Pagnol, Marcel >Eine Kindheit in der Provence<

  • Besser bekannt unter dem Titel: „Der Ruhm meines Vaters“ und „Das Schloss meiner Mutter“



    Aus der Amazon.de-Redaktion
    Klischee hin, Klischee her, aber was wahr ist, ist wahr! Dieses Buch verströmt tatsächlich den Duft von Rosmarin und Lavendel. Und die Zikaden hört man auch zirpen. Und wie jung man beim Lesen wieder wird! Am liebsten möchte man auf der Stelle losfahren, die verschiedenen Schauplätze in der Provence aufzuspüren, diesen immerwährenden glühenden Sommer in sich hineinlassen.
    Marcel Pagnol durchstreift noch einmal seine eigene Kindheit, des elfjährigen Sohnes eines Dorfschullehrers und einer Schneiderin aus dem Provencenest Aubagne. Uns begegnet die übliche, liebenswerte französische Chaotenfamilie die beschließt, die großen Ferien in Onkel Jules abgelegenem Haus in der Estaque zu verbringen. Ausgestattet mit allerlei Uraltmöbel und Trödelkrims macht sich die skurrile Schar mit einer Eselskarre auf den Weg durchs unwegsame Gelände.
    Für Marcel wird es der Sommer seines Lebens. Pagnol ist ein begnadeter Erzähler. Ein Jagdausflug seines Vaters und Onkels gerät ihm zur reinen Chaplinade, über die selbst Hemingway schallend gelacht hätte. Marcel freundet sich mit dem Bauernjungen Lili an, der ihn in die Geheimnisse der Gegend einweiht. Zusammen stellen sie Vogelfallen auf, erforschen unbekannte Höhlen. Diese Jungenfreundschaft ist herzzerreißend geschildert, man lese nur den Brief des zurückgelassenen, traurigen Lili an seinen kleinen Stadtfreund. Wer hier noch an sich halten kann, ist schlicht herzlos.
    Der Ernst des Lebens begegnet Marcel im zweiten Buch in Gestalt des zickigen Görs Isabelle. Sie bereitet unserem kleinen Helden Himmel und Hölle -- erste, schaurig-schöne Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht eben.
    Der 1895 geborene und 1974 verstorbene Pagnol verfaßte seine Jugenderinnerungen im Alter von 60 Jahren. Sie haben ihn unsterblich gemacht. Wenn man aus diesem südfranzösischen Traum wieder aufgetaucht ist, versteht man warum! - Ravi Unger




    So, ich habe gerade mal 25 Seiten gelesen, und bin doch schon sehr angetan von diesem Buch. Das ist eine Erzählweise, die mir sehr gut gefällt.


    Was mir aufgefallen ist, ist ein Wort: „Antiklerikalen“ und dessen Beschreibung.

  • Schon das Vorwort hat mir recht gut gefallen, hier entschuldigt sich Pagnol fast dafür, dass in diesem Buch nicht viel Action geschehen wird :D . Dass es ihm einfach ein Bedürfnis ist, von seiner Familie und seiner Kindheit zu erzählen.


    Schon nach ein paar Seiten war ich ganz gefangen von der Atmosphäre die das Buch verbreitet. Die liebevolle Beschreibung seines Großvaters, der selber ungebildet ("... er konnte lesen und seinen Namen schreiben, aber mehr nicht") die Bildung für das höchste der Güter hielt und seinen sechs Kinder die bestmögliche Ausbildung ermöglichte. - Eine sehr weise, vernünftige und wahrscheinlich seltene Entscheidung für die damalige Zeit!


    Liebe Grüße!!

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Hört sich wirklich gut an. Ich habe mal den Amazon Link noch hinzugefügt ;-)

    Liebe Grüsse
    Wonneproppen
    ;-)


    Ich lese gerade "Im Dunkel der Wälder" von Brigitte Aubert
    Es gibt nur ein Leben für jeden von uns: unser eigenes. Euripides

  • Hallo Rosalita


    Ich werde heute höchstwahrscheinlich "Der Ruhm meines Vaters" zuende lesen; und wieweit bist du?


    Das ist auch wieder eine Lektüre ohne Diskussionspunkte, aber herrlich zu lesen. Ach ja, als das Dienstmädchen ganz verschreckt aus der Holzbaracke kam "Darf ich jetzt wieder raus?", da habe ich gelacht :loool:
    Allerdings die Quälereien mit den Insekten fand ich gar nicht gut [-X , Tierquälerei hasse ich :!:[-(

  • Hallo Heidi!:P


    Ich hinke noch ein bisschen hintennach (bin jetzt auf Seite 60), die Geschichte vom Nabelaufknöfpen ist ja zum Schreien, oder auch "das Knd alter Leute" ! Der Erzählstil gefällt mir auch außerordentlich gut. Die kindlichen Gedanken kommen so gut rüber, ja, der ganze Erzählstil kommt mir im Grunde kindlich vor.... und ist es doch nicht (wenn du weißt, was ich meine :roll: ).


    Ein ganz wunderbares Buch!

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


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  • Hallo Heidi!


    Naja, die Insektenstudie - das ist ja Biologieunterricht und Verhaltensforschung vom Feinsten! Abgesehen von der Tierquälerei ist es aber doch wunderbar beschrieben!!


    Ansonsten hoffe ich dann doch für die Familie, dass das Dienstmädchen vorher die Wäsche gewaschen hat und dann gekocht .... :D (wegen der sauberen Hände).


    Ich werde heute den ersten Teil fertiglesen, wie weit bist du, Heidi?

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


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  • Kurz vor dem zweiten Buch: Marcel und Isabelle, bei mir auf Seite 279 und nur 3 Seiten lang :evil:


  • Hallo Heidi!


    So, ich weiß nun, was genau der Ruhm des Vaters war. Ingsheim freute ich mich natürlich, dass Joseph den besserwisserischen Schwager so in den Schatten stellte, und sogar eine Photographie bekam, und die von Herrn Pfarrer persönlich!!
    Joseph ist mir in seiner Bescheidenheit sehr sympathisch, und beim Pfarrer bewies er auch, dass er zu seinenr Haltung steht und sich nicht so leicht einkochen lässt.

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


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