Stefan Winges - Tod auf dem Rhein

  • Inhalt:
    1903: Dr. Watson folgt einem Hilferuf von Luzia Bylandt, jetzt Mrs.
    Jones, nach Ägypten. Bei Ausgrabungen im Tal der Könige häufen sich die
    mysteriösen Vorfälle. Um in den Besitz eines altägyptischen Amuletts zu
    gelangen, geht eine obskure Bande von Grabräubern offenbar über Leichen.
    Sogar in Cairo, bei ihrem alten Kölner Freund Baron Oppenheim, ist
    Luzia nicht sicher. Eine gefährliche Flucht quer durch Europa beginnt.
    Erst in Köln kommt das wahre Ausmaß der Affaire ans Licht. Sherlock
    Holmes und Dr. Watson stellen sich einem übermächtigen Gegner und müssen
    erfahren, dass es im romantischen Rheintal genauso tödlich zugehen kann
    wie an den Ufern des Nils.


    Eigenen Meinung:
    Leider schaffte es der Autor nicht, das hohe Niveau des ersten Bandes aufrecht zu halten. Dazu versucht er, zu viele verschiedene Elemente in das Buch zu packen. Außer einem Sherlock-Holmes-Krimi will er einen Spionagethriller und ein (oder zwei) Abenteuer des jungen Indiana Jones erzählen, was zwangsläufig schief gehen muss. Er verzettelt sich und verliert aus den Augen, worum es am Anfang eigentlich ging. In einem weiten Bogen muss er nun ausholen und sich eine Erklärung einfallen lassen, in die alles hineinpasst, die mich aber nicht überzeugen konnte.


    Die Geschichte beginnt in Ägypten. Bereits hier störte mich, dass der Autor eine Geschichte, die ich aus der TV-Serie "Die Abenteuer des jungen Indiana Jones" kannte, verwurstete, denn damit beides zusammenpasste, musste er die Handlung von TV-Folge und Buch stark verbiegen. Das konnte auch das Auftreten diverser historischer Persönlichkeiten nicht wieder wettgemacht werden, im Gegenteil - oft tauchten Figuren auf (z.B. Mata Hari), die für den weiteren Fortgang der Handlung überhaupt nicht relevant waren und auch nie wieder erwähnt wurden.


    Offenbar wusste der Autor selber nicht so genau, wohin seine Geschichte führen sollte, denn Holmes hüllt sich ständig in Schweigen oder verschwindet für längere Zeit von der Bildfläche, so dass Dr. Watson und die Leser grübelnd zurückbleiben. So war denn auch die Auflösung am Schluß mehr als unbefriedigend und keineswegs nachvollziehbar. Da werden Tote zum Leben erweckt und unbekannte Zwillingsbrüder aus dem Hut gezaubert, was bei mir ein enttäuschtes Kopfschütteln zur Folge hatte.


    Schade, der erste Band war so vielversprechend gewesen.


    Fazit:
    Enttäuschend :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    Verführung Volljähriger zum Bücherkauf sollte nicht unter 5 Jahren Stadtbibliotheksmitgliedschaft bestraft werden!