Michael Walzer - Sphären der Gerechtigkeit

  • Der Autor:
    Michael Walzer ist Sozial- und Moralphilosoph sowie bedeutender US-amerikanischer Intellektueller.


    Das Buch:
    In „Sphären der Gerechtigkeit“ (1983, dt. Übersetzung 1992) entwickelt Michael Walzer ein Modell der komplexen, distributiven Gerechtigkeit, wobei seine Grundannahme lautet, dass es innerhalb einer Gesellschaft zwischen verschiedenen Gütern zu unterscheiden gelte, die es nach jeweils angemessenen Distributionsprinzipien zu verteilen gilt. Dadurch entstehen verschiedene Sphären innerhalb einer Gesellschaft, wobei je ein Gut innerhalb der ihm eigenen Sphäre verteilt wird. Die Verteilung eines Gutes soll dabei weitestgehend unabhängig von den anderen Gütern erfolgen. Des Weiteren wird der Tausch von bestimmten Gütern ausgeschlossen, insbesondere dann, wenn ein Gut zu einem dominanten Gut zu werden droht – wobei Walzer vor allem das Geld im Auge hat. (Auszug aus einer politischen Arbeit)
    Um das ganze einfacher zu formulieren: Michael Walzers Theorie der Gerechtigkeit ist auf 11 Sphären aufgebaut (Diese lauten: Mitgliedschaft und Zugehörigkeit, Sicherheit und Wohlfahrt, Geld und Waren, Das Amt, Harte Arbeit, Freizeit, Erziehung und Bildung, Verwandschaft und Liebe, Göttliche Gnade, Anerkennung und Politische Macht). In dem allgemeinen Leben der Menschen, sollen diese Sphären nicht überschritten werden. Was meine ich also damit? Nehmen wir die Sphären "Geld und Waren" und "Das Amt". Besitzt ein Mitglied (Staatsbürger) der politischen Gemeinschaft (z.B. Bundesrepublik) viel Geld, darf er dieses nicht zu seinem Vorteil in einer der anderen Sphären nutzen. Bei diesem Beispiel wäre es die Gewinnung eines Amtpostens indem er ihn sich Erkauft. Passiert dies dennoch, darf man -laut Michael Walzer- nicht mehr von Gerechtigkeit sprechen. Im Weiteren erklärt er immer, wie man einen solchen Missbrauch innerhalb der Sphäre verhindern kann, bzw. welche Regeln erfüllt werden müssten, um einen Missbrauch nicht möglich zu machen.


    Fazit:
    Hat man als Laie (und natürlich auch als bereits Bewanderter in dem Bereich der politischen Philosophie) Interesse an einer Theorie der Gerechtigkeit, so ist das (besonders für Anfänger in dem Genre) ein tolles Buch. Es ist sehr einfach und verständlich geschrieben. Schwierige politische Begriffe fallen nur selten und seine Theorie ist sehr anschaulich. Schnell versteht man, was er mit den Sphären meint, und auch, worauf er die Theorie begründet. So ist doch jedem klar, dass man zum Beispiel politische Macht nicht missbrauchen darf. Aber diesen bereits vorhandenen Sinn für Gerechtigkeit, erklärt Walzer sehr gut, besonders auch Dank der vielen Beispiele. Meiner Meinung nach wirklich ein tolles Buch zur weiteren politischen Bildung...
    Es ist natürlich keine Belletristik, aber hat man Interesse an politischer Philosophie, kann ich diesem Buch nur :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne geben, da alles andere nicht fair wäre...