Stefan M. Fischer - Den Teufel am Hals

  • Kurzbeschreibung


    In Sebastians Leben läuftgerade einiges schief:
    Linda, seine beziehungsgestörte Freundin, möchteihre Freiheit haben,
    während er sich selbst nach Nähe und Geborgenheit sehnt, und
    unerklärliche Halluzinationen und Visionen suchen ihn Tag und
    Nacht heim, kündigen etwas wirklich schreckliches an...


    Meine Meinung


    "Den Teufel am Hals" ist ein Mystery-Thriller, der auf jeden Fall sehr fantasievoll, skuril und
    ein bisschen unheimlich angehaucht ist.

    Sebastian, der Protagonist, ist kein Überflieger, er ist keine überaus auffallende Person,
    versteckt sich aber auch nicht, was ihn zwar zu niemand "Besonderen" macht, aber
    trotzdem interessant. Im Bezug zu Linda hat er sowas wie eine Sucht entwickelt,
    die ihn von Innen heraus kaputt macht. Er ist einfach von ihr abhängig und nicht mal diese
    Erkenntnis hilft ihmaus seinem Loch. Teilweise empfand ich Sebastian als sympathisch,
    ein umgänglicher Mensch, doch manchmal war er auch nervig und agierte für mich völlig
    unverständlich, ein ständiges Auf und Ab.

    Linda wird als beinah "perfekt" beschrieben, wäre da nicht ihre hammerharte Bindungsphobie und
    die ungewöhnliche sexuelle Vorliebe, die mich - ich bin ganz ehrlich - ziemlich gestört hat.
    Ich empfand die Szenen mit ihr als belastend und unnötig, auch wenn sie eine sehr wichtige Rolle
    in diesem Buch spielt.

    Dadurch dass die hier vorkommenden Personen alle so irgendwie ihre Macken und Probleme haben,
    bekommt man ein ziemlich gutes Bild dieser Leute, die alle sehr menschlich und real wirken.

    Die Geschichte baut rechtschnell an Spannung auf und verliert sie tatsächlich bis zum Schluss
    nicht! Es ist sehr abwechslungsreich gestaltet, sodass man manchmal erst im Nachhinein versteht,
    wer oder was wo gerade macht. Das liegt auch teilweise an dem recht jung wirkenden Schreibstil,
    der mir persönlich sehr vertraut vorkam. Einige Male bin ich jedoch über einzelne Sätze gestolpert,
    die ich als "ungelenk" oder "unpassend" bezeichnen würde. Es waren größtenteils Um- und Beschreibungen
    bzw. "Füllaussagen", die einen Satz nicht leer wirken oder eine Handlung unkommentiert lassen wollten.


    Auch wenn dieser Roman nicht direkt meinen Geschmack trifft, so hat er mich zum Nachdenken
    angeregt, was nicht viele Bücher schaffen.
    :wink:


    Ich gebe diesem Buch 4 von 5 möglichen Punkten!