Inhalt (Klappentext):
Irland im vierten Jahrhundert nach Christus: In einer dunklen Nacht landet an der sturmgepeitschten Küste eine Gruppe schwarz vermummter Mönche. Sie sind nicht gekommen, um christliche Nächstenliebe zu predigen, sondern um die Iren mit dem Schwert zu missionieren. Während außerdem Intrigen und Verrat das Land ins Chaos zu stürzen dorhen, muss der Rat der Druiden einen Weg finden, die magischen Traditionen der grünen Insel zu bewahren...
Mein Eindruck:
Das Thema ist wahrlich nicht neu. Nun gut, die Reihe auch nicht, denn das Original ist bereits 1995 erschienen und die deutsche Ausgabe 2002. Umso mehr war ich erstaunt, dass hier noch niemand etwas dazu geschrieben hat. Wie gesagt: das Thema wurde schon des öfteren behandelt. Fanatische Christen wollen die heidnischen Wilden missionieren, die doch so viel weniger wild sind, als die Mönche, die da christliche Werte verbreiten wollen. Anders bei Mór ist der Blickwinkel. Schon die Widmung, die er seinen Büchern voranstellt, verrät viel darüber:
ZitatGewidmet allen Poeten und ihren Harfen.
Hauptfigur ist bei ihm - natürlich neben dem fanatischen Bischof von Eirinn - der Poet (Barde) Gobann. Er ist unterwegs, um in diesen dunklen Zeiten einen Jungen - Mawn - zum Rat der Druiden und dem Hochkönig zu bringen. Mawn ist gerade mal 9 Jahre alt, aber wissbegierig und mehr als bereit, seine Familie zu verlassen, in der er immer ein wenig "anders" war. Der Trennungsschmerz wird sich erst später einstellen. Auf die vielen Intrigen und die große Schlacht will ich hier mal gar nicht eingehen - sie gibt es auf jeden Fall auch in diesem Buch. Angekommen beim Hochkönig lernt Mawn die ebenfalls neunjährige Sianan kennen, die gleich ihm für eine große Aufgabe auserwählt wurde. Denn in Zeiten höchster Not werden die "Wanderer" berufen, um die Gesetze, Traditionen und das Wissen der Druiden zu bewahren...
Man merkt diesem gerade mal 380 Seiten langem "Büchlein" an, dass es der Beginn einer Reihe ist. Am Anfang werden relativ schnell relativ viele Personen eingeführt. Das ist auch das einzige Manko, das ich finden konnte. Zum Glück besinnt sich Mór dann relativ schnell auf die von ihm so gepriesene Kunst des Erzählers und er nimmt die Geschwindigkeit aus den Geschehnissen. Wir lernen die Druidin Caitlin kennen, die zwischen ihrer Pflicht als Klan-Häuptling und der Liebe zerissen ist. Wir lernen Mawns Familie ebenso kennen wie den Hockönig und seine Söhne. Und wir müssen schon auf diesen wenigen Seiten viel Leid teilen.
Was mich aber am meisten beeindruckt hat, sind die Szenen, in denen Gobann zur Harfe greift. Entweder um zu spielen oder seinem Schüler diese wunderbare Kunst zu erklären. Einfach wunderschön, selbst wenn er ein Trauerlied spielen muss.
Von mir gibt es für diese tolle Erzählung (in der ich eigentlich nichts fantasymäßiges finden konnte, aber sobald Druiden im Spiel sind, wird das wohl so eingeordnet. Zumindest steht so was auf dem Buch...) und ich bin sehr froh, dass ich direkt zu Teil 2 greifen kann.
Und begleitet hat mich gerade beim Schreiben der Rezi "The Bard's Song" von einer meiner Lieblingsbands.