der Auftakt einer neuen Reihe von ihr und der Anfang hat mir gleich gut gefallen. Victoria und ihre Freundinnen haben nicht nur mysteriöse Erlebnisse, sondern stellen auch insgesamt merkwürdige Veränderungen an sich fest. Die Mädchen sind ungeheuer sympathisch und dadurch fiel es leicht, der spannenden Handlung, die viel zu kurz erschien, zu folgen. Die Idee hinter der Geschichte fand ich sehr interessant und ich bin gespannt, wie die Geschichte nun weitergehen wird.


    Hinsichtlich des empfohlenen Lesealters ab 14 Jahren habe ich jedoch das Gefühl, als wäre dies ein wenig zu hoch gegriffen. Inhaltlich mag dies vielleicht noch zutreffen, aber bei den Beschreibungen der Charaktere und ihrer Gedanken und Gefühle hätte ich mir für diese Altersgruppe ein bisschen mehr Tiefe gewünscht.


    Äußerlich ist die neue Serie der Magic Girls-Reihe der Autorin angepasst, wirkt aber optisch viel edler und angepasster an die empfohlene Altersgruppe. Das Cover verspricht nicht nur Wiedererkennungswert für die Fans der Magic Girls-Reihe, die hier ihrem Alter entsprechend in eine neue Serie mitgenommen werden, sondern sieht auch sonst sehr schön aus. Auch hier werden die Ornamente des Covers auf den einzelnen Seiten des Buches aufgegriffen.


    "Magic Diaries - Magische Sechzehn" ist ein spannender und magischer Jugendroman, der mir gut gefallen hat und den ich persönlich allen jungen Lesern ab 10 Jahren empfehlen würde. Ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergehen wird.

    "Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt." Arabisches Sprichwort :study::flower: