Donna Leon - Reiches Erbe / Drawing Conclusions


  • Eine alte Dame ist in Venedig zu Tode gekommen. Schnell soll der Vorfall als Sturz, als Unfall zu den Akten gelegt werden. Besonders Vice-Questore Guiseppe Patta hat daran großes Interesse.

    Doch Guido Brunetti, von seiner Schöpferin seit nunmehr zwanzig Bänden ihrer Krimireihe mit ungewöhnlichem Instinkt ausgestattet, wittert hinter diesem Tod etwas anderes.

    Wieder einmal löst er einen Fall, indem er Schicht um Schicht zu der Wahrheit vordringt. Aber wie schon so oft, kann er seine Schlussfolgerungen nicht beweisen, und es kommt, wie so oft in Italien, zu keinen strafrechtlichen Folgen für diese Tat.

    Zwanzig Bände sind ein Anlass, einmal zurückzublicken. Ich habe alle Bände gelesen. Doch während die ersten zehn Bücher etwa spannende und anspruchsvolle Krimilektüre boten, wurde das Lesen dann mit jedem neuen Buch mühsamer, langweiliger und nichtssagender. Ein Grund dafür ist für mich, dass Donna Leon ihren Protagonisten und seine Familie nicht altern bzw. reifen lässt. Ein weiterer Grund ist, dass der Schreibstil immer gleich bleibt, es gibt keine wirklichen Überraschungen mehr, eben weil sich nicht wirklich etwas verändert.

    Und dann ist wohl der unvergleichliche Verkaufserfolg zu nennen, der Verlag und Autorin verführt, immer mehr von demselben zu veröffentlichen, statt es einmal mit einer völlig neuen Reihe( wenn es denn schon Krimis sein müssen) zu versuchen. Die Skandinavier wie Sjöwall/Wahlöö oder Arne Dahl etwa, auch Henning Mankell mit seinem Wallander wussten schon genau, warum sie maximal zehn Bände einer Reihe schrieben und dann entweder eine neue Figur erfanden oder sich anderen Romansujets zugewandt haben.

    Ich weise schon heute etwa auf den neuen Roman von Henning Mankell „Erinnerung an einen schmutzigen Engel“ hin, der am 30. Juli 2012 erscheinen wird.

  • Doch während die ersten zehn Bücher etwa spannende und anspruchsvolle Krimilektüre boten, wurde das Lesen dann mit jedem neuen Buch mühsamer, langweiliger und nichtssagender. Ein Grund dafür ist für mich, dass Donna Leon ihren Protagonisten und seine Familie nicht altern bzw. reifen lässt. Ein weiterer Grund ist, dass der Schreibstil immer gleich bleibt, es gibt keine wirklichen Überraschungen mehr, eben weil sich nicht wirklich etwas verändert.

    Genau dies ist der Grund weswegen ich aufgehört habe die Bücher dieser Autorin zu lesen, denn ich langweilige mich ungern bei Krimis.
    Hat Donna Leon nicht schon in „Sanft entschlafen“ ähnliches beschrieben, dass alte Leute umgebracht wurden, wegen des Geldes-Erben. Scheint sich hier nicht unbedingt um etwas ganz neues zu handeln.

    Zitat

    Suor Immacolata, die aufopfernde Pflegerin von Brunettis Mutter, ist nach dem unerwarteten Tod von fünf Patienten aus ihrem Orden ausgetreten. Sie hegt einen schrecklichen Verdacht, in jenem Altenheim, in dem der Kommissar auch seine eigene Mutter unterbrachte, würden vielleicht Menschen um ihres Erbes willen aus dem Leben befördert.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Danke für die Rezi, Winfried. Ich habe bisher alle Bände der Autorin gerne gelesen. Allerdings schließe auch ich mich deiner Meinung an, dass es nichts wirklich Überraschendes mehr gab. Kaufen werde mir jedenfalls keine Fortsetzung der Reihe mehr, dann schon eher ausleihen. Ich glaube auch, es ist nur der große Verkaufserfolg, verbunden mit dem entsprechenden Geldsegen (na, wenn das nicht schon reichlich Grund genug ist :lol: ), der Donna Leon veranlasst, keine großartigen Veränderungen oder Überraschungen mehr einfließen zu lassen, Aber irgendwann ist eben auch der "Saft raus", die Themen ausgelutscht.

    :study: Jeder Tag, an dem ich nicht lesen kann, ist für mich ein verlorener Tag!

  • Danke für die Rezi, Winfried.


    Ich bin auch ein Brunetti-Fan der ersten Stunde, aber auch mich haben die letzten Bücher von Donna Leon meistens ziemlich enttäuscht.
    Ich werde mir allerdings auch weiterhin die Bücher alle holen, nur halt nicht mehr kaufen, sondern aus der Bücherei ausleihen. Denn auch wenn ich die Geschichten alle nicht mehr sonderlich spannend fand, ist ein Brunetti-Roman einfach wie ein bißchen Urlaub in Venedig mit gleichzeitigem Besuch bei lieben Freunden. :D

    :study: Die Shannara Chroniken - Elfensteine - Terry Brooks
    2016 gelesen: 20
    Aktueller SuB: 248




  • Ich kann mich der Meinung meiner Vor-Schreiber*innen nur anschließen.

    Dies ist ein sehr schwacher Roman, denn es passiert nichts wirklich Neues.

    Außerdem gehen mir die ständigen Anspielungen auf die alten Griechen und Römer ziemlich auf die Nerven, genauso wie solche Bemerkungen, z. B. ….. Brunetti hätte am liebsten noch gesagt: „Paris ist eine Reise wert“, fürchtete aber, dass Vianello es nicht verstehen würde.

    Was soll das?


    Keine Leseempfehlung für diesen Band. [-(

    Nicht jeder, der das Wort ergreift, findet ergreifende Worte :-,


    (frei nach Topsy Küppers)


  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Donna Leon, Reiches Erbe“ zu „Donna Leon - Reiches Erbe / Drawing Conclusions“ geändert.