Geoffrey Abbott - A Beefeater`s Grisly Guide to the Tower of London

  • Klappentext:

    Viele Bücher sind der Architektur des Towers gewidmet worden, seiner Geschichte, seinem Platz in der sich entfaltenden Chroniken der Jahrhunderte, aber wenige der dunkleren und sinisteren Seite seiner Geschichte, denn viele haben behauptet, diese wäre übertrieben und überdramatisiert worden um der Vorliebe der Öffentlichkeit für das Makabre nachzugeben. Aber es lässt sich nicht leugnen, dass einige der Gefangenen auf der Streckbank gedehnt, im Skeffingtons Käfig komprimiert oder an ihren Handgelenken an Handschellen aufgehängt wurden; Opfer wurden mit der Axt geköpft und mit dem Schwert, sie wurden vom Tower weggefahren um am Pfahl verbrannt zu werden oder gehängt, ausgeweidet und gevierteilt – halbgehängt, ausgeweidet während sie noch am Leben waren, ihr Blut über die Plattform fließend, wenn ihre Köpfe abgetrennt wurden um dann als fürchterliche Warnung an alle öffentlich ausgestellt zu werden. Wenn Sie also die verschiedenen Bereiche des Towers erreichen, halten Sie inne und lesen Sie über die schrecklichen Leiden, die die darin Gefangenen erdulden mussten; versuchen Sie sich vorzustellen, wie es wäre, wenn Sie selbst diesen grausigen Foltern unterworfen würden – denn nur durch das Studium der Vergangenheit mit ALL ihren unbeschreiblichen Schrecken können wir sicherstellen zu verhindern, dass sie wieder auftreten.


    Eigene Beurteilung:

    Wenn man in London unterwegs ist, ist es nett zu sehen, dass man in die meisten Museen kostenlos hinein kommt. Anders ist das bei den Ausstellungen, die oft überaus teuer sind. Man kommt aber in der Regel kostenlos in die Ausstellungsshops hinein, wo man allerlei Souvenirs erwerben kann. Am Tower of London bekommt man da unter anderem das vorliegende kleine Büchlein, in dem Geoffrey Abbott die düstere Hinrichtungsgeschichte dieses ehemaligen Palast und Gefängnisses darstellt. Der Beefeater – also eine der Towerwachen, die auch Führungen durchführt – führt die Leserinnen und Leser durch die Anlage vom Eingangstor bis in den Folterkeller und berichtet an jeder Stelle, wer wann wo und aus welchen Gründen hingerichtet wurde. Dies ist zum Teil ein wenig mit Wiederholungen verbunden, aber gibt trotzdem einen kleinen Überblick über die englische Geschichte – und auch über die englische Lebensart, denn die Verhaltensweisen von Henkern, Verurteilten und Zuschauerschaft sind zum Teil für Nichtengländer eher überraschend und Abbott stellt diese mit englischem Understatement und zum Teil bitterschwarzem Humor vor.
    Dazu gibt es zeitgenössische Graphiken um das Geschriebene weiter zu veranschaulichen und am Ende einen kleinen Index, der es ermöglicht bestimmte Informationen sehr schnell wieder aufzufinden. Im letzten Kapitel werden die verschiedenen Hinrichtungs- und Foltermethoden aus dem Buch noch einmal erläutert, die den meisten Menschen in erster Linie – glücklicherweise nur – dem Namen nach bekannt sind. Nach dem Klappentext – und einer Aussage innerhalb des Buchs – soll diese Darstelllung zeigen, wozu Menschen im Umgang mit Ihresgleichen fähig sind um so hoffentlich weiterem Schrecken entgegen zu wirken.